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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2018

Regt sehr zum Nachdenken über die Gesellschaft an

The Hate U Give
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Starr, 16 Jahre alt, lebt mit ihrem Famile in einem Viertel für Schwarze, geht aber an eine Privatschule, in der es fast nur Weiße gibt. So gibt es also zwei Starr’s. Und dann wird noch ihr Freund Khalil ...

Starr, 16 Jahre alt, lebt mit ihrem Famile in einem Viertel für Schwarze, geht aber an eine Privatschule, in der es fast nur Weiße gibt. So gibt es also zwei Starr’s. Und dann wird noch ihr Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen. Starr muss sich bewusst machen, ob sie die Wahrheit ans Licht bringen möchte und sich so der Öffentlichkeit preisgeben.

Dieses Buch wurde ja groß beworben, ich wollte es aber schon von Anfang an lesen, da mir die Thematik zusagt. Leider ist es ja wirklich so, dass genau solche Dinge auch heute noch passieren. Die Autorin hat hier eine tolle Geschichte geschaffen. Man kann den Zwiespalt sehen, in dem Starr steckt. Denn einerseits liebt sie ihr Viertel mit all den Menschen, andererseits möchte sie nicht zu sehr in der Schule auffallen. Und dann ist da noch ihr weißer Freund. Man kann Starr verstehen und ich finde es doch sehr mutig, wie sie sich allem stellt. Der Stil war für mich sehr ansprechend und mir hat es gefallen, mehr aus der Vergangenheit und den ganzen Zusammenhängen zu erfahren. Die Autorin regt definitiv zum Nachdenken an. Über die Welt, die Rassentrennung und natürlich auch über Vorurteile. Was ich ein wenig schade finde, sind die wenigen Informationen über den Polizisten. Warum hat er so gehandelt? Und auch das Urteil wird nicht weiter erklärt.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Jugendbuch, das sehr zum Nachdenken und auch Handeln anregt.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Nicht gut umgesetzt

Du wolltest es doch
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Emma ist beliebt und die Jungs laufen ihr alle hinterher. Und sie genießt das sehr. Doch dann wacht sie nach einer Party mit zerissenem Kleid auf und sie kann sich an nichts erinnern. Und dann tauchen ...

Emma ist beliebt und die Jungs laufen ihr alle hinterher. Und sie genießt das sehr. Doch dann wacht sie nach einer Party mit zerissenem Kleid auf und sie kann sich an nichts erinnern. Und dann tauchen noch Fotos auf. Fotos, auf denen Emma halbnackt ist.

Dieses Buch zu beurteilen ist für mich äußerst schwierig. Das Thema – Vergewaltigung und die öffentliche Zurschaustellung – sind brandaktuell und so etwas wird doch häufig verharmlost. Doch die Geschichte und allen voran Emma war für mich unglaubwürdig. Emma wollte einerseits im Mittelpunkt stehen und eben nicht das brave Vorstadtmädchen sein, andererseits hat sie sich doch etwas zurückgehalten. Es ist schwierig das zu beschreiben, wenn man es nicht gelesen hat. Ihre Gedanken und Taten waren mehr als einmal unglaubwürdig und ich habe sie nicht verstanden. Die Geschichte selbst wirkte für mich gestellt und an den Haaren herbeigezogen. Warum sollten sie solche Fotos auch veröffentlichen? Vorallem mit sich selbst darauf?
Und wie Emma anfangs reagiert war für mich nicht verständlich, wie auch während des Buches und dann am Ende.
Zudem kommt auch noch der sehr anstrengend zu lesende Stil dazu. Die Autorin nutzt häufig Klammern, um Gedanken, Erinnerungen oder Einwürfe mit einzubringen. Was den Lesefluss extrem stört und mir regelrecht die Lust an der Geschichte genommen hat.
Das Ende (was genau dort steht, verrate ich hier natürlich nicht) hat mich unzufrieden zurückgelassen. Auch wenn die Autorin kurz im Nachwort darauf eingeht, habe ich doch die Entscheidung nicht glauben können.

Dieses Buch hat ein aufwühlendes Thema, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Nicht viel Neues

Mama schläft jetzt durch
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Ein Ratgeber, der Müttern helfen soll auch mit Kind ausreichend Schlaf zu bekommen. Und das mit einfachen, kurzen Einschlafritualen und vielen Tricks und Tipps von Schlafexperten und Müttern.

Die Aufmachung ...

Ein Ratgeber, der Müttern helfen soll auch mit Kind ausreichend Schlaf zu bekommen. Und das mit einfachen, kurzen Einschlafritualen und vielen Tricks und Tipps von Schlafexperten und Müttern.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Sie ist zwar einfach, aber sehr schön. Die Aufteilung im Buch finde ich ganz gut, denn es ist nach Abschnitten in der Entwicklung bzw. nach dem Alter gegliedert. Viele der Tipps von Müttern kannte ich bereits von meiner eigenen Mutter oder Bekannten. Mit dem einfachen Aufbau kann man sich leicht zurechtfinden und auch mal nachschlagen, wenn man eine bestimmte Phase betrachten möchte.
Ansonsten ist es nicht wirklich viel Neues. Man bekommt unterschiedliche Meinungen und es ist doch immer sinnvoll auf sein eigenes Gefühl zu hören. Natürlich kann man auch diverse Tipps probieren, aber da jedes Kind anders ist, wirkt natürlich nicht alles.

Ein interessanter Ratgeber mit guten Quellenangaben für weitere Lektüre, der viele bekannte Informationen bereithält und ein guter Leitfaden für die erste Zeit mit Kind ist. Wer gerne Ratgeber liest und befolgt, ist hier richtig.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Toller Sprecher, authentische Charaktere - Kann ich nur empfehlen

Glaube Liebe Tod
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Polizeiseelsorger Martin Bauer springt von der Duisburger Rheinbrücke um einen Polizisten zu retten. Klingt verdreht, aber funktioniert. Doch ein paar Stunden später ist der Polizist trotzdem tot. Der ...

Polizeiseelsorger Martin Bauer springt von der Duisburger Rheinbrücke um einen Polizisten zu retten. Klingt verdreht, aber funktioniert. Doch ein paar Stunden später ist der Polizist trotzdem tot. Der Polizist war kein unbeschriebenes Blatt, doch warum der Selbstmord? Martin Bauer glaubt nicht daran und will die Wahrheit herausfinden.

Krimis und Thriller höre ich am liebsten, daher auch diese Geschichte als Hörbuch. Oliver Siebeck liest sehr angenehm und ich konnte ihm durchgehend gut folgen. Martin Bauer war für mich sehr authentisch und greifbar, es hat mir regelrecht Spaß gemacht ihm zu folgen. Egal ob es um seine Arbeit bei der Polizei oder auch in seinem Privatleben. Er hat es nicht leicht, weder in seinem Beruf (dort halten nicht viele Polizisten etwas von ihm) noch privat mit seiner pubertierenden Tochter und seiner Frau, die Probleme mit seiner Arbeit hat. Trotz der vielen parallellaufenden Stränge (Mariana, der tote Polizist, Privatleben usw.) war ich durchweg gefesselt von der Geschichte. Ich musste unbedingt weiterhören, denn ich wollte wissen was als nächsten passiert. Und die einzelnen Personen haben alle irgendeine Verbindung, die sich teils erst nach und nach herauskristallisiert, was es gerade so spannend macht. Das offene Ende im Hinblick aus Martin Bauer’s Privatleben lässt auf eine baldige Fortsetzung hoffen.

Ich kann dieses Hörbuch nur empfehlen. Ein toller Sprecher, authentische Charaktere und eine ausgeklügelte Geschichte. Da will man gleich wissen wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Regt zum Nachdenken an

Vox
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Zurück in alte Zeiten. Das Amerika der Zukunft ähnelt mehr dem der Vergangenheit. Denn Frauen sind ihren Rechten beraubt und sollen nur noch ihren Pflichten als Hausmütterchen nachkommen. Ihre Freiheiten ...

Zurück in alte Zeiten. Das Amerika der Zukunft ähnelt mehr dem der Vergangenheit. Denn Frauen sind ihren Rechten beraubt und sollen nur noch ihren Pflichten als Hausmütterchen nachkommen. Ihre Freiheiten und auch ihre Stimmen wurden ihnen weggenommen. Mehr als 100 Wörter am Tag sind nicht erlaubt. Dr. Jean McClellan hat vier Kinder, drei Jungs und ein Mädchen, Sonia. Und Sonia lernt in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben, sondern nur noch Hausarbeiten. Denn zu mehr ist eine Frau ja nicht zu gebrauchen.

Der Klappentext dieses Buches hat mich sofort fasziniert. Denn im Grunde genommen gibt es noch genug Länder, die ihre Frauen unterdrücken und wer sagt denn, dass so etwas auch in der heutigen Zeit nicht möglich ist? Die Autorin hat hier ein interessantes Szenario geschaffen, doch leider bleibt die Geschichte eher oberflächlich. Jean selbst war mir nicht immer sympathisch und das geschaffene Liebesdreieck war für mich überflüssig und eher störend. Einige Momente haben mich erwartungsvoll auf den großen Knall warten lassen. Doch dieser kam nicht und die Geschichte plätscherte eher vor sich hin. Die Reinen, die Frauen und das ganze im Hintergrund war natürlich interessant, aber meines Erachtens nicht komplett ausgereift. Vielleicht hätte doch etwas mehr Arbeit als zwei Monate in das Buch gesteckt werden müssen. Mir war unklar wie es so schnell zu einer totalen Kontrolle kam und Jackie wurde anfangs in den Raum geworfen und erst gegen Ende taucht sie wieder auf. Mir wäre ein bisschen die Vorgeschichte wichtig gewesen. Auch der Kampf an sich war etwas unglaubwürdig und das Ende war doch etwas zu vorhersehbar.

Hier wurde Potential verschenkt. Doch die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an.