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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2018

Ein Genuss für die Sinne

Der Duft von Rosmarin und Schokolade
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Maylis ist fast 40, lebt alleine in Hamburg und verbringt ihre Tage im Feinkostladen Radtke hinterm Schreibtisch und an der Theke. Sie liebt den Kontakt mit den Menschen, ihre Geschichten, Geheimnisse ...

Maylis ist fast 40, lebt alleine in Hamburg und verbringt ihre Tage im Feinkostladen Radtke hinterm Schreibtisch und an der Theke. Sie liebt den Kontakt mit den Menschen, ihre Geschichten, Geheimnisse und spielt gerne mal Vermittlerin. Doch abends ist sie alleine in ihrer Wohnung und weiß nichts mit ihrer freien Zeit anzufangen. Doch dann beginnt sie wieder Menschen in ihr Leben zu lassen.



Hamburg als Handlungsort passt hier perfekt und gefällt mir persönlich sehr gut. Ich mag die Mentalität in Hamburg und die Orte haben Wiedererkennungswert. Maylis ist ein liebenswerter Charakter, wenn auch im Hinblick auf andere Menschen vorallem bei Männern etwas naiv und gutgläubig. Sie „dümpelt“ vor sich hin bis es endlich mal „Klick“ macht. Nach und nach genießt sie ihr Leben wieder und wächst an den Erfahrungen.

Alles in allem bleibt es aber eher ruhig und gemütlich, es gibt jetzt keine allzu spannenden Stellen. Dennoch lässt es sich super lesen, denn die Autorin hat einen tollen Schreibstil. Zudem schildert Tania Schlie die Schauplätze und Köstlichkeiten so bildlich und intensiv, dass mir mehrmals das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist und ich regelrecht Fernweh bekommen habe. Denn hauptsächlich spielt das Ganze zwar in Hamburg, doch es gibt auch mal kurze Abstecher ans Meer z. B. nach Südfrankreich. Das Meer, der Markt und die Landschaften sind einfach nur zum Träumen.

Die anderen Charaktere ergänzen die Geschehnisse gut und runden die Geschichte ab. Trotz der Vielzahl (die Arbeitskolleginnen, die Mutter, die Nachbarin, etc.) bleiben sie alle in Erinnerung und sind gut ausgearbeitet.

Die Autorin schafft es mit ihrem Stil Bilder und Gerüche zu erzeugen und reizt so alle Sinne. Hungrig sollte man dieses Buch nicht lesen!



Nicht zu anspruchsvoll, aber ein Genuss für alle Sinne. Die Geschichte eignet sich toll zum Abschalten und Träumen.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Ernstes Thema humorvoll verpackt

Für immer ist die längste Zeit
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Dieses Buch erzählt die Geschichte einer Familie bei der mit einer einzigen Entscheidung bzw. einem Erlebnis alles auf den Kopf gestellt wurde. Denn Maddy ist tot, vom Dach der Bibliothek gestürzt. Eve, ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer Familie bei der mit einer einzigen Entscheidung bzw. einem Erlebnis alles auf den Kopf gestellt wurde. Denn Maddy ist tot, vom Dach der Bibliothek gestürzt. Eve, ihre Tochter, und Brady, ihr Ehemann, fragen sich verzweifelt nach dem „Warum“ und sind völlig mit dieser neuen Situation überfordert. Denn Maddy war ihr Dreh- und Angelpunkt und hat sich um alles gekümmert.



Die Grundgeschichte mit Maddy’s Tod ist sehr traurig, doch Abby Fabiaschi verpackt das Ganze mit viel Charme und Witz. Zudem regt sie doch sehr zum Überdenken der eigenen Handlungen an und gibt den Anstoß doch mehr Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen. Man hat einen anderen Blick auf sein eigenes Leben und alle Entscheidungen. Geschrieben ist es aus drei Erzählperspektiven, nämlich Eve, Brady und natürlich Maddy, die aus dem Jenseits versucht ihrer Familie zu helfen und deren Leben wieder in geordnete Bahnen und die richtige Richtung zu lenken. Das alles in der Ich-Form, was ich besonders gerne lese, da man sich so besser in die Charaktere versetzen kann.

Brady wirkt anfangs hilflos, wächst jedoch an den Erlebnissen. Eve ist durch den frühen Tod ihrer Mutter schnell erwachsen geworden und sieht die Welt jetzt mit anderen Augen als all ihre Freunde. Und Maddy und ihre Aktionen haben mich oft zum Schmunzeln gebracht, trotz des ernsten Hintergrunds. Nach und nach wächst die Verbindung zwischen Vater und Tochter. Auch die wichtigen Nebencharaktere helfen dabei mit dem Geschehenen klarzukommen. Die Geheimnisse werden nach und nach gelüftet und es kommt Licht ins Dunkel, wie es zu Maddy’s Tod kommen kann.

Die Autorin schreibt intensiv und packend, gleichzeitig aber auch gefühlvoll und mir ging das Ganze doch sehr unter die Haut, wie so ein Erlebnis eine Familie verändern kann. Vor allem da es sich um ein Thema handelt, mit dem man persönlich schon mal Kontakt hatte.

Die Idee mit Maddy und ihren Stupsern aus dem Off hat mir gut gefallen und vielleicht ist das ja wirklich so? Einzig das Ende konnte mich nicht überzeugen, da es dann zu schnell ging.



Ein intensives Buch mit ernstem Thema und humorvollen Stellen, welches unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Kurzbewertung: Unter meinen Erwartungen

Atlantia
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Die Idee, die Ally Condie hier hatte, ist sehr interessant. Eine Unterwasserstadt, komplett ausgebaut und auch Menschen, die noch am Land leben. Doch leider schwächelt es etwas an der Umsetzung. Ich hatte ...

Die Idee, die Ally Condie hier hatte, ist sehr interessant. Eine Unterwasserstadt, komplett ausgebaut und auch Menschen, die noch am Land leben. Doch leider schwächelt es etwas an der Umsetzung. Ich hatte Schwierigkeiten mir die Charaktere oder auch die Unterwasserwelt vorzustellen. Auch die Dialoge wurden schnell langweilig und es passiert auf den vielen Seiten zu wenig.

Ein wenig lieblos und mit Potenzial nach oben. Hatte mehr erwartet.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Auf nach Blackberry Island

Der Sommer der Inselschwestern
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Drei Schwestern, so heißen die drei Nachbarhäuser auf Blackberry Island. Andi, die junge Kinderärztin kauft das mittlere der drei Häuser und trifft auf ihre beiden Nachbarinnen Deanna und Boston, die nicht ...

Drei Schwestern, so heißen die drei Nachbarhäuser auf Blackberry Island. Andi, die junge Kinderärztin kauft das mittlere der drei Häuser und trifft auf ihre beiden Nachbarinnen Deanna und Boston, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Diese drei Frauen begleitet man im Sichtwechsel durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Die Geschichte zeigt, dass Familie, aber auch Freundschaft im Leben wichtig ist und man nie mit Problemen alleine da steht. Die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich bei Deanna erst die Hintergründe erfahren musste (mehr möchte ich hier nicht verraten). Dabei werden einige ernste Themen angesprochen, doch es bleibt dabei locker und wirkt nicht überzogen. Für mich war es emotional in die Lebensgeschichten der Protagonisten einzutauchen und ich fand es toll, dass auch altbekannte Charaktere wieder auftauchen und in die Handlung einbezogen werden.

Ein wirklich gelungenes Buch. Ich freue mich auf den nächsten Abstecher nach Blackberry Island.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Nicht neu, dennoch gut

Die Perfekten
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Rain ist ein Ghost. Eigentlich gibt es sie gar nicht. Denn die Gesegneten dulden keine unregistrierten Bürger. Doch Rain hasst dieses ewige Versteckspiel. Doch sie merkt schnell was passiert, wenn man ...

Rain ist ein Ghost. Eigentlich gibt es sie gar nicht. Denn die Gesegneten dulden keine unregistrierten Bürger. Doch Rain hasst dieses ewige Versteckspiel. Doch sie merkt schnell was passiert, wenn man jemandem vertraut.



Der Schreibstil der Autorin lässt sich schnell lesen und ich habe sofort wohl gefühlt. Perfekt für ein Jugendbuch. Anfangs gibt es eine kurze Einführung, durchaus interessant. Rain ist ein liebenswerter, einprägsamer Charakter, der wir im leider übergangslosen Wechsel mit Lark, einem Bürg aus Grey, folgen. Die Namen sind leider fast alle etwas einfallslos wie z.B. Rain, Storm, Grey, Ruby, usw. Die Umsetzung hat mir gut gefallen und die Einblicke in die Welt der Gesegneten spannend und aufschlussreich, manches jedoch auch widersprüchlich. Ich hatte von Anfang eine Vermutung, die Rain betrifft. Diese hat sich auch schnell bestätigt.



Alles in allem nichts Neues, dennoch ein gut geschriebenes Jugendbuch, das meine Empfehlung erhält.