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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine runde Sache

Der perfekte Kreis
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Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem ...

Ein heißer Sommer in England im Jahr 1989 und zwei Männer, die ihre Zeit den Kornkreisen widmen. Ein auf den ersten Blick ein etwas absurdes Thema, aber ein grandioses Buch. Das ist ein Roman, bei dem für mich alles gepasst hat. Ich mochte die Erzählweise, die Protagonisten, den Schauplatz und die Zeit des Romans und die Kornkreise haben ein mythisches Element mit ins Spiel gebracht, welches mir sehr gut gefallen hat.
Eine Ode an Kornkreise, aber auch an so vieles mehr. Ich kann gar nicht eine bestimmte Stelle oder ein bestimmtes Zitat aus dem Buch herauspicken, weil mir eigentlich alles so gut gefallen hat. Ganz viele Stellen habe ich mir markiert, um die Formulierungen noch einmal lesen zu können.
Ich bin auf das Buch eigentlich wegen des schönen Covers gestoßen. Der Klappentext war dann nicht ganz so spannend, nur das Kornkreisthema hat mich stutzig gemacht. Daher habe ich einfach in das Buch rein gelesen und schon nach den ersten Sätzen war mir klar, dass ich unbedingt weiter lesen will. Das empfehle ich auch jedem potenziellen Leser: Nicht so sehr auf den Klappentext achten, einfach einmal hinein lesen in das Buch und dann merkt man sehr schnell, ob einem die Art der Erzählung zusagt. Bei mir hat es zu 100 Prozent gepasst und das Buch ist für mich ein echtes Highlight in diesem Lesejahr.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2021

Anders als erwartet

Der Kolibri - Premio Strega 2020
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Eins vorab: Cover und Buchgestaltung gefallen mir sehr gut.
Ich war sehr gespannt auf diesen Roman. Nicht nur, weil er optisch so ansprechend ist, sondern auch weil mir die Leserprobe der ersten Kapitel ...

Eins vorab: Cover und Buchgestaltung gefallen mir sehr gut.
Ich war sehr gespannt auf diesen Roman. Nicht nur, weil er optisch so ansprechend ist, sondern auch weil mir die Leserprobe der ersten Kapitel gefallen hat. Dass es kein „normaler“ Roman wird, konnte ich mir schon denken, aber das macht mir nicht aus. Ich mag experimentelle Romanstrukturen und habe schon einiges in die Richtung gelesen. Mit dem Kolibri bin ich aber einfach nicht richtig warm geworden. Es ging nach dem Anfang sehr fragmentarisch weiter, was an sich nicht schlecht ist, aber mir irgendwann nicht mehr gefallen hat, weil man zu sehr von der Story weg war. Teilweise fand ich die Kapitel auch schlicht etwas langweilig (etwa, wenn in einem Brief alle Einrichtungsgegenstände aufgezählt werden). Als Stilmittel recht interessant, aber eben trotzdem langweilig zu lesen.
Für mich wurde es dann auch im Laufe des Buches nicht wirklich besser und ich hab das Buch immer wieder zur Seite gelegt, weil ich keine Motivation hatte, weiter zu lesen.
Insgesamt finde ich das Buch nach wie vor interessant, es hat eben eine eigene Form und das gefällt mit. Ich hatte mir aber mehr versprochen oder einfach etwas anderes erwartet, besonders auch, weil das Buch einen Literaturpreis gewonnen hat und ich nach der Leseprobe ein etwas konkreteren Text erwartet habe.
Ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben, aber ich denke, es ist kein Buch zum lockeren Durchlesen. Man muss schon dran bleiben und man sollte Experimente mögen.

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  • Cover
Veröffentlicht am 06.09.2021

Ein raffinierter Roman

Das Damengambit
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Beth hat nicht die besten Voraussetzungen im Leben. Den tristen Waisenhausalltag durchbricht ihre neue Leidenschaft, für die sie alles andere stehen und liegen lässt: das Schachspiel. Ein Roman über Schach ...

Beth hat nicht die besten Voraussetzungen im Leben. Den tristen Waisenhausalltag durchbricht ihre neue Leidenschaft, für die sie alles andere stehen und liegen lässt: das Schachspiel. Ein Roman über Schach hätte ich mir trocken vorgestellt, das ist "Das Damengambit" aber gar nicht. Das Ausmaß, in dem der Autor sich Spielzüge informiert und diese hier vollkommen natürlich in den Text einfließen lässt, zeugt von hohem Rechercheaufwand und einem guten Erzähltalent. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich mir vom Ende etwas mehr versprochen hätte. Man muss kein Schachliebhaber sein, um Beths Leidenschaft für das Spiel nachvollziehen zu können. Der Alltag in ihrem Waisenhaus und auch im späteren Verlauf des Buchs wird nicht kitschig, sondern lebensnah erzählt. Alles in allem ein interessanter Roman, der auch noch fast 40 Jahren nach der Ersterscheinung sehr lesenswert ist.

Veröffentlicht am 02.09.2021

Begeistert

Unsichtbar im hellen Licht
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Genauso undurchsichtig wie die Stadt K., in die Celeste zu Beginn des Romans hineintaumelt, so ist es auch die Handlung lange Zeit für den Leser. Man weiß einfach nicht so genau, was es mit dem alten Mann ...

Genauso undurchsichtig wie die Stadt K., in die Celeste zu Beginn des Romans hineintaumelt, so ist es auch die Handlung lange Zeit für den Leser. Man weiß einfach nicht so genau, was es mit dem alten Mann auf sich hat, der Celeste dieses Spiel spielen lässt. Was es mit diesem Schiff auf sich hat und mit Celestes Gedächtnislücken.
Unsichtbar im hellen Licht hat nicht nur ein grandioses Cover, sondern auch eine spannende und wunderschön erzählte Handlung. Dass es so viele Ungereimtheiten gibt, die man sich zu Beginn noch nicht erklären kann, machen das Buch mysteriös. Man möchte einfach immer weiterlesen, um zu erfahren, was es mit all dem auf sich hat.
Die Figuren sind liebevoll und lebendig beschrieben und haben mir gut gefallen.
Das Buch ist für Jungendliche von 12-17 gedacht. Ich denke, auch lesebegeisterte Kinder ab 10/11 Jahren werden ihren Spaß daran haben, auch wenn einige Wörter vielleicht noch nachgeschlagen werden müssen. Aber auch für Erwachsene ist es eine schöne Geschichte, die nicht nur geographisch, sondern auch aus der Zeit gefallen zu sein scheint.
Einziger Minuspunkt: An ein paar Stellen waren Rechtschreibfehler im Buch und teilweise fand ich die Übersetzung aus dem Englischen nicht ganz gelungen (wenn ein englisches Sprichwort bspw. einfach übersetzt wird). Auf das gesamte Buch ist das aber nicht störend.
Die Handlung spielt zum Teil um Weihnachten herum, macht aber auch im Hochsommer Spaß. Ein tolles Jugendbuch mit interessanten Charakteren. Kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Interessante Grundidee

Junge mit schwarzem Hahn
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Ein ungewöhnliches Porträt längst vergangener Zeiten. Ein Junge, der nicht so ist wie alle anderen und es deshalb nicht leicht hat in einer Zeit, die sich nicht so genau fassen lässt. Begleitet wird er ...

Ein ungewöhnliches Porträt längst vergangener Zeiten. Ein Junge, der nicht so ist wie alle anderen und es deshalb nicht leicht hat in einer Zeit, die sich nicht so genau fassen lässt. Begleitet wird er von einem schwarzen Hahn, was ihn noch mehr zum Außenseiter macht. Martin ist ein kluger Bursche und schon deshalb anders. Dass er aus dem Dorf, in dem er aufgewachsen ist, weg will, kann man wirklich verstehen. Er geht mit dem Maler mit, der ein Bild für die Kirche malen sollte.
Das kurze Debütbuch hat eine ungewöhnliche Thematik und eine unkonventionelle Erzählweise. Es lässt sich schlecht mit anderen Büchern vergleichen, hat mich aber von der ersten Seite an gefesselt und ich hatte es zügig durchgelesen. Ich mag die Geschichte um Martin, aber ganz zufrieden war ich mit dem Buch nicht. Der Roman hat mir einen zu starken märchenhaften und fabelhaften Touch und ist zu wenig in einer realen Zeit verortet. Die Vergangenheit, in welcher der Roman spielt, ist damit nicht greifbar, und wirkt wie eine Kulisse, ein Abziehbild, in der die Figuren auftreten dürfen. Das Buch ist daher auch definitiv kein historischer Roman, wie man vielleicht vermuten könnte.
Für mich insgesamt etwas zu sehr gewollt alles und gerade am Ende zu schwach, aber interessant zu lesen war das Buch schon, daher gebe ich noch vier Sterne.