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Veröffentlicht am 12.07.2021

Gegen alle Rollenklischees

What if we Stay
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Inhalt:
Amber hat nicht nur ihren Studienplatz verloren, sondern damit auch das Wohlwollen ihrer Eltern. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters, einem der erfolgreichsten Architekten der Stadt, bekommt ...

Inhalt:
Amber hat nicht nur ihren Studienplatz verloren, sondern damit auch das Wohlwollen ihrer Eltern. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters, einem der erfolgreichsten Architekten der Stadt, bekommt sie die Möglichkeit, an der Uni in ihrem Heimatort ihren Abschluss zu machen. Doch dafür muss sie sich auch ihren Eltern gegenüber beweisen und in deren Architekturbüro aushelfen. Schnell kommt sie dabei an ihre Grenzen und ist daher umso erleichterter, als Emmett – seines Zeichens nach engagierter Vorzeigestudent – ihr seine Hilfe anbietet. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Wesensarten können die beiden nicht leugnen, dass sie mehr verbindet als die Architektur.

Meinung:
Nachdem ich bereits den Schreibstil im ersten Band sehr mochte und abgesehen von der Protagonistin alle Charaktere unglaublich ins Herz geschlossen hatte, habe ich mich enorm auf Band 2 dieser Reihe gefreut – und ich wurde nicht enttäuscht. Denn die Geschichte von Amber und Emmett ist einfach großartig, nicht nur in ihrer Erzählweise, sondern besonders auch in den Punkten Authentizität und Emotionalität.
Die beiden Protas habe ich quasi von der ersten Seite an vergöttert, zumal ich sie nicht nur als Individuen klasse finde, sondern auch gemeinsam. Amber ist keinesfalls auf den Mund gefallen, bringt ein enormes Selbstbewusstsein mit und dennoch spürt man auch sehr schnell ihre verletzliche Seite, inklusive Selbstzweifel. Das Gefühl, für nichts so wirklich zu brennen, hat sie grandios verkörpert und umso schöner war es, ihr bei der Suche ihrer Leidenschaft über die Schulter schauen zu können. Gleichzeitig habe ich Emmetts ruhige Seite zu schätzen gewusst, der jedoch in den richtigen Momenten seine Grenzen aufgezeigt hat. Auch dass die beiden in einigen Aspekten so völlig entgegengesetzt der typischen Rollenbilder gehandelt haben, hat mir sehr gut gefallen. Entsprechend haben sie auch aufgrund ihrer Unterschiede wunderbar miteinander harmoniert. Die beiden waren echt, das beschreibt es wohl am besten.
Meiner Meinung nach ist es auch immer etwas Besonderes, wenn man sich selbst in einer Figur wiederfinden kann. Hier habe ich mich aber große Teile von mir in beiden Protas gefunden, was mich doch sehr überrascht hat. Das hat mich allerdings nicht davor bewahrt, dass ich beim Lesen immer mal wieder Zweifel hatte, was ich von manchen Entwicklungen halten sollte. Doch immer wieder habe ich recht schnell festgestellt, dass die Wendungen für diese Charaktere genau richtig sind, auch wenn sie mir in dem Moment vielleicht nicht gefallen haben. Dass dieser Spagat so sauber geschafft wurde, hat mich beim Lesen enorm beeindruckt.
„What if we Stay“ hat mich berührt und bleibt mir dadurch nicht nur länger im Gedächtnis als manch andere Bücher, sondern hat auch einen besonderen Platz inne. Auf emotionaler Ebene hat es mir vor allem auf den letzten Seiten noch einmal einiges abverlangt und ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich bisher nur sehr selten so intensiv und so greifbar und nachvollziehbar über Herzschmerz gelesen habe, dass ich dabei wirklich mitgelitten habe.
Am Ende des Buches erschien mir der Schluss ein klein wenig zu kurz und da hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht, um das Ende ein wenig mehr und ein bisschen länger genießen zu können und so auch den beiden Protas noch einmal etwas mehr Zeit zu geben, doch das ist auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt. Ansonsten ist diese Geschichte für mich absolut rund und ich bin unglaublich froh, dass ich Amber und Emmett begleiten konnte.

Lieblingszitat:
Ich konnte das nicht. Hier vor ihm stehen und offenbaren, dass da nichts war, das mir Herzklopfen bereitete. Keine heimliche Leidenschaft, kein Talent, keine Begeisterung. Sie waren überall um mich herum, diese Menschen, die einer Berufung folgten, während ich im Dunkeln herumtappte und meine zu finden versuchte.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Aliens für Erwachsene

Dunkelglanz - Obsession
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Inhalt:
Als Arum jagt Hunter im Auftrag der Regierung die Bösen. Doch sein neuer Auftrag lautet vollkommen anders: Er soll Serena beschützen, eine menschliche Frau, denn sie wird von den einzigen wahren ...

Inhalt:
Als Arum jagt Hunter im Auftrag der Regierung die Bösen. Doch sein neuer Auftrag lautet vollkommen anders: Er soll Serena beschützen, eine menschliche Frau, denn sie wird von den einzigen wahren Feinden der Arum bedroht – den Lux. Denn sie könnte Informationen mitbekommen haben, die unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Hunter ist alles andere als begeistert von der Situation und auch Serena ist davon nicht sonderlich angetan. Und dennoch können sie nicht die Finger voneinander lassen.

Meinung:
„Dunkelglanz – Obsession“ ist das einzige Buch aus dem Lux-Universum, das aus der Perspektive der Arum berichtet. Umso mehr habe ich mich darauf gefreut, die Geschichte von Hunter und Serena zu lesen, denn die Arum haben mich bereits in „Obsidian“ fasziniert. Und weil es sich bei Hunter eben um einen Arum statt um einen Lux handelt, ist es auch kein Wunder, dass die Geschichte von ihm und Serena auch ein wenig anders ist als die von Daemon und Katy oder von Luc und Evie.
Dies wird bereits in der Widmung deutlich, denn die Autorin widmet diese Geschichte jenen Leser:innen, die sich einen etwas erwachseneren Blickwinkel wünschen – und genau den bekommt man auch. Denn wo in den Young Adult Bänden alles sanft beschrieben und frühzeitig abgeblendet wird, wird hier das Körperliche zwischen den beiden Protas explizit beschrieben – und auch sehr häufig. Serena und Hunter scheinen ab einem gewissen Punkt kaum etwas anderes zu tun zu haben als übereinander herzufallen, was teilweise auf Kosten der sonstigen Handlung geht. Bei 300 Seiten ist zwar klar, dass die Story nicht so komplex sein kann wie ein 500/600-Seiten-Schinken, allerdings hätte ich mir zwischenzeitlich doch etwas mehr Handlung gewünscht, denn Potential war auf jeden Fall vorhanden. In der Hinsicht fand ich es auch etwas schade, dass die paar Action-Szenen, die vorhanden waren, immer recht schnell wieder vorbei waren.
Von dem Körperlichen einmal abgesehen, mochte ich die beiden aber ganz gerne. Hunter ist wieder das typische Arschloch, das JLA gerne und auch äußerst gut schreibt, daher habe ich ihn recht schnell liebgewonnen. Und auch Serena gefiel mir gut, denn trotz ihrer Erlebnisse bleibt sie recht stark und geht überraschend gut mit allem um. Ich muss allerdings zugeben, dass ich Hunter nach einer gewissen Zeit eher als dauergeilen Zuchthengst betrachten musste, da mir seine Beschreibungen genau dieses Bild im Kopf hervorgerufen haben.
Insgesamt lässt sich das Buch wieder toll lesen und wer den Schreibstil von der Autorin kennt und mag, wird auch hier wieder auf seine Kosten kommen. Allerdings handelt es sich hier um kein Jugendbuch und das erklärt wohl auch, warum es in einem anderen Verlag erschienen ist. Außerdem sollte man sich vor Augen halten, dass dies eher als Bonusgeschichte zu betrachten ist, die einen netten Einblick in das Leben der Arum gibt, allerdings nicht viel zusätzliche Handlung aufweist. Ich habe mich beim Lesen jedoch gut unterhalten gefühlt.

Lieblingszitat:
Einen kurzen Moment lang glaubte ich tatsächlich, er würde mich küssen. Lustig war, dass ich in dem Moment nur daran dachte, dass ich ihn gar nicht kannte. Nicht, dass mich ein Alien küssen würde – ein tödlicher Alien. Stattdessen war mein Problem offenbar, dass ich ihn nicht kannte. Ja, ich hatte offiziell nicht mehr alle Tassen im Schrank.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Ganz viel Mut

Ever – Wann immer du mich berührst
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Inhalt:
Nach einem Autounfall mit schweren Folgen fühlt Abbi sich verloren, einsam und nahezu hoffnungslos. Die Reha macht ihr zu schaffen, da sie kaum die Erfolge erzielt, die sie und ihre Physiotherapeutin ...

Inhalt:
Nach einem Autounfall mit schweren Folgen fühlt Abbi sich verloren, einsam und nahezu hoffnungslos. Die Reha macht ihr zu schaffen, da sie kaum die Erfolge erzielt, die sie und ihre Physiotherapeutin Kadence sich wünschen. Denn Abbi hat seit dem Unfall und den anschließenden Operationen panische Angst vor möglichen Schmerzen. Doch dann übernimmt ein anderer Physiotherapeut und bei David kann sie sich fast sofort problemlos auf alles einlassen. Sie vertraut ihm, fühlt sich bei ihm sicher. Und obwohl auch er gewisse Gefühle zu ihr verspürt, will er diese zunächst überhaupt nicht wahrhaben. Denn er hat ein Geheimnis, das zwischen ihnen steht und ihre Welt komplett auf den Kopf stellen würde.

Meinung:
„Ever – Wann immer du mich berührst“ war das erste Buch, das ich von Nikola Hotel gelesen habe. Besonders angesprochen hat mich hier das Cover, auf dem ein Origami-Kranich abgebildet ist, denn die Tradition des Papierfaltens hat für mich selbst eine besondere Bedeutung und spielt auch in diesem Buch eine wichtige Rolle.
Hat mich noch der Papier-Aspekt an die Geschichte herangeführt, so wurde mein Interesse beim Lesen direkt mehr auf die beiden Protas gelenkt. Denn besonders Abbi ist eine großartige Protagonistin, die ihresgleichen sucht. Ihre Ängste bezüglich ihrer Reha sind absolut nachvollziehbar und spiegeln sich dementsprechend in ihren Handlungen wieder. Dennoch ist sie viel stärker, als sie es selber glaubt. Auch ihre selbstreflektierte Art gefällt mir sehr gut, denn sie macht sich zwar viele Gedanken, diese sind jedoch immer schlüssig und sie versinkt nicht darin. Und wenn sie etwas besonders beschäftigt, dann spricht sie das auch an. Gerade in dieser Hinsicht kann man noch einiges von Abbi lernen, denn so unangenehm ein Thema, auch für sie selbst, sein mag – sie macht den Mund auf und spricht darüber. Deshalb ist sie für mich definitiv die Queen of Communication! Außerdem hat ihre Art auch dazu geführt, dass kein unnötiges Drama entstanden ist, was durch direkte Kommunikation hätte gelöst werden können, was ich sehr gut fand.
Doch nicht nur Abbi mochte ich sehr gerne, auch David habe ich absolut ins Herz geschlossen. Seine ruhige, gefasste Art mochte ich sehr gerne. Durch die Kapitel aus seiner Perspektive lernt man ihn jedoch noch einmal besser kennen und versteht, dass noch viel mehr in ihm steckt. Seine Gedanken haben einen ganz besonderen Witz und sind absolut ehrlich und authentisch. Daher fand ich seine Gedankengänge immer ziemlich unterhaltsam, aber auch ebenso nachvollziehbar. Er wirkte einfach echt auf mich.
Gemeinsam haben Abbi und David großartig miteinander harmoniert. Das bekam man nicht nur beim Lesen zu spüren, das wurde auch ganz feinsinnig an die Nebencharaktere herangetragen, die ich ebenfalls toll gezeichnet fand. Ob nun Abbis Eltern, ihre beste Freundin Willow, Davids Schwester Jane oder noch ganz andere – sie alle hatten ihre eigene Stimme und vor allem ihre eigene Geschichte, was sie für mich allesamt ziemlich greifbar gemacht hat, obwohl man von einigen sehr wenig mitbekommen hat.
Was ich auf jeden Fall auch noch erwähnen möchte, ist, wie hier mit dem Thema sexueller Belästigung umgegangen wurde. Dahingehend gibt es nämlich zwei sehr unterschiedliche Szenen, die mir beide absolut im Gedächtnis geblieben sind und die ich beide auch sehr stark fand.
Insgesamt war „Ever“ ein großartiges Buch, das mich dazu bewegt, auch die anderen Bücher der Autorin zu lesen. Und weil ich es so gut fand, gehört es definitiv zu meinen Jahreshighlights!

Lieblingszitat:
„Ich weiß, ich bin total langsam.“
„Du bist nicht langsam. Außerdem ist es egal. Es ist wie bei allem im Leben. Die Richtung, in die du gehst, ist wichtiger als dein Tempo.“

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Veröffentlicht am 13.06.2021

*Ganz entspannte Lesezeiten*

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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Inhalt:
Zunächst wundert sich Delia noch darüber, weshalb ihr Bruder ihr so seltsam förmliche Nachrichten schickt. Doch dann stellt sich heraus, dass es gar nicht ihr Bruder ist, mit dem sie da chattet, ...

Inhalt:
Zunächst wundert sich Delia noch darüber, weshalb ihr Bruder ihr so seltsam förmliche Nachrichten schickt. Doch dann stellt sich heraus, dass es gar nicht ihr Bruder ist, mit dem sie da chattet, sondern Zach – ein vollkommen Fremder! Statt nach der Klärung dieser Sache wieder getrennte Wege zu gehen, schreiben die beiden einander jedoch. Und aus ein paar Nachrichten werden stundenlange Unterhaltungen. Aber was passiert, wenn sie sich nicht mehr hinter ihren Handybildschirmen verstecken können?

Meinung:
„Wrong number, right Guy“ war ein Geburtstagsgeschenk, anderenfalls wäre es wohl gar nicht in meinem Regal gelandet. Denn ehrlicherweise hat mich der Klappentext nicht allzu sehr begeistert und die Idee der falschen Handynummer klang in meinen Ohren etwas abgedroschen. Aber ich muss sagen, dass ich in vielen Punkten positiv überrascht wurde und meine Vorbehalte weitestgehend ungerechtfertigt waren.
Zunächst einmal ist der Grundton der ganzen Geschichte wunderbar locker und mit genau der richtigen Portion Humor versehen. Wenn man also nach emotionaler Tiefe oder viel Dramatik sucht, ist man hier nicht unbedingt richtig aufgehoben, aber wenn es eine entspannte Zwischendurchlektüre sein soll, die so vor sich hin plätschert, ist dieses Buch genau das Richtige. Außerdem wird das Geschriebene durch die Chat-Nachrichten der beiden Protas aufgelockert, was dazu führt, dass man förmlich durch die Seiten fliegt, besonders in der ersten Hälfte des Buches.
Zach hat zu Beginn ein wenig mürrisch und düster auf mich gewirkt, was allerdings seinem Ärger über die falsche Handynummer zuzuschreiben war. Danach hatte man mit ihm einen unglaublich angenehmen Protagonisten vor sich, der Humor, Sarkasmus und sein ganzes Nerd-Sein völlig schamlos ausgelebt hat. So konnte ich ihn nicht nur als Leserin ins Herz schließen, auch Delias Nerv hat er somit absolut getroffen. Denn sie tickt ähnlich und obwohl sie gewisse Vorbehalte hat, kann sie sich nicht wirklich länger von ihm fernhalten.
Genauso angenehm wie die beiden als Individuen sind, war auch die langsam entstehende Beziehung zwischen ihnen aufgebaut. Denn sie hat sich nach und nach entwickelt und obwohl die beiden zu Beginn überwiegend per Textnachrichten kommuniziert haben, konnte man merken, dass beiderseits ein gewisses Interesse besteht.
Allgemein haben mir die zwischenmenschlichen Beziehungen hier ganz gut gefallen, denn auch Delias Freundin Zoe oder ihr Ex-Freund Caleb haben ihre Auftritte bekommen, sodass man sie schon ein wenig kennenlernen konnte. Lediglich Zachs Mitbewohner Robbie ist mir etwas zu blass und undurchsichtig geblieben, da er aber ebenfalls einen eigenen Band bekommt, wird sich das wohl noch im Laufe der Reihe legen.
Was mich letzten Endes dann doch ein wenig bei diesem Buch enttäuscht hat, waren die letzten ca. 70 Seiten, in denen krampfhaft versucht wurde, eine Dramatik aufzubauen, die mit einer ziemlich an den Haaren herbeigezogenen Problematik erreicht werden sollte. Die Wendung dazu wurde zwar frühzeitig vorbereitet, allerdings wirkte das Ganze auf mich überhaupt nicht überzeugend und eher so, als müsste noch ein Punkt auf der To-do-Liste für die Gesamtheit dieser Geschichte abgehakt werden. Meines Empfindens nach wäre diese Geschichte sehr gut ohne künstliches Drama ausgekommen.
Dennoch finde ich, dass dies ein gutes Buch zur Unterhaltung ist, wenn man mal etwas Ruhigeres, Humorvolles lesen möchte, statt sich in komplexen Fantasywelten zu verlieren oder bei besonders emotionalen Büchern Taschentücher zu verbrauchen.

Lieblingszitat:
Ich weiß, ich kenne ihn noch nicht sehr lange – verflixt, ich bin ihm noch nie begegnet – aber ich finde es wunderbar, wie er es schafft, dass ich mich gut fühle, und das möchte ich nicht aufgeben.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Tolle Geschichte mit fragwürdiger Protagonistin*

What if we Drown
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Inhalt:
Um endlich neu anfangen zu können, zieht Laurie für ihr Studium an die Westküste Kanadas. Und es scheint ein ziemlich guter Neuanfang zu werden, denn sie hat nicht nur eine Unterkunft mit großartigen ...

Inhalt:
Um endlich neu anfangen zu können, zieht Laurie für ihr Studium an die Westküste Kanadas. Und es scheint ein ziemlich guter Neuanfang zu werden, denn sie hat nicht nur eine Unterkunft mit großartigen Mitbewohnern gefunden, sondern lernt auch noch vor der ersten Vorlesung Sam kennen, der ihr sofort unter die Haut geht. Doch dann muss sie feststellen, dass Sam viel zu sehr in ihre Vergangenheit verstrickt ist und für den tragischen Tod ihres Bruders verantwortlich sein könnte, der sie überhaupt erst so weit von ihrer Heimat weggetrieben hat.

Meinung:
Mit der Protagonistin Laurie bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Das hat sich schon auf den ersten Seiten des Buches bemerkbar gemacht und sich für mich leider auch nicht mehr geändert. Sie erschien mir dauerhaft widersprüchlich und war absolut unehrlich. Ihr Verhalten und insbesondere ihre ganz bewussten Lügen Sam gegenüber, fand ich äußerst problematisch. Vor allem auch deshalb, weil sie von ihm im Gegenzug Vertrauen und Ehrlichkeit erwartet hat, sollte er ihr doch seine dunkelsten Geheimnisse offenlegen, obwohl sie sich gerade erst kennengelernt haben.
Auch ihre Ankunft in der neuen Stadt liefen meiner Meinung nach zu glatt und unproblematisch ab. Könnte man den Glücksgriff mit der Wohnung vielleicht noch akzeptieren, war die Jobsuche in einer Stadt voller Studierender doch eher fragwürdig.
An der Stelle muss man der Geschichte allerdings zugutehalten, dass besonders diese positiven Wendungen für Laurie auf ihre großartigen Mitbewohner:innen zurückführen sind. Die beiden waren mir direkt sympathisch und insbesondere Emmett habe ich beim Lesen sehr ins Herz geschlossen. Er ist die gute Seele der WG und ich bin so froh, dass er mit „What if we Stay“ seinen eigenen Band bekommt. Doch auch die anderen Nebencharaktere mochte ich sehr gerne. Kian erschien mir stellenweise zwar etwas zu aufgedreht, was allerdings nichts an ihrer Authentizität geändert hat.
Aber besonders Sam ist eine wunderbare Figur, denn er erscheint absolut authentisch und sehr angenehm und seinen Freunden gegenüber loyal. Er bringt ein angenehmes Selbstbewusstsein mit, hinter dem er seine Geheimnisse und Dämonen verbirgt, die er vor allen geheim hält, aus Angst, dass sie sich von ihm abwenden könnten. Seine Handlungen und Reaktionen Laurie gegenüber erschienen mir grundsätzlich immer angemessen. Besonders auch seine Ängste und damit verflochtenen Selbstvorwürfe wirkten sehr realistisch. Seine kleine Schwester Sloan hingegen erschien mir leider nicht so gelungen dargestellt, was ihr Alter angeht. Wäre ihr Alter nicht erwähnt worden, wäre ich davon ausgegangen, dass sie vielleicht gerade einmal neun Jahre alt wäre.
Was mir in diesem Buch allerdings sehr positiv aufgefallen ist, war das beidseitige Einverständnis in Bezug auf sexuelle Handlungen. Denn obwohl das mittlerweile vom männlichen Protagonisten ausgehend häufig schon der Fall ist, fehlt mir häufig die Nachfrage der weiblichen Figur, ob der Partner einverstanden ist oder nicht. Das war hier jedoch gegeben.
Insgesamt war der Stil von Sarah Sprinz sehr angenehm zu lesen und hat mich schnell durch die Seiten kommen lassen. Genauso schnell war aber leider auch der Schluss, bei dem ich mir etwas mehr Raum für die beiden gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz ist das Buch für Leute, die sich mit der Protagonistin anfreunden können, sicherlich ganz gut zu lesen, weshalb ich durchaus eine Leseempfehlung aussprechen kann.

Lieblingszitat:
„Schwäche ist, nicht das zu tun, was dich am meisten erfüllt. Und Dinge für jemand anders zu tun.“

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