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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Feminismus, Geheimnisse und viel nackte Haut*

Hiding Hurricanes
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Inhalt:
Um ihr Geheimnis zu schützen, läuft Lenny tagsüber unscheinbar in zu weiter Kleidung rum. Wenn es allerdings Nacht wird, verwandelt sie sich in Daisy, eine in der ganzen Stadt bekannte Tänzerin ...

Inhalt:
Um ihr Geheimnis zu schützen, läuft Lenny tagsüber unscheinbar in zu weiter Kleidung rum. Wenn es allerdings Nacht wird, verwandelt sie sich in Daisy, eine in der ganzen Stadt bekannte Tänzerin in einem Nachtclub. Abgesehen von ihrer Mitbewohnerin Carla weiß niemand über ihr Doppelleben Bescheid und so soll es auch bleiben. Nur taucht plötzlich ihr bester Freund Creed in dem Club auf, in dem sie tanzt, und scheint sich Hals über Kopf in Daisy zu verlieben – ohne zu wissen, dass hinter ihr eigentlich seine beste Freundin steckt. Und je näher er ihr kommt, desto weiter droht ihr umsichtig aufgebautes Kartenhaus in sich zusammenzufallen.

Meinung:
„Hiding Hurricanes“ ist der dritte Band der „Fletcher University“-Reihe und meiner Meinung nach bisher der stärkste. Denn mit Lenny bekommen wir eine unglaublich interessante Protagonistin, von der wir so viele verschiedene Facetten kennenlernen dürfen. So erfährt man nicht nur, weshalb sie einen doch eher abweisenden und kühlen Charakter an den Tag zu legen scheint, selbst ihren Freunden gegenüber, sondern darf sie auch von einer ganz anderen Seite sehen. Nämlich die Seite, in der sie sich selbst alles erlaubt und sich in Form von Daisy die Freiheiten gönnt, die sie sich selbst in ihrem Alltag strikt verwehrt.
Dass sie ihre beiden Welten – Arbeit im Nachtclub und Uni – stark voneinander trennt, wird auch sehr gut darin deutlich, dass über den Kapiteln immer vermerkt ist, ob es sich gerade um Lennys oder Daisys Perspektive handelt. Ihr Doppelleben wird in dieser Hinsicht noch einmal wunderbar aufgegriffen. Wir haben aber nicht nur diese beiden Perspektiven, sondern auch noch Creeds, sodass wir auch in seinen Kopf hineinschauen können. Allerdings war mir das auf das gesamte Buch betrachtet leider anteilig ein kleines bisschen zu wenig. Dennoch bekommen wir einen ganz guten Einblick in seine Figur, wodurch sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten zwischen ihm und Lenny wunderbar deutlich werden. So werden auch die Schwierigkeiten, die sie beide individuell haben, die sich aber auch aus ihrer Beziehung zueinander ergeben, sehr klar.
Zudem finde ich die Beziehung zwischen den beiden sehr schön nachvollziehbar, denn sie harmonieren gerade aufgrund ihrer Unterschiede hervorragend miteinander. Da, wo Lenny hart ist, ist Creed nachgiebiger.
Neben den beiden Protas konnte ich aber auch den Nebencharakteren sehr viel abgewinnen. Besonders dann, wenn es darum ging, dass scheinbar jede Figur bereits darauf zu warten schien, dass Creed und Lenny sich endlich näher kommen würden. Der Humor, der damit einhergeht, hat eine schöne Auflockerung geboten, denn insbesondere Lennys ängstliche Seite, wenn sie um ihr Geheimnis gefürchtet hat, erschien mir teilweise doch etwas düster. Meiner Meinung hat das aber sehr gut zur Geschichte gepasst.
Zudem fand ich den Schluss hier angenehm auslaufend und nicht zu schnell und abrupt. Das Ende hat sich über eine Weile gezogen, was ich grundsätzlich sehr gerne mag. Das letzte Bisschen am Ende war für meinen Geschmack dann wieder ein wenig zu viel und meiner Auffassung nach auch nicht so ganz mit dem Charakter vereinbar, den wir über das gesamte Buch über von Lenny erfassen konnten, aber insgesamt mochte ich es sehr gerne. Außerdem ist die Art, wie hier Feminismus und Slutshaming aufgegriffen werden, sehr gut gelungen!

Lieblingszitat:
„Du bist Lenny James. Hass ist deine Form von Liebe.“

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Manchmal reichen 5 Minuten für ein ganzes Leben*

Between Your Words
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Inhalt:
Thea, der aufgrund einer starken Form von Amnesie nur fünf Minuten ihres Kurzzeitgedächtnisses bleiben, wird sowohl von ihrer Schwester als auch von den Pflegekräften als hoffnungsloser Fall betrachtet. ...

Inhalt:
Thea, der aufgrund einer starken Form von Amnesie nur fünf Minuten ihres Kurzzeitgedächtnisses bleiben, wird sowohl von ihrer Schwester als auch von den Pflegekräften als hoffnungsloser Fall betrachtet. Nur Jim, der als neuer Pfleger anfängt, sieht mehr in ihr und erkennt den Hilferuf in den Wortketten ihrer Gemälde. Die beiden entwickeln eine ganz besondere Beziehung zueinander – und eine plötzliche Möglichkeit für eine neue Behandlungsmethode könnte ihre Chance sein oder alles zerstören.

Meinung:
Zunächst möchte ich einmal sagen, dass ich mittlerweile schon einiges von Emma Scott gelesen habe und während mich einiges enorm mitreißen und begeistern konnte, waren auch schon Geschichten dabei, die ich zwar gut, aber nicht herausragend fand. „Between your Words“ ist nochmal wieder ein anderer Fall, denn die Geschichte hat mich zwar nicht sonderlich begeistert, rein objektiv betrachtet – soweit das möglich ist – hat das Buch aber wenig bis kaum Schwächen aufzuweisen.
Emma Scott widmet sich hier erneut einem eher schwierigen Thema, dem die meisten Autor:innen wohl eher aus dem Weg gehen würden. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich im Vorfeld gefragt habe, wie sie das mit dem Kurzzeitgedächtnis wohl umsetzen würde – insbesondere auch aus Theas Perspektive. Umso positiver überrascht war ich dann über die ziemlich gelungene Umsetzung.
Damit zusammenhängend fand ich es auch sehr spannend, wie treu Thea ihrem Charakter geblieben ist. An so manchen Punkten habe ich mich gefragt, wie sie sich wohl verhalten oder auch verändern würde oder wie sie auf so manche Aspekte reagieren würde. Doch tatsächlich ist sie grundsätzlich in ihrer Figur geblieben, ohne dass es zu vorhersehbar wurde. Persönlich konnte ich mich mit ihr nicht identifizieren, was ich etwas schade fand, aber lediglich daran lag, dass sie eine gänzlich andere Persönlichkeit hatte als ich. Von daher kann ich das auch nicht als Kritikpunkt anbringen.
Mit Jim hingegen hatte ich zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, da mir seine Zuneigung Thea gegenüber von Beginn an wenig nachvollziehbar erschien. Ich hatte das Gefühl, diese Anziehung würde auf Optik basieren, während er gleichzeitig zu meinen scheint, eine tiefgreifende Verbindung zu ihr zu verspüren, obwohl er sie noch gar nicht kannte. Das war leider nicht wirklich verständlich und hat der gesamten Beziehung der beiden einen etwas negativen Beigeschmack gegeben.
Tatsächlich haben mir persönlich die Nebencharaktere am besten Gefallen. Ob nun Jims Kolleg:innen oder Theas Schwester, ich fand sie alle äußerst authentisch und konnte auch ihre Handlungen generell gut verstehen.
Der Schreibstil war – wie gewohnt – sehr angenehm zu lesen. Die Autorin hat einen sehr leichten, aber dennoch eindringlichen Stil, der einem die Gefühlslage der Figuren sehr nahe bringt und einen zudem ziemlich gut in die Geschichte hineinsaugen kann.
Für mich persönlich war letzten Endes der Epilog ganz am Ende ein wenig zu viel des Guten und ein bisschen sehr rosarote Glitzerwelt, aber auch das ist auf persönliches Empfinden zurückzuführen. Alles in allem ist „Between your Words“ ein wunderbares Buch, das mich allerdings emotional nicht so erreichen konnte, wie es andere Werke von Emma Scott bereits geschafft haben.

Lieblingszitat:
„Du bist blau und golden, wie dieses Gemälde“, sagte Jimmy. „Nichts ist schöner als die Art, wie die Sonne dich berührt.“

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Mein OTP hat mein Herz zerrissen*

Bring Down the Stars
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Inhalt:
Zu Beginn des neuen Semesters lernt Autumn am College Connor und dessen besten Freund Weston kennen. Mit Connor beginnt sich eine Beziehung anzubahnen und besonders die Gedichte, die er ihr schreibt, ...

Inhalt:
Zu Beginn des neuen Semesters lernt Autumn am College Connor und dessen besten Freund Weston kennen. Mit Connor beginnt sich eine Beziehung anzubahnen und besonders die Gedichte, die er ihr schreibt, berühren sie und lassen ihre Gefühle tiefer werden. Nur stammen diese Worte eigentlich von Weston. Daher ist es nur verständlich, dass sie auch zu ihm eine Verbindung spürt, die sie sich selbst jedoch nicht erklären kann. Doch anstatt das Geheimnis zu lüften, verstricken sich Connor und Weston immer weiter in ihrem Lügengeflecht.

Meinung:
In „Bring down the Stars” überzeugt Emma Scott erneut mit ihrem großartigen und sehr emotionalen Schreibstil, der die Leser:innen alles fühlen lässt, was auch die Figuren gerade durchleben. Sie fängt die Gefühle ihrer Charaktere so geschickt in Worten ein, dass man gar keine Wahl hat, als mit ihnen mitzufühlen. Unterstützt wird dies auch durch die Verwendung von nicht nur einer, sondern gleich zwei Perspektiven. Denn wir blicken nicht nur durch Autumns Augen, die – ohne es wirklich zu wissen – mit dem Herzen in eine Dreiecksbeziehung schlittert, sondern tauchen auch in Westons Gedanken- und Gefühlswelt ein. In so manchen Büchern, in denen dies gemacht wird, fehlt es mir dann an Individualität hinsichtlich der jeweiligen Sichtweisen, die Charaktere klingen häufig beide gleich. Doch hier ist es der Autorin gelungen, den beiden doch sehr unterschiedlichen Protagonisten auch zwei ebenso verschiedene Stimmen zu geben. So wäre mir auch in den meisten Fällen ohne Hinweis direkt klar gewesen, aus wessen Perspektive ich die Geschichte gerade verfolge.
Besonders gelungen erscheint mir der, wenn auch recht langsame, Spannungsaufbau. Für diese Geschichte war dieser einfach sehr passend gewählt. Zwar traten dadurch auch zwischenzeitlich ein paar Längen auf, diese waren durch den hervorragenden Schreibstil jedoch gut auszuhalten. Das Tempo dieser Geschichte ist etwas langsamer, was allerdings sehr gut mit dem Inhalt harmoniert hat. Auch so kamen Spannungen auf, die einen haben mitfiebern lassen.
Zu den Charakteren lässt sich sagen, dass ich sowohl Autumn als auch Weston innerhalb kürzester Zeit in mein Herz geschlossen habe – ihn allerdings noch ein wenig mehr als sie. Mit Autumn konnte ich mich zwar nicht sehr identifizieren, dennoch mochte ich ihre Figur unglaublich gerne, da sie sehr authentisch erschien. Hier hat Emma Scott eine wunderbare Balance zwischen einem netten Mädchen von nebenan und einer gewissen Charaktertiefe geschaffen, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Richtig identifizieren konnte ich mich zwar auch nicht mit Weston, dennoch war eher mir näher als alle anderen. Seine inneren Widersprüche, die Zweifel, der Kummer, aber gleichzeitig auch sein großes Herz sowie die tiefgreifende Freundschaft, die er zu Connor fühlt, sind mir einfach unfassbar nahgegangen. Daher habe ich auch wirklich versucht Connor zu mögen. Leider kam ich an ihn einfach nicht heran, er war nicht greifbar. Zudem fehlte mir bei ihm die Tiefe, die mir an Autumn und Connor so gefallen hat. Abgesehen davon schien er überhaupt keine Skrupel zu haben, Autumn zu belügen und seinen besten Freund dafür zu missbrauchen. Und das, obwohl er um ihre Verletzbarkeit in dieser Hinsicht wusste.
Auch die Familienprobleme, die hier von verschiedenen Charakteren eingebracht wurden, fand ich sehr authentisch. In diesem Zusammenhang möchte ich besonders Wes‘ Mutter erwähnen, die mir zunächst unglaublich überzeichnet erschien. Nach und nach wurde mir jedoch klar, wie unglaublich gelungen die Darstellung ihrer Figur ist, wenn man auch ihre Vergangenheit mit einbezieht.
Insgesamt handelt es sich hier wieder um ein „typisches“ Emma Scott Buch mit viel Tiefgang, Schmerz und einer Menge Emotionen, die einen selbst dann überrollen, wenn man eigentlich gar nicht bereit dafür ist. Eine ganz klare Leseempfehlung meinerseits!

Lieblingszitat:
„Das Gute fühlt sich unerreichbar an“, murmelte ich. „Ich hatte mal etwas Gutes und habe es verloren.“
„Und jetzt greifen Sie nur nach Dingen, deren Verlust nicht wehtut.“

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Besser hätte der Abschluss nicht sein können*

All In - Zwei Versprechen
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Inhalt:
Für Theo war recht schnell klar, dass Kacey genau die Richtige für ihn wäre. Doch sie gehörte zu jemand anderem und war dadurch unerreichbar. Doch als Kacey nach ihrem Schicksalsschlag immer mehr ...

Inhalt:
Für Theo war recht schnell klar, dass Kacey genau die Richtige für ihn wäre. Doch sie gehörte zu jemand anderem und war dadurch unerreichbar. Doch als Kacey nach ihrem Schicksalsschlag immer mehr ihren eigenen Dämonen zum Opfer fällt und gänzlich den Halt zu verlieren droht, ist es Theo, der ihr daraus hilft. Aus dem gemeinsamen Schmerz entsteht nach und nach eine enge Freundschaft, doch als die Gefühle tiefer werden, stellt sich beiden die Frage, ob sie bereit sind, ihre einst gegebenen Versprechen einzulösen.

Meinung:
„All In – Zwei Versprechen“ schließt thematisch sehr gut an Band 1 an, sodass ich beim Lesen wieder ganz leicht einsteigen konnte. Erleichtert wurde dies aber sicherlich auch, da ich den ersten Teil direkt zuvor gelesen hatte. Dennoch werden die Geschehnisse noch einmal sehr einprägsam aufgegriffen, sodass man zu Beginn des zweiten Buches wieder sehr gut weiß, womit das erste geendet hat.
Tatsächlich habe ich mich nach dem Ende des ersten Teils gefragt, wie sich nun die Dynamik zwischen Kacey und Theo weiterentwickeln würde und in dieser Hinsicht war ich wirklich ein wenig skeptisch. Denn im ersten Buch wird bereits klar, wie unterschiedlich Theo und Jonah und entsprechend auch ihre jeweiligen Beziehungen zu Kacey sind. Und tatsächlich war die Dynamik zwischen Kacey und Theo hier eine ganz andere als in Band 1 zwischen ihr und Jonah, doch ich glaube, dass genau das das Gute war. Denn man merkt zwar deutlich, dass es immer noch Kaceys Geschichte ist, dennoch war dieser Teil irgendwie ganz anders als der erste.
Die Beziehung zwischen ihr und Theo wurde sehr respektvoll und gleichermaßen emotional erzählt, was wohl auch dem Grund geschuldet ist, weshalb die beiden erst so zueinander finden. Besonders beeindruckt hat mich auch, dass die Charaktere sich selbst absolut treu geblieben sind, was die Beziehung der beiden für mich absolut perfekt und authentisch gemacht hat. Denn wie die beiden sich nach und nach einander angenähert haben, erschien mir äußerst rührend. Zumal ich die Gratwanderung, die Emma Scott hier vorgenommen hat, indem sich Kacey ausgerechnet in Theos Armen wiedergefunden hat, unglaublich gelungen fand.
Unterstützt wurde diese Authentizität vor allem aber auch dadurch, dass besonders auch Zweifel zur Sprache kamen, die nicht nur aus den Protas selbst gewachsen sind, sondern vor allem auch aus ihrem näheren Umfeld an sie herangetragen wurden. Außerdem haben sie auch weiterhin den Raum gehabt, sich individuell weiterzuentwickeln und zu heilen, ohne dabei dauerhaft vom anderen abhängig zu sein. Gleichzeitig fand ich auch den Input durch die Nebenfiguren sehr gelungen. Ob nun Theos Familie und Jonahs Freunde oder Kaceys neu gewonnene Freunde in ihrer neuen Heimat, es hat einfach noch einmal verschiedene Perspektiven aufgezeigt.
Letzten Endes wurde die Dilogie hiermit hervorragend abgeschlossen, auch wenn ich Band 2 nicht ganz so emotional fand und der letzte Funke nicht vollkommen übergesprungen ist. An sich jedoch ein ganz tolles Buch und vor allem eine unglaublich intensive Dilogie, die absolut herzzerreißend ist – wie man es von Emma Scott eben kennt.

Lieblingszitat:
Er hatte das formlose Glas meines Lebens genommen und Potential hineingeblasen. Hoffnung. Und jetzt war ich dran, den Job zu vollenden.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Die Kollision von zwei Generationen*

All Saints High - Der Rebell
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Inhalt:
Knight und Luna sind quasi schon seit ihrer Geburt miteinander befreundet und seitdem unzertrennlich. Dabei könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Knight ist einer der beliebtesten Schüler der ...

Inhalt:
Knight und Luna sind quasi schon seit ihrer Geburt miteinander befreundet und seitdem unzertrennlich. Dabei könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Knight ist einer der beliebtesten Schüler der All Saints High, immer laut und auf jeder Party dabei, Luna ist eher zurückgezogen, introvertiert und spricht nicht. Nur gemeinsam fühlen sie sich wirklich vollständig und weniger gebrochen, aber dennoch können sie dieser Anziehung zueinander nicht nachgeben. Denn die Gefahr, den jeweils anderen zu verlieren, ist zu groß und das Ergebnis wäre unerträglich.

Meinung:
Der zweite Band der „All Saints High“-Reihe hat mich in einigen Punkten überrascht und das fast durchweg positiv. Zunächst einmal bekommt hier auf jeden Fall auch wieder die für LJ Shen typischen, ungesunden Dynamiken, wobei es sich insgesamt jedoch um eine eher süße als bittere Story handelt, wie es bei den anderen Büchern rund um die Clique aus Todos Santos der Fall ist.
Daher fehlte mir zu Beginn auch ein wenig die gewohnte Bissigkeit seitens der Protas, allerdings nur in der ersten Hälfte. Allerdings ist das nachvollziehbar, da man mit Luna eine auffällig ruhige, sehr in sich gekehrte Hauptfigur vor die Nase gesetzt bekommt. Doch auch das dreht sich mit der Zeit und man bekommt auch andere Seiten von ihr zu sehen. Die Entwicklung, die sie in diesem Buch durchmacht, fand ich deshalb so gut, weil sie mir durchaus realistisch und vor allem auch nachvollziehbar erschien. Zumal sich dies wirklich über die gesamte Länge der Geschichte erstreckt hat, sodass man jeden einzelnen ihrer Fort- und Rückschritte sehr gut mitverfolgen und verstehen konnte.
Auch Knight, der so ziemlich in allem das Gegenteil von Luna ist, macht eine Wandlung durch, allerdings hatte ich das Gefühl, dass seine eher einer Abwärtsspirale glich. Unter den gegebenen Umständen war das allerdings nur logisch und hat sich daher sehr gut in die gesamte Story eingefügt. Dank Luna hat man auch seine sehr unterschiedlichen Seiten kennenlernen dürfen und nicht nur einmal habe ich mich in seinen Gedankengängen wiederfinden können.
Die Beziehung zwischen den beiden hat mich definitiv abholen können und absolut begeistert, denn obwohl sie als beste Freunde seit Kindertagen vorgestellt werden, die für den jeweils anderen jederzeit durch’s Feuer gehen würden, bleibt nicht immer alles regenbogenbunt und harmonisch. Stattdessen erlebt man die beiden auch teilweise fies und regelrecht toxisch, was für mich tatsächlich auch die Bücher dieser Autorin ausmacht. Bei ihren Paaren ist nicht alles rosarot, sondern man bekommt auch die wirklich hässlichen Seiten aufgezeigt. Trotz allem hatte ich das Gefühl, dass die beiden die gesündeste aller Beziehungen haben, wenn man sich im Vergleich mal die anderen Bücher der

sinnersofsaint oder der

allsaintshigh Reihen durchliest.
Schön war ebenfalls, dass die Nebencharaktere hier genug Raum bekommen haben, insbesondere auch die Familien der beiden. Doch auch Daria aus Band 1 und Vaughn aus Band 3 haben ihre Auftritte bekommen.
Was mich regelrecht überrascht hat, waren die letzten 100 Seiten des Buches. Denn L. J. Shen wartet hier mit einer tiefgreifend emotionalen Ernsthaftigkeit auf, mit der ich so niemals gerechnet hätte. Doch es hat überraschend gut ins Gesamtkonzept gepasst und wurde äußerst gelungen umgesetzt.
Insgesamt ist „All Saints High – Der Rebell“ für mich absolut rund, von ein paar Kleinigkeiten, die das Leseerlebnis nicht großartig beeinflussen, einmal abgesehen. Für mich daher der bisher liebste Band aus dem Todos Santos Universum!

Lieblingszitat:
„Wir haben nur einen Versuch, um das zu werden, was man glücklich nennt. Warum sollte man auf etwas verzichten, nur weil man es nicht auf die Art bekommt, wie man es sich erhofft hat? Das Leben ist wie ein Buch, eine lange Reihe von Szenen, die durch die Umstände und das Schicksal miteinander verbunden werden. Du weißt nie, wie dick oder dünn dein Buch ist, also mach lieber das Beste aus jeder Szene – und genieße jedes Kapitel.“

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