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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2021

Schöne Inspirationsquelle

Wahi – süß, sauer, salzig, scharf
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Kochbücher finde ich oft langweilig - irgendwie bekommt man ja immer ein Rezept kostenlose online, wenn man danach sucht. Wenn man aber nicht etwas Bestimmtes im Sinn hat, was man gerne kochen würde, dann ...

Kochbücher finde ich oft langweilig - irgendwie bekommt man ja immer ein Rezept kostenlose online, wenn man danach sucht. Wenn man aber nicht etwas Bestimmtes im Sinn hat, was man gerne kochen würde, dann ist ein Kochbuch wie Wahi genau das richtige. Zum schmökern, zum inspirieren lassen. Mir hat die Mischung aus europäischer und internationaler Küche gut gefallen. Vieles aus dem Kochbuch entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack, hat mir aber Ideen gegeben und einiges davon will ich in abgewandelter Form nachkochen.
Die Optik des Buches gefällt mir sehr gut, schlicht, aber doch farbenfroh. Bei den Bildern von Alex Wahi im Inneren habe ich mich manchmal schon gefragt, warum er jetzt unbedingt mit Hund im Feld stehen muss, aber warum nicht? Es tut dem Kochbuch an sich keinen Abbruch und die Fotos der Gerichte sind gut gemacht.
Die Rezepte sind klar aufgebaut und einfach beschrieben; nicht so verschachtelt oder künstlich kompliziert, wie man es manchmal in anderen Büchern antrifft.
Die Tipps und persönlichen Anmerkungen des Autors zu den einzelnen Gerichten empfand ich als bereichernd oder zumindest interessant. Jedenfalls runden sie die Rezepte ab ohne zu stören. Ein paar zusätzliche vegetarische Rezepte hätte ich noch gut gefunden.
Insgesamt ein gelungenes Buch.

Veröffentlicht am 04.11.2021

Gut erzählt

Reise durch ein fremdes Land
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Schon das Cover sieht entrückt aus und wie an einem Ort aufgenommen, an dem die Zeit still steht. Als Fotograf sieht Tom das Leben auch so wie auf de Cover: durch die Kameralinse, ausschnittsweise. Mich ...

Schon das Cover sieht entrückt aus und wie an einem Ort aufgenommen, an dem die Zeit still steht. Als Fotograf sieht Tom das Leben auch so wie auf de Cover: durch die Kameralinse, ausschnittsweise. Mich hat das Buch auch zuerst optisch angesprochen und ich finde, das passt gut, da es ja um Bilder und einen Fotografen geht. Der erste Teil des Klappentextes war dann so wie ich mir das Buch nach dem optischen Eindruck her vorgestellt hätte, der zweite Teil eher weniger. Das klang nach anstrengender Familiengeschichte und darauf hatte ich nicht wirklich Lust.
Aber ich bin froh, das Buch doch gelesen zu haben. Es hat mir sehr gut gefallen, wie präzise, passend und einfach schön die Formulierungen in diesem Buch sind. Meistens nicht besonders blumig, aber einfach elegant. Die Handlung wird dabei für mich zur Nebensache, bei dem Erzählstil kaufe ich dem Autor so ziemlich alles ab.
Ich finde es schwierig viel mehr über das Buch zu sagen, ohne etwas von der Handlung zu verraten; das Buch ist ja auch nur knapp 200 Seiten lang. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall das Buch zu lesen, mir hat es gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Mittelmäßig

Pacific Crest Trail Killer
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Nachdem ich dieses Jahr erst „Wild“ von Cheryl Strayed gelesen habe, hat mich der „Pacific Crest Trail Killer“ direkt angesprochen, weil eben beide Bücher auf bzw. um diesen Wanderweg herum spielen. Natürlich ...

Nachdem ich dieses Jahr erst „Wild“ von Cheryl Strayed gelesen habe, hat mich der „Pacific Crest Trail Killer“ direkt angesprochen, weil eben beide Bücher auf bzw. um diesen Wanderweg herum spielen. Natürlich kann man die beiden Bücher nicht direkt miteinander vergleichen. Piskullas Buch ist ein Thriller und beschreibt brutale Verbrechen, bei Strayed geht es eher um eine Selbstfindung und ums Wandern an sich. Trotzdem bekommt man vieles mit in Piskullas Buch, was das wandern auf dem PCT angeht. Leider nicht immer so geschickt verpackt.
Ich möchte auch nicht zu viel vom Inhalt verraten, aber grundsätzlich geht es um einen ehemaligen Militärpolizisten, der jetzt erst einmal sein Leben wieder auf die Reihe bekommen möchte und dazu sich den Traum erfüllt den PCT zu wandern. Jetzt stößt er unvermittelt auf ein Mordopfer und nimmt sich direkt der Ermittlung an.
Mir war das ehrlich gesagt zu unglaubwürdig. Erstens, dass er sofort in die Ermittlung hineingezogen wird, zweitens, dass sich die tatsächlichen Ermittler so unwissend dran stellen. Ich habe mir auch sehr schwer damit getan überhaupt in das Buch hineinzufinden. Die Sprache hat erst einmal hölzern auf mich gewirkt, irgendwie unrund, dann die vielen Rechtschreibfehler und die ausschweifende und vor allem abschweifende Handlung. Zwischendrin gibt es nämlich einen ziemlich langen Abschnitt mit detailliert beschriebenen Sexualpraktiken, die für mich - in dieser Art - keinen Mehrwert für die Story hatten.
Auch wenn ich die eigentliche „Kernstory“ und auch die Auflösung ganz interessant finde, ist das Gesamtpaket für mich dann leider nichts. Die Aufmachung des Buches und das Cover sind aber recht cool, gerade mit der Karte in der Umschlagklappe.

Daher insgesamt drei Sterne. Das wäre alles kürzer und auch sprachlich besser gegangen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine runde Sache

Der perfekte Kreis
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Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem ...

Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem für mich alles gepasst hat. Ich mochte die Erzählweise, die Protagonisten, den Schauplatz und die Zeit des Romans und die Kornkreise haben ein mythisches Element mit ins Spiel gebracht, welches mir sehr gut gefallen hat.
Eine Ode an Kornkreise, aber auch an so vieles mehr. Ich kann gar nicht eine bestimmte Stelle oder ein bestimmtes Zitat aus dem Buch herauspicken, weil mir eigentlich alles so gut gefallen hat. Ganz viele Stellen habe ich mir markiert, um die Formulierungen noch einmal lesen zu können.
Ich bin auf das Buch eigentlich wegen des schönen Covers gestoßen. Der Klappentext war dann nicht ganz so spannend, nur das Kornkreisthema hat mich stutzig gemacht. Daher habe ich einfach in das Buch rein gelesen und schon nach den ersten Sätzen war mir klar, dass ich unbedingt weiter lesen will. Das empfehle ich auch jedem potenziellen Leser: Nicht so sehr auf den Klappentext achten, einfach einmal hinein lesen in das Buch und dann merkt man sehr schnell, ob einem die Art der Erzählung zusagt. Bei mir hat es zu 100 Prozent gepasst und das Buch ist für mich ein echtes Highlight in diesem Lesejahr.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Anders als erwartet

Der Kolibri - Premio Strega 2020
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Eins vorab: Cover und Buchgestaltung gefallen mir sehr gut.
Ich war sehr gespannt auf diesen Roman. Nicht nur, weil er optisch so ansprechend ist, sondern auch weil mir die Leserprobe der ersten Kapitel ...

Eins vorab: Cover und Buchgestaltung gefallen mir sehr gut.
Ich war sehr gespannt auf diesen Roman. Nicht nur, weil er optisch so ansprechend ist, sondern auch weil mir die Leserprobe der ersten Kapitel gefallen hat. Dass es kein „normaler“ Roman wird, konnte ich mir schon denken, aber das macht mir nicht aus. Ich mag experimentelle Romanstrukturen und habe schon einiges in die Richtung gelesen. Mit dem Kolibri bin ich aber einfach nicht richtig warm geworden. Es ging nach dem Anfang sehr fragmentarisch weiter, was an sich nicht schlecht ist, aber mir irgendwann nicht mehr gefallen hat, weil man zu sehr von der Story weg war. Teilweise fand ich die Kapitel auch schlicht etwas langweilig (etwa, wenn in einem Brief alle Einrichtungsgegenstände aufgezählt werden). Als Stilmittel recht interessant, aber eben trotzdem langweilig zu lesen.
Für mich wurde es dann auch im Laufe des Buches nicht wirklich besser und ich hab das Buch immer wieder zur Seite gelegt, weil ich keine Motivation hatte, weiter zu lesen.
Insgesamt finde ich das Buch nach wie vor interessant, es hat eben eine eigene Form und das gefällt mit. Ich hatte mir aber mehr versprochen oder einfach etwas anderes erwartet, besonders auch, weil das Buch einen Literaturpreis gewonnen hat und ich nach der Leseprobe ein etwas konkreteren Text erwartet habe.
Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben, aber ich denke, es ist kein Buch zum lockeren Durchlesen. Man muss schon dran bleiben und man sollte Experimente mögen.

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