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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2021

Vier Geschwister

Die letzten Romantiker
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Dieses wunderschön gestaltete Buch hat mich direkt auf der ersten Seite gefangen genommen. Der Familienroman beginnt recht ungewöhnlich. Wir befinden uns auf einer Lesung der über hundertjährigen Fiona ...

Dieses wunderschön gestaltete Buch hat mich direkt auf der ersten Seite gefangen genommen. Der Familienroman beginnt recht ungewöhnlich. Wir befinden uns auf einer Lesung der über hundertjährigen Fiona im Jahr 2079. Nach dem Fiona eineinhalb Stunden aus ihrem Werk gelesen hatte, beginnt die Fragerunde. Und die Frage einer jungen Frau zu Fionas bekanntestem Liebesgedicht, versetzt die alte Dame wieder zurück in ihre Kindheit. Von dem Leben Fionas und ihren älteren Geschwistern Renee, Caroline und Joe handelt dieses Buch.

Eine Familiengeschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Interessant fand ich, wie unterschiedlich die Lebenswege der Geschwister und ihr Umgang mit der teilweise etwas schwierigen Kindheit war.

Das Buch hatte aus meiner Sicht einen sehr starken Anfang, war mir dann aber etwas zu langatmig. Ein sehr gutes Buch, dass ich mit 4 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Berlin der 50er Jahre

Stunden des Aufbruchs
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Wir befinden uns in Berlin, im Jahre 1951. Der zweite Weltkrieg ist erst ein paar Jahre vorbei und die Berliner Bevölkerung hat zwar bereits mit allen Kräften mit dem Wiederaufbau begonnen, aber noch sieht ...

Wir befinden uns in Berlin, im Jahre 1951. Der zweite Weltkrieg ist erst ein paar Jahre vorbei und die Berliner Bevölkerung hat zwar bereits mit allen Kräften mit dem Wiederaufbau begonnen, aber noch sieht man die Trümmer überall im Stadtbild. Und auch die Menschen selber haben noch viel zu verarbeiten.

In dieser Kulisse begleiten wir Charlotte, die als Kind auf der Flucht nach Berlin ihre Mutter verloren und die ersten Jahre auf der Straße gelebt hat. Bis ihre Tante und ihr Onkel sie bei sich aufgenommen haben. Doch ein angenehmes Heim ist es beleibe nicht. Und nach einem Übergriff ihres Onkels läuft sie weg und trifft dabei auf den Major DeWindt.

Zwischen den beiden entsteht eine Liebesgeschichte, die mir leider manchmal etwas zu kitschig wurde. Hingegen fand ich die Beschreibung des Nachtclubs, in dem Charlotte quasi zu Spionagezwecke eingeschleust wurde, sehr gelungen und ich konnte mir das Etablissement bildlich vorstellen.

Insgesamt haben wir hier eine Mischung aus einem neuzeitlichen historischen kriminalistisch angehauchten Liebesroman, der gleichzeitig der Auftakt einer neuen Saga ist. Mir hat es insgesamt wirklich gut gefallen, so dass ich hier gerne vier Sterne vergebe.

Ob ich aber weiter lese, da bin ich mir noch nicht sicher. Mir hätte ja ein abgeschlossener Band gereicht – allerdings bleibt am Ende so vieles offen, dass mich die Fortsetzung schon noch interessieren würde. Hängt wahrscheinlich davon ab, wann der zweite Teil kommt und wie viel ich dann noch vom ersten Teil in Erinnerung habe.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Spannend aber nicht zu 100% überzeugend

Systemfehler
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Wolf Harlander hat – nach 42 Grad - wieder ein aktuelles Thema in einem spannenden Thriller verarbeitet.

In naher Zukunft finden immer wieder lokale Internetausfälle statt, die zu Verletzten und gar ...

Wolf Harlander hat – nach 42 Grad - wieder ein aktuelles Thema in einem spannenden Thriller verarbeitet.

In naher Zukunft finden immer wieder lokale Internetausfälle statt, die zu Verletzten und gar Toten führen. Flugzeuge können nicht mehr kontrolliert landen, Fern-OPs werden abrupt unterbrochen, Bahnen fahren nicht mehr. Schlimm genug – aber es kommt noch schlimmer. Ein europaweiter Internetzusammenbruch. Wer sind die Hintermänner? Wer profitiert davon? Schnell finden sich Menschengruppen, die dieses Chaos für sich und ihre Ziele nutzen wollen.

Ich fand den Thriller wieder sehr spannend, hätte mir aber mehr über die Auswirkungen auf Deutschland und Europa gewünscht. Mir war es zu sehr beschränkt auf den BND-Ermittler und sein Umfeld bzw. seine Familie.

Man kommt aber auf jeden Fall ins Grübeln und macht sich bewusst, wie sehr das Internet im wahrsten Sinne unser Leben in Händen hält.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Überraschend anders

In diesen Sommern
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Bei dem Titel und dem Cover hatte ich an schöne Kindheitserinnerungen in den langen Sommern von damals gedacht. Und anfänglich war es auch so. Beim Lesen schweiften meine Gedanken ab und ich erinnerte ...

Bei dem Titel und dem Cover hatte ich an schöne Kindheitserinnerungen in den langen Sommern von damals gedacht. Und anfänglich war es auch so. Beim Lesen schweiften meine Gedanken ab und ich erinnerte mich an eigene kleine schöne Begebenheiten in den endlos scheinenden Sommerferien. Das tat richtig gut.

Doch so unbeschwert ist die Kindheit von Teresa bei weitem nicht. Stück für Stück merkt man, dass hier einiges im Argen liegt. Immer wieder kommt es an die Oberfläche und der eben noch schöne Moment, kehrt sich ins Gegenteil.

Beeindruckend, wie die Autorin in diesem doch recht dünnem Büchlein eine solche stimmungsvolle Atmosphäre schafft – mal richtig zum Wohlfühlen und dann wieder erschreckend.

Für mich war das Buch überraschend, weil ich etwas anderes erwartet hatte. Aber gerade deswegen eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Es fühlte sich so echt an

Was fehlt dir
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Eine Frau besucht ihre todkranke Freundin aus früheren Zeiten. Lange haben sie sich nicht mehr gesehen, jetzt ist es wohl zum letzten Mal. Das denken sie zumindest. Und diese Begegnung ist auch ein Erinnern ...

Eine Frau besucht ihre todkranke Freundin aus früheren Zeiten. Lange haben sie sich nicht mehr gesehen, jetzt ist es wohl zum letzten Mal. Das denken sie zumindest. Und diese Begegnung ist auch ein Erinnern an die Vergangenheit. An frühere Beziehungen, an Orte die mal wichtig waren. Wir begleiten die Frau in ihren Erinnerungen und auch im jetzt.

Und Sigrid Nunez erzählt es so berührend und eindringlich – ich hatte das Gefühl, als säßen wir beiden in einem Wohnzimmer, in zwei gemütlichen Sesseln einander gegenüber stehend und Sigrid erzählt mir von ihrem Leben, dem Leben ihrer Freundin und ihren Gefühlen dabei. Ich habe zeitweise völlig vergessen, dass es nur eine fiktive Geschichte ist. Es fühlte sich so echt an.

Ein wirklich schönes und besonderes Buch, für das ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen möchte.

Jetzt muss ich auch noch unbedingt „Der Freund“ lesen.

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