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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2022

Gut erzählte Geschichte

Das Leuchten der Rentiere
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"Das Leuchten der Rentiere", das klingt irgendwie magisch und auch irgendwie weihnachtlich. Auch das Cover hat das gut zum Ausdruck gebracht. So besonders magisch fand ich das Buch beim lesen dann nicht. ...

"Das Leuchten der Rentiere", das klingt irgendwie magisch und auch irgendwie weihnachtlich. Auch das Cover hat das gut zum Ausdruck gebracht. So besonders magisch fand ich das Buch beim lesen dann nicht. Eher ernüchternd und realistisch, aber das macht das Buch nicht schlechter; im Gegenteil.
Ehrlich gesagt habe ich mich vorher noch nie wirklich mit der Geschichte der Samí beschäftigt, aber jetzt habe ich mich in das Thema mal eingelesen, angestoßen durch dieses Buch. Irgendwie unglaublich, dass das bisher an mir so vorbei gegangen ist.
Ich mochte an das Leuchten der Rentiere", dass man einfach in das Thema hineingeworfen bin. Es gibt zwar am Ende des Buchs ein kurzes Glossar von samischen Wörtern, aber längst nicht alle, die im Buch benutzt werden, werden erklärt.
Der Tod eines Rentiers erscheint mir als traurig, aber für die Samí Elsa ist es kein Tod, es ist ein Mord. Für sie haben Rentiere eine ganz andere Bedeutung. Dieser Ausgangspunkt der Geschichte war spannend und man kann das Buch gut und zügig lesen.
Mir hat auch die Handlung des Buches gut gefallen, aber wirklich besonders wird das Buch für mich dadurch, dass es mich auf das Thema der Samí gestoßen hat.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Für Menschen mit starken Nerven

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Ich bin bei einem Buch, das ich beurteilen soll, selten so hin und her gerissen, wie bei Jo Nesbøs neuem Harry Hole-Roman „Blutmond“. Ich habe von Nesbø schon „Ihr Königreich“ gelesen und war davon ziemlich ...

Ich bin bei einem Buch, das ich beurteilen soll, selten so hin und her gerissen, wie bei Jo Nesbøs neuem Harry Hole-Roman „Blutmond“. Ich habe von Nesbø schon „Ihr Königreich“ gelesen und war davon ziemlich begeistert, habe aber auch schon „Macbeth“ gelesen, das ich ziemlich schlecht fand. Die Harry Hole-Reihe war mir komplett neu und ich habe mich auf einen schönen und spannenden skandinavischen Krimi gefreut.
Auf der einen Seite hat mir der Roman auch gefallen: Sprachlich ließ er sich gut lesen, das skandinavische Feeling, welches ich erwartet hatte, kam beim lesen auch auf, ich fand es auch interessant, dass hier wie in der Reihe von Stieg Larsson die Presse einen wichtigen Teil der Handlung ausmacht und gesellschaftspolitische Themen angesprochen werden.
Was mir gar nicht gefallen hat: Die Handlung hat mich stellenweise einfach abgeschreckt. Vielleicht bin ich zu zart besaitet, aber bei mir kam da beim lesen schon immer wieder ein Ekelgefühl hoch (immer dann, wenn es um die genauen Details der Morde geht. Dazu kommt, dass ich die Handlung auch gar nicht überzeugend fand. Vieles war mir zu weit hergeholt, zu konstruiert und unglaubwürdig. Auch der Spannungsaufbau ist bei mir, insbesondere bei dieser durchschaubaren Show-down-Dramatik durchgefallen.
Die Charaktere sind okay, weder besonders ausgearbeitet, noch Stereotypen. Vielleicht hat man hier in den Vorgängerbänden auch schon genug Hintergrundinfos bekommen, das kann ich nicht beurteilen. Bei den neu eingeführten Charakteren waren jetzt aber auch keine besonders gut konstruierten Figuren dabei.
Ganz davon abgesehen ist es mir auch auf den Keks gegangen, dass ständig betont wurde, was für ein Einzelgänger dieser Harry Hole ist und wie alleine er im Leben steht, während er so enorm stark in die sozialen Strukturen seiner Umgebung eingebunden war, wie ich das selten von einem Mordermittler lese.
Wäre diese ekligen Szenen nicht gewesen, wäre das Buch einfach nur mittelmäßig für mich, aber so fand ich das dermaßen abschreckend, dass ich keinen weiteren Hole-Roman lesen möchte. Ich kann das Buch guten Gewissens niemandem empfehlen.

Veröffentlicht am 08.11.2022

Perfekt für die kalte Jahreszeit

Meine schönsten Weihnachtsmärchen
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Ein ganz, ganz tolles Buch mit vielen, wirklich schönen Geschichten für die Weihnachtszeit. 24 Geschichten für 24 Tage im Advent und etwas mehr als 200 Seiten - das heißt, man kann das Buch auch als Adventskalender ...

Ein ganz, ganz tolles Buch mit vielen, wirklich schönen Geschichten für die Weihnachtszeit. 24 Geschichten für 24 Tage im Advent und etwas mehr als 200 Seiten - das heißt, man kann das Buch auch als Adventskalender nutzen. Die Geschichten bzw. Märchen sind kurz, aber interessant und absolut familientauglich. Mir haben auch die Zeichnungen so gut gefallen, alleine schon die drei Pinguine auf der Rückseite des Buchs sind toll. Aber auch im Innern des Buchs gibt es vieles zu entdecken. Schön finde ich, dass die Zeichnungen sowohl Erwachsene, als auch Kinder ansprechen.
Es sind viele Klassiker von den Grimm-Brüdern und von Hans Christian Andersen dabei, aber auch viele Nacherzählungen von Imke Sörensen.
Das Buch ist der perfekte Begleiter für die Weihnachtszeit, wenn man gemütlich auf dem Sofa sitzt und liest oder vorliest. Wer schon viele Weihnachtsmärchen gelesen hat, wird jetzt hier nicht wirklich was Neues finden (daher auch ein Stern Abzug), aber als erste Anthologie für Gelegenheitsleser finde ich das Buch klasse und es ist wirklich sehr schön gestaltet. Ein echter Hingucker im Bücherregal.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Cooles Setting, schlechte Umsetzung

The Dark
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13 Menschen, gefangen auf einer Antaktis-Station und dann ein Mord, das klang sehr nach Agatha Christie. Und das Widersprüchliche des Settings - einerseits die Faszination für diese weiße Wüste, andererseits ...

13 Menschen, gefangen auf einer Antaktis-Station und dann ein Mord, das klang sehr nach Agatha Christie. Und das Widersprüchliche des Settings - einerseits die Faszination für diese weiße Wüste, andererseits das Erschreckende dieser Abgeschiedenheit, hat mir gefallen. Was mit allerdings nicht gefallen hat: Kate, die Hauptperson und Ich-Erzählerin, deren Handlungen und Probleme ich oft gar nicht nachvollziehen konnte; dass sich die Handlung ewig schleppt, bevor überhaupt irgendwas passiert; die Vorhersehbarkeit der Ereignisse (manchmal kann ich mir vor, wie wenn ich ein Kinderbuch lesen würde und selbstverständlich die Rätsal lösen kann, die das Kind schwierig findet); das Ende. Ich will hier nicht spoilern, also kann ich zum Ende eigentlich gar nichts sagen, aber für mich war das so extre schlecht, dass es alleine dafür einen Stern Abzug gibt. Viel zu unglaubwürdig. Positiv fand ich, dass sich das Buch gut und schnell lesen lässt, im Mittelteil kommt auch durchaus ein bisschen Spannung auf, aber insgesamt doch enttäuschend. Als Last-Minute-Kauf am Bahnhofskiosk okay, aber das Interessanteste am Buch war dann doch der Handlungsort.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Interessante, etwas ungewohnte Storys

Miss Kim weiß Bescheid
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„Miss Kim weiß Bescheid“ ist keine Fortsetzung von „Kim Jiyoung, geboren 1982“ (immerhin sind es ja jetzt auch Kurzgeschichten), aber es erinnert ganz oft an den Roman. Das liegt natürlich einerseits daran, ...

„Miss Kim weiß Bescheid“ ist keine Fortsetzung von „Kim Jiyoung, geboren 1982“ (immerhin sind es ja jetzt auch Kurzgeschichten), aber es erinnert ganz oft an den Roman. Das liegt natürlich einerseits daran, dass auch diese Geschichten in Korea spielen und mir das als Leser im Vergleich zu anderen Kulturen, von denen ich Bücher lese, relativ fremd ist. Aber andererseits liegt es auch daran, dass es um Frauenschicksale geht.
Mir haben die Kurzgeschichten ganz gut gefallen. Sie sind gut zu lesen, man kann sich in die Protagonisten eindenken, politische Probleme in Korea werden in einer Art angesprochen, dass ich sie, als europäischer Leser, auch ohne Probleme verstehe. Trotzdem waren die Geschichten für mich nicht so besonders, dass davon viel hängen bleiben wird. Es war interessant sie zu lesen, aber wirklich aufgefallen, im Sinne von, aus dem Raster des Üblichen rausgefallen, sind sie für mich nicht. Trotz des Kulturunterschiedes.
Wer sich bis jetzt noch nie mit koreanischer Literatur beschäftigt hat, findet hier einen guten Einstieg und ein interessantes Thema. Nachdem ich aber „Kim Jiyoung, geboren 1982“ schon gelesen habe, ist mir dieses Frauenthema zu viel. Das kommt momentan in fast jedem neuen Buch vor und da setzt bei mir die Ermüdung ein.
Fazit: Ein gutes Buch zum Einstieg in die koreanische Literatur, gut, um es einmal zu lesen, aber nichts, was ich nach dem ersten Lesen noch mal in die Hand nehmen würde.