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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2021

*Manchmal reichen 5 Minuten für ein ganzes Leben*

Between Your Words
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Inhalt:
Thea, der aufgrund einer starken Form von Amnesie nur fünf Minuten ihres Kurzzeitgedächtnisses bleiben, wird sowohl von ihrer Schwester als auch von den Pflegekräften als hoffnungsloser Fall betrachtet. ...

Inhalt:
Thea, der aufgrund einer starken Form von Amnesie nur fünf Minuten ihres Kurzzeitgedächtnisses bleiben, wird sowohl von ihrer Schwester als auch von den Pflegekräften als hoffnungsloser Fall betrachtet. Nur Jim, der als neuer Pfleger anfängt, sieht mehr in ihr und erkennt den Hilferuf in den Wortketten ihrer Gemälde. Die beiden entwickeln eine ganz besondere Beziehung zueinander – und eine plötzliche Möglichkeit für eine neue Behandlungsmethode könnte ihre Chance sein oder alles zerstören.

Meinung:
Zunächst möchte ich einmal sagen, dass ich mittlerweile schon einiges von Emma Scott gelesen habe und während mich einiges enorm mitreißen und begeistern konnte, waren auch schon Geschichten dabei, die ich zwar gut, aber nicht herausragend fand. „Between your Words“ ist nochmal wieder ein anderer Fall, denn die Geschichte hat mich zwar nicht sonderlich begeistert, rein objektiv betrachtet – soweit das möglich ist – hat das Buch aber wenig bis kaum Schwächen aufzuweisen.
Emma Scott widmet sich hier erneut einem eher schwierigen Thema, dem die meisten Autor:innen wohl eher aus dem Weg gehen würden. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich im Vorfeld gefragt habe, wie sie das mit dem Kurzzeitgedächtnis wohl umsetzen würde – insbesondere auch aus Theas Perspektive. Umso positiver überrascht war ich dann über die ziemlich gelungene Umsetzung.
Damit zusammenhängend fand ich es auch sehr spannend, wie treu Thea ihrem Charakter geblieben ist. An so manchen Punkten habe ich mich gefragt, wie sie sich wohl verhalten oder auch verändern würde oder wie sie auf so manche Aspekte reagieren würde. Doch tatsächlich ist sie grundsätzlich in ihrer Figur geblieben, ohne dass es zu vorhersehbar wurde. Persönlich konnte ich mich mit ihr nicht identifizieren, was ich etwas schade fand, aber lediglich daran lag, dass sie eine gänzlich andere Persönlichkeit hatte als ich. Von daher kann ich das auch nicht als Kritikpunkt anbringen.
Mit Jim hingegen hatte ich zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, da mir seine Zuneigung Thea gegenüber von Beginn an wenig nachvollziehbar erschien. Ich hatte das Gefühl, diese Anziehung würde auf Optik basieren, während er gleichzeitig zu meinen scheint, eine tiefgreifende Verbindung zu ihr zu verspüren, obwohl er sie noch gar nicht kannte. Das war leider nicht wirklich verständlich und hat der gesamten Beziehung der beiden einen etwas negativen Beigeschmack gegeben.
Tatsächlich haben mir persönlich die Nebencharaktere am besten Gefallen. Ob nun Jims Kolleg:innen oder Theas Schwester, ich fand sie alle äußerst authentisch und konnte auch ihre Handlungen generell gut verstehen.
Der Schreibstil war – wie gewohnt – sehr angenehm zu lesen. Die Autorin hat einen sehr leichten, aber dennoch eindringlichen Stil, der einem die Gefühlslage der Figuren sehr nahe bringt und einen zudem ziemlich gut in die Geschichte hineinsaugen kann.
Für mich persönlich war letzten Endes der Epilog ganz am Ende ein wenig zu viel des Guten und ein bisschen sehr rosarote Glitzerwelt, aber auch das ist auf persönliches Empfinden zurückzuführen. Alles in allem ist „Between your Words“ ein wunderbares Buch, das mich allerdings emotional nicht so erreichen konnte, wie es andere Werke von Emma Scott bereits geschafft haben.

Lieblingszitat:
„Du bist blau und golden, wie dieses Gemälde“, sagte Jimmy. „Nichts ist schöner als die Art, wie die Sonne dich berührt.“

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Die perfekte Unperfektheit*

Light Up the Sky
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Inhalt:
Nach den Geschehnissen um Connor und Weston im Einsatz, weiß Autumn nicht so recht, wen sie vor sich hat, als sie die beiden im Krankenhaus antrifft. Denn die beiden Männer scheinen nicht nur äußerlich ...

Inhalt:
Nach den Geschehnissen um Connor und Weston im Einsatz, weiß Autumn nicht so recht, wen sie vor sich hat, als sie die beiden im Krankenhaus antrifft. Denn die beiden Männer scheinen nicht nur äußerlich verletzt zu sein, sondern schwerwiegende Verletzungen in ihren Seelen davongetragen zu haben. Dennoch gelingt es ihr, zumindest einem von ihnen wieder etwas näher zu kommen und es scheint alles wieder in die richtigen Bahnen zu laufen – bis sie von den Fehlern der Vergangenheit eingeholt werden.

Meinung:
„Light up the Sky“ schließt nahtlos an „Bring down the Stars” an und lässt uns das erste Kapitel aus Connors Perspektive verfolgen, was eine schöne Abwechslung war, sich jedoch nicht weiter im Buch fortgesetzt hat, sodass wir erneut die Geschehnisse aus Autumns und Westons Sicht erfahren haben. Auch in diesem Band überzeugt Emma Scott wieder durch einen unglaublich gefühlvollen Schreibstil, der einen sehr nah an die Emotionen der Figuren heranträgt. Besonders die Art und Weise, wie sie mit den Themen von Krieg und damit einhergehendem Trauma umgeht, ist mir positiv aufgefallen. Scott hat eine sehr vorsichtige, aber gleichzeitig eindrucksvolle Ausdrucksweise, um die Leser:innen nachempfinden lassen zu können, was in den Charakteren vorgeht.
Daher ist das Verhalten sowohl von Connor als auch von Weston absolut nachvollziehbar, bedenkt man doch ihre Erlebnisse. Von Connor hätte ich mir stellenweise etwas mehr Einblick gewünscht, allerdings gefiel mir das im Endeffekt wieder ganz gut, da es insbesondere auch Westons Gefühlswelt noch einmal besser erklärt hat. Dieser war so noch greifbarer und ich kam beim Lesen so dicht an seine Gefühle heran, dass man fast meinen könnte, es wären meine eigenen gewesen.
Doch auch Autumn erschien mir in diesem Band zunächst etwas blass, ohne dass ich das explizit an etwas festmachen könnte. Das hat sich jedoch dadurch aufwiegen lassen, dass sie eine persönliche Entwicklung durchgemacht hat, die ganz unabhängig ihres Liebeslebens stattgefunden hat. Dass sie trotz der Geschehnisse die Möglichkeit bekommen hat, sich unabhängig von den beiden Männern zu entwickeln, hat mir sehr gut gefallen.
So wachsen hier alle drei Charaktere auf ganz unterschiedliche Weise an ihren jeweiligen Herausforderungen. Und wenn auch anders als im ersten Teil der Dilogie, wurde hier erneut ein schöner Fokus auf die Freundschaft zwischen Weston und Connor gelegt, die hier noch einmal besonders auf die Probe gestellt wurde.
Stellenweise war mir die Geschichte in ihrer Entwicklung oder in den Handlungen ihrer Figuren ein wenig zu vorhersehbar, an wieder anderen Stellen gab es Längen, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen. Insbesondere auch das Lügenkonstrukt wurde recht in die Länge gezogen. Dafür erschien mir dann Autumns Reaktion wieder etwas schwach und unspektakulär, vor allem aber auch zu kurz.
Ungeachtet dieser Kritikpunkte war es für mich jedoch ein äußerst gelungener Abschluss des „Beautiful Hearts“-Duetts und ich bin wirklich froh, dass ich es endlich gelesen habe, wo es doch über ein halbes Jahr auf meinem SuB gewartet hat.

Lieblingszitat:
„Sie hat meine Seele geliebt, erinnerst du dich? Und das bist du, nicht ich. Sie liebt dich. Ich bin nur ein leeres Gefäß. Du hast deine Worte in mich gegossen, und sie hat sie getrunken.“

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Mein OTP hat mein Herz zerrissen*

Bring Down the Stars
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Inhalt:
Zu Beginn des neuen Semesters lernt Autumn am College Connor und dessen besten Freund Weston kennen. Mit Connor beginnt sich eine Beziehung anzubahnen und besonders die Gedichte, die er ihr schreibt, ...

Inhalt:
Zu Beginn des neuen Semesters lernt Autumn am College Connor und dessen besten Freund Weston kennen. Mit Connor beginnt sich eine Beziehung anzubahnen und besonders die Gedichte, die er ihr schreibt, berühren sie und lassen ihre Gefühle tiefer werden. Nur stammen diese Worte eigentlich von Weston. Daher ist es nur verständlich, dass sie auch zu ihm eine Verbindung spürt, die sie sich selbst jedoch nicht erklären kann. Doch anstatt das Geheimnis zu lüften, verstricken sich Connor und Weston immer weiter in ihrem Lügengeflecht.

Meinung:
In „Bring down the Stars” überzeugt Emma Scott erneut mit ihrem großartigen und sehr emotionalen Schreibstil, der die Leser:innen alles fühlen lässt, was auch die Figuren gerade durchleben. Sie fängt die Gefühle ihrer Charaktere so geschickt in Worten ein, dass man gar keine Wahl hat, als mit ihnen mitzufühlen. Unterstützt wird dies auch durch die Verwendung von nicht nur einer, sondern gleich zwei Perspektiven. Denn wir blicken nicht nur durch Autumns Augen, die – ohne es wirklich zu wissen – mit dem Herzen in eine Dreiecksbeziehung schlittert, sondern tauchen auch in Westons Gedanken- und Gefühlswelt ein. In so manchen Büchern, in denen dies gemacht wird, fehlt es mir dann an Individualität hinsichtlich der jeweiligen Sichtweisen, die Charaktere klingen häufig beide gleich. Doch hier ist es der Autorin gelungen, den beiden doch sehr unterschiedlichen Protagonisten auch zwei ebenso verschiedene Stimmen zu geben. So wäre mir auch in den meisten Fällen ohne Hinweis direkt klar gewesen, aus wessen Perspektive ich die Geschichte gerade verfolge.
Besonders gelungen erscheint mir der, wenn auch recht langsame, Spannungsaufbau. Für diese Geschichte war dieser einfach sehr passend gewählt. Zwar traten dadurch auch zwischenzeitlich ein paar Längen auf, diese waren durch den hervorragenden Schreibstil jedoch gut auszuhalten. Das Tempo dieser Geschichte ist etwas langsamer, was allerdings sehr gut mit dem Inhalt harmoniert hat. Auch so kamen Spannungen auf, die einen haben mitfiebern lassen.
Zu den Charakteren lässt sich sagen, dass ich sowohl Autumn als auch Weston innerhalb kürzester Zeit in mein Herz geschlossen habe – ihn allerdings noch ein wenig mehr als sie. Mit Autumn konnte ich mich zwar nicht sehr identifizieren, dennoch mochte ich ihre Figur unglaublich gerne, da sie sehr authentisch erschien. Hier hat Emma Scott eine wunderbare Balance zwischen einem netten Mädchen von nebenan und einer gewissen Charaktertiefe geschaffen, die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Richtig identifizieren konnte ich mich zwar auch nicht mit Weston, dennoch war eher mir näher als alle anderen. Seine inneren Widersprüche, die Zweifel, der Kummer, aber gleichzeitig auch sein großes Herz sowie die tiefgreifende Freundschaft, die er zu Connor fühlt, sind mir einfach unfassbar nahgegangen. Daher habe ich auch wirklich versucht Connor zu mögen. Leider kam ich an ihn einfach nicht heran, er war nicht greifbar. Zudem fehlte mir bei ihm die Tiefe, die mir an Autumn und Connor so gefallen hat. Abgesehen davon schien er überhaupt keine Skrupel zu haben, Autumn zu belügen und seinen besten Freund dafür zu missbrauchen. Und das, obwohl er um ihre Verletzbarkeit in dieser Hinsicht wusste.
Auch die Familienprobleme, die hier von verschiedenen Charakteren eingebracht wurden, fand ich sehr authentisch. In diesem Zusammenhang möchte ich besonders Wes‘ Mutter erwähnen, die mir zunächst unglaublich überzeichnet erschien. Nach und nach wurde mir jedoch klar, wie unglaublich gelungen die Darstellung ihrer Figur ist, wenn man auch ihre Vergangenheit mit einbezieht.
Insgesamt handelt es sich hier wieder um ein „typisches“ Emma Scott Buch mit viel Tiefgang, Schmerz und einer Menge Emotionen, die einen selbst dann überrollen, wenn man eigentlich gar nicht bereit dafür ist. Eine ganz klare Leseempfehlung meinerseits!

Lieblingszitat:
„Das Gute fühlt sich unerreichbar an“, murmelte ich. „Ich hatte mal etwas Gutes und habe es verloren.“
„Und jetzt greifen Sie nur nach Dingen, deren Verlust nicht wehtut.“

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Besser hätte der Abschluss nicht sein können*

All In - Zwei Versprechen
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Inhalt:
Für Theo war recht schnell klar, dass Kacey genau die Richtige für ihn wäre. Doch sie gehörte zu jemand anderem und war dadurch unerreichbar. Doch als Kacey nach ihrem Schicksalsschlag immer mehr ...

Inhalt:
Für Theo war recht schnell klar, dass Kacey genau die Richtige für ihn wäre. Doch sie gehörte zu jemand anderem und war dadurch unerreichbar. Doch als Kacey nach ihrem Schicksalsschlag immer mehr ihren eigenen Dämonen zum Opfer fällt und gänzlich den Halt zu verlieren droht, ist es Theo, der ihr daraus hilft. Aus dem gemeinsamen Schmerz entsteht nach und nach eine enge Freundschaft, doch als die Gefühle tiefer werden, stellt sich beiden die Frage, ob sie bereit sind, ihre einst gegebenen Versprechen einzulösen.

Meinung:
„All In – Zwei Versprechen“ schließt thematisch sehr gut an Band 1 an, sodass ich beim Lesen wieder ganz leicht einsteigen konnte. Erleichtert wurde dies aber sicherlich auch, da ich den ersten Teil direkt zuvor gelesen hatte. Dennoch werden die Geschehnisse noch einmal sehr einprägsam aufgegriffen, sodass man zu Beginn des zweiten Buches wieder sehr gut weiß, womit das erste geendet hat.
Tatsächlich habe ich mich nach dem Ende des ersten Teils gefragt, wie sich nun die Dynamik zwischen Kacey und Theo weiterentwickeln würde und in dieser Hinsicht war ich wirklich ein wenig skeptisch. Denn im ersten Buch wird bereits klar, wie unterschiedlich Theo und Jonah und entsprechend auch ihre jeweiligen Beziehungen zu Kacey sind. Und tatsächlich war die Dynamik zwischen Kacey und Theo hier eine ganz andere als in Band 1 zwischen ihr und Jonah, doch ich glaube, dass genau das das Gute war. Denn man merkt zwar deutlich, dass es immer noch Kaceys Geschichte ist, dennoch war dieser Teil irgendwie ganz anders als der erste.
Die Beziehung zwischen ihr und Theo wurde sehr respektvoll und gleichermaßen emotional erzählt, was wohl auch dem Grund geschuldet ist, weshalb die beiden erst so zueinander finden. Besonders beeindruckt hat mich auch, dass die Charaktere sich selbst absolut treu geblieben sind, was die Beziehung der beiden für mich absolut perfekt und authentisch gemacht hat. Denn wie die beiden sich nach und nach einander angenähert haben, erschien mir äußerst rührend. Zumal ich die Gratwanderung, die Emma Scott hier vorgenommen hat, indem sich Kacey ausgerechnet in Theos Armen wiedergefunden hat, unglaublich gelungen fand.
Unterstützt wurde diese Authentizität vor allem aber auch dadurch, dass besonders auch Zweifel zur Sprache kamen, die nicht nur aus den Protas selbst gewachsen sind, sondern vor allem auch aus ihrem näheren Umfeld an sie herangetragen wurden. Außerdem haben sie auch weiterhin den Raum gehabt, sich individuell weiterzuentwickeln und zu heilen, ohne dabei dauerhaft vom anderen abhängig zu sein. Gleichzeitig fand ich auch den Input durch die Nebenfiguren sehr gelungen. Ob nun Theos Familie und Jonahs Freunde oder Kaceys neu gewonnene Freunde in ihrer neuen Heimat, es hat einfach noch einmal verschiedene Perspektiven aufgezeigt.
Letzten Endes wurde die Dilogie hiermit hervorragend abgeschlossen, auch wenn ich Band 2 nicht ganz so emotional fand und der letzte Funke nicht vollkommen übergesprungen ist. An sich jedoch ein ganz tolles Buch und vor allem eine unglaublich intensive Dilogie, die absolut herzzerreißend ist – wie man es von Emma Scott eben kennt.

Lieblingszitat:
Er hatte das formlose Glas meines Lebens genommen und Potential hineingeblasen. Hoffnung. Und jetzt war ich dran, den Job zu vollenden.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Unfassbar emotional - das ist für mich Emma Scott*

All In - Tausend Augenblicke
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Inhalt:
Kacey steht mit ihrer Band Rapid Confession kurz vor dem großen Durchbruch und verbringt als Partyrockröhre ihre Abende nach den Konzerten mit krassen Alkoholexzessen. Als sie nach einem solchen ...

Inhalt:
Kacey steht mit ihrer Band Rapid Confession kurz vor dem großen Durchbruch und verbringt als Partyrockröhre ihre Abende nach den Konzerten mit krassen Alkoholexzessen. Als sie nach einem solchen Abend in Jonahs Wohnung aufwacht, dem Fahrer ihrer Band-Limousine, bietet sich ihr ein Ausweg aus dem Rockstar-Leben, die Chance, auf Pause zu drücken. Zumal sie zu Jonah relativ schnell eine tiefe Verbundenheit spürt. Allerdings hat er ein Geheimnis, das schwerer wiegt als alles andere.

Meinung:
„All In – Tausend Augenblicke“ stand etwas mehr als ein Jahr ungelesen in meinem Regal – weil ich Angst hatte, dass es mich enttäuschen könnte. Denn obwohl ich schon viele sehr positive Meinungen zu der Dilogie gehört hatte, kannte ich auch einige negative. Dennoch habe ich den ersten Band diesen Monat endlich zur Hand genommen… und ich wurde von der ersten Seite an mitgerissen.
Der wundervolle, poetische Schreibstil von Emma Scott war mir bereits bekannt und genau den gab es auch hier wieder. Doch vor allem die beiden Protas fand ich großartig. Kacey und Jonah könnten kaum unterschiedlicher sein, sind die absoluten Gegenteile zueinander und doch passen sie hervorragend zusammen. Sie ergänzen sich in so vielen Punkten, dass sie wie zwei Zahnräder ineinandergreifen. Und weil genau das direkt spürbar war, habe ich ihnen die recht schnell aufkeimenden Gefühle füreinander auch vorbehaltlos glauben können.
Das Verfolgen ihrer gemeinsamen Reise war unglaublich intensiv und glaubhaft, daher gab es keinen Moment, in dem ich ihnen ihre Geschichte nicht abgekauft hätte. Nur selten habe ich Bücher gelesen, die mir so realistisch erschienen wie dieses, was die Liebesgeschichte der beiden betrifft. Denn die Liebe der beiden war auf ihre ganz eigene Art und Weise perfekt, ebenso wie herzzerreißend. Und obwohl ich keines ihrer individuellen Schicksale, geschweige denn das gemeinsame, teile, habe ich enorm mitfühlen können – den Schmerz und die Freude gleichermaßen. Und so haben Kacey und Jonah mir mehr als einmal Tränen in den Augen stehen lassen.
Doch nicht nur die Protas habe ich ins Herz geschlossen, auch die Nebenfiguren fand ich fantastisch ausgearbeitet. Ob Jonahs Bruder Theo, die Eltern der beiden, Jonahs Freunde… sogar Kaceys Eltern fand ich enorm authentisch. Schön zu sehen war, dass auch die Nebencharaktere ihren Raum bekommen haben, in dem sie agiert haben, ohne dabei zu weit in den Fokus zu rücken.
Auch die Reaktionen der Nebenfiguren auf Kaceys und Jonahs Entscheidungen und Gefühle erschien mir so wundervoll. Als es jedoch an Jonahs Geheimnis ging, hat die Geschichte eine gewisse Schwere bekommen, die unglaublich gut gepasst hat. Und obwohl diese Wendung mir emotional einiges abverlangt hat, war es toll zu lesen, denn Emma Scott hat hier wieder mit einer Tiefe und Metaphorik gearbeitet, die ihresgleichen sucht. Und selbst wenn es keinen zweiten Band gäbe, hätte ich das Ende ausnahmsweise richtig gut gefunden. Denn für die Geschichte der beiden war dieser Abschluss von Band 1 genau richtig.
Das Buch zählt eindeutig zu meinen Favoriten der Autorin und daher kann ich mich guten Gewissens den vielen positiven Stimmen zu dieser Dilogie anschließen.

Lieblingszitat:
Ich sah vielleicht nach Rock’n’Roll aus, aber ich fühlte mich wie zerbrochenes Glas, das überall verstreut war. Ich wusste nicht mehr, wer oder was ich war, aber ich glitzerte hübsch im Rampenlicht.

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