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Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein grandioser Auftakt

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Ophelia Scale, der Name ist hier Programm. Denn Ophelia ist die Hauptperson dieses Buches. Sie lebt mit ihrer Familie in einer Welt, in der jegliche Technologie verboten wurde, was gerade für sie persönlich ...

Ophelia Scale, der Name ist hier Programm. Denn Ophelia ist die Hauptperson dieses Buches. Sie lebt mit ihrer Familie in einer Welt, in der jegliche Technologie verboten wurde, was gerade für sie persönlich äußerst schlimm ist, da sie teilweise darauf angewiesen ist. Durch die Abkehr sieht sie sich gezwungen etwas dagegen zu unternehmen und bewirbt sich für den Geheimdienst des Königs.

Ich war direkt in der Geschichte angekommen und sehr froh, vor diesem ersten Band das Prequel gelesen zu haben. Ohne wäre ich verloren gewesen, auch wenn das Prequel gar nicht so viel verrät. Lena Kiefer hat eine mitreißende Art zu schreiben, dabei bleibt sie locker und sehr bildgewaltig. Ich habe mich nicht nur als Zuschauer gefühlt, sondern war mitten dabei. Ophelia selbst ist ein ernstes, junges Mädchen, das voll Hass auf den König und seine Art zu regieren ist. Mir war sie manchmal zu engstirnig und impulsiv und stellenweise auch naiv. Sie hinterfragt wenig und lässt sich sehr beeinflussen, was nicht zu ihrer Intelligenz passt. Dennoch hat mir die Verknüpfung der Hintergrundgeschichten mit dem aktuellen Geschehen sehr gefallen, das geht fließend über und man merkt gar nicht wie schnell die Seiten vorbeiflogen. Es gab keinen Moment, an dem mich das Buch gelangweilt hat. So manche ernste Stelle wechselt mit den lustigen. Einzig das Ende hat mich nicht vollends überzeugt, was mit Ophelia und ihren Handlungen zusammenhängt.
Die Grundidee des Buches wieder in eine Zeit ohne Technik zu kommen, finde ich faszinierend. Gerade in der heutigen Zeit, in der schon die Kleinsten sich besser am Smartphone auskennen als ihre Eltern, ist das eine Vorstellung, die sich keiner vorstellen möchte. Die Liebesgeschichte läuft zum Glück eher so nebenbei, lediglich am Ende kommt es nochmal verstärkt heraus. Und man bleibt während des ganzen Buches am Überlegen, wer auf welcher Seite steht und wie alles zusammenhängt. Da kommt die ein oder andere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Ein wirklich gelungener Auftakt, der so vielversprechend ist, das ich unbedingt Teil 2 lesen muss!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Hatte mehr erwartet (Hörbuch und Buch)

Night School 1
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Allie ist nach dem Verschwinden ihres Bruders nicht mehr sie selbst. Sie rebelliert, nicht nur gegen ihre Eltern. Diese sind ihre Aktionen leid und stecken sie ins Internat Cimmeria, mitten im Nirgendwo. ...

Allie ist nach dem Verschwinden ihres Bruders nicht mehr sie selbst. Sie rebelliert, nicht nur gegen ihre Eltern. Diese sind ihre Aktionen leid und stecken sie ins Internat Cimmeria, mitten im Nirgendwo. Dort herrscht auch noch Technikverbot. Doch die Schule ist nicht das, was sie scheint.

Das Hörbuch spielt hauptsächlich in Cimmeria, einem Internat, in dem keinerlei Technik erlaubt ist. Da ist eine gute Ausgangsidee. Dann sind da noch die verschiedenen Charaktere wie Allie, Sylvain, Carter und weitere. Ich habe dieses Hörbuch gehört, aber auch stellenweise das Buch gelesen. Die Sprecherin macht ihre Sache gut, mir war immer klar, wer wann spricht und auch die Gefühle hat sie gut herübergebracht. Allie selbst war mir lange Zeit nicht so ganz sympathisch, sie ist launisch, teilweise unberechenbar und diese Dreiecksgeschichte hat mich sehr genervt. Das ist so typisch für Jugendbücher und auch sonst gab es eher wenig Neues, was mich überrascht hat. Es dauert auch leider recht lange bis man „mehr“ erfährt und was man erfährt ist auch eher kryptisch. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es wird spannend.

Ein guter erster Teil, der super gelesen ist, aber noch viele Fragen offenlässt. Die Night School klingt interessant, aber es bleibt noch so vieles ungeklärt.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Das vorerst letzte Abenteuer - guter Abschluss der Reihe

Auf ewig uns
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Achtung! Kann Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten. Band 3 der Time School – Reihe und damit Abschluss.

Es soll der glücklichste Tag ihres Lebens werden, doch bei der Hochzeitsfeier, die gleichzeitig ...

Achtung! Kann Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten. Band 3 der Time School – Reihe und damit Abschluss.

Es soll der glücklichste Tag ihres Lebens werden, doch bei der Hochzeitsfeier, die gleichzeitig Kostümparty durch die Epochen ist, wird Sebastian von Fitzjohn entführt, der ja eigentlich tot sein soll! Und so muss sich Anna in ihrem Zustand auf die Suche nach ihrem Ehemann machen und stößt auf mehr als ein Problem. In welcher Zeitepoche soll sie suchen? Und wie kann sie gleichzeitig ihren Mann retten und dabei sich und ihr ungeborenes Kind schützen? Ein Abenteuer in der Vergangenheit beginnt.

Dieser Band ist der vorerst letzte Band aus der Zeitreise-Reihe bzw. überhaupt aus der Zeitreise-Welt rund um Anna und Sebastiano. Wobei das Ende noch Spielraum für weitere Bücher lässt.
Dieser Band hat mir relativ gut gefallen. Man reist wieder mal quer durch die Zeit und gerade viele kleine Details lassen die Geschichte sehr lebendig werden. Man merkt richtig wie die Geschichte auf das große Finale hinausläuft und durch Tagebucheinträge von Walter bekommt man nochmal eine andere Sicht auf einige Geschehnisse. Es gibt Höhen und Tiefen und so manches Mal war ich auch sehr berührt. Durch die Einteilung in vier Abschnitte immer ein offenes „Ende“, was die Spannung enorm erhöht. Das Ende lief mir dann etwas zu glatt, aber der Abschluss kann sich sehen lassen.

Es bleibt noch Luft für weitere Bücher. Die Reihe hat jedoch einen würdigen Abschluss bekommen!

Veröffentlicht am 03.10.2019

Was wäre wenn...

Eve of Man (I)
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Dieses Buch hat mich gleich angesprochen. Eve lebt alleine in ihrer Kuppel, denn sie ist die erste Frau seit 50 Jahren. Die Welt wird von Männern bevölkert, doch Eve bekommt in ihrer heilen Welt wenig ...

Dieses Buch hat mich gleich angesprochen. Eve lebt alleine in ihrer Kuppel, denn sie ist die erste Frau seit 50 Jahren. Die Welt wird von Männern bevölkert, doch Eve bekommt in ihrer heilen Welt wenig davon mit. Bis sie Bram trifft und sich alles ändert…

Der Prolog hat mich gleich mitgenommen. Man erfährt durch einen kurzen Einblick die Zeit vor der Geburt bzw. die Feststellung der Schwangerschaft. Das hat mir ganz gut gefallen. Man lernt auch gleich Eve kennen, ein sehr junges, naives Mädchen, das in ihrer heilen Blase aufgewachsen ist und wenig in Frage stellt. Durch den Kapitelwechsel zu Bram, einem jungen Mann, der genau wie Eve im Turm aufgewachsen ist, bekommt man nähere Infos zur Welt außerhalb, wobei mir das zu lange gedauert hat. Man bekommt nur kurze Brocken und erst gegen Mitte/Ende des Buches erfährt man mehr über die Erde. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, so kann man sich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, auch wenn ich nicht mit jeder Entscheidung einverstanden war. Die Beschreibungen sind toll wie z.B. „das Murmeln des Wassers / Die Luft kommt mir hier schwerer vor, feucht vom Tau…“. So konnte man sich die Welt sehr gut vorstellen. Doch die wichtige Frage, warum nur Männer überlebt haben, bleibt offen. Hier ein Zitat: „Vielleicht war ja genau diese experimentelle Herumpfuschen der Menschen der Grund, warum Mutter Natur uns auszurotten versucht hat“ (S. 164). Die Geschichte hat für mich anfangs erst langsam an Fahrt aufgenommen und war mir zu umfangreich, was Nebenhandlungen betrifft. Doch ab einem bestimmten Punkt hat es mich gefesselt! Nur war mir anfangs nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt. Jetzt heißt es natürlich warten auf die Fortsetzung.

Ein solider Auftakt, der anfangs etwas braucht, bis er in die Gänge kommt. Dennoch ein wirklich interessantes Thema, das gut umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Vielversprechend, nur das Ende passt nicht zum Rest (was aber seinen Grund hat)

Mitternacht
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Kurzmeinung: Grandiose Idee, perfekter Anfang, lässt am Ende leider nach.

Nicholas lebt in London, bis er eines Nachts auf dem Hausboot eine Person sieht, die sich dann als eine Art Geist entpuppt und ...

Kurzmeinung: Grandiose Idee, perfekter Anfang, lässt am Ende leider nach.

Nicholas lebt in London, bis er eines Nachts auf dem Hausboot eine Person sieht, die sich dann als eine Art Geist entpuppt und mit ihm ins „andere“ London wechselt. Dort trifft er auf den Findelgeist Agatha und ist plötzlich mitten in einem Abenteuer und dem Kampf gegen die drohende Dunkelheit, die beide Welten übermannen wird.

Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Christoph Marzi hat einen eigenen, ganz besonderen Stil, der mich jedes Mal mitnimmt. Ich war auch dieses Mal ab dem ersten Erlebnis gefesselt. Die Idee mit der zweiten Welt, die parallel zu unserer existiert und ihn die Dinge kommen, die auf unserer Welt sterben, finde ich sensationell. Die Geschichte ist in der 3. Person geschrieben und Nicholas James, ein junger Student, der nebenbei etwas jobbt, steht im Mittelpunkt. Er ist ein offener, junger Mann, lebt in den Tag und hat keine zu hohen Ansprüche an das Leben. Er war mir gleich sympathisch, wobei er auch mehr hätte hinterfragen können. Er nimmt das alles sehr leicht hin. Die Geschichte ist überraschend, hat mich zum Schmunzeln gebracht und ist auch gerne mal etwas poetisch. Zitate: „Was war das hier? Olivanders Zauberstabladen für Regenschirme?“
„Den Geruch der Sonne genießen und im Schatten lesen, all die losen Gedanken freilassen, bis sie irgendwann im hellen wolkenlosen Himmel wie Seifenblasen zerplatzen“

Durch die bildhafte Sprache kann man in die Nebelwelt eintauchen und ich war gefesselt von den Abenteuern. Die teils langen Sätze haben meinen Lesefluss nicht gestört und ich war begeistert, bis zum Ende hin alles zu schnell abgehandelt wird. Was letztendlich auch erklärt wird, denn der Autor ist schwer erkrankt. Die Bewertung fällt mir demnach recht schwer. Respekt, das die Geschichte beendet wurde, aber auch Unsicherheit, ob der Autor nicht vielleicht hätte warten sollen, bis er wieder gesund ist.

Ein faszinierendes Buch, das Luft für eine Fortsetzung lässt, wie auch der Autor verlauten lässt. Dennoch kam mir das Ende zu abrupt und ich hätte da gerne noch ein paar Erklärungen gehabt.