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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

Spannender Schwedenkrimi

Sturmrot
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Eira Sjödin kehrt in ihre Heimat zu ihrer kranken Mutter zurück. Sie versucht sowohl deren Pflege als auch ihre Arbeit als Polizeiermittlerin unter einen Hut zu bekommen.
Als Eira 9 Jahre alt ...

Eira Sjödin kehrt in ihre Heimat zu ihrer kranken Mutter zurück. Sie versucht sowohl deren Pflege als auch ihre Arbeit als Polizeiermittlerin unter einen Hut zu bekommen.
Als Eira 9 Jahre alt war, verschwand die Schülerin Lina Stavred. Damals gestand der 14-jährige Olof Hagström die Tat. Bei ihrem ersten Fall wird Eira mit dieser Vergangenheit konfrontiert, denn sie untersucht den gewaltsamen Tod von Olofs Vater.

Das Buchcover überzeugt mich dieses Mal leider nicht. „Sturmrot“ als Buchtitel und ein rotes Cover – passend, aber ansonsten ist für mich kein Zusammenhang zur Story erkennbar. Auch den Titel „Sturmrot“ hätte ich für diese Geschichte nicht gewählt.

Der Schreibstil ist sehr eingängig und leicht zu lesen. Der Leser kann der Protagonistin problemlos folgen und fühlt sich direkt in der Geschichte. Im Prinzip wurden hier zwei Kriminalfälle in einer Geschichte verarbeitet. Nachdem der Mord an Sven Hagström aufgeklärt wurde, geht es nicht direkt zum nächsten Fall über, sondern die Geschichte plätschert erst noch ein wenig vor sich hin... Dieser Teil hat es mir schwer gemacht, das Buch weiterzulesen. Dann folgt aber die Aufklärung des „Cold Cases“ von Lina Stavred, der für eine Überraschung sorgt. Das Ende ist definitiv unerwartet, kommt aber doch recht plötzlich und abrupt.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Zähfließend und nicht überzeugend

Schallplattensommer
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Maserati lebt bei ihrer Großmutter. Diese führt ein Ausflugslokal und ist nicht nur aufgrund ihres Alters, zunehmend auf die Hilfe ihrer Enkelin angewiesen. Um ihre Großmutter bestmöglich zu ...

Maserati lebt bei ihrer Großmutter. Diese führt ein Ausflugslokal und ist nicht nur aufgrund ihres Alters, zunehmend auf die Hilfe ihrer Enkelin angewiesen. Um ihre Großmutter bestmöglich zu unterstützen, hat Maserati die Schule abgebrochen und schmeißt den Laden weitestgehend alleine. An Freizeit ist nicht zu denken…
Doch dann zieht eine Familie ins Dorf, zu der auch Theo und Casper gehören, und das Blatt scheint sich zu wenden. Aber wird es besser für Maserati oder schlimmer?

Das Cover zeigt ein Ruderboot im Wasser und wurde meiner Auffassung nach sehr treffend gewählt, da Maserati sich genauso vorkommen muss. Auf sich alleine gestellt, mitten auf einem See, weitab vom Ufer... Die beiden Fische - Theo und Caspar (?) -, versuchen sich Maserati anzunähern, "schwimmen" aber nicht auf einer Wellenlänge.

Der Buchtitel "Schallplattensommer" spielt auf Theo's Schallplatte an, deren Cover ein Ebenbild von Maserati zeigt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche...
Ich bin davon ausgegangen, dass diese Suche im Mittelpunkt der Geschichte stehen wird. Stattdessen findet diese nur nebenbei Erwähnung.
Jede/r hat Geheimnisse, mit denen er/sie zu kämpfen hat. Nicht die Zahl der Geheimnisse macht die Geschichte merkwürdig, sondern die Geheimnisse an sich und die Art wie diese gelüftet werden. Denn das ist das einzige was in diesem Buch passiert.

Leider bin ich mit der Geschichte um das einsame Mädchen nicht warm geworden.
Dass das Buch ohne jegliche Kapitel, sondern nur mit Absätzen daherkommt, war das allererste, das mich irritiert hat (jedenfalls beim e-book). Mein erster Blick fällt immer auf die Anzahl und die Überschriften der Kapitel - hier: Fehlanzeige.

Meiner Meinung nach bleibt alles oberflächlich und teilweise undurchsichtig erzählt.
Es ist nicht klar, wo und wann die Geschichte spielt – außer im Sommer. Ob dies von der Autorin so gewünscht ist? Mir vermitteln diese fehlenden Informationen eher etwas Unpersönliches und jeder Leser wünscht sich doch, sich in den/die Protagonisten hineinversetzen zu können. Und was macht es da einfacher als ein Ortsname (selbst wenn es ein Fantasieort ist) und wenigstens ein Jahrzehnt zur besseren Einordnung des Kontexts...?


„Schallplattensommer“ war mein erster - und wahrscheinlich auch letzter - Roman von Alina Bronsky und ich bin doch sehr enttäuscht, nachdem viele Leser soooo von ihren Büchern geschwärmt haben.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Hart & Hertzlich

Düsterhof (Thriller)
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„Ein Privatdetektiv und eine Anwältin, schlauer als die Polizeit erlaubt [...]“?
Sinta Hoymann wird tot und brutal zugerichtet in ihrer Wohnung gefunden. Unter Verdacht steht ihr Ex-Freund Robin ...

„Ein Privatdetektiv und eine Anwältin, schlauer als die Polizeit erlaubt [...]“?
Sinta Hoymann wird tot und brutal zugerichtet in ihrer Wohnung gefunden. Unter Verdacht steht ihr Ex-Freund Robin Thaler, der schnell festgenommen werden kann. Annabelle Hart wird als seine Pflichtverteidigerin vom zuständigen Richter bestellt. Allerdings verweigert der Verdächtige jeglichen Informationsaustausch mit seiner Anwältin.
Nathalie Hertzlich nahm bei Thaler Reitstunden. Als ihr Bruder Felix sie dort abholt, begegnet er Sinta Hoymann, die von dem Privatdetektiv einen vermeintlichen Angriff auf ihr Pferd aufklären lassen will.
Annabelle Hart und Felix Hertzlich begeben sich auf die Suche nach dem Täter!

Das Buchcover ist in schwarz-weiß gehalten und zeigt eine Scheune oder Holzhütte. Lediglich die Frau im Vordergrund trägt einen farbigen Mantel und der Schriftzug ist farbig. Ein ebensolches Gebäude soll im Verlauf des Thrillers noch eine Rolle spielen. Der schwarz-weiß Kontrast unterstützt den Titel „Düsterhof“.

An sich ist die Story gut. Allerdings ist das erste Viertel bereits vorbei, bevor die Ermittlungen wirklich beginnen. Nach weiteren 100 Seiten wird der Täter schon bekannt gegeben und man widmet sich im letzten Viertel der Suche des bösen (Un-)Bekannten.
Die Zusammenhänge werden schnell ersichtlich und ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht. Ein Spannungsbogen hat sich für mich nicht aufgebaut. Die ausführliche Beschreibung der Taten sollte wohl den Thriller-Charakter hervorbringen, aber schlug bei mir leider fehl. Vielmehr musste ich mich aufraffen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen.

Schade, ich hatte mich auf mehr gefreut.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Ein (ent)spannender Ausflug ins südliche Schweden

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Peter Vinston aus Stockholm nimmt sich aus gesundheitlichen Gründen eine mehr oder weniger freiwillige Auszeit und besucht seine Tochter Amanda, ihre Mutter und deren neuen Ehemann in Österlen. ...

Peter Vinston aus Stockholm nimmt sich aus gesundheitlichen Gründen eine mehr oder weniger freiwillige Auszeit und besucht seine Tochter Amanda, ihre Mutter und deren neuen Ehemann in Österlen. Doch bereits nach kurzer Zeit bekommt er die Gelegenheit seinen Urlaub zu unterbrechen, als eine Leiche gefunden wird. War es ein Unfall oder Mord? Vinston soll die ortsansässige Kommissarin Tove Esping unterstützen. Diese ist wenig begeistert, den Fall nicht alleine übernehmen zu dürfen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten arrangieren sich die beiden jedoch und suchen mit vereinten Kräften nach der Lösung.

Das Buchcover zeigt ein typisches Schwedenhaus mit der Ostsee im Hintergrund. Die Tote war Immobilienmaklerin und verkaufte moderne Neubauten aus Glas und Beton am Rand des Ortes. Diese passten optisch nicht ins Bild und sorgten nicht nur deshalb unter den Dorfbewohnern für Unmut. Vor diesem Hintergrund ist das Cover treffend gewählt und man kann sich direkt an den Ort des Geschehens hineinversetzen.

Die Zusammenhänge werden relativ schnell ersichtlich und das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Ein angenehmer Zeitvertreib für Zwischendurch. Durch die relativ kurzen Kapitel kann man schnell in die Geschichte einsteigen und jede noch so kleine Pause zum Weiterlesen nutzen.

„Der Tod macht Urlaub in Schweden“ ist der erste Fall und lässt auf viele weitere Fälle hoffen...

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Die Geister der Vergangenheit

Nordwestnacht
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Ein Filmteam ist in St. Peter Ording eingetroffen, um die neue Staffel einer bekannten Krimiserie abzudrehen.
Polizeiobermeister Nils Scheffler, der dem Filmteam mit Rat und Tat zur Seite stehen ...

Ein Filmteam ist in St. Peter Ording eingetroffen, um die neue Staffel einer bekannten Krimiserie abzudrehen.
Polizeiobermeister Nils Scheffler, der dem Filmteam mit Rat und Tat zur Seite stehen soll, vermutet einen Stalker im Umfeld von Julia Manshardt, einer der Hauptdarstellerinnen. Als ein Mitglied der Filmcrew ertrinkt und Julia Manshardt kurz darauf verschwindet, ermittelt die Soko gleich in zwei Fällen. Zufall? Versucht jemand die Produktion zu be- / verhindern? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Das Buchcover zeigt den Westerhever Leuchtturm im Norden des Schauplatzes Sankt Peter-Ording. Im Verlauf der Dreharbeiten nutzt das Filmteam die Kulisse des in den Salzwiesen liegenden Wahrzeichens.

„Nordwestnacht“ ist der dritte Fall für die Soko St. Peter Ording um Anna Wagner und Hendrik Norberg. Und obwohl die Protagonisten sich bereits in den beiden vorangegangenen Fällen miteinander bekannt gemacht haben, kann man problemlos auch mit diesem Fall in die „Soko St. Peter Ording“- Romane einsteigen.
In die Ermittlungsarbeit werden immer wieder Episoden aus dem Privatleben der Ermittler eingestreut. So sind u.a. auch wieder die Familienmitglieder um Norberg vertreten, übernehmen aber im Vergleich zu den beiden vorherigen Fällen nur kleinere Rollen.

Das Buch lässt sich sehr leicht und flüssig lesen.
Leser mit Ortskenntnissen finden sich schnell in der Geschichte zurecht und der ein oder andere erkennt vielleicht auch bei fiktiven Örtlichkeiten, wer Pate gestanden hat. Im Gegensatz zu anderen Autoren, werden hier absolut realistische Vergleiche gezogen.

Die Zusammenhänge werden relativ schnell ersichtlich und ich hätte mir etwas mehr Spannung und Verwicklungen gewünscht. Nach der Auflösung des Verbrechens ist keinesfalls Schluss. Stattdessen plätschert die Story noch ein wenig unspektakulär vor sich hin, endet aber mit einem absoluten Cliffhanger, den ich persönlich nicht mehr erwartet hätte.

Daher warte ich jetzt schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung...

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