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Veröffentlicht am 25.07.2022

Gelungener Abschluss der Dilogie

Die Stadt ohne Wind
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Arka hat Hyperborea nach der Zerstörung der Kuppel verlassen, um in ihre Heimat, den Wald der Amazonen, zurückzukehren. Sie ahnt nicht, dass sowohl die totgeglaubte Penthesilea als auch ihr Mentor Lastyanax ...

Arka hat Hyperborea nach der Zerstörung der Kuppel verlassen, um in ihre Heimat, den Wald der Amazonen, zurückzukehren. Sie ahnt nicht, dass sowohl die totgeglaubte Penthesilea als auch ihr Mentor Lastyanax nach ihr suchen. In Hyperborea bereiten unterdessen die Themiskyraner ihre Machtübernahme vor. Ihr Vorgehen weckt dabei den Unmut von Alkander, dem Meister der Lemuren, der andere Vorstellungen von den nächsten Schritten und seiner eigenen Position hat. Bald kommen Dinge ans Licht, welche die Ereignisse in neuem Licht erscheinen lassen.

Der zweite Teil dieser Dilogie rief mir zum Start auf einer Seite in aller Kürze die wichtigsten Charaktere und ihre aktuelle Situation in Erinnerung. Es folgte ein Prolog, der mich in die Vergangenheit und den Amazonenwald führte, wo ich mehr über das Schicksal der siebenjährigen Kandri erfuhr, die mir bis dato unbekannt war. Zurück in der Gegenwart wechseln sich Kapitelabschnitte aus der Sich von Arka, Alkander, Lastyanax, Pyrrha und Petroklos ab und weckten meine Neugier, wie es für Hyperborea und die einzelnen Charaktere weitergehen wird.

Der Start ist eher ruhig, wobei ein unerwarteter Schauplatzwechsel für eine erste Überraschung sorgt. Während Arka versucht herauszufinden, wo ihr Platz in der Welt ist, schmieden Lastyanax und Pyrrha Pläne zur Befreiung der anderen Magier und Alkander schmiedet Pläne zur Sicherung seiner Macht. Rückblicke und Hintergrundinformationen halfen mir, die Charaktere noch besser zu verstehen.

Ich habe mich darüber gefreut, dass die Amazonen in diesem zweiten Band eine größere Rolle spielen und ich viele Einblicke in ihr Leben im Wald erhielt. Dieses ist alles andere als perfekt: Zwar haben sie eine funktionierende Gesellschaftsform aufgebaut, doch um diese zu erhalten haben sie einige erschreckende Prinzipien und die Bedrohung in Form des Fluchs ist allgegenwärtig. 

Ich hatte einige Zeit das Gefühl, dass zwar viele Pläne geschmiedet werden, die Handlung aber auf der Stelle tritt. Es wird politisch taktiert und Vorbereitungen werden getroffen. Die Beschreibungen der Autorin ließen dabei die einst prachtvolle und nun von Kälte beherrschte Stadt vor meinem inneren Auge lebendig werden. In der zweiten Hälfte steigt die Spannung dann deutlich an und ich fieberte mit, welche Pläne scheitern und welche erfolgreich sein werden. Zum Ende hin ging es mir dann beinahe schon zu schnell, wobei ich den Abschluss sehr gelungen fand. Ich kann das Buch an alle Fantasy-Leser:innen empfehlen, die zum Beispiel auch die Spiegelreisenden-Saga mochten!

Veröffentlicht am 16.07.2022

Was ist mit dem kleinen Harry geschehen?

Was auf das Ende folgt
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Die Kleinstadt Tall Oaks in Kalifornien hat eigentlich eine ausgesprochen niedrige Kriminalitätsrate. Doch eines Tages verschwindet der dreijährige Harry Monroe dort spurlos. Seine Mutter Jess hat über ...

Die Kleinstadt Tall Oaks in Kalifornien hat eigentlich eine ausgesprochen niedrige Kriminalitätsrate. Doch eines Tages verschwindet der dreijährige Harry Monroe dort spurlos. Seine Mutter Jess hat über Kamera beobachtet, wie er von einem Mann mit Clownsmaske aus seinem Kinderbett entführt wurde. Trotz einer großangelegten Suche fehlt jede Spur von Harry, auch Lösegeldforderungen sind nicht eingetroffen. Inzwischen sind einige Tage vergangen, der Medienrummel hat abgenommen und die Suchmannschaften haben aufgegeben. Nur der Polizist Jim sucht in den Aufnahmen der Zeugenaussagen weiter nach Hinweisen, während Jess immer noch Plakate aufhängt und an Türen klingelt. Wer könnte verdächtig sein? Tatsächlich scheinen einige etwas zu verbergen zu haben...

Mir hat "Von hier bis zum Anfang" im vergangenen Jahr sehr gut gefallen, weshalb ich mich darüber gefreut habe, dass mit "Was auf das Ende folgt" nun auch das Debüt des Autors ins deutsche übersetzt wurde. Im ersten Kapitel lernte ich den Polizisten Jim kennen, der sich noch einmal anhört, wie Harrys Mutter Jess die Entführung ihres Sohnes erlebt hat. Das Bild des Mannes mit der Clownsmaske, der den kleinen Jungen aus seinem Bett stiehlt, während die Mutter über Kamera nur hilflos zusehen kann, jagte mir Schauer über den Rücken.

Das Buch ist kein klassischer Ermittlungsroman, das merkte ich schon daran, dass die ersten Tage nach Harrys Verschwinden komplett übersprungen werden und die Geschichte erst weitererzählt wird, als kaum jemand mehr glaubt, dass der Junge gefunden wird. Bevor ich mehr darüber erfuhr, wie es Jess mit all dem geht, lernte ich erst einmal andere Bewohner der Kleinstadt kennen: Manny geht noch zur Schule, würde aber gerne ein echter Gangster sein, weshalb er grundsätzlich einen Dreiteiler mit Nadelstreifen und Fedora trägt. Sein bester Freund Abe ist davon nicht so recht überzeugt, soll aber mitmachen. Unterdessen beginnt Mannys Mutter, den Autoverkäufer Jared zu daten. In der Ehe von Henrietta und Roger kriselt es und Jerry, der im Fotoladen arbeitet, leidet unter der Fuchtel seiner schwer kranken Mutter.

Bei der großen Personenzahl fiel es mir zu Beginn schwer, den Überblick zu behalten und ich habe mir aufgemalt, wer die Charaktere sind und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Interessant fand ich, dass es keine klare Trennung zwischen Haupt- und Nebencharakteren gibt. Jeder scheint wichtig zu sein, viele haben etwas zu verbergen. Welche Geheimnisse hier wohl gehütet werden? Dank vieler Andeutungen wurde meine Neugier immer wieder aufs neue entfacht und ich las gespannt weiter. Ich hätte mir manchmal jedoch noch eine stärkere Verknüpfung der Handlungsstränge gewünscht. Der Autor hat viele Überraschungen in petto, durch welche die Handlung unvorhersehbar bleibt. Es gibt amüsante Szenen, aber auch viele berührende und dramatische Momente. Zum Ende hin wird es noch mal besonders emotional. 

"Was auf das Ende folgt" startet zwar mit einer Entführung, hat jedoch nicht nur die Aufklärung dieses Verbrechens als Thema. Vielmehr begleitete ich verschiedene Charaktere auf der Suche - nach der Wahrheit, nach Selbstverwirklichung, nach einem Platz im Leben. Gerne empfehle ich diesen Roman weiter.

Veröffentlicht am 06.07.2022

Ein emotionaler Selbstfindungs-, Familien- und Liebesroman

Du schenkst mir die Welt
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Angie hat schon immer davon geträumt, die Welt zu bereisen wie einst ihre Mutter, die kurz nach ihrer Geburt gestorben ist. Inzwischen ist Angie 29 Jahre alt und hat selbst von ihrem eigenen Land Australien ...

Angie hat schon immer davon geträumt, die Welt zu bereisen wie einst ihre Mutter, die kurz nach ihrer Geburt gestorben ist. Inzwischen ist Angie 29 Jahre alt und hat selbst von ihrem eigenen Land Australien noch nicht viel gesehen, denn sie wohnt mitten in der Wüste in Coober Pedy und hat dort jahrelang ihre an Alzheimer erkrankte Großmutter gepflegt. Doch nun ist diese verstorben, und Angie ist sich unsicher, wie es für sie weitergehen soll. Da findet sie einen nie verschickten Brief ihrer Mutter an ihren angeblich unbekannten Vater mit Name und Adresse in Rom. Angie erfährt, dass sie Teil einer italienischen Großfamilie auf der anderen Seite der Welt ist. Damit steht ihr erstes Reiseziel fest. Voller Spannung fliegt sie für drei Monate in die Ewige Stadt, um ihren Vater und ihre weitere Verwandtschaft kennenzulernen.

Das Buch beginnt mit dem traurigen Moment des Todes von Angies Großmutter. Angie hat sich jedoch schon lange vorher von ihre Großmutter verabschiedet, die sie aufgrund ihrer Alzheimer-Erkrankung zuletzt nicht mehr erkannt hat. Für sie endet damit das Kapitel der ihrer Pflegetätigkeit, die sie über Jahre an ihren Heimatort und zuletzt fast nur noch an ihr Haus gefesselt hat. Bevor sie Pläne schmieden kann, was sie mit ihrer neuen Freiheit anfangen will, taucht der Brief an ihren Vater auf, der nicht schwer aufzuspüren ist und sie unbedingt kennenlernen will. Nach 50 Seiten sitzt sie bereits im Flugzeug.

Coober Pedy als Ausgangspunkt der Geschichte ist ein ungewöhnlicher und faszinierender Ort, der vor meinem inneren Auge lebendig wurde. Der Wüstenort ist als Opal-Hauptstadt der Welt bekannt und viele der nur rund 1800 Einwohner wohnen in unterirdischen Höhlen, die in den Fels hinein gebaut wurden. Adelaide als nächstgelegene Stadt ist über acht Autostunden entfernt. Die Erfahrung, fast drei Jahrzehnte dort zu leben, hat Angie sehr geprägt. Es steht im starken Kontrast zum Leben des Weltenbummlers Alessandro, den sie in Rom im Restaurant ihrer Familie kennenlernt.

Alessandro gehört ebenfalls zur Familie, ist mit Angie jedoch nicht direkt verwandt. Er arbeitet wie ihr Vater im Restaurant der Familie und bietet sich an, ihr etwas von der Stadt zu zeigen. Die beiden verstehen sich von Beginn an gut, doch Alessandro macht immer wieder dicht und gibt wenig über sich preis. Ich fand es schön, Angie beim Kennenlernen ihrer Familie und zu begleiten und gleichzeitig an ihrer Seite Rom zu erkunden. Auch die weiteren Angestellten des Restaurants lernte ich besser kennen. Es ist ein bunter Haufen, der sowohl für Partys als auch für einiges an Drama gut ist, das Angie beobachtend miterlebt.

Nachdem sich die Ereignisse zu Beginn überschlagen haben, wird es im Mittelteil etwas ruhiger. Ich ließ mich durch Rom und das Umland treiben und erlebte zahlreiche Feelgood-Momente, die das Buch zu einer passenden Urlaubslektüre machen. Schließlich werden einige Geheimnisse gelüftet, die für große Emotionen sogen. Für meinen Geschmack ist die Autorin in Sachen Dramatik hier etwas übers Ziel hinausgeschossen, der Abschluss wirkte im Vergleich zu einfach. Insgesamt habe ich mit dem Buch schöne und unterhaltsame Lesestunden verbracht. Ich empfehle das Buch an alle weiter, die Lust auf einen emotionalen Selbstfindungs-, Familien- und Liebesroman vor beeindruckenden Kulissen haben.

Veröffentlicht am 29.06.2022

Nimm dich in Acht vor dem Highway Killer

Tief in den Wäldern
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Die siebzehnjährige Hailey lebt in Cold Creek bei ihrer Tante Lana, seit ihr Vater vor kurzem bei einem Autounfall verstorben ist. Während Lana ihr verständnisvoll begegnet, ist das Zusammenleben mit ihrem ...

Die siebzehnjährige Hailey lebt in Cold Creek bei ihrer Tante Lana, seit ihr Vater vor kurzem bei einem Autounfall verstorben ist. Während Lana ihr verständnisvoll begegnet, ist das Zusammenleben mit ihrem Mann für Hailey der pure Horror: Erik Vaughn ist Polizist und bei den Jugendlichen unter dem Spitznamen Iceman bekannt. Unter dem Vorwand, das Beste für sie zu wollen, schränkt er Haileys bisherige Freiheiten immer stärker ein, sodass sie keine Zeit mehr mit ihrem besten Freund Jonny und Amber, der sympathsichen Kellnerin aus dem Diner, verbringen kann. Als Hailey ein schreckliches Geheimnis entdeckt, trifft sie eine radikale Entscheidung. Ein Jahr später kommt die junge Frau Beth aus Vancouver nach Cold Creek. Sie braucht eine Auszeit von ihrem bisherigen Leben und hat Fragen, die ihr keine Ruhe lassen.

Zu Beginn des Buches lernte ich die toughe Hailey kennen, die durch den Tod ihres Vaters aus der Bahn geworfen wurde. Die beiden waren jahrelang ein eingespieltes Team und viel in den Wäldern unterwegs. Während sie nun noch mitten im Trauerprozess steckt ist das größte Ärgernis für sie Vaughn, der ihren Bewegungsradius extrem einschränkt. Seit Jahren verschwinden immer wieder Frauen vom Cold Creek Highway. Er verbietet ihr deshalb Fahrten zum Zeltplatz, einem beliebten Treffpunkt der Teenager, und auch ein Job im Diner ist für sie Tabu. Für Hailey klingt seine Sorge nur vorgeschoben. Sie vermutet, dass es nur ein Vorwand ist, um sie zu kontrollieren, und überlegt verzweifelt, wie sie sich aus dieser Situation befreien kann.

Die Geschichte schlug mich schnell in ihrem Bann. Ich konnte Haileys Freiheitsdrang nachvollziehen und war gespannt, ob sie herausfinden kann, was hinter Vaughns Verhalten steckt. Schließlich wird ein Geheimnis aufgedeckt, das vieles in neuem Licht erscheinen lässt und gleichzeitig zu Spekulationen einlädt. Haileys Reaktion darauf fand ich unüberlegt und eher unwahrscheinlich. Ich versuchte, mich dennoch darauf einzulassen und abzuwarten, wohin das alles führen wird.

Nach 180 Seiten gibt es einen großen Cliffhanger und die Perspektive wechselt von Hailey zu Beth, die in Vancouver lebt und deren Leben gerade aus den Fugen geraten ist. Nach einem Kapitel springt das Buch ein Jahr in die Zukunft und ich begleitete Beth nach Cold Creek. Auf die neue Erzählerin konnte ich mich schnell einlassen, denn ich fand sie ebenso wie Hailey sympathisch, auch wenn sie aufgrund ihres bisherigen Lebens in der Großstadt ganz anders ist als die naturverbundene Hailey. Mir hat gefallen, dass beide Frauen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen wollen.

Der Fokus bleibt insgesamt auf relativ wenigen Charakteren, wodurch ich einige Dinge richtig erahnte. Dennoch wurde ich immer wieder von Entwicklungen überrascht, die mich neugierig weiterlesen ließen. Es gab einige Momente, in denen ich mich fragte, ob die Charaktere nicht naheliegende Handlungsoptionen übersehen haben. Während der ganzen Geschichte liegt psychologische Spannung in der Luft. Zum Ende hin wird es noch mal besonders dramatisch und mir wurde ein mehrstufiges, actionreiches Finale geboten. Gerne empfehle ich das Buch an Thrillerfans weiter!

Veröffentlicht am 22.06.2022

Was plant ein Außerirdischer in Kentucky?

Der Mann, der vom Himmel fiel
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Im Jahr 1985 landet ein Außerirdischer, der sich Thomas Jerome Newton nennt, in Kentucky. Während seiner jahrelangen Ausbildung hat er durch Fernsehen Englisch gelernt und sich mit der Lebensweise der ...

Im Jahr 1985 landet ein Außerirdischer, der sich Thomas Jerome Newton nennt, in Kentucky. Während seiner jahrelangen Ausbildung hat er durch Fernsehen Englisch gelernt und sich mit der Lebensweise der Menschen vertraut gemacht. Mit einer Tasche voller Goldringe und einem Kopf voller Wissen von seinem Heimatplaneten, das er mithilfe des Patentanwalts Oliver Farnsworth verwerten kann, möchte er in kürzester Zeit zu Geld kommen. Genauer gesagt zu sehr viel Geld. Die verdienten Millionen investiert er in ein persönliches Projekt. Doch was genau hat er vor? Diese Frage stellt sich auch der Chemiker Professor Nathan Bryce, der in Newtons Dienste tritt, um das Geheimnis um dessen Person zu lüften.

Nachdem mich Walter Tevis mit „Das Damengambit“ sehr begeistern konnte, war ich neugierig darauf, ein weiteres Werk aus seiner Feder zu lesen. „Der Mann, der vom Himmel fiel“ wurde erstmals 1963 veröffentlicht und damals 22 Jahre in der Zukunft angesiedelt, was aus heutiger Perspektive 37 Jahre zurückliegt. Dennoch sind viele der angesprochenen Themen heute nach wie vor immer noch oder inzwischen wieder aktuell.

Auch wenn der Protagonist ein Außerirdischer ist liest sich das Buch weniger als Fantasy- und mehr als Gesellschaftsroman. Das Tempo ist eher ruhig und ich erfuhr, wie Newton mithilfe des Anwalts Farnsworth beginnt, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Mit welcher Mission er aus seiner Heimatwelt Anthea aufgebrochen ist, bleibt lange im Dunkeln. War der Anfang noch interessant, verlor ich im Mittelteil etwas das Interesse, da ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte auf der Stelle tritt.

Interessant war das Auftreten des Chemikers Bryce, der sich als einziger über den hohen Innovationsgrad von Newtons zahlreichen Patenten zu wundern scheint. Bryce will Newton unbedingt kennenlernen und erlebt dabei eine Mischung aus Enttäuschung und anhaltender Faszination. Ich hoffte darauf, dass Bryce neue Dinge ans Licht bringen wird.

Newton hat nur zu wenigen Menschen Kontakt und lebt zurückgezogen, damit seine Tarnung nicht auffällt. Da alle in seinem Umfeld Alkohol trinken, beginnt auch er damit und steigt von Wein bald auf Hochprozentiges um. Seine wichtige Mission gerät allmählich in den Hintergrund, während Sucht und Selbstzweifel nach vorn drängen.

Das letzte Drittel hat mir aufgrund der Dialoge und der zahlreichen Enthüllungen am Besten gefallen. Die Dialoge haben philosophische Züge und stimmen nachdenklich. Es geht nicht nur um Angst vor dem Fremden und die Frage, ob die Menschheit sich durch einen Atomkrieg irgendwann selbst vernichten wird, sondern auch um Umweltthemen und den oftmals schmalen Grat zwischen Erschaffung und Zerstörung. „Der Mann, der von Himmel fiel“ ist eine tragische Geschichte, die nachdenklich stimmt und dennoch einen Funken Hoffnung mit auf den Weg gibt.