Noch besser als Band 1!
Legend - Schwelender Sturm(!Rezension zu Band 2, daher erst lesen, wenn Band 1 bereits bekannt ist!)
Inhalt:
June und Day waren erfolgreich – sie haben es geschafft, den Fängen der Republik zu entkommen. Beide als Flüchtlinge ...
(!Rezension zu Band 2, daher erst lesen, wenn Band 1 bereits bekannt ist!)
Inhalt:
June und Day waren erfolgreich – sie haben es geschafft, den Fängen der Republik zu entkommen. Beide als Flüchtlinge geltend, schließen sie sich den Patrioten an, die ihnen zu ihrer Flucht verholfen haben. Um sich erkenntlich zu zeigen, sollen sie helfen, den Plan der Republikgegner in die Tat umzusetzen: Die Ermordung des neuen Elektors Anden, dem Menschen, der die Verantwortung trägt für all die Gewalt, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Doch bald schon muss June sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie das Richtige tut, wenn sie diesen Plan durchziehen. Und auch Day sieht sich mit der Überlegung konfrontiert, ob Junes Zweifel nicht doch begründet sein könnten.
Cover:
Wie auch bei Band 1 der Trilogie überzeugt das Cover durch seine klar strukturierte, militärisch angehauchte Gestaltung, die bereits äußerlich das Genre erkennen lässt. Das Emblem zeigt hier einen stilisierten Vogel und ist durch seine geometrischen Formen passend zu dem Cover des Auftakts der Reihe.
Meinung:
„Schwelender Sturm“ schließt fast nahtlos an Band 1 der Trilogie an, sodass man direkt wieder in die Geschichte eintauchen und weiterhin mit June und Day mitfiebern und –bangen kann. Auch das schnelle Erzähltempo wird hier weiterhin beibehalten, sodass auf jeder Seite etwas Relevantes zu geschehen scheint, was es dem Leser fast unmöglich macht, das Buch zwischenzeitlich aus den Händen zu legen. Marie Lu hält die gesamte Zeit über eine gewisse Spannung aufrecht, sodass man durchgehend mit den Charakteren mitfiebert.
Man lernt in diesem Band nicht nur neue Figuren kennen, von denen man als Leser:in nicht recht weiß, wie man diese einzuschätzen hat, sondern trifft auch bereits bekannte Personen wieder. Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die Hauptcharaktere weiterentwickeln. Von June sieht man mehr ihrer verletzlichen Seite und auch Day überrascht durch so manche Aussagen. Lediglich Tess‘ plötzlichen Entwicklungssprung fand ich nicht nur zu extrem und plötzlich, sondern auch zu unrealistisch. Meiner Meinung nach wird hier keine 13-Jährige mehr beschrieben, wie in dem Band zuvor. Sie wirkt doch um einiges älter. Daher auch der kleine Abzug bei der Vergabe an Sternen.
Allgemein steht in diesem Buch die Frage der Loyalität ganz oben: Wem kann man trauen? Wer steht auf wessen Seite? Mit wem arbeitet wer zusammen? Regelmäßige Verschiebungen der Loyalität und Zugehörigkeitsgefühle unterstützen die dauerhaft angespannte Grundstimmung des Buches. Und letzten Endes muss man sich als Leser:in die Frage stellen: Wer hat denn nun tatsächlich recht – die Republik, die Patrioten oder vielleicht doch die Kolonien?
Könnte man am Ende noch denken, dass die Charaktere nun die Chance haben etwas zur Ruhe zu kommen, wird diese Illusion sofort wieder genommen, indem eine weitere Bombe platzt. Der somit geschaffene Cliffhanger bietet ungemein viel Potential für einen aufregenden Folgeband der Trilogie.
Insgesamt lässt sich also auch für „Legend – Schwelender Sturm“ eine absolute Leseempfehlung aussprechen!
Lieblingszitat:
„Alles in mir schreit danach zu fliehen. Das zu tun, was ich immer tue, womit ich die letzten fünf Jahre meines Lebens verbracht habe. Türmen, verschwinden, in die Dunkelheit flüchten. Dieses Mal aber bleibe ich, wo ich bin. Ich bin es leid zu fliehen.“