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Morlin

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Isabel Allende hat wieder einen großartigen Roman geschrieben

Violeta
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An Hand Violeta Del Valle, geboren während der spanischen Grippe 1920, gestorben während der Corona Pandemie 2020, beschreibt Isabel Allende das Leben und Überleben einer Frau in Südamerika.

Als jüngstes ...

An Hand Violeta Del Valle, geboren während der spanischen Grippe 1920, gestorben während der Corona Pandemie 2020, beschreibt Isabel Allende das Leben und Überleben einer Frau in Südamerika.

Als jüngstes von fünf Kindern und einziges Mädchen einer wohlhabenden Familie, wächst Violeta zunächst sehr behütet auf. Infolge der Weltwirtschaftskrise zerrinnt das Vermögen der Familie, so dass sie mit Sack und Pack bei Bekannten in einer sehr ländlichen und armen Gegend unterkommen müssen. Doch für Violeta ist das eher ein Segen. Das recht verwöhnte Mädchen lebt regelrecht auf und entwickelt sich zu einer starken Frau.

Die nächsten Jahrzehnte sind geprägt durch Liebe, Arbeit und Familie. Und dabei webt die Autorin die geschichtlichen Höhen und Tiefen des Kontinents wunderbar in die Geschichte ein. Beim Lesen war Google mein ständiger Begleiter, um die geschichtlichen Aspekte nachzulesen und zu vertiefen.

Isabel Allende kann einfach wunderbar schreiben und man lernt auch gleichzeitig etwas dabei. Für mich einer der besten Romane von ihr.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Spannend, aber „Der Tunnel“ fand ich besser

Das U-Boot
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Hans Leister ist für mich tatsächlich kein Unbekannter. Vor gut zwei Jahren habe ich schon seinen Debütroman „Der Tunnel“ gelesen. Das ich am Anfang extrem stark fand und mich emotional echt gefordert ...

Hans Leister ist für mich tatsächlich kein Unbekannter. Vor gut zwei Jahren habe ich schon seinen Debütroman „Der Tunnel“ gelesen. Das ich am Anfang extrem stark fand und mich emotional echt gefordert hat. In der Mitte wurde es etwas langatmig und das Ende fand ich eher unglaubwürdig. Trotzdem ist es ein Buch, das mir heute noch im Gedächtnis herumschwirrt und das schaffen – bei meinem Lesekonsum – nicht viele Bücher.

Daher war ich natürlich extrem auf sein zweites Buch gespannt, welches ja auch im gleichen „Universum“, wie damals „Der Tunnel“, spielt.

Hier war es dann eher umgekehrt. Ein recht langatmiger Anfang – spannend wurde es dann erst nach Beginn der Katastrophe. Letztendlich erfahren wir auch hier nicht wirklich, was genau passiert ist. Aber das finde ich eigentlich nicht schlimm.

Dann möchte ich noch etwas zur Aufmachung des Buches sagen. Ein absoluter Augenschmaus – tolle Optik. Nur leider scheint das seinen „Preis“ zu haben. Ich hatte noch nie ein Buch, das so unangenehm chemisch gerochen hat. Auch nach tagelangem auslüften (es war zuvor komplett eingeschweißt) wurde es nur geringfügig besser. Dann hätte ich auf den farbigen Buchschnitt lieber verzichtet. Das Lesevergnügen hat sich bei mir dadurch erheblich reduziert.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Schöne Sommerlektüre

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Dieser erste Band der Müggelsee-Saga war für mich eine richtig schöne Sommerlektüre. Drei Mädchen, lernen sich im Sommer 1956 im Strandbad kennen und eine unzertrennliche Freundschaft entsteht.

Beschrieben ...

Dieser erste Band der Müggelsee-Saga war für mich eine richtig schöne Sommerlektüre. Drei Mädchen, lernen sich im Sommer 1956 im Strandbad kennen und eine unzertrennliche Freundschaft entsteht.

Beschrieben werden neben dieser Freundschaft auch die Lebensumstände der drei Frauen und auch viele Details der damaligen Zeit in der DDR wurden in die Geschichte eingewebt.

Es kommt schon gut rüber, dass das Leben in der damaligen DDR nicht einfach war und gerade wenn man gegen den Strom geschwommen ist, hatte man eigentlich keine Chance ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ein Satz fand ich besonders treffend und auch beängstigend: „Solche Dinge sagte man nicht in der DDR. Schon gar nicht, wenn noch eine Person im Raum war, die man kaum kannte.“

In die Tiefe geht das Buch aber natürlich nicht – es ist halt eine schöne Sommerlektüre, bei der es auch ein paar ernste Themen gibt.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Vier Schwestern und eine schwierige Mutter

Sommerschwestern
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Vier Schwestern, die wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Als Kinder haben sie ständig untereinander konkurriert – nur während des jährlichen Urlaubs im holländischen Bergen, wurde aus ...

Vier Schwestern, die wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Als Kinder haben sie ständig untereinander konkurriert – nur während des jährlichen Urlaubs im holländischen Bergen, wurde aus der Konkurrenz Geschwisterliebe. Dann waren sie die Sommerschwestern. Doch gerade in diesem Idyll kam ihr Vater ums Leben und damit änderte sich damals alles.

Mittlerweile sind die Schwestern erwachsen und mehr oder weniger in ihrem Leben angekommen. Eines Tages überrascht ihre etwas schwierige Mutter sie mit einer spontanen Einladung in das damalige Feriendomizil. Und alle fragen sich, was ihre Mutter mit dieser Einladung bezweckt.

Mir haben die Beschreibungen der vier Schwestern wirklich gut gefallen. Selber mit ich die jüngste von drei Schwestern und konnte mich in einigen Situationen sehr gut wiederfinden. Ganz besonders habe ich in Helen in mein Herz geschlossen.

Ich hätte mir allerdings noch mehr Tiefe gewünscht. Vieles blieb an der Oberfläche. Es handelt sich hier eher um einen Wohlfühlroman und so sollte man ihn letztendlich auch lesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Jemanden zu seinem Glück zwingen

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Robert ist ein richtiger und im Großen und Ganzen auch zufriedener Einzelgänger. Sein Lebensraum ist auf eine Auberge im Elsass beschränkt. Dort versorgt der die Tiere und vor allem den Gemüsegarten. Denn ...

Robert ist ein richtiger und im Großen und Ganzen auch zufriedener Einzelgänger. Sein Lebensraum ist auf eine Auberge im Elsass beschränkt. Dort versorgt der die Tiere und vor allem den Gemüsegarten. Denn gerade dieser Garten ist seine größte Freude. Alleine ist der aber nicht. Mit ihm Leben seine Schwester und deren beiden kleinen Kinder auf dem Hof. Das reicht ihm auch als Gesellschaft. So steht er zwar jeden Tag in der Küche, um ein exzellentes Essen für die Gäste zuzubereiten, aber alle anderen Kontakte mit den Gästen überlässt er seiner Schwester. Doch eines Sommers treten zwei weitere Frauen in sein Leben und wirbeln es deutlich durcheinander.

Ich muss leider sagen, so wirklich überzeugt hat mich die Geschichte nicht. Ich hatte ständig das Gefühl, dass man Robert zu etwas drängt und schiebt, dass er so eigentlich nicht will. Der Satz „Jemandem zu seinem Glück zwingen“ schwirrte mir immer wieder durch den Kopf. Und „zwingen“ ist halt doch der falsche Weg. Ich denke vielen Lesern wird die Geschichte sehr gut gefallen haben, bei mir hat sie aber ein Störgefühl hinterlassen, leider.

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