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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2020

Breaking the frame

Das Wörterbuch des Windes
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Ein Satz am Anfang des Buches beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut: „Ein alter Mann, dessen Vergangenheit nur eine Lüge war, eine Touristin auf der Flucht, ein lahmendes Pferd und ein heimatloser ...

Ein Satz am Anfang des Buches beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut: „Ein alter Mann, dessen Vergangenheit nur eine Lüge war, eine Touristin auf der Flucht, ein lahmendes Pferd und ein heimatloser Verlierer, der seine Zukunft in Alkohol ertränkt.“

Die von Nina Blazon geschaffenen Figuren (Einar, Swea, Houdini und Jon) treffen in der Kulisse Islands aufeinander und werden nun einen Teil ihres Lebens gemeinsam gehen.

Mir hat besonders die Beschreibung Islands gefallen. Ein Land, mit dem ich mich bisher noch gar nicht beschäftigt habe. Das wird sich nun nach der Lektüre des Romans ändern. Die Natur, die Menschen und die kleinen Kuriositäten (wie z.B. die IslandingsApp, mit der man als Isländer prüfen kann, welchen Verwandtschaftsgrad die neue Bekanntschaft hat) wurden so interessant und lebendig beschrieben, dass man einfach ein Islandfan werden muss.

Einen kleinen Abzug musste ich leider geben, da mir die Geschichte stellenweise zu langatmig war. Ich denke, man wäre als Leser auch mit 100-200 Seiten weniger zufrieden gewesen. Der Selbstfindungsprozess von Swea war dann doch etwas zu ausführlich beschrieben.

Insgesamt aber ein wirklich schönes Buch und ich kann hier auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Deutschland der 50er

Die Wunderfrauen
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Deutschland der 50er

Anhand von vier jungen Frauen, werden die Rolle und die Erwartungshaltung der Gesellschaft an die Frauen zu dieser Zeit dargestellt.

Da gibt es Luise, die als selbstständige Ladenbesitzerin ...

Deutschland der 50er

Anhand von vier jungen Frauen, werden die Rolle und die Erwartungshaltung der Gesellschaft an die Frauen zu dieser Zeit dargestellt.

Da gibt es Luise, die als selbstständige Ladenbesitzerin ihren Mann steht. Marie, die als Flüchtling im für sie fremden Bayern auf einem Bauernhof landet. Helga, die dem goldenen Käfig entflieht und Annabel, wohlhabend, eine Frau Doktor und doch unglücklich.

So fremd einem als Leserin dieses Leben erscheint, so ist es doch noch gar nicht so lange her. Es könnten unsere Großmütter sein, die uns ihre Geschichte erzählen.

Mir hat der Auftakt der Trilogie wirklich sehr gut gefallen. Aber ich habe auch festgestellt, welch ein Glück ich habe, zu heutiger Zeit als Frau zu leben. Was uns heute als selbstverständlich erscheint, war damals für Frauen nahezu unmöglich.

Ich bin gespannt, wie es dann mit dem Jahr 1963 weitergeht.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ungewöhnlicher Schauplatz

Die zitternde Welt
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Normalerweise erwähne ich das Cover eines Buches bei einer Rezension ja nicht, aber die Farbgebung ist hier wirklich außergewöhnlich schön. Hinzu kommen noch ein gelber Buchsschnitt und ein grünes Lesebändchen. ...

Normalerweise erwähne ich das Cover eines Buches bei einer Rezension ja nicht, aber die Farbgebung ist hier wirklich außergewöhnlich schön. Hinzu kommen noch ein gelber Buchsschnitt und ein grünes Lesebändchen. Optisch wirklich ein Genuss.

Aber auch inhaltlich kann das Buch durchaus überzeugen. Wir befinden uns im Jahr 1899 in Anatolien bei einer österreichischen Familie, deren Familienoberhaupt als Ingenieur beim Aufbau der Bagdadbahn beteiligt ist. Seine starke und fast schon aufsässige Frau ist ihm hochschwanger nachgereist und wird in Anatolien in den nächsten Jahren drei Kinder zur Welt bringen. Der Beginn des ersten Weltkrieges wird die Familie aber auseinanderreißen und aus ihrer neu gewonnen Heimat vertreiben.

Mir hat der recht ungewöhnliche Schauplatz sehr gut gefallen. Anatolien, das osmanische Reich, die Bagdadbahn – alles Themen, mit denen ich mich bisher so gut wie gar nicht beschäftigt habe. Historisch wirklich interessant und es hat mich angeregt, auch mal die ein oder andere Dokumentation dazu anzusehen.

Eine österreichische Familiengeschichte an einem ungewöhnlichen Schauplatz.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Vater und Tochter

Ein Sonntag mit Elena
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Giulia erzählt von ihrem Vater. Und von dem Sonntag, an dem ihr Vater Elena und deren Sohn Gaston kennenlernt. Doch vor allem dreht sich das Buch um die Beziehung zwischen dem Vater und seinen Kindern ...

Giulia erzählt von ihrem Vater. Und von dem Sonntag, an dem ihr Vater Elena und deren Sohn Gaston kennenlernt. Doch vor allem dreht sich das Buch um die Beziehung zwischen dem Vater und seinen Kindern - insbesondere der Beziehung zu Giulia.

Man erfährt vieles aus Giulias Kindheit, in der der Vater als Ingenieur für Brückenbau ständig auf Reisen und kaum zu Hause war. Und auch über die Zeit, als sie schon erwachsen und ihr Vater seine Frau verloren hat und nun einsam seine Zeit zu Hause verbringt. Zwischen den beiden besteht eine Distanz, die zu großen Teilen auf Missverständnissen und auf Unkenntnis beruht, die es zu überwinden gilt.

Insgesamt ist es ein sehr ruhiges Buch, bei dem mir vor allem die Ausarbeitung der Charaktere gefallen hat.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Familie Partlow

Unter uns das Meer
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Die Familie Partlow – Mutter Juliet, Vater Michael und die Kinder Sybil (7 Jahre) und George (2 ½ Jahre) – startet in ein großes Abenteuer. Ein Jahr möchten sie mit ihrem neu erworbenen Segelboot die Welt ...

Die Familie Partlow – Mutter Juliet, Vater Michael und die Kinder Sybil (7 Jahre) und George (2 ½ Jahre) – startet in ein großes Abenteuer. Ein Jahr möchten sie mit ihrem neu erworbenen Segelboot die Welt erkunden.

Für die Kinder ist es ein großer Spaß – Abenteuer erleben und viel Zeit mit ihren Eltern verbringen. Die Erwachsenen haben aber ganz andere Gründe und Sehnsüchte. Michael befindet sich am Anfang einer Midlifecrisis und möchte noch einmal etwas erleben. Juliet leidet an depressiven Schüben und ihr Mann erhofft sich durch den Segeltörn eine Verbesserung. Ingesamt ist die Ehe der beiden am kippeln und die Zeit miteinander und den Kindern, soll die Familie wieder mehr zusammenschweißen. Doch die Reise gestaltet sich nicht so wie erwartet.

Das Buch wechselt fast schon abschnittsweise zwischen zwei Zählperspektiven. Einmal haben wir da das Logbuch von Michael (als die vergangene Sicht) und einmal den Erzählstrang von Juliet in der heutigen Sicht. Mir hat das sehr gut gefallen, man muss sich aber darauf einlassen.

Amity Gaige hat hier einen eindringlichen Beziehungsroman geschrieben – mit kriminalistischen und psychologischen Aspekten. Die ruhige Erzählweise und der flüssige Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.

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