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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2021

Die Charaktere waren blass

Regenglanz
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Inhalt:
Parallel zu ihrem Kunststudium arbeitet Alissa als Tätowiererin – und sie ist gut in ihrem Job. Allerdings scheint ihr neuer Kunde Simon das anzuzweifeln, da er sich auf keinen Fall von einer ...

Inhalt:
Parallel zu ihrem Kunststudium arbeitet Alissa als Tätowiererin – und sie ist gut in ihrem Job. Allerdings scheint ihr neuer Kunde Simon das anzuzweifeln, da er sich auf keinen Fall von einer Frau ein Cover Up stechen lassen will. Jedoch weiß sie nicht, dass ihm der Gedanke daran, dass sie sein Fiasko von Tattoo erblickt, die Schamesröte ins Gesicht treibt und nicht riskieren will, sie damit zu verschrecken. Denn an ihre Fähigkeiten glaubt er durchaus und oben drauf findet er sie attraktiv. Letzten Endes begibt er sich allerdings dennoch in ihre Hände und während der Tattoo-Sitzungen haben sie genug Zeit, um einander besser kennenzulernen und vor allem dem Knistern zwischen ihnen nachzuspüren.

Meinung:
Die Geschichte von Alissa und Simon hat wirklich gut gestartet und ließ sich durchgehend wunderbar lesen. Der angenehm lockere Schreibstil hat es einem sehr leicht gemacht, dass die Seiten förmlich an einem vorbei flogen. Es war eine schöne Mischung aus tiefgründigeren und sanfteren Formulierungen, die sich allesamt schön lesen ließen.
Dennoch hat mich das Buch nach den ersten 200 Seiten immer mehr verloren und die letzten 100 Seiten sind wirklich schwer gefallen. Das lag vor allem daran, dass ich die Charaktere überhaupt nicht greifen konnte – sowohl die Protas als auch die Nebenfiguren blieben mir allesamt verschlossen. Zudem erschien mir Simon als Protagonist auch nicht in sich stimmig. Beim Lesen hatte ich stattdessen eher das Gefühl, von zwei verschiedenen Personen zu lesen. Hinzu kommt, dass auch sein Verhalten, welches er angeblich in der Vergangenheit an den Tag gelegt haben soll, überhaupt nicht ins Bild passte und wenig glaubhaft erschien.
Durch diese Probleme mit den Figuren konnte ich emotional leider auch kein bisschen mitfühlen, was ich unglaublich schade finde, da die Geschichte durchaus Potential gehabt hätte. Statt jedoch in sich stimmige oder greifbare Charaktere zu schaffen, hat man ständig detaillierte Beschreibungen über die Nutzung der Bus- und U-Bahn-Linien bekommen, was mir nicht nur überflüssig erschien, sondern irgendwann auch den Lesefluss beeinträchtigt hat.
Ein Lichtblick war hingegen der Plottwist, den man hätte vorausahnen können, der mich aber doch unvorbereitet getroffen und entsprechend überrascht hat. Entsprechend gut vorbereitet wurde diese Wendung und auch als diese eintraf, wurden die damit verbundenen Elemente toll eingebracht und umgesetzt.
Gegen Ende des Buches war es mir dennoch etwas zu viel Drama und nicht alles davon erschien mir nachvollziehbar, was jedoch auch wieder auf die wenig bis gar nicht greifbaren Charaktere zurückzuführen ist.
Trotz meiner Kritikpunkte und meiner abschließenden Bewertung glaube ich, dass man mit „Regenglanz“ ein tolles Buch in den Händen halten kann, sofern man Zugang zu den Figuren findet, da dies vor allem im Bereich New Adult einen Großteil der Geschichte ausmacht. Und nur, weil es mich nicht berühren konnte, muss das nicht für jede:n gelten. Macht euch am besten – und das gilt generell immer – selbst ein Bild des Buches.

Lieblingszitat:
„Das Herz hat ein verdammt gutes Gedächtnis, wenn es um Schmerz, Verlust und Trauer geht.“
Alissa nickt. „Verdammtes Elefantenherz.“

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein unfassbar starker, emotionaler Band mit einer unfassbar spannenden Protagonistin

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer
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Inhalt:
Gegen ihren Willen wurde Nesta zur High Fae. Ihre stolze, nachtragende Art macht ihr das Leben am Hof der Nacht nicht leichter. Statt sie jedoch weiter sich selbst zu überlassen, hat Feyre beschlossen ...

Inhalt:
Gegen ihren Willen wurde Nesta zur High Fae. Ihre stolze, nachtragende Art macht ihr das Leben am Hof der Nacht nicht leichter. Statt sie jedoch weiter sich selbst zu überlassen, hat Feyre beschlossen einzugreifen, und Cassian dazu verpflichtet, Nesta wieder auf den richtigen Pfad zu führen. Die Nähe zu dem Illyrianer missfällt Nesta jedoch sehr, denn das macht es ihr nur noch schwerer, ihre Gefühle für Cassian zu ignorieren. Während sie noch dabei ist, sich mit ihrer neuen Lage zu arrangieren, droht bereits der nächste Krieg. Und dieses Mal ist es an Nesta, das Schlimmste zu verhindern, indem sie drei Artefakte findet, die – in den falschen Händen – die Welt zerstören könnten. Doch auch Nestas eigene Fähigkeiten sind gefährlicher, als sie je zuvor geahnt hat.

Meinung:
Bereits im ersten Band der Reihe mochte ich Nesta und habe sie als Charakter unglaublich interessant gefunden. Umso mehr habe ich mich also gefreut, als dieser Band angekündigt wurde. Und ohne zu viel vorweg zu nehmen, muss ich kurz erwähnen, dass „Silbernes Feuer“ nicht nur großartig war, sondern seiner Protagonistin auch absolut gerecht geworden ist!
Den Beginn fand ich allerdings etwas schleppend. Etwa die ersten 160 Seiten kam die Geschichte nur langsam voran und es ging nicht wirklich vorwärts. Danach hat das Ganze allerdings an Fahrt aufgenommen und die letzten 100 Seiten haben dann nochmal ordentlich einen drauf gesetzt! Ich wollte weinen, schreien, fluchen, ich habe gehofft, gestaunt und bin zwischenzeitlich zerbrochen. Doch alles davon hat sich absolut gelohnt.
Es war wunderbar, Nesta näher kennenzulernen und hinter ihre kalte, bissige Fassade zu blicken, die sie in den vorangegangenen Bänden immer zur Schau gestellt hat. Zwar habe ich vermutet, dass etwas bestimmtes dahinter steckt, doch erst hier hatte ich das Gefühl, sie wirklich zu verstehen. Ihre Ängste, ihre Verzweiflung, ihr Hass – das alles war unfassbar greifbar und ist mir enorm nah gegangen. Umso schöner war es dann, ihr bei ihrer Entwicklung zusehen zu können.
Doch nicht nur Nesta oder ihre Beziehung zu Cassian steht hier im Vordergrund. Stattdessen wird wahre, tiefgreifende Freundschaft mit in den Vordergrund gestellt und auch die Relevanz von Schmerz, Hoffnung und Vergebung wurden unfassbar gut in die Geschichte eingeflochten. Besonders gut wurde das durch zwei neue Figuren spürbar, die mich ebenso in ihren Bann gezogen haben wie die schon bereits bekannten Charaktere.
Es war aber auch sehr schön, Rhys und Feyre mal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben und das Gefühl zu haben, mit Nesta ein bisschen außerhalb dieser eingeschworenen Gruppe zu stehen. Das hat auch dazu beigetragen, viel besser zu verstehen, was alles zwischen den Zeilen geschrieben stand – und das war einiges! „Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer“ war einfach sehr heftig in seinen Emotionen und was dieses Buch vor allem gegen Ende mit mir gemacht hat, ist kaum in Worte zu fassen.
Obwohl ich das Buch in seiner Gesamtheit wirklich toll fand, muss ich zugeben, dass es mir für 800 Seiten etwas zu wenig Action bzw. eine ungünstige Verteilung dessen war. Auch einige auftauchende Probleme und Schwierigkeiten wurden für meinen Geschmack zu schnell und zu einfach gelöst. Dennoch war es ein toller Folgeband und ich hoffe nun auf noch viel mehr aus dieser Welt – denn Potential ist definitiv vorhanden!

Lieblingszitat:
Nie wieder.
Nie wieder würde sie schwach sein.
Nie wieder würde sie jemandem ausgeliefert sein.
Nie wieder würde sie versagen.
Nie wieder, nie wieder, nie wieder.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Mir hat der Zugang gefehlt

Finde mich. Jetzt
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Inhalt:
Um ihrem Ex-Liebesdrama und ihren herrischen Eltern zu entkommen, zieht Tamsin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion für ihr Literaturstudium nach Pearley, Kalifornien. Sie wünscht sich dort einen ...

Inhalt:
Um ihrem Ex-Liebesdrama und ihren herrischen Eltern zu entkommen, zieht Tamsin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion für ihr Literaturstudium nach Pearley, Kalifornien. Sie wünscht sich dort einen Neustart, möchte sich nur auf ihr Studium konzentrieren und will von der Männerwelt erstmal nichts mehr wissen – bis sie auf Rhys trifft. Er ist distanziert und wirkt doch eine gewisse Faszination auf sie aus. Es gibt jedoch einen triftigen Grund für seine abweisende Kühle, denn sechs Jahre lang saß er unschuldig im Gefängnis und beginnt nun gerade damit, sich ein Leben aufzubauen. Dennoch kann auch er die Anziehung zu Tamsin nicht leugnen, die nur allzu bereit ist, ihm bei seinem Neustart zu helfen. Allerdings gibt es immer noch Geheimnisse, von denen sie längst nicht weiß.

Meinung:
„Finde mich. Jetzt.“ und ich haben nicht wirklich zueinander gefunden. Dass ich zehn Tage für 400 Seiten New Adult benötigt habe, hat mir persönlich noch einmal verdeutlicht, was für eine schwere Geburt es war, brauche ich doch sonst nur etwa die Hälfte der Zeit für ein solches Buch. Ich konnte mich beim Lesen nicht wirklich fallen lassen und habe es daher leider auch nicht richtig genossen.
Mein Hauptproblem bestand darin, dass ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Für mich sind besonders die Charaktere sehr wichtig und hier bin ich an keinen einzigen herangekommen. Daher habe ich weder ihr Seelenleben erfassen noch ihre – teilweise – recht impulsiven, unüberlegten oder gar naiven Handlungen nachvollziehen können. Deswegen kamen auch die Emotionen der Figuren überhaupt nicht bei mir an.
Tamsin, Rhys und ich sind in diesem Buch einfach keine Freunde geworden, was an mehreren Punkten liegt. Ganz oben auf dieser Liste steht die Tatsache, dass mir die beiden leider sehr flach erschienen und ich keine wirkliche Entwicklung bei ihnen erkennen konnte, weder individuell noch als Paar. Stattdessen schien die Beziehung der beiden auf Rhys‘ emotionaler Abhängigkeit zu basieren, was in keiner Weise aufgearbeitet wurde und ich es deshalb problematisch finde. Sie schien regelmäßig seine Probleme zu lösen oder Dinge über seinen Kopf hinweg für ihn zu regeln. Außerdem stößt er sie mehrfach von sich und sie kommt trotzdem immer wieder zu ihm zurück, bietet ihre Hilfe an oder gibt sich mit einer simplen Entschuldigung zufrieden.
Ein ganz rotes Tuch war jedoch eine konkrete Szene für mich. Rhys hat während seiner Zeit im Gefängnis einige negative Erfahrungen gemacht und diese haben dazu geführt, dass er nun starke Komplexe bezüglich seines Oberkörpers hat. Statt ihn jedoch ernst zu nehmen und ihn positiv zu bestärken, lacht Tamsin ihn aus und spricht ihm seine Ängste ab. Mit der Begründung, dass nur Frauen mit ihren Körpern unzufrieden sein könnten und dass das bei ihm nicht wahr sein könne, weil er muskulös und generell eine absolute Augenweide ist. Und er nimmt das einfach so hin!
Damit zusammenhängend hat er auch Probleme mit Berührungen, seien sie nun flüchtig und unschuldig oder sexueller Art. Es ist so ausgeprägt, dass er sich selbst nicht einmal berühren möchte. Doch als Tamsin ihn angefasst hat, schien das kein Problem mehr zu sein. Ich habe diesen plötzlichen Wandel überhaupt nicht nachvollziehen können.
Des Weiteren gab es auch keine so richtig ausgearbeiteten Konflikte. Ein paar potentielle Situationen wurden eingeführt und im Inhalt angerissen, dann aber nicht gänzlich ausgeschöpft oder sogar völlig ungenutzt hinten runterfallen lassen. So kam für mich auch keine Spannung im Buch auf.
Man kann nicht jedes Buch mögen und dieses Werk gehört für mich leider zu genau diesen Büchern. Wenn man sich Rezensionen auf einigen Portalen ansieht, stellt man fest, dass es jedoch eine große Leserschaft gibt, die an dieser Geschichte großen Gefallen gefunden hat und daran wird noch einmal sehr deutlich, wie subjektiv ein Leseerlebnis eben ist. Für mich war der Auftakt der „Finde mich“-Trilogie nichts, es wird aber bestimmt Leser:innen geben, die daran Gefallen finden. Und da ich die beiden Folgebände ohnehin schon im Regal stehen habe, werde ich ihnen auch eine Chance geben und hoffe einfach, dass mir diese besser gefallen werden.

Lieblingszitat:
Ich kann, ich darf, aber ich muss nicht. Und zum ersten Mal wird mir bewusst, was Freiheit bedeutet.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Ganz anders und doch genau richtig

Die letzte erste Nacht
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Inhalt:
Wirklich viel gemeinsam haben Tate und Trevor nicht – abgesehen vom Freundeskreis. Und der Tatsache, dass sie einmal miteinander im Bett gelandet sind. Vor allem sollten sie das bei dieser Nacht ...

Inhalt:
Wirklich viel gemeinsam haben Tate und Trevor nicht – abgesehen vom Freundeskreis. Und der Tatsache, dass sie einmal miteinander im Bett gelandet sind. Vor allem sollten sie das bei dieser Nacht belassen und nicht auf eine Wiederholung hoffen. Die Anziehung zwischen ihnen können sie allerdings beide nicht leugnen. Doch dass besonders Trevor sich nicht erneut auf eine derartige Beziehung zu Tate einlassen will, liegt in seiner Vergangenheit begründet. Sein Geheimnis überschattet seit ihrem ersten Aufeinandertreffen seine Beziehung zu ihr. Zumal Tate fest entschlossen ist, herauszufinden, wie ihr Bruder vor einigen Jahren zu Tode gekommen ist – und es liegt sehr in Trevors Interesse, dass sie dieses Geheimnis niemals lüftet.

Meinung:
Auch den dritten Band der „Firsts“-Reihe habe ich wieder sehr genossen, genauso wie die ersten beiden. Und obwohl die Geschichte von Tate und Trevor so ganz anders war als die ihrer Vorgänger, war sie auf ihre Art doch genau richtig. Denn zum einen war ihre Story genau so, wie ich sie erwartet habe, gleichzeitig jedoch ganz anders.
Auch die beiden Protas mochte ich ganz gerne. Trevor ist in den vorherigen Büchern der Reihe für mich sehr im Hintergrund geblieben, während man sich von Tate schon ein halbwegs scharfes Bild machen konnte. Umso schöner war es allerdings, die beiden in diesem Band nun genauer kennenzulernen.
Da man das Buch aus beiden Perspektiven erzählt bekommt, habe ich ihre jeweiligen Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen der beiden gut nachvollziehen können, sie waren schlüssig. Ebenso die Emotionen fand ich sehr glaubhaft, daher habe ich Tate nicht nur ihre Trauer und Wut abgekauft, sondern vor allem Trevor seine Verzweiflung und die Selbstvorwürfe. Dahingehend wirkten die beiden absolut authentisch. Das gilt jedoch nicht nur für sie als Individuen, denn auch gemeinsam mochte ich die beiden. Vor allem das Knistern und die Spannung wurde schön deutlich.
Ein wenig Probleme hatte ich allerdings mit der Darstellung von Tate. Denn auf der einen Seite wird sie als feierwütiges Partygirl dargestellt, auf der anderen als extrem strebsame Studentin mit Bestnoten. Natürlich schließen sich diese Aspekte nicht kategorisch aus, doch ich hatte das Gefühl, dass Tate in beidem sehr extrem ist und das hat es für mich ein wenig unrealistisch erscheinen lassen.
Auch bei Trevor ist mir ein Punkt aufgefallen, der mich ein wenig gestört hat. Denn das Geheimnis seiner Vergangenheit fand ich persönlich recht früh ersichtlich. Dagegen ist zwar erstmal nichts einzuwenden, doch die eigentliche Aufdeckung dessen wurde meines Erachtens ein wenig in die Länge gezogen.
Insgesamt mochte ich es jedoch sehr, wie die einzelnen Personen miteinander in Verbindung gebracht wurden und so war es besonders schön, dass man die Clique auch hier wieder in ihrer Gesamtheit angetroffen hat. Dabei sind alle Figuren ihren jeweiligen Rollen wieder absolut gerecht geworden, sodass ich das Buch in vollen Zügen genießen konnte. Lediglich das Auftauchen (und auch recht zeitnahe wieder Abtauchen) eines Nebencharakters erschien mir etwas künstlich und zwanghaft, ansonsten waren die Figuren jedoch wieder vollkommen überzeugend.
Auch der Schreibstil war hier – wie gewohnt – wunderbar locker und leicht zu lesen, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Für mich war „Die letzte erste Nacht“ wieder eine schöne New Adult Geschichte. Mein persönliches Highlight bestand jedoch auch in diesem Band wieder darin, wie der Titel in das Buch eingewoben wurde.

Lieblingszitat:
Vielleicht würde ich nie völlig damit abschließen und darüber hinwegkommen können, aber das war in Ordnung. Das musste ich auch gar nicht. Ich musste nur lernen, damit zu leben.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Ich habe jede Seite geliebt!

Play & Pretend
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Inhalt:
Als Schauspiel-Studentin ist es Briony mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, in fremde Rollen zu schlüpfen. Die wenigsten Personen in ihrem Umfeld kennen jedoch den Grund für ihre Studienwahl. ...

Inhalt:
Als Schauspiel-Studentin ist es Briony mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, in fremde Rollen zu schlüpfen. Die wenigsten Personen in ihrem Umfeld kennen jedoch den Grund für ihre Studienwahl. Als sie dann eine der Hauptrollen in einem Theaterstück ihrer Uni ergattert und ausgerechnet mit ihrem Kommilitonen Sebastian ein Liebespaar spielen soll, ist dieser allerdings fest entschlossen, hinter ihre Fassade zu blicken. Dabei stellen jedoch beide bald fest, dass nicht nur Briony tagtäglich eine Rolle spielt.

Meinung:
„Play & Pretend“ war eine unfassbar intensive Geschichte. Die letzten drei Kapitel des Buches sowie das Nachwort habe ich gelesen, während mir durchgehend Tränen über das Gesicht liefen. Vor allem die beiden vorletzten Kapitel haben mich emotional völlig zerstört und tatsächlich grenzt es an ein Wunder, dass ich vor lauter Tränen überhaupt noch die Buchstaben auf den Seiten erkennen konnte. Es ist einfach unglaublich, wie viele Gefühle dieses Buch transportiert und in mir ausgelöst hat. Es hat mir das Herz zerrissen, mich getriggert (an dieser Stelle sei gesagt, dass mir das vorher aufgrund der Triggerwarnung durchaus bewusst war, dass es dazu kommen könnte) wie gleichermaßen wachgerüttelt und enorm viel fühlen lassen.
Mit ihrem Schreibstil und der Emotionalität hat sich die „Soho Love“-Trilogie schon mit Band 1 in mein Herz gestohlen, doch dieser dritte Band war noch einmal eine ganz andere Nummer. Tatsächlich habe ich absolut alles an dieser Geschichte geliebt, angefangen bei den Protas und ihrem Umgang miteinander, über die Kommunikation zwischen den Figuren bis hin zur Einbindung der Schauspiel-Thematik. Und diese Liste könnte ich gefühlt endlos weiterführen.
Besonders dankbar bin ich der Autorin allerdings dafür, wie sie die Psyche der beiden Protas in diesem Buch behandelt hat. Bezüglich Sebastian hat sie eine Thematik angesprochen, die so selten in Büchern aus dem New Adult Bereich aufgenommen wird. Und obwohl ich mich damit nicht sonderlich gut auskenne, hatte ich das Gefühl, das Ganze hiernach deutlich besser zu verstehen und vor allem ein Gefühl dafür zu haben, wie es in den Betroffenen aussieht.
Brionys Problem hingegen ist eines, das mir persönlich sehr bekannt ist und das ich hier erstmals wirklich gut behandelt gesehen habe. Es wurde nicht plakativ aufgegriffen oder in irgendeiner Form romantisiert, ganz im Gegenteil. Stattdessen wurde sehr fein herausgearbeitet, worin dies häufig begründet liegt.
Von diesen Punkten abgesehen, fand ich sowohl Briony als auch Sebastian einfach unfassbar toll. Beide sind sehr empathische, feinsinnige Charaktere, die mit einer gewissen Offenheit zueinander enorm überraschen. Die Ehrlichkeit und ihre offene Kommunikation hat mich jedes Mal wieder sehr berührt. Gleichzeitig wurde auch sehr schön deutlich, inwiefern das Schauspiel für die beiden eine wichtige Rolle spielt.
Die Figuren und ihre Emotionen tragen eindeutig die Geschichte. Davon abgesehen steckt jedoch auch der schon fast poetische Schreibstil voller Emotionen und übermittelt die Gefühle der Charaktere unfassbar gut.
Ich könnte noch stundenlang weiter über dieses Buch reden und über die Gründe, weshalb ich es so ins Herz geschlossen habe, doch irgendwann muss ich ja zum Ende kommen. Daher lässt sich an dieser Stelle bloß noch sagen, dass „Play & Pretend“ für mich nicht nur ein Jahreshighlight geworden ist, sondern nun auch zu dem sehr kleinen Kreis von Herzensbüchern gehört, die eine ganz besondere Bedeutung für mich haben.

Lieblingszitat:
Dann blinzelte sie und hatte ihre Züge wieder unter Kontrolle. Und alles, was blieb, war die Gewissheit, dass ich nicht nur mein eigenes Herz, sondern auch ihres gebrochen hatte.

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