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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2021

Schön erzählt

Auf Basidis Dach
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Mona Ameziane begibt sich mit diesem Buch auf eine Reise zu ihren Wurzeln und der Frage, wie Marokko sie selbst und ihr Leben beeinflusst hat. Wer wäre sie heute, wäre sie in Marokko geboren und aufgewachsen? ...

Mona Ameziane begibt sich mit diesem Buch auf eine Reise zu ihren Wurzeln und der Frage, wie Marokko sie selbst und ihr Leben beeinflusst hat. Wer wäre sie heute, wäre sie in Marokko geboren und aufgewachsen? Hätte sie den gleichen Lebensweg eingeschlagen?

Dabei nimmt sie den Leser mit in das afrikanische Land und wir lernen vor allem Lalla und Basidi – ihre Großeltern - kennen. Jedes Jahr reiste sie mit ihren Eltern ein- oder zweimal zu ihren Großeltern und diese Kindheitserinnerungen haben mir ganz besonders gefallen.

Mona Ameziane liebt dieses Land und gleichzeitig sieht sie es aber aus der Brille einer in Deutschland aufgewachsenen und emanzipierten Frau. Man kann aber auch etwas lieben, mit dem man nicht immer einverstanden ist. Und genau das hat das Buch für mich transportiert.

Eine wirklich schön erzählte Spurensuche - mit viel Wärme und Herz!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Auf allen Sendern

Reality Show
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Es ist der 24. Dezember – auf allen TV-Sendern ist nur ein Programm zu sehen. Die Reality Show! Die einflussreichsten und dennoch oft wenig bekannten Menschen Deutschlands, wurden in ihren Häusern als ...

Es ist der 24. Dezember – auf allen TV-Sendern ist nur ein Programm zu sehen. Die Reality Show! Die einflussreichsten und dennoch oft wenig bekannten Menschen Deutschlands, wurden in ihren Häusern als Geiseln genommen und ihnen wird nun live der Prozess gemacht. Das Strafmaß bestimmen die Zuschauer. Was für ein spannender Plot.

Erwartet habe ich einen blutigen Thriller. Tatsächlich ist es aber eher ein interessantes (und unblutiges) Gedankenspiel geworden. Was mir bei diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist die Beschreibung und Diskussion der Zuschauer. Dabei kommt man auf jeden Fall ins Grübeln. Wie würde man selber damit umgehen? Zuschauen oder Abschalten? Abstimmen oder sich verweigern?

Das Ende war mir leider zu offen. Ich hätte schon gerne gewusst, wie Deutschland nach dieser Aktion aussieht. Hat sich tatsächlich etwas geändert?

Insgesamt ein wirklich spannender Roman, ein interessantes Gedankenspiel, mit leichten Längen.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit

Der schwarze Winter
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Nachkriegszeit in Deutschland - Silke und ihre jüngere Schwester Rosemarie Bensdorf leben auf einem Bauernhof in Norddeutschland als Flüchtlinge aus dem Osten. Das Leben dort ist sehr hart und gerade ...

Nachkriegszeit in Deutschland - Silke und ihre jüngere Schwester Rosemarie Bensdorf leben auf einem Bauernhof in Norddeutschland als Flüchtlinge aus dem Osten. Das Leben dort ist sehr hart und gerade für alleinstehende Frauen besonders schwierig. Um dem Hunger und den Nachstellungen des Bauern zu entgehen, schlagen sie sich nach Hamburg durch und können mit Hilfe mehrerer, ihnen wohl gesonnener Menschen dort Fuß fassen.

Ich fand die Beschreibung der damaligen Zustände und wie schwierig schon das reine Überleben war, sehr eindringlich und ich konnte mich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. Ich hatte mir an Hand des Klappentextes allerdings mehr Informationen über den damaligen Schwarzmarkt versprochen – dieser Aspekt kam aber eher am Rande vor und war definitiv nicht das Hauptthema des Buches. Letztendlich habe ich eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit bekommen.

Es war ein schönes Leseerlebnis – aber nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte. Insgesamt sind es für mich 4,5 Sterne gewesen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Wie hätte es sein können?

Das letzte Bild
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Die Autorin greift hier den realen norwegischen Kriminalfall der Isdal-Frau von 1970 auf und umwebt diesen Fall mit einer fiktiven Familiengeschichte. Und das so geschickt, dass ich nach dem Ende des Buches ...

Die Autorin greift hier den realen norwegischen Kriminalfall der Isdal-Frau von 1970 auf und umwebt diesen Fall mit einer fiktiven Familiengeschichte. Und das so geschickt, dass ich nach dem Ende des Buches ein bisschen enttäuscht war, dass es eben nur eine fiktive Version war und man bis heute nicht weiß, wer die Isdal-Frau nun wirklich war und warum sie zu Tote gekommen ist.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal in der heutigen Zeit mit Eva, die in der Zeitung eine Phantom-Bild der Isdal-Frau sieht und mit Schrecken erkennt, dass die Frau eine frappierende Ähnlichkeit mit ihrer Mutter hat. Dann gibt es einen Erzählstrang in der Vergangenheit, in der wird Marguerite kennenlernen, die während des zweiten Weltkriegs verloren gegangen ist und nun im Erwachsenenalter auf der Suche nach ihrer Mutter und Zwillingsschwester ist.

Gut gelöst fand ich die Trennung der beiden Zeitebenen durch leicht unterschiedliche Schrifttypen. So wusste man immer, bei welcher der beiden Frauen man sich befindet. Dazwischen gibt es noch einen kleinen dritten Erzählstrang, der im späteren Verlauf des Buches noch an Bedeutung gewinnt.

Für mich war es ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Realität und Fiktion. Auf Grund der leichten Längen ist es am Ende dann ein vier Sterne Buch für mich geworden.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Lange keinen so spannenden Thriller mehr gelesen

Böse
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Hussfeld, das sicherste Dort in ganz Deutschland. Hier passiert nun wirklich rein gar nichts. Die gerade mit ihrer Mutter hergezogene 17jährige Fenja kann mit der vermeidlichen Dorfidylle so gar nichts ...

Hussfeld, das sicherste Dort in ganz Deutschland. Hier passiert nun wirklich rein gar nichts. Die gerade mit ihrer Mutter hergezogene 17jährige Fenja kann mit der vermeidlichen Dorfidylle so gar nichts anfangen. Erst nach dem sie John kennengelernt hat, wird es besser. Bis dahin meint man als Leser fast, in einem Jugendroman gelandet zu sein. Doch dann verschwindet Fenja spurlos und der Horror beginnt.

Ich habe schon lange keinen so spannenden Thriller mehr gelesen. Ob sich allerdings Dorfbewohner so verhalten würden, wie es in dem Buch beschrieben wurde? Aber das ist eben die künstlerische Freiheit und für die Spannung des Romans auf jeden Fall von Vorteil gewesen. Am Ende hätte ich mir etwas mehr Aufklärung gewünscht – das war mir etwas zu offen.

Für mich insgesamt aber eine klare Leseempfehlung an alle Thriller-Liebhaber!

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