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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2023

Langwierig und voller Klischees

Vom Ende der Nacht
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Puh, das war verschenkte Lesezeit. Zugegeben, ich bin nicht der große Liebesromanfan, aber das ist für mich schon okay, wenn die Handlung gut geschrieben ist. „Zwei an einem Tag“ mochte ich zum Beispiel ...

Puh, das war verschenkte Lesezeit. Zugegeben, ich bin nicht der große Liebesromanfan, aber das ist für mich schon okay, wenn die Handlung gut geschrieben ist. „Zwei an einem Tag“ mochte ich zum Beispiel sehr. „Vom Ende der Nacht“ hat mich auch angesprochen. Der Anfang liest sich sehr gut und lässt darauf hoffen, dass hier eine richtig tolle Geschichte erzählt wird und das in einem interessanten Schreibstil.
Aber je weiter ich im Buch gekommen bin, desto mehr hat es mich gelangweilt und auch leider genervt. Die beiden Hauptcharaktere wurden mir in ihrem Verhalten immer unverständlicher, die Handlung immer abstruser und ermüdender und emotional hat es mich einfach nicht mehr einholen können. Am Ende war es mir egal, was mit den Figuren passiert, ich war nur froh, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe.
Sehr, sehr schade, weil es schon Potenzial gegeben hätte. Das wurde leider in der zweiten Buchhälfte völlig verschenkt. Die vielen Klischees und unverständlichen Handlungen haben da ihr Übriges getan. Dazu kommt noch, dass die Hälfte der Seiten auch gereicht hätte; es muss ja nicht jedes Buch immer über 400 Seiten haben. Man muss die Geschichte ja nicht unnötig aufblähen. Leider keine Empfehlung für das Buch. Ein weiteres Buch der Autorin werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Ein wunderschönes Buch

So weit der Fluss uns trägt
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Ein Roman, der ganz tief verwurzelt ist in der Landschaft und Region, in der er platziert ist. Der Gunnison River, die Berge, aber auch die Zeit, in der der Roman spielt, sind so wahnsinnig eindrücklich. ...

Ein Roman, der ganz tief verwurzelt ist in der Landschaft und Region, in der er platziert ist. Der Gunnison River, die Berge, aber auch die Zeit, in der der Roman spielt, sind so wahnsinnig eindrücklich. Das Ganze beginnt als nicht so ungewöhnliche Lovestory, aber dann entwickelt sich der Roman zu so viel mehr. Familie ist ein wichtiges Thema, die Entscheidungen, die wir im Leben treffen und wie wir damit umgehen auch.
Torie führt ein ungewöhnliches Leben, ein nicht der üblichen Norm entsprechendes und sie hat mich dadurch immer wieder an die Protagonistin in Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ erinnert.
Der Roman wird stellenweise sehr emotional, aber nicht kitschig oder schnulzig (was ein bisschen meine Befürchtung war, als ich diese Love-Story am Anfang gesehen habe). Ein ganz tolles Buch, das mich von der ersten Seite an mitgenommen und mitgeschwemmt hat, den Gunnison River hinunter und dem Lauf der Erzählung folgend.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Ostfriesenkrimi ohne Tiefgang

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Ich mag außergewöhnliche Charaketere und nicht-stringente Storys und das bekommt man in "Ein mörderisches Paar" auf jeden Fall. Ein Profi-Killer mit einem neuen Gesicht, seine Freundin mit außergewöhnlicher ...

Ich mag außergewöhnliche Charaketere und nicht-stringente Storys und das bekommt man in "Ein mörderisches Paar" auf jeden Fall. Ein Profi-Killer mit einem neuen Gesicht, seine Freundin mit außergewöhnlicher Vergangenheit und viele Verbrechen in Ostfriesland, darum geht es in dem Buch.
Rein auf die Handlung bezogen fand ich das Buch sehr interessant. Man merkt auch die Verankerung im realen Ostfriesland unglaublich stark: Es werden existierende Cafés und andere Einrichtungen angesprochen. Man merkt, dass der Autor die Region extrem gut kennt und/oder intensiv recherchiert hat.
Mir haben aber zwei Dinge echte Probleme beim Lesen verursacht. Erstens, die völlig überzogene Darstellung mancher Figuren. Ganz besonders schlimm die Polizisten und Klein-Ganoven, aber auch die beiden Hauptfiguren. Das fand ich völlig abstrus und damit konnte ich mich auch nicht anfindern. Zweitens, die Sprache. Mir wird einfach viel zu viel erklärt. Eigentlich besteht das Buch zu einem Großteil aus einfachen Hauptsätzen. Gleichzeitig wird aber die wörtliche Rede ständig begleitet von Dingen wie "orakelte er" oder "lobte sie", "petzte er". Das kann man mal machen, aber in der Masse finde ich das sehr anstrengend. Dem Leser wird die Interpretation abgenommen, da er sie sich aus dem restlichen Text nicht erschließen könnte. Für mich ist das kein guter Stil.
Zu gewollt fand ich auch, dass auf so ziemlich jedes aktuelle Thema, vom gendern bis zu laktosefreien Muffins, eingegangen wurde. Das hatte immer so einen belehrenden, bemühten Touch.
Insgesamt schon ein ganz unterhaltsamer Krimi. Ich würde aus der Reihe keinen anderen mehr lesen, wer aber sich nicht so sehr an der Sprache stört und überzogene Charaktere mag, findet hier einen guten Zeitvertreib.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Die Grenzen der Zeit

Das vorläufige Ende der Zeit
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„Das vorläufige Ende der Zeit“ hat ein interessantes Setting in Frankfurt an der Oder und dem dortigen jüdischen Friedhof Słubice. Der Friedhof gehört zum polnischen Staatsgebiet und es geht immer wieder ...

„Das vorläufige Ende der Zeit“ hat ein interessantes Setting in Frankfurt an der Oder und dem dortigen jüdischen Friedhof Słubice. Der Friedhof gehört zum polnischen Staatsgebiet und es geht immer wieder auch über die Grenze nach Polen, nach Warschau. Es geht auch über andere Grenzen: Über Zeitgrenzen, auch über die Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich, über kulturelle Grenzen und Ländergrenzen.

Die drei Hauptfiguren sind alle auf ihre Art ungewöhnlich, der Verleger, die Archäologin, der Friedhofswärter. Sie alle verbindet natürlich der Friedhof. Mir hat der Roman direkt gefallen, als ich den Klappentext und die ersten Seiten gelesen habe. Danach nicht mehr so sehr. Nicht, dass das Buch schlecht geschrieben wäre, denn das ist es nicht, aber so viel mehr als das, was in Klappentext steht, gibt das Buch auch nicht her.

Ich hatte an ganz vielen Stellen das Gefühl, als könnte man noch so viel mehr aus den Figuren, dem Handlungsort und der Handlung selbst herausholen. Es klingt ja alles sehr nach einem Fantasyroman, das ist „Das vorläufige Ende der Zeit“ aber nicht. Was okay ist, aber ich weiß nicht so recht, was es sonst ist. Die Wendungen, die der Roman genommen hat, konnte man weitgehend voraussehen, es wird sehr unaufgeregt erzählt, sehr zurückhaltend und obwohl man auch Gedanken, Gefühle und Inneneinsichten der Figuren immer wieder erhält, blieben sie mir doch allesamt fremd. Die Hauptidee, dieses "Was wäre wenn...?"-Gedankenspiel war mir auch zu seicht umgesetzt. Da steckte nichts Neues darin, nichts, was man nicht auch schon aus der Wissenschaft oder aus anderen Romanen kennt.

Ich finde es schade, dass das Buch mir nicht gefallen hat, denn ich denke, dass das Thema eigentlich einiges hergibt. Anfang und Ende des Buchs haben mir auch richtig gut gefallen. Das dazwischen plätschert leider nur dahin.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Ein Roadtrip mit göttlicher Begleitung

American Gods
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Shadow, der aus dem Knast entlassen wurde, hat es nicht leicht. Die Frau tot, keine Perspektive, und dann hat er unvermittelt einen Job und reist quer durchs Land.
Ich fand den Roman faszinierend. Es ...

Shadow, der aus dem Knast entlassen wurde, hat es nicht leicht. Die Frau tot, keine Perspektive, und dann hat er unvermittelt einen Job und reist quer durchs Land.
Ich fand den Roman faszinierend. Es ist ganz schwierig hinter Shadows Fassade zu blicken, er hat mich immer wieder überrascht. Die Idee hinter dem Roman ist faszinierend und ich bin durchgerast durch die Seiten.
Dass man bei vielem im Buch lange Zeit rätseln muss und sich auch nicht alles komplett aufklärt fand ich auch super. Das Buch ist auch toll geschrieben, also von mir klare Leseempfehlung.

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