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Veröffentlicht am 04.10.2021

Zauberhafter Reihenauftakt

Be My Tomorrow
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Inhalt:
Es ist zehn Jahre her, dass Zelda etwas Furchtbares erlebt hat. Den Schmerz darüber lässt sie in ihre Graphic Novel einfließen, um das Erlebte zu verarbeiten. In New York versucht sie ihre Geschichte ...

Inhalt:
Es ist zehn Jahre her, dass Zelda etwas Furchtbares erlebt hat. Den Schmerz darüber lässt sie in ihre Graphic Novel einfließen, um das Erlebte zu verarbeiten. In New York versucht sie ihre Geschichte in einem Verlag unterzubringen, doch das gestaltet sich als schwieriger als gehofft. Nach einer weiteren Absage trifft sie auf Becket, dessen Vergangenheit ebenfalls auf seinen Schultern lastet. Aus der gemeinsamen Not heraus überredet Zelda ihn, sie als seine Mitbewohnerin in seiner kleinen Wohnung aufzunehmen. Es dauert nicht lange, bis aus dieser Überbrückungslösung mehr wird und sie sich einander öffnen. Doch das allein heilt nicht die Wunden der Vergangenheit.

Meinung:
Bevor ich begonnen habe „Be my Tomorrow“ zu lesen, habe ich von vielen Seiten gehört, dass es nicht ganz so emotional sein soll wie andere Werke der Autorin. Und bei diesen Aussagen würde ich mich – bedingt – anschließen, denn es war eine tolle Geschichte, allerdings mit weniger intensiven Emotionen beladen als man es sonst von Emma Scott kennt.
Insgesamt kommt die Story von Zelda und Beckett etwas unscheinbarer daher, obwohl die beiden keine einfachen Erlebnisse hinter sich haben, die sie nach wie vor belasten und ihnen nachts den Schlaf rauben. Dennoch kam das Buch in seiner Gesamtheit etwas leichter daher als andere Bücher der Autorin, weshalb ich es als eher „ruhiges“ Werk einstufen würde.
Das ändert allerdings nichts daran, dass die Geschichte mich von Beginn an absolut abgeholt hat. Zelda und Beckett haben mich enorm gefesselt, sowohl als individuelle Charaktere wie auch gemeinsam. Beide stecken auf ihre Art in der Vergangenheit fest und haben Probleme, in der Gegenwart wirklich voranzukommen. Es ist allerdings sehr spannend zu beobachten, wie unterschiedlich die beiden damit umgehen und wo sich ihre Verhaltensweisen dahingehend ähneln.
Zelda hat mich vor allem mit ihrer Graphic Novel begeistert. Den künstlerischen Aspekt, den die Werke von Emma Scott häufig aufweisen, fand ich hier wieder wundervoll eingeflochten und sehr authentisch. Man glaubt der Protagonistin jedes Wort, das sie selbst oder durch ihre Zeichnungen von sich gibt.
Aber auch Beckett fand ich enorm interessant. Schon als Zelda ihn das erste Mal trifft, war ich ihm bereits verfallen. Denn obwohl er eine gewissen Unnahbarkeit an den Tag legt, wird sofort deutlich, dass er ein großes Herz hat und von Grunde auf ein guter Mensch ist. Umso schwerer war es beim Lesen zu beobachten, wie hart er täglich mit sich selber ins Gericht geht.
Zwar finde ich „Be my Tomorrow“ insgesamt nicht ganz so gefühlsbeladen wie andere Bücher der Autorin, dennoch hat es mich enorm berührt und mir am Ende auch einmal Tränchen in die Augen getrieben. Emma Scott hat es erneut geschafft, auf ganz zauberhafte Weise Emotionen und Gefühle zu übertragen, welche von Ängsten, Sorgen und Zweifeln bis hin zu Glück und Vergebung reichen.
Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches genossen und kann es kaum erwarten, Darlene in Band 2 näher kennenzulernen, die hier bereits als Nebenfigur ihren Auftritt hatte.

Lieblingszitat:
Früher hatte ich nie geweint, weil ich Angst gehabt hatte, der Schmerz würde mit herausströmen. Jetzt weinte ich über jede Kleinigkeit. Schmerz konnte unterdrückt werden, Glück jedoch nicht. Es sprudelte heraus, ob ich wollte oder nicht.
Also ließ ich es einfach sprudeln.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Spannung auf Band 3 steigt!

ELFENKÖNIG
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Inhalt:
Judes einziges Ziel besteht auch nach fünf Monaten weiterhin darin, die Macht des Throns für ihren Ziehbruder Oak zu sichern, damit dieser König der Elfen werden kann, sobald er soweit ist. Doch ...

Inhalt:
Judes einziges Ziel besteht auch nach fünf Monaten weiterhin darin, die Macht des Throns für ihren Ziehbruder Oak zu sichern, damit dieser König der Elfen werden kann, sobald er soweit ist. Doch bis dahin sitzt Cardan auf dem Thron und dient Jude als Marionette. Allerdings hält er davon herzlich wenig und tut alles in seiner Macht stehende, um seine Verbindung zu ihr zu kappen und sich von ihr und seinem Schwur zu lösen, der ihn an sie bindet. Und dann gibt es auch noch Verräter aus den eigenen Reihen, die Jude das Leben schwer machen. Es fällt ihr zunehmend schwerer, alle Felder ihrer Verantwortung zu jonglieren und die gegensätzlichen Gefühle für den neuen König machen ihr diese Aufgabe nicht einfacher.

Meinung:
Ich mochte den zweiten Band der „The Folk of the Air“-Reihe ganz gerne, muss aber sagen, dass ich ihn nicht ganz so stark fand wie den ersten. Zwischendurch gab es hier ein paar Längen und obwohl auch in diesem Buch wieder einiges geschehen ist, war ich zeitweise nicht ganz so sehr von der Geschichte gefesselt. Allerdings kenne ich das schon von vielen anderen Trilogien – es scheint also wieder einfach mal der verflixte zweite Band zu sein.
Davon einmal abgesehen gab es aber dennoch so einiges, das mich begeistern konnte. So wurden hier wieder die Intrigen toll gesponnen, einiges war verworren und so hat man beim Lesen regelmäßig mit Jude mitgerätselt. Daher habe ich mich beim Lesen im Großen und Ganzen auch gut unterhalten gefühlt. Und während mich eine Entwicklung am Ende kein bisschen überrascht hat, hat mich eine andere Wendung absolut unvorbereitet getroffen, da ich das in keinster Weise habe kommen sehen.
Am meisten haben mich in „The Wicked King“ allerdings die Charakterentwicklungen überzeugt. Dabei beschränkt sich dies nicht auf die Protas, sondern auch einige Nebencharaktere sind für mich interessanter geworden. Vor allem Taryn ist noch einmal in meinen Fokus gerückt, die ich zuvor als eher etwas langweilig und naiv empfunden habe. In ihr scheint aber doch mehr zu stecken, als ich zunächst angenommen hatte. Ihr Mann Locke scheint zudem auch seine eigenen Interessen zu vertreten und ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen, inwieweit sie mit Cardans Plänen übereinstimmen.
Besonders Judes und Cardans jeweilige Figurenentwicklungen fand ich sehr spannend, doch auch die sich verändernde Dynamik zueinander. Jude startet schon als ein recht starker Charakter, der ab einem gewissen Punkt allerdings mit der Tatsache konfrontiert wird, dass Loyalität etwas ist, das man sich verdienen muss – besonders im Elfenreich. Währenddessen erlebt man Cardan als eine Person, die sich stellenweise schon fast hoffnungslos aufgegeben zu haben scheint, gleichzeitig zeigt er seinen eisernen Willen. Vor allem gegen Ende des Buches wird noch einmal eine Entwicklung in seinem Charakter deutlich, die mich absolut positiv überrascht und dem Buch noch einmal frischen Wind eingehaucht hat.
Letzten Endes mochte ich das Buch sehr gerne, der Schreibstil und die Bildgewaltigkeit haben mich auch in diesem Teil absolut überzeugt. Dennoch ist der Spannungsbogen immer mal wieder etwas abgeflacht, wodurch ich nicht immer ganz begeistert gelesen habe. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass hier ein grandioser dritter Band vorbereitet wurde, sodass ich mich mit „The Queen of Nothing“ nun auf ein episches Finale freuen kann.

Lieblingszitat:
The point of a fight is not to have a good fight; it’s to win.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Schöne Wohlfühlgeschichte für den Frühling

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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Inhalt:
Flynn ist von Geburt an taub, somit verlässt er sich bei seiner Arbeit als Tierarzt auf seine anderen Sinne sowie auf seine Assistentin Gabby. Schon seit Kindertagen sind die beiden beste Freunde ...

Inhalt:
Flynn ist von Geburt an taub, somit verlässt er sich bei seiner Arbeit als Tierarzt auf seine anderen Sinne sowie auf seine Assistentin Gabby. Schon seit Kindertagen sind die beiden beste Freunde und im Privaten wie im Beruflichen so gut aufeinander eingespielt, dass sie sich auch ohne Worte hervorragend verstehen. Um ihre langjährige Freundschaft nicht zu gefährden, verdrängt Flynn die Gefühle, die neuerdings wieder zu Tage treten, sobald er seine beste Freundin ansieht. Doch da er so gut wie jeden Tag mit ihr verbringt, ist das quasi unmöglich zu unterdrücken. Außerdem wird in der Kleinstadt Redwood auch gerne mal von außen nachgeholfen, wenn es um Gefühle geht…

Meinung:
„Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss“ konnte mich in seiner Gesamtheit mehr überzeugen als sein Vorgänger. Das lag vor allem daran, dass die Verbindung zwischen den beiden Protas von der ersten Seite an spürbar war. Dass Flynn und Gabby seit ihrer Kindheit beste Freunde sind, habe ich ihnen daher absolut abgekauft. Und so war es wunderschön, ihre Beziehung zueinander wachsen und sich neu entwickeln zu sehen.
Dass beide zunächst vor diesen Gefühlen zurückschrecken, die über Freundschaft hinausgehen, fand ich wunderbar authentisch geschildert und so war auch der gemeinsame Weg der beiden sehr gut nachvollziehbar. Vor allem die Zweifel und die Angst, was passieren könnte, wenn es nicht für mehr als Freundschaft reicht, fand ich schön herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang fand ich vor allem auch Flynns Zweifel durchaus nachvollziehbar und schön eingeflochten.
Besonders gespannt war ich hier allerdings auf die Darstellung von Flynns Taubheit. In den meisten Fällen fand ich diese durchaus sehr gelungen, allerdings hatte ich mit Fortschreiten des Buches das Gefühl, dass Gebärdensprache wie eine Sprache zweiter Klasse betrachtet wurde und mehr ein notwendiges Übel war. Das fand ich ein bisschen schade. Auch in Bezug auf seine Gehörlosigkeit sind mir vereinzelte Logikfehler aufgefallen, wenn es um zwischenmenschliche Kommunikation ging.
Das Drama und die Versöhnung der beiden hat sich auf den letzten 50 Seiten abgespielt, was mir persönlich ein wenig zu knapp gefasst war. Allerdings ist das eine sehr persönliche Präferenz, die ich dem Buch nicht ankreiden möchte. Wer es allerdings bevorzugt, dass das Ende eher auf 100 Seiten langsam ausläuft, könnte es hier als zu schnell empfinden.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist, waren die teils doch sehr klassischen Rollenbilder, nach denen die Frau natürlich Liebesfilme bevorzugen muss, während der Mann diese selbstverständlich verteufelt. Allerdings trat das nur sehr vereinzelt auf und hat im Laufe des Buches keine große Rolle mehr gespielt.
Insgesamt mochte ich die Geschichte von Flynn und Gabby allerdings sehr gerne, auch wenn das bisher eher negativ geklungen haben mag. Auch die Nebencharaktere fand ich wieder sehr angenehm, vor allem die Vorbereitung auf Band 3. Zwar würde ich das Buch eher als locker-leichte Frühlingslektüre empfehlen und weniger als Herbstbuch, wie es oft vermarktet wird, doch das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Insgesamt ein sehr angenehmes Wohlfühlbuch für zwischendurch.

Lieblingszitat:
„Die Leute neigen dazu, den zu beachten, der schreit, und denjenigen zu ignorieren, der flüstert.“

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Gebührender Abschluss für die Sinners of Saint

Broken Love
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Inhalt:
Seit drei Jahren verlässt Jesse kaum noch ihr Haus. Ausnahmen bilden nur die wöchentlichen Besuche bei ihrer Therapeutin und die nächtlichen Joggingrunden, wenn sie nicht schlafen kann. Denn diese ...

Inhalt:
Seit drei Jahren verlässt Jesse kaum noch ihr Haus. Ausnahmen bilden nur die wöchentlichen Besuche bei ihrer Therapeutin und die nächtlichen Joggingrunden, wenn sie nicht schlafen kann. Denn diese eine Nacht vor drei Jahren sucht sie in ihren Träumen immer noch heim. In jener Nacht, in der sie sich selbst verloren hat. Deshalb verlässt sie ihr Zuhause kaum. Bis plötzlich Bane auftaucht und ihr aus heiterem Himmel einen Job in seinem Café anbietet. Allerdings weiß Jesse um seinen miserablen Ruf und hat daher kein Interesse an seinem Angebot und noch weniger an seiner Person. Doch davon lässt Bane sich nicht abschütteln und macht es sich zur Aufgabe, ihre schützenden Mauern zu durchbrechen. Wenn Jesse allerdings erfährt, woher sein Angebot rührt, könnte sie ihre Schutzwände erneut hochfahren – und dieses Mal unwiderruflich.

Meinung:
Bereits in einem vorherigen Band wurde Bane als Charakter vorgestellt und zu dem Zeitpunkt bin ich wirklich nicht mit ihm warm geworden. Deshalb war ich enorm skeptisch, ehe ich „Broken Love“ begonnen habe. Doch das Buch konnte mich nicht nur von Bane als Protagonist überzeugen, sondern auch in seiner Gesamtheit.
Bane ist deutlich tiefgründiger als man zunächst annehmen würde und bei weitem nicht so grobgehobelt, wie er andere gerne glauben lässt. Das wird besonders gut in seinem Umgang mit Jesse deutlich. Bevor er anspricht, kennt er bereits ihre Geschichte und weiß daher um gewisse Grenzen ihrerseits. Er achtet diese zu jedem Zeitpunkt und verhält sich entsprechend, allerdings schafft er in dieser Hinsicht einen Spagat, denn er bleibt trotzdem nicht durchweg passiv. Er behandelt Jesse nicht wie ein rohes Ei, das jeden Moment kaputt gehen könnte, sondern wie einen Menschen, mit Respekt. Und das zieht sich durch das gesamte Buch, was mir enorm positiv aufgefallen ist.
Genauso schön wie die wachsende Beziehung der beiden war auch Jesse dabei zu beobachten, wie sie sich ihr Leben Stück für Stück zurückholt. Man verfolgt jeden ihrer Schritte und kann als Leser:in gut nachvollziehen, weshalb sie ihre Grenzen setzt, wie sie es tut. Außerdem erscheint sie auch in ihren schwächeren Momenten enorm stark.
Tatsächlich verstecken sich in dieser Geschichte mehr Geheimnisse, als man zu Beginn erwarten würde und mit einigen davon habe nicht gerechnet. Mit der Auflösung dieser noch weniger. Ich wurde also definitiv überrascht! Die Spannung kam in dieser Hinsicht auch niemals zu kurz und teilweise fiel es mir dahingehend enorm schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Allerdings habe ich hier ein wenig die HotHoles vermisst, denn die ursprünglichen Vier haben in diesem Band nur winzige bis gar keine Rollen gespielt. Für den Abschluss der „Sinners of Saint“-Reihe hatte man beim Lesen viel zu wenig Kontakt mit den bereits bekannten Charakteren, da hätte ich mir etwas mehr Präsenz gewünscht.
Ansonsten empfand ich „Broken Love“ jedoch als würdiges Ende für die Reihe, würde aber noch darauf hinweisen, die Triggerwarnung im Buch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wer mit dieser Thematik jedoch klarkommt, findet hier einen tollen Reihenabschluss.

Lieblingszitat:
„Die Liebe ist wie die Kunst. Manche Menschen verschließen vor ihr die Augen, sie wollen sie nicht sehen. Andere hingegen besuchen jedes Museum auf der Welt.“

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Friends-to-Lovers auf ganz wundervolle Weise

Der letzte erste Kuss
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Inhalt:
Seit etwa zwei Jahren sind Elle und Luke ziemlich unzertrennliche beste Freunde. Beiden ist das ganz recht, da die Vergangenheit ihnen bereits gezeigt hat, dass es wenig Sinn ergibt, an die Liebe ...

Inhalt:
Seit etwa zwei Jahren sind Elle und Luke ziemlich unzertrennliche beste Freunde. Beiden ist das ganz recht, da die Vergangenheit ihnen bereits gezeigt hat, dass es wenig Sinn ergibt, an die Liebe zu glauben. Allerdings funkt es dann doch zwischen ihnen und ein Kuss zwingt sie dazu, ihre Beziehung zueinander zu überdenken. Denn die Funken zwischen ihnen lassen sich nicht mehr ignorieren. Doch obwohl sie alles gewinnen, könnten sie auch das verlieren, was ihnen am wichtigsten ist: ihre Freundschaft. Und dies ist ein Risiko, das keiner von beiden gewillt ist einzugehen.

Meinung:
„Der letzte erste Kuss“ hat mir unglaublich gut gefallen, obwohl es sich hier um friends-to-lovers handelt und mich das in den meisten Fällen nicht allzu sehr begeistern kann. Hier konnte es mich jedoch von der ersten Seite an abholen, was vor allem an der Basis liegt, auf der sich die Beziehung der beiden aufbaut. Denn Elle und Luke verbindet eine unglaublich enge Freundschaft, die auf einem festen Fundament von gegenseitigem Respekt und Vertrauen aufbaut. Und entsprechend gehen sie miteinander um, wobei auch der Humor an keiner Stelle zu kurz kommt.
Entsprechend gut hat mir auch die Entwicklung dieser Beziehung gefallen, denn sie wirkte absolut authentisch und war trotz zwischenzeitiger Rückschritte, die jedoch an jeder Stelle nachvollziehbar und realistisch erschienen, toll zu verfolgen.
Doch nicht nur die Beziehung der beiden zueinander hat mir gut gefallen, auch die Rollen ihrer jeweiligen Familien fand ich interessant. So hatten sie beide in dieser Hinsicht ihre eigenen Konflikte zu lösen und Hürden zu überwinden, die hier zudem eine recht tragende Rolle gespielt haben und überraschend im Fokus standen. Dies geschah jedoch so natürlich, dass Elle und Luke dabei zu keiner Zeit in den Hintergrund gerückt wurden.
Neben dem Auftauchen der gesamten Clique, u.a. auch der beiden Protas aus Band 1, bestand ein besonderes Highlight für mich allerdings darin, einige Figuren aus einer anderen Reihe der Autorin hier als Nebencharaktere anzutreffen. Solche Überschneidungen mag ich generell unfassbar gerne, zumal dies hier gleichermaßen überraschend wie passend eingeflochten war.
Abgesehen von der abwechslungsreichen Handlung mit diversen überraschenden Momenten, gab es auch genügend Szenen, in denen man in die Tiefe der Charaktere hineingreifen und sie dadurch zunehmend besser in ihrem Handeln verstehen konnte. Und so erschienen auch manche Augenblicke zwar zunächst nicht ganz passend zur Figur, bei genauerem Überlegen dann allerdings doch wieder. Besonders bei Elle hatte ich dieses Gefühl ein ums andere Mal. Generell kam ich jedoch an Lukes Gefühls- und Gedankenwelt noch ein wenig besser heran.
Positiv ist mir hier erneut der Schreibstil von Bianca aufgefallen, denn sie findet einen sehr angenehmen Mix aus lockerem, natürlichem Umgangston und emotionaler Tiefe. Zumal sie es schafft, wirklich jeder Figur eine ganz eigene Stimme zu verleihen, ganz unabhängig davon, ob es sich um einen Haupt- oder Nebencharakter handelt.
Insgesamt konnte mich „Der letzte erste Kuss“ jedenfalls noch ein bisschen mehr begeistern als „Der letzte erste Blick“. Und auch der dritte Band („Die letzte erste Nacht“) wurde hier bereits sehr gut angeteasert, sodass dieser nicht mehr allzu lange ungelesen bleiben wird.

Lieblingszitat:
Elle war wie ein wärmendes Feuer, und ich würde nie begreifen, warum ihre Familie diese Flamme löschen wollte. Sie war etwas Besonderes, und wer das nicht erkannte, war ein Idiot.

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