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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2020

Spannend und beängstigend

Raum der Angst
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Ein Busunfall, bei dem der Fahrer schon vorher tot war. Sieben spurlos verschwundene Passagiere und eine entführte Studentin. So beginnt dieser Thriller. Die acht Personen finden sich in einem vermeintlichen ...

Ein Busunfall, bei dem der Fahrer schon vorher tot war. Sieben spurlos verschwundene Passagiere und eine entführte Studentin. So beginnt dieser Thriller. Die acht Personen finden sich in einem vermeintlichen Psychologie-Experiment von Professer Zargert – einem Escape-Room-Spiel – wieder. Schnell wird klar, dass ist kein Spiel, sondern tödlicher Ernst.

Parallel dazu ermitteln Bernd Kappler und Eva Dahlhaus zum Verschwinden der acht Personen. Wir springen immer wieder zwischen diesen beiden Sichten hin und her.

Ich fand den Thriller extrem spannend und beängstigend – vor allem die Aktionen in den einzelnen Räumen des Escape-Room-Spiel waren sehr ideenreich beschrieben. Stellenweise war es auch brutal und blutig – aber damit habe ich kein Problem.

Eine klare Leseempfehlung für Escape-Room-Spieler – und auch für alle, die Rätsel und Geheimnisse mögen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Vertreibung aus der Heimat

Jahresringe
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Leonore ist seit zwei Jahren auf der Flucht in den Westen. 1946 strandet sie in Lich-Steinstraß und ist auch dort – wie überall – nicht wirklich willkommen. Nur der Moppenbäcker Jean Immerath hat Mitleid ...

Leonore ist seit zwei Jahren auf der Flucht in den Westen. 1946 strandet sie in Lich-Steinstraß und ist auch dort – wie überall – nicht wirklich willkommen. Nur der Moppenbäcker Jean Immerath hat Mitleid mit ihr und nimmt sie in seinem Haus auf. Leonore hilft ihm im Haus und im Laden und zwischen den beiden entsteht eine liebevolle Vater-Tochter-Beziehung. Für alle anderen im Dort bleibt sie aber der Flüchtling, die Evangelische aus dem Osten und wird misstrauisch beäugt. Nur im Dorfdepp Adam findet sie einen Freund, dem sie ihre Nöte und Ängste anvertrauen kann.

Die Geschichte von Leonore hat mich sehr berührt und beschäftigt. Was bedeutete es damals über Jahre kein wirkliches Zuhause zu finden. Alle Angehörigen sind tot oder verschollen und man ist völlig auf sich allein gestellt. Noch nicht einmal erwachsen, muss Leonore unvorstellbares durchgemacht haben.

Auch Leonores Sohn Paul erfährt den Verlust der Heimat – dieses Mal nicht verursacht durch einen Krieg, sondern durch den Braunkohleabbau. Auch das mag ich mir nicht vorstellen. Der Ort an dem man aufgewachsen ist, so gänzlich zu verlieren. Selbst wenn man mittlerweile woanders lebt, kann man doch immer wieder zurückkommen und die Plätze seiner Kindheit besuchen. Dies bleibt Paul leider verwehrt.

Im letzten Drittel werden wir durch Leonores Enkelin Sarah mit der Gegenwart konfrontiert – hier geht es um die Auseinandersetzungen in und um den Hambacher Forst. Und letztendlich geht es auch hier um den Verlust der Heimat – dieses Mal in Form des möglichen Verlustes der Erde für die Menschheit.

Der Roman gliedert sich insgesamt in drei Abschnitte, in denen wir Leonore und ihre Nachkommen jeweils über mehrere Jahre begleiten. Dazwischen gibt es aber wiederum eine Lücke, so dass wir zeitlich springen. Diese Erzählweise hat mir sehr gut gefallen. So erklärt sich auch das, für einen Familienroman, doch recht dünne Buch. Ich hatte aber zu keiner Zeit den Eindruck, dass mir etwas fehlen würde.

Ein großartiges Buch und kaum zu glauben, dass es sich um ein Debütroman handelt. Ich bin auf das nächste Buch von Andreas Wagner mehr als gespannt.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Wenn dein Kater plötzlich sprechen kann

Mirella Manusch – Hilfe, mein Kater kann sprechen!
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Mirella zahnt - und zwar mit einem Vampirzahn. Damit beginnt die turbulente und abenteuerliche Geschichte. Bisher dachte Mirella immer, sie wäre ein normales Mädchen. Aber weit gefehlt, denn sie ist ein ...

Mirella zahnt - und zwar mit einem Vampirzahn. Damit beginnt die turbulente und abenteuerliche Geschichte. Bisher dachte Mirella immer, sie wäre ein normales Mädchen. Aber weit gefehlt, denn sie ist ein Vampir. Und was für tolle Fähigkeiten man als Vampir doch hat. Man kann sich in eine Fledermaus verwandeln und fliegen. Und dann kann sie sogar noch mit den Tieren sprechen – allem voran mit ihrem tierischen Begleiter Kater Langstrumpf – pardon, natürlich Sir Lancelot.

Ich habe mich in der Geschichte unheimlich wohl gefühlt. Vor allem die kleinen Kappeleien zwischen Langstrumpf und Iggy dem Frettchen von Tante Elly haben mir richtig Spaß gemacht. Denn ist gibt noch mehr Vampire in der Familie.

Das ist eine richtig schöne Vampirgeschichte für Kinder – völlig unblutig – einfach nur lustig und stimmungsvoll erzählt. Eine klare Leseempfehlung. Und nächstes Jahr gibt es sogar eine neue Geschichte von Mirella Manusch. Da bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei.

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Veröffentlicht am 22.08.2020

Skurril und fantasievoll

Super reich
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Rupert Brown wächst in nicht ganz so schöner Umgebung auf. In der großen Familie gibt es nur wenig Liebe, wenig Platz und wenig zu Essen. Einfach zu wenig von allem.

Durch einen Zufall findet er sich ...

Rupert Brown wächst in nicht ganz so schöner Umgebung auf. In der großen Familie gibt es nur wenig Liebe, wenig Platz und wenig zu Essen. Einfach zu wenig von allem.

Durch einen Zufall findet er sich an einem Weihnachtstag in der reichen Familie Rivers wieder, die einfach alles haben. Außer Einfühlungsvermögen für Menschen, denen es nicht ganz so gut geht, wie Ihnen. So empfand ich es zumindest am Anfang. Für Rupert eröffnet sich eine ihm völlig neue Welt, die ihm aber am Abend wieder je entrissen wird.

Das fehlende Mitgefühl der Familie Rivers fängt aber an zu bröckeln und jedes Familienmitglied versucht nun, Rupert etwas Gutes zu tun, denn das schlechte Gewissen plagt.

Ich fand das Buch sehr skurril – mit wirklich überraschenden Wendungen – aber auch sehr humorvoll erzählt. Anfänglich etwas derb, fast schon schockierend (zum Teil musste ich an die Romane von Charles Dickens denken), wurde es dann doch noch zu einer hoffnungsvollen Geschichte.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Eine berührende Familiengeschichte

Was uns verbindet
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Ein wunderbarer Roman – eine traurige Geschichte – ein hoffnungsvolles Ende.

Wir erleben hier, wie eine Familie – Vater, Mutter, Tochter und Sohn – mit einem Schicksalsschlag umgehen. Wer hat Schuld? ...

Ein wunderbarer Roman – eine traurige Geschichte – ein hoffnungsvolles Ende.

Wir erleben hier, wie eine Familie – Vater, Mutter, Tochter und Sohn – mit einem Schicksalsschlag umgehen. Wer hat Schuld? Kann man diese Frage überhaupt stellen? Letztendlich macht die Frage nach „Schuld“ überhaupt keinen Sinn und dennoch stellt sich diese Frage jeder für sich. Davon erzählt dieses Buch. Wir begleiten die Charaktere über einen Zeitraum von mehreren Jahren – erst als Familie, dann alleine oder auch in neuen Paarkonstellationen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und weckt dabei eindrückliche Emotionen im Leser. Dies war für mich der erste Roman der Autorin – aber definitiv nicht der Letzte.

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