Ein interessantes Buch über zwei außergewöhnliche Frauen
Das geheime Leben der Violet GrantWorum es geht:
Manhattan, 1964. Vivan Schuyler hat das Undenkbare getan: Sie hat dem glamourösen Upperclass-Leben ihrer Familie den Rücken gekehrt, um Karriere als Journalistin zu machen. Als sie herausfindet, ...
Worum es geht:
Manhattan, 1964. Vivan Schuyler hat das Undenkbare getan: Sie hat dem glamourösen Upperclass-Leben ihrer Familie den Rücken gekehrt, um Karriere als Journalistin zu machen. Als sie herausfindet, dass sie eine skandalumwitterte Großtante hat, ist ihr Spürsinn geweckt …
Berlin, 1914. Die junge Physikerin Violet erträgt ihre Ehe mit dem älteren Professor Grant nur, um ihren Forschungen nachgehen zu können. Doch plötzlich bricht der Erste Weltkrieg aus – und ein geheimnisvoller Besucher stellt Violet vor eine Entscheidung mit dramatischen Folgen
[Quelle: Verlag]
Was ich über ... denke:
...die Geschichte...:
Historical Fiction ist nicht unbedingt ein Genre, zu dem ich oft greife, deshalb fällt es mir leider nicht immer leicht, ein Buch zu finden, dass mir wirklich gut gefällt.
Mit diesem hier hatte ich eindeutig eine ganze Menge Glück.
Mir gefällt die ganze Atmosphäre des Buches, in dem man immer wieder eindeutig den Unterschied zwischen den verschiedenen Jahren in denen Violet und Vivian leben bemerkt. Grade im Bezug auf die gesellschaftliche Rolle der Frau und wie eigenständig sie in ihrem jeweiligen Jahrzehnt leben wird immer wieder deutlich, wie sehr sich die Welt verändert hat.
Ich finde es echt gut, dass der Fokus auf die Geschichte der beiden Frauen gelegt wurde und der geschichtliche Hintergrund nicht komplett in den Vordergrund gerückt ist und die Geschichte verdrängt hat.
...die Personen...:
Vivian ist eine unabhängige junge Frau, die genau weiß, was sie will. Und sie ist bereit, alles zu tun um ihre Ziele zu erreichen - selbst wenn das heißt, ihre eigene Familie in den Dreck zu ziehen, indem sie einen alten Familienskandal an die Presse bringen will.
Im Laufe der Zeit merkt man, wie Vivian, obwohl sie Violet gar nicht kennt, eine gewisse Bindung zu ihr aufbaut, einfach, weil sie sich unglaublich ähnlich sind.
Violet ist ebenso wie Vivian eine Kämpferin, die bereit ist alles für ihre Ziele zu tun. Allerdings zeigt sich auch, wie naiv sie im Bezug auf Männer ist und wie einfach jemand erfahrenes wie Walter Grant sie zu etwas verführen kann, was sie selbst vielleicht gar nicht will, auch wenn ihr das in ihrer Unwissenheit gar nicht bewusst ist.
Grade zum Ende hin wird Violet für mich immer bewundernswerter, als sie an den Punkt gelangt, an dem ihr langsam klar wird, das sie einen Fehler begangen hat und nun bereit ist, diesen irgendwie rückgängig zu machen bzw. einen Weg aus dieser Situation heraus zu finden.
Als weitere Personen mag ich vor allem Lionel und die Comtess.
Was mir am meisten gefällt:
Das ist eindeutig die Ähnlichkeit zwischen Vivian und Violet, durch die man sieht, wie sehr sich das gesellschaftliche Bild der Frau in den 50 Jahren, die zwischen den Geschichten der beiden liegen, verändert hat.
Außerdem hätte ich mit dem Twist am Ende wirklich nicht gerechnet, aber er gefällt mir wirklich gut.
Was mir nicht gefällt:
Manchmal war es ein bisschen nervig, aus den beiden verschiedenen Perspektiven zu lesen, weil sich einige Punkte in der Geschichte dadurch wiederholt haben. Aber insgesamt hat mir die Perspektivenaufteilung echt gut gefallen.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
Ich kann das Buch nur defenitiv jedem empfehlen, der Historical Fiction liebt.