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Veröffentlicht am 09.09.2021

Sanfte Geschichte mit kleinen Schwächen

US - Wie Worte so laut
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Inhalt:
In der Öffentlichkeit spricht Reyes nicht, kommuniziert nur über Gebärdensprache. Auch im Privaten redet sie nur mit einem kleinen, ausgewählten Personenkreis. Denn sie hat Angst davor, dass andere ...

Inhalt:
In der Öffentlichkeit spricht Reyes nicht, kommuniziert nur über Gebärdensprache. Auch im Privaten redet sie nur mit einem kleinen, ausgewählten Personenkreis. Denn sie hat Angst davor, dass andere Menschen ihre Stimme hören könnten. Und dann trifft sie Fynn. Fynn, der Musiker und taub ist und bei dem sie alles sagen kann. Nicht alle aus ihrem Umfeld heißen ihre Freundschaft zu ihm gut, doch Reyes beginnt zu verstehen, was sie loslassen muss, um endlich aus ihrer Stille ausbrechen zu können und ihre Stimme wiederzufinden.

Meinung:
„Us – Wie Worte so laut“ war mein drittes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und nachdem eines 2020 sogar ein Jahreshighlight geworden ist, war ich mir ziemlich sicher, dass mir auch dieses Buch von ihr gefallen würde. Und zum großen Teil war es auch der Fall, allerdings ist mir ein großer Punkt aufgefallen, der mir die Geschichte dann doch ein wenig vermiest hat.
Zunächst sei aber mal gesagt, dass Ronja Delahayes Geschichten sehr gut ohne künstliches, übertriebenes Drama auskommen und auch keinen allzu ausgeklügelten Plot voller Spannung und überraschender Wendungen benötigen, um zu überzeugen. Stattdessen tragen die Figuren die Geschichten und das war auch hier wieder der Fall. Denn die beiden Protas haben mir wirklich gut gefallen.
Reyes erschien mir zunächst sehr behütet und ein klein wenig unselbstständig, was aber sehr gut zu ihrer gesamten Situation gepasst hat. Da sie seit Kindertagen unter selektivem Mutismus leidet, ist es nachvollziehbar, dass sie sich auf ihre Vertrauenspersonen verlässt. Umso schöner war es, ihr bei ihrer Entwicklung zuzusehen und mitzuerleben, wie sie sich nach und nach für neue Bekanntschaften und Erlebnisse geöffnet hat. Auch ihre wachsende Unabhängigkeit wurde sehr schön geschildert, da deutlich wurde, dass dies ein Prozess ist, der dauern kann.
Auch Fynn mochte ich sehr gerne, da er einen sehr ruhigen, in sich gefestigten Charakter hatte, der einen schönen Gegenpol zu seinem Freundeskreis gebildet hat. Außerdem hat er neben seiner inneren Ruhe sehr viel Empathie gezeigt und war vor allem Reyes in jeglichen Situationen ein wirklich guter Freund. Daher fand ich das Fortschreiten der Beziehung zwischen den beiden nicht nur faszinierend, sondern auch absolut authentisch.
Was mich allerdings enorm an diesem Buch gestört hat, waren die vielen Punkte, die hier in puncto Gehörlosigkeit und Gehörlosenkultur nicht gut dargestellt wurden. Angefangen damit, dass während des gesamten Buches die Rede von Zeichen- statt von Gebärdensprache war (mit exakt einer Ausnahme), weiterführend mit der Annahme, dass Lippenlesen kein großes Problem und eine gute Kommunikationsform sei (obwohl beide Gesprächspartner:innen der Gebärdensprache mächtig sind), bis hin zu der Darstellung, dass gebärden nur mit zwei Händen gleichzeitig möglich sei, obwohl es auch anders möglich ist. Das sind nur ein paar der Punkte, die mir aufgefallen sind, und es gab auch noch mehr, allerdings fasse ich die alle unter einem großen Kritikpunkt zusammen, da eben dieser Mangel an Realitätsnähe immer wieder dazu geführt hat, dass ich beim Lesen aus der Geschichte gerissen wurde.
Ansonsten habe ich die Geschichte von Reyes und Fynn jedoch sehr genossen. Zwar ging es mir am Anfang ein wenig schnell, doch das ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass das Buch mit knapp 320 Seiten nicht allzu lang ist. Und gerade deshalb ist es eigentlich auch eine wunderbare Geschichte für zwischendurch.

Lieblingszitat:
Irgendwie ist es faszinierend, dass ein Mensch so viel über sein Gesicht und seine Augen ausdrücken kann, wo andere Menschen einen regelrechten Wettbewerb daraus machen, sich Masken überzuziehen und nichts von ihrem Innersten preiszugeben.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Der Auftakt um Judes Geschichte macht Lust auf mehr

ELFENKRONE
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Inhalt:
Im Alter von nur sieben Jahren muss Jude mitansehen, wie ihre Eltern ermordet werden, nur um danach mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs entführt zu werden. Zehn Jahre später versucht ...

Inhalt:
Im Alter von nur sieben Jahren muss Jude mitansehen, wie ihre Eltern ermordet werden, nur um danach mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs entführt zu werden. Zehn Jahre später versucht sie immer noch, um jeden Preis dazuzugehören, was schwierig ist, da Elfen auf Menschen häufig herabsehen. Besonders auf sie abgesehen hat es jedoch Prinz Cardan, der jüngste Sohn des Königs von Elfenheim. Wenn Jude allerdings im Reich der Elfen überleben will, muss sie sich beweisen.

Meinung:
Die „The Folk of the Air”-Trilogie erfährt einen enormen Hype und wenn dies nicht so wäre, bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich überhaupt zu den Büchern gegriffen hätte. Allerdings ging mit diesem Hype auch einher, dass ich bestimmte Erwartungen an dieses Buch hatte. Da die Meinungen, die ich zuvor dazu gelesen habe, allerdings sehr durchwachsen waren, bin ich selbst mit eher gemischten Gefühlen an die Reihe herangegangen. Und ich wollte die Bücher wirklich mögen, aber dann habe ich Band 1 gelesen und ich habe „The Cruel Prince“ nicht gemocht – ich bin ihm absolut verfallen.
Dieses Buch hat mich einfach in so vielerlei Hinsicht überrascht, angefangen damit, dass mich die Protagonistin sehr schnell für sich gewonnen hat. Jude ist mit ihren 17 Jahren deutlich stärker und gerissener, als ich es erwartet hatte, und wirkte kein bisschen pubertär. Letzteres war allerdings die Befürchtung, da es mir mit den Figuren aus YA-Büchern häufig so geht. Hier erschienen mir aber vor allem die Protas schon recht gefestigt zu sein, ohne dabei ihre Jugendlichkeit einzubüßen. So hat mich Cardan auch vollkommen mit seinem Facettenreichtum überrascht, den ich ihm zu Beginn des Buches kein bisschen zugetraut hätte. Aber nicht nur Jude und Cardan mochte ich unglaublich gerne, auch all die Nebencharaktere waren so detailliert gezeichnet, dass ich sofort ein klares Bild von jedem einzelnen hatte.
Noch mehr als die Figuren haben mich allerdings das Worldbuilding und der Plot sowie die damit einhergehenden Intrigen überzeugt. Die Welt, die man hier kennenlernt, ist unglaublich bunt und vielfältig, aber auch genauso grausam und blutrünstig. Gerade letzteres wurde immer wieder deutlich, was das Buch für mich aber nur umso spannender und interessanter gemacht hat. Dass auch die Protagonistin vor diesen Dingen nicht zurückschreckt, hat mir besonders gut gefallen. Sie tut, was nötig ist, ohne sich dabei jedoch selbst vollkommen zu verlieren. Dieser Drahtseilakt ließ sich wunderbar verfolgen.
Überraschungen gab es hier einige und obwohl die Wendung am Ende nicht ganz unvorhersehbar war, war sie zumindest großartig vorbereitet.
Ein Lob gibt es aber definitiv für den Schreibstil und den Humor, denn die Wortgefechte und Gedanken sind stellenweise äußerst humorvoll, ohne es darauf anzulegen. Immer mal wieder musste ich schmunzeln und speziell Judes trockener Sarkasmus war richtig erfrischend.
Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass ich den Auftakt der „The Folk of the Air“-Reihe wirklich großartig fand und es nun kaum erwarten kann, auch die Folgebände zu verschlingen, um zu erfahren, wie die Geschichte rund um Cardan und Jude weitergeht!

Lieblingszitat:
Mithridatism, it’s called. Isn’t that a funny name? The process of eating poison to build up immunity. So long as I don’t die from it, I’ll be harder to kill.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Krönender Reihenabschluss

What if we Trust
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Inhalt:
Schon bevor er weltbekannt wurde, hat Hope die Musik von PLY geliebt. Dadurch angetrieben, hat sie während ihrer Schulzeit eine Fan-Fiction über den maskierten Sänger veröffentlicht, für die sie ...

Inhalt:
Schon bevor er weltbekannt wurde, hat Hope die Musik von PLY geliebt. Dadurch angetrieben, hat sie während ihrer Schulzeit eine Fan-Fiction über den maskierten Sänger veröffentlicht, für die sie damals verurteilt wurde. Nun ist jedoch ein Verlag darauf aufmerksam geworden und möchte sie veröffentlichen. Als Scott Plymouth jedoch plötzlich auf einer Geburtstagsfeier vor ihr steht und kurz danach an ihrer Uni auftaucht, lernt sie ihn näher kennen und gerät zunehmend in einen inneren Konflikt zwischen dem Schutz seiner Privatsphäre und der Aussicht auf einen unglaublichen Verlagsvertrag.

Meinung:
Nachdem ich „What if we Stay” gelesen hatte, war ich überzeugt davon, dass es danach nicht mehr besser werden könnte. Vor allem nicht, weil es sich in Band 3 um eine Promi-Thematik dreht, womit ich häufig so meine Probleme habe, da mir diese Geschichten oft zu vorhersehbar sind. Doch nachdem ich „What if we Trust“ nun gelesen habe, verstehe ich jeden, der diesen dritten als den besten und liebsten Band der Trilogie beschreibt.
Die Geschichte von Hope und Scott war für mich ein absolutes Highlight, da es mich so enorm berührt und beim Lesen mitgenommen hat. Es ging mir auf emotionaler wie auch auf persönlicher Ebene unfassbar nah, was dazu geführt hat, dass das Buch immer mal wieder wehtat und unbequem wurde, gleichermaßen aber auch geheilt und alles hat wieder gut werden lassen. Es ist also vermutlich nicht sehr überraschend, dass Hope und Scott mich immer mal wieder zu Tränen gerührt haben. Denn ich habe jede Seite der Geschichte aufgesogen und genossen, selbst dann, wenn es schmerzhaft wurde. Die Gefühle der beiden Protas waren also unfassbar gut spürbar, sodass mir das Herz von den Figuren gebrochen und anschließend wieder zusammengesetzt wurde.
Hope und Scott fand ich beide sehr authentisch und gerade auch ihre Reibereien am Anfang und die anschließende Entwicklung ihrer Beziehung zueinander empfand ich als absolut realistisch. Aber nicht nur die beiden für sich und zusammen, sondern auch die Nebengeschichte bzgl. Hopes ehemals bester Freundin fand ich wunderbar authentisch und fein ausgearbeitet. Genauso klar spürbar war aber auch Hopes innerer Konflikt, der sich hier durch einige Seiten gezogen hat. Auch das Auftauchen der Figuren aus den vorherigen Bänden hat mir ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert. Besonders schön fand ich aber, dass die hier angenehm in den Hintergrund getreten sind.
Ein Detail, das mir ebenfalls gut gefallen hat, ist, dass „What if we Trust“ zu Beginn parallel zu „What if we Stay“ spielt, auch wenn es zeitlich nicht ganz deckungsgleich ist.
Besonders beeindruckt hat es mich allerdings, dass dieser Band kein bisschen vorhersehbar war, obwohl ich genau das zu Beginn befürchtet hatte. Es gab Überraschungen, unvorhergesehene Wendungen und großartige Storyline-Entwicklungen, die das Buch hervorragend vorangetrieben und abgerundet haben. Tatsächlich ist es auch eines dieser Bücher, die anfangs erst eher leise daher kommen, um einen dann – im besten Sinne – absolut plattzumachen.
Eigentlich will ich die Clique aus der University of British Columbia, vor allem aber Hope und Scott, gar nicht loslassen. Allerdings kann ich es doch tun, weil ich weiß, dass sie ein Ende bekommen haben, das ihnen absolut würdig ist. „What if we Trust“ ist der krönende Abschluss und mein persönliches Highlight dieser Reihe!

Lieblingszitat:
Nicht noch mal lesen.
Einfach einmal die Wahrheit sagen, ungefiltert.
Abschicken.
Laptop zuklappen.
Aufstehen, rausgehen, nicht mehr denken.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Wunderbare Wortgefechte und ganz klar enemies-to-lovers

Dear Enemy
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Inhalt:
Schon während der Schulzeit haben Delilah und Macon sich gehasst und dieses Gefühl besteht auch zehn Jahre später nach wie vor. Als Delilahs Schwester Samantha Macon, der mittlerweile in der Schauspielbranche ...

Inhalt:
Schon während der Schulzeit haben Delilah und Macon sich gehasst und dieses Gefühl besteht auch zehn Jahre später nach wie vor. Als Delilahs Schwester Samantha Macon, der mittlerweile in der Schauspielbranche sehr erfolgreich ist, bestiehlt und dieser sie anzeigen will, überwindet Delilah jedoch ihre Abneigung, um ihre Schwester zu schützen. Sie bietet ihm daher ihre Dienste als persönliche Assistentin für ein Jahr an – und er nimmt das Angebot an. Doch auch weiterhin bestehen diese extremen Gefühle zwischen den beiden, allerdings nicht so einseitig, wie sie gedacht haben.

Meinung:
Zu Beginn hatte ich beim Lesen ein paar Anlaufschwierigkeiten mit der Geschichte, die vor allem auf die Protagonistin zurückzuführen sind. Denn ich wurde anfangs überhaupt nicht mit ihr warm, da sie mich viel mehr an einen pubertierenden Teenager erinnert hat, als tatsächlich wie eine erwachsene Frau zu erscheinen, die in ihrem Berufsleben auch schon einiges erreicht hat. Allerdings hat sich das nach den ersten hundert Seiten ein wenig gegeben und von da an konnte ich mich besser auf das Buch einlassen.
Die Geschichte von Macon und Delilah sowie ihre Beziehung zueinander ist speziell, doch irgendwie habe ich beide mit einer gewissen Hass-Liebe ins Herz geschlossen. Vor allem ihre Wortgefechte habe ich sehr gemocht, wenn ich diese auch so manches Mal als etwas too much empfunden habe. Vor allem fand ich es aber auch reichlich eigenartig, dass Macon Delilah auch nach über zehn Jahren mit dem gleichen degradierenden, für sie mit vielen negativen Emotionen behafteten Spitznamen angesprochen hat. Auf der anderen Seite hat er mich durch seine Denkweisen und Handlungen auch so manches Mal wirklich positiv überrascht.
Dass man die Geschichte aus beiden Perspektiven verfolgen konnte, hat definitiv dazu beigetragen, dass ich beide Protas besser verstanden habe und ihre Handlungen besser nachvollziehen konnte. Vor allem Macons Gedankenwelt fand ich sehr spannend, da diese noch einmal gut beleuchtet hat, dass sich hinter seiner Fassade deutlich mehr verbirgt, als er die Welt nach außen hin glauben lassen will.
Der Konflikt, der in hier aufgebaut und vor allem durch Samanthas Handlungen gestützt wurde, hat mir in seiner Entwicklung ganz gut gefallen. Zwar war er an manchen Punkten doch recht vorhersehbar, allerdings hat es dem Ganzen keinen großen Abbruch getan, da dies zum Rest der Geschichte passte. Und vor allem gegen Ende haben einige Entwicklungen für Überraschungen gesorgt, da ich diese so nicht erwartet hatte.
Tatsächlich hat sich „Dear Enemy“ nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem regelrechten Pageturner entwickelt, sodass ich etwas mehr als die letzten 200 Seiten an einem Stück gelesen habe. Dennoch muss man aber anmerken, dass die Geschichte ganz klar von den Dialogen und den Interaktionen der Figuren miteinander gelebt hat, da der Plot nicht allzu viele überraschende Wendungen bereitgehalten hat. An sich war das Buch allerdings ganz gut zu lesen und auch der lockere Schreibstil hat zur teils flapsigen Ausdrucksweise der Charaktere gepasst. Daher werde ich auch definitiv Band 2 lesen!

Lieblingszitat:
„Mama sagte immer, dass das Gehirn einen belügen kann, das Herz aber immer die Wahrheit kennt.“ Ich zucke mit den Schultern. „Das Problem ist, dass die meisten von uns lieber eine Lüge glauben, als sich der Wahrheit zu stellen.“

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Schwacher erster Band mit umso stärkerem Cliffhanger

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Inhalt:
Als Nachfahrinnen der nordischen Götter obliegt es den Valkyren, den Untergang der Menschheit abzuwenden und die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu geleiten. Blair ist die Tochter einer ...

Inhalt:
Als Nachfahrinnen der nordischen Götter obliegt es den Valkyren, den Untergang der Menschheit abzuwenden und die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu geleiten. Blair ist die Tochter einer Valkyre, hat als Zweitgeborene jedoch herzlich wenig damit am Hut – bis ihre Mutter und ihre ältere Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommen. Doch recht schnell vermutet Blair einen Mord, auch wenn ihr niemand glauben will, selbst ihr bester Freund Ryan nicht. Also ist sie auf sich allein gestellt, als sie sich entschließt, die Wahrheit herauszufinden, wobei sie feststellen muss, dass ihr Leben enger mit den Valkyren und Ryan verbunden ist, als angenommen.

Meinung:
Die „The Last Goddess“-Dilogie dreht sich um das Thema der nordischen Mythologie und einen entsprechend große Rolle spielen auch die verschiedensten Kreaturen. Da ich Mythologie generell total spannend finde, war das auch der Grund, weshalb ich überhaupt erst zu dem Buch gegriffen habe. Und auch der Punkt mit den Valkyren hat mich interessiert, zumal die Unterschiedlichkeiten der einzelnen Frauen hier wirklich schön rausgearbeitet wurden.
Potential hatte das Buch also auf jeden Fall, nur konnte es mich in seiner Gesamtheit dann doch nicht überzeugen und ich erkläre auch, wieso. Zum einen kam ich mit dem Schreibstil nicht ganz zurecht. Woran das genau liegt, kann ich allerdings gar nicht sagen, denn ich habe bereits Bücher von der Autorin gelesen, in denen ich den Stil sehr mochte. Allerdings waren diese eher aus dem Bereich New Adult und dies hier ist Young Adult zuzuordnen, also mag es daran liegen.
Des Weiteren kam ich einfach nicht an die Charaktere heran. Vor allem Blair, die Protagonistin, hat es mir sehr schwer gemacht, sie auf emotionaler Ebene zu fassen zu bekommen. Obwohl das Buch überwiegend aus ihrer Perspektive geschrieben ist, kam ich nicht wirklich an sie ran. So blieben gerade in Hinblick auf ihre Gefühle, was ihre Familie betrifft, einige Fragen offen.
Aber auch Ryan, Blairs bester Freund, erhält hier vereinzelt Kapitel, in denen er die Geschehnisse aus seiner Sicht schildert. Jedoch kamen die nur punktuell vor und wirkten eher wie Lückenfüller, zumal ich glaube, dass mir das Buch nur aus Blairs Sicht besser gefallen hätte. Denn seine Kapitel haben potentielle Spannungspunkte und Überraschungen vorweggenommen und so den Spannungsbogen eher flach gehalten.
So wirklich Spannung kam für mich erst auf den letzten 20 Seiten auf und das ist für ein Buch aus dem Fantasy-Genre einfach zu wenig. Dafür waren diese letzten Seiten aber auch deutlich spannender und mit einigen unvorhersehbaren Enthüllungen und Wendungen gespickt, die es teilweise wirklich in sich hatten. Außerdem endet dieser erste Band auch mit einem Cliffhanger, der ganz klar nach dem Folgeband verlangt. Daher wird der auf jeden Fall gelesen werden.
Insgesamt war „A Fate darker than Love“ für mich ein eher schwacher Reihenauftakt, dessen Ende allerdings absolut Lust auf Band 2 macht und den Grundstein für sehr viel Action gelegt hat.

Lieblingszitat:
Doch dann wurde mir klar, dass sich hinter den ganzen Zweifeln in meinem Kopf nur Angst verbarg. Angst davor, es nicht zu schaffen. Und dann? Wenn genau das passierte? Dann würde ich aufstehen und es noch mal versuchen. Wieder und wieder, so oft, bis ich es hinkriegte. Also gab es überhaupt keinen Grund dafür, Angst zu haben.

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