*Absolutes Wohlfühlbuch mit Gilmore Girls Atmosphäre*
A History of Us − Vom ersten Moment anInhalt:
Ihre Nichte darf ohne erwachsene Aufsichtsperson nicht am Mittelalterfestival der Kleinstadt Willow Creek teilnehmen, deshalb hat Emily sich freiwillig als solche gemeldet – und schon ist sie als ...
Inhalt:
Ihre Nichte darf ohne erwachsene Aufsichtsperson nicht am Mittelalterfestival der Kleinstadt Willow Creek teilnehmen, deshalb hat Emily sich freiwillig als solche gemeldet – und schon ist sie als Tavernendirne ein Teil des Ganzen. Das könnte sogar ganz lustig sein, wenn nicht Simon, Organisator und zugeknöpfte Spaßbremse, offensichtlich ein Problem mit ihr hätte. Schon von der ersten Minute an spüren sie die Antipathie zueinander. Doch als sie beim Festival in ihre Rollen tauchen, kommen sie plötzlich ganz wunderbar miteinander aus.
Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir persönlich ein wenig schwer, allerdings war das einem Denkfehler meinerseits geschuldet. Denn auf den ersten fünfzig Seiten war ich davon überzeugt, dass Mitch der love interest wäre statt Simon, dementsprechend hatte ich meine Schwierigkeiten damit, wie diese beiden jeweils vorgestellt wurden. Ein Blick auf den Klappentext hat allerdings mit meinem Fehler aufgeräumt und danach war ich auch super drin. Die Einstiegsschwierigkeiten gingen also komplett auf meine Kappe, da kann man dem Buch keinen Vorwurf machen.
Sobald das für mich also geklärt war, ging es eigentlich nur noch Berg auf und alles hat sich ziemlich positiv entwickelt. Vor allem sind die Seiten nur so dahingeflogen, was dem Schreibstil zu verdanken ist, der sich wunderbar flüssig lesen lässt. Dadurch habe ich mich in der Geschichte absolut fallen lassen können und, unterstützt durch die bildhaften Beschreibungen, hatte das Gefühl, ich wäre selbst bei dem Mittelalterfestival in Willow Creek vor Ort.
Generell fand ich das gesamte Setting toll gewählt. Willow Creek ist als Kleinstadt sehr gemütlich und es scheinen sich tatsächlich die meisten untereinander zu kennen. Natürlich gibt es auch typisch kleinstädtisches Gerede, das tritt hier jedoch gar nicht in den Vordergrund, sondern wird eher als Sorge von Emilys älterer Schwester April aufgegriffen. Stattdessen liegt der Fokus auf einer unglaublich heimischen Atmosphäre und ganz besonders das Mittelalterfestival hat diese Gemütlichkeit noch einmal unterstützt. Das gesamte Setting hat mich komplett abgeholt und so habe ich mich in diesem Buch tatsächlich ein wenig Zuhause gefühlt – und mir gewünscht, ich wäre in der Realität ein Teil davon.
Nicht zuletzt lag es auch daran, weil ich alle Figuren unglaublich ins Herz geschlossen habe. Denn nicht nur die beiden Protas, Emily und Simon, haben es mir angetan, auch die Nebenfiguren konnten mich alle restlos von sich überzeugen. Ob nun Emilys Schwester April, deren Tochter Caitlin, Emilys Tavernen-Kollegin Stacey oder der Draufgänger Mitch – sie alle hatten einen ganz eigenen Charakter, dem sie jeweils treu geblieben sind. Daher wirkten sie auch so echt auf mich. Zudem waren alle in ihren Gedanken, sofern man diese verfolgen konnte, und ihren Handlungen absolut authentisch.
Simon und Emily fand ich als Hauptfiguren jedoch besonders stark, da sie zwar sehr unterschiedlich erscheinen und ihre jeweiligen Charakterstärken wie –schwächen mitbringen, jedoch nicht künstlich unterschiedlich wirken. Auch die zwischen ihnen auftretenden Probleme bzw. Schwierigkeiten waren glaubhaft und realistisch und kein bisschen überzogen, wie man es manchmal aus anderen Büchern kennt. Stattdessen war es schlüssig und hat durchweg Sinn ergeben.
Insgesamt ist „A History of Us – Vom ersten Moment an“ für mich ein absolutes Jahreshighlight geworden und ich freue mich jetzt schon darauf, die Geschichten von Stacey, April und Mitch zu lesen!
Lieblingszitat:
Ich musste aufhören, Angst davor zu haben, für mich selbst einzustehen. Ich musste die Fragen stellen, die zählten, anstatt darauf zu warten, dass mir das Leben einfach passierte.