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Veröffentlicht am 05.08.2017

Was sind die wahren Absichten von Roy und Betty?

Das alte Böse
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Roy und Betty sind beide über 80 Jahre alt und lernen sich mittels Online-Dating kennen. Im Nu sind sie zusammengezogen, um sich Gesellschaft zu leisten, auch wenn Roy hauptsächlich meckert und im Haushalt ...

Roy und Betty sind beide über 80 Jahre alt und lernen sich mittels Online-Dating kennen. Im Nu sind sie zusammengezogen, um sich Gesellschaft zu leisten, auch wenn Roy hauptsächlich meckert und im Haushalt nicht mithilft, ganz zum Missfallen von Bettys Enkel Stephen. Doch Betty ist entschlossen, das Arrangement beizubehalten. Roy hat unterdessen ganz eigene Pläne und zeigt auffälliges Interesse an Bettys finanzieller Situation. Hat er mit ihr die richtige Person gewählt?

Das Cover des Buches ziert eine Schlange, die in Kombination mit dem Titel verspricht, dass jemand nichts Gutes im Sinn hat. Die Geschichte startet ein wenig skurril mit dem Blind Date von Betty und Roy, die sich unter falschen Namen im Internet kennengelernt haben. Offensichtlich erfüllen sie die Kriterien des jeweils anderen, denn schon im nächsten Kapitel wohnen sie seit zwei Monaten zusammen.

Roy ist von Beginn an alles andere als ein sympathischer Zeitgenosse. Er ist meist mürrisch, starrt jungen Mädchen hinterher und lässt Betty seine Urinspritzer im Bad wegputzen. Schnell wird außerdem klar, dass er sich gebrechlicher gibt, als er ist. Will er sich damit nur vor den Haushaltsaufgaben drücken oder noch etwas anderes erreichen? Gleichzeitig begann ich mich zu fragen, warum die Betty das mit sich machen lässt. Sie ist gebildet, hat Witz und kann auch resolut auftreten. Wieso ist sie Roy gegenüber also so nachsichtig und bereit, mit ihm zusammenzuleben?

Die Geschichte springt bald in die Vergangenheit und man erfährt mehr über Roys bisheriges Leben. Dabei bestätigt sich der Eindruck, dass er wirklich kein angenehmer Kerl ist. Mit jedem Kapitel geht es in der Zeit ein Stück weiter zurück und ich erfuhr von verschiedensten Verbrechen, an denen er beteiligt gewesen ist. Dabei geht es meist um Betrügereien und Täuschungen, und mein negatives Bild von ihm wurde immer umfassender.

Zwischen den einzelnen Rückblicken erfährt man in der Gegenwart mehr über das weitere Zusammenleben der beiden Alten. Roy befragt Betty auffällig unauffällig zu ihrer finanziellen Situation aus und legt ihr seinen Berater ans Herz, der dem Leser schon aus der allerersten verbrecherischen Rückblende bekannt ist. Wird Betty darauf eingehen? Die Kapitel in der Gegenwart waren im Gegensatz zu den Rückblenden relativ kurz. Ich hätte mir ein etwas ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Bei der Schilderung von Roys Verbrechen nimmt der Autor immer viel Anlauf, wodurch sich die Kapitel für mich ein wenig gezogen haben.

Früh vermutete ich, dass noch irgendeine größere Überraschung auf mich wartet, und behielt Recht. Die Rückblenden in Roys Vergangenheit werden immer brisanter und schockierender, sodass die schon bekannten Betrügereien bald geradezu harmlos wirken. Und auch rund um Betty erlebte ich schließlich eine große Überraschung. Auf diese wartet man aufgrund zahlreicher Andeutungen von Beginn an, dennoch entwickelte ich erst kurz vor der Lüftung des Geheimnisses eine Ahnung, worum es sich drehen könnte. Es kommt zu einer genial angelegten Wendung, mit der mich der Autor begeistern konnte. Etwas enttäuscht war ich jedoch von den Konsequenzen. Das Verhältnis von Aufwand und Wirkung passte für mich nicht ganz und ich hätte insgesamt gern noch mehr darüber erfahren.

In „Das alte Böse“ lernen sich Roy und Betty, beide über 80 Jahre alt, via Online-Dating kennen und ziehen schon bald zusammen. Während Roys Absichten schnell klar sind und seine abstoßende Vergangenheit immer weiter enthüllt wird, fragt man sich, warum Betty überhaupt freiwillig mit ihm zusammenlebt. Trotz kleiner Längen und einem etwas enttäuschenden Schluss hat mich der Aufbau des Romans, sein schrittweises Annähern an die Wahrheit, sehr gut unterhalten können. Eine ungewöhnliche und eindringliche Geschichte über Verbrechen in der Gegenwart und aus alter Vergangenheit.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Eine Nacht in Berlin – und alle sind auf der Jagd nach dir

AchtNacht
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Ben durchlebt gerade seinen persönlichen Albtraum. Seiner Tochter Jule mussten vor vier Jahren die Beine unterhalb der Knie amputiert werden, weil er einen Unfall gebaut hat, nachdem sein damaliger Manager ...

Ben durchlebt gerade seinen persönlichen Albtraum. Seiner Tochter Jule mussten vor vier Jahren die Beine unterhalb der Knie amputiert werden, weil er einen Unfall gebaut hat, nachdem sein damaliger Manager und Mitfahrer sie während der Fahrt angefasst hat. Jule schien sich an das Leben mit Einschränkung gewöhnt zu haben – doch warum hat sie sich dann vor wenigen Tagen mit dem Rollstuhl vom Dach ins Koma gestürzt? Gab es wirklich keine Fremdeinwirkung? Aber es kommt noch schlimmer: Ben wird von einer Webseite zum sogenannten AchtNächter ernannt, der eine Nacht lang vogelfrei ist und für den Gewinn von zehn Millionen Euro straffrei getötet werden darf. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt weder an den Gewinn noch an die Straffreiheit – doch einige selbsternannte Jäger machen sich auf die Suche nach ihm. Ebenso wie die mit ihm nominierte Arezu muss er die Nacht überstehen…

Ich habe mich riesig über die Nachricht gefreut, dass mit „AchtNacht“ so kurz nach dem letzten Buch von Sebastian Fitzek eine weitere Geschichte aus seiner Feder auf den Markt kommt. Das Buch wirft den Leser im Prolog mitten hinein in eine Szene, die „einen Monat danach“ stattfindet. Eine noch unbekannte Person befindet sich in der Psychiatrie und erhält den Anruf eines Toten. Das war reichlich mysteriös und weckte vollends meinte Neugier.

Danach springt die Geschichte in der Zeit zurück und der Leser lernt den Protagonisten Ben kennen. In seinem Leben scheint wirklich alles schief zu laufen. Selbst wenn er mit bester Absicht handelt, scheint es falsch zu sein. In seiner ersten Szene will er ein Mädchen retten, das daraufhin schrecklich wütend ist, denn sie hat für Geld zugestimmt, sich öffentlich und vor laufender Kamera misshandeln zu lassen. Ähnlich scheint es ihm mit allem zu gehen, was er tut – auch in Bezug auf seine Tochter Jule, die wegen eines von ihm verursachten Unfalls behindert ist. Dass er schließlich für die AchtNacht nominiert wird, scheint ein weiterer Schritt in seiner Chronik des Scheiterns zu sein.

Ich war zu Beginn sehr skeptisch, ob der Ablauf der AchtNacht plausibel erklärt werden kann. Unter welchen Umständen würden Menschen denn so verrückt werden und spontan Personen jagen, die von einer Webseite für vogelfrei erklärt werden? Dem Autor ist es gut gelungen, das Geschehen glaubhaft zu machen, indem er für die Handlung mit Berlin die bevölkerungsreichste Stadt des Landes wählt und getreut dem Motto „Ein paar Bekloppte gibt es überall“ eine Handvoll Menschen die Jagd aufnehmen lässt. Hinzu kommen zwei Charaktere, die auf eine andere Weise aus der Sache Profit schlagen wollen und mit ihren Entscheidungen für noch größere Spannung sorgen.

Mit Fortschreiten der Nacht nimmt die Jagd immer weiter an Fahrt auf und wird zunehmend dramatischer. Ben wird von der andere Nominierten Arezu schnell gefunden und die beiden versuchen, sich gemeinsam durchzuschlagen. Der Nervenkitzel blieb dadurch erhalten, dass man nie weiß, ob die Personen, denen die beiden begegnen, zu den Jägern gehören oder helfen wollen. Damit die beiden nicht zu schnell in Sicherheit sind, greift der Autor außerdem zu einem besonderen Mittel, dank dem die beiden in Bewegung bleiben.

Ich fand Bens Entscheidungen an manchen Stellen nicht ganz nachvollziehbar. Doch dank eben dieser Entscheidungen bleibt die Geschichte rasant und hochspannend. Ich fieberte mit, war Ben aufgrund einiger Perspektivwechsel meist einen Schritt voraus und wusste deshalb vor ihm, dass die nächste Hiobsbotschaft nicht weit entfernt ist. Das Buch konnte mich bis zum Schluss fesseln. Auch wenn ich einen zentralen Hintergrund recht früh erahnt habe, hatte die Geschichte zum Schluss noch Überraschungen für mich in petto und wurde damit zu einer runden Sache.

In „AchtNacht“ wird Ben, der in seinem Leben trotz guter Absichten schon einiges falsch gemacht hat, für eine Nacht von einer Webseite für ein hohes Preisgeld für vogelfrei erklärt. Es entsteht eine dramatische und temporeiche Jagd mitten in Berlin, deren Hintergrund plausibel gemacht wird. Mich konnte die Geschichte erschrecken und fesseln, schaudernd las ich mich durch die Seiten bis hin zu einem überraschenden Schluss. Fans des Psychothrillers sollten sich auch dieses Buch von Sebastian Fitzek nicht entgehen lassen!

Veröffentlicht am 25.03.2017

... und plötzlich ist alles anders

Die Achse meiner Welt
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Kurz bevor Rachel und ihre Freunde ihr Studium in verschiedenen Städten antreten, treffen sie sich ein letztes Mal im Restaurant ihres Heimatortes Bishopsford. Doch der Abend soll schrecklich enden: Ein ...

Kurz bevor Rachel und ihre Freunde ihr Studium in verschiedenen Städten antreten, treffen sie sich ein letztes Mal im Restaurant ihres Heimatortes Bishopsford. Doch der Abend soll schrecklich enden: Ein außer Kontrolle geratenes Fahrzeug rast ins Restaurant. Rachel schafft es nur dank ihres besten Freundes Jimmy aus der Gefahrenzone, der dafür selbst sein Leben lassen muss.

Fünf Jahre später kehrt Rachel für die Hochzeit ihrer Freundin Sarah nach Bishopsford zurück. Sie leidet körperlich und geistig noch immer unter den Konsequenzen jener fatalen Nacht und bricht schließlich mit starken Kopfschmerzen zusammen. Als sie aufwacht, muss sie erkennen, dass sie offensichtlich in einer perfekten Version ihres Lebens gelandet ist…

Der Klappentext und ebenso der Prolog machten mich neugierig auf Rachels Geschichte. Wie ist es wohl, in einer perfekten Version seines Lebens zu landen? Wie wird Rachel sich verhalten? Doch bevor der Leser dies herausfindet, wird er Zeuge des schrecklichen Unfalls, der Rachels Leben zerstört. Die ersten Kapitel haben mich emotional sehr berührt und gut konnte ich nachvollziehen, wie Rachels Leben durch den Unfall dauerhaft geprägt wird.

Nach dem Unfall springt das Buch fünf Jahre in die Zukunft. Rachel hat den Verlust Jimmys immer noch nicht verkraftet und alle Pläne, die sie damals hatte, über den Haufen geworden. Doch damit nicht genug: Ihr Vater ist an Krebs erkrankt, und sie selbst hat immer häufiger starke Kopfschmerzen, die auf ein neurologisches Problem hindeuten. Rachels ist wirklich nicht zu beneiden, und ihre Beschreibungen der Situation stimmten mich nachdenklich.

Als Rachel schließlich in einem anderen Leben erwacht, könnte der Kontrast nicht größer sein. Alles ist gut, nein, perfekt! Im Gegensatz zum Leser, der sich darauf dank des Prologs schon vorbereiten konnte, kann Rachel das alles gar nicht glauben. Sie geht mit der unglaublichen Veränderung auf ihre ganz eigene Weise um. Während ich Rachel auf ihrem Weg begleitete, nach Erklärungen zu suchen, habe ich mich auch selbst gefragt, wie ich in ihrer Situation wohl auf solch eine zweite Chance reagieren würde.

Das Buch wirft die Frage auf, inwiefern man sich an sein Leben gewöhnt und versucht, daran festzuhalten. Kann man loslassen und den Sprung ins Unbekannte, Verheißungsvolle wagen? Neben Rachels Suche nach Erklärungen nimmt auch die Liebesgeschichte einen großen Raum ein. Sie hat mir gut gefallen, auch wenn die Charaktere sich ziemlich stereotyp verhalten und ich mir noch etwas mehr Romantik gewünscht hätte. Nach dem traurigen Anfang und dem erleichternden Mittelteil voller Fragen und Veränderungen wartet schließlich ein Ende auf den Leser, das einfach perfekt zu dieser Geschichte passt.

„Die Achse meiner Welt“ berichtet von einer geradezu unglaublichen zweiten Chance, die Rachel in ihrem Leben erhält. Doch wie reagiert sie auf eine so viel perfektere Version ihres Lebens? Das Buch spinnt die Idee auf interessante Weise weiter. Ich vergebe vier Sterne und kann diesen Roman über Verlust und Wiederfinden weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Auf geht's in die Welt der Wanderer...

Wanderer 1: Sand der Zeit
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Bald ist das Schuljahr vorbei, und nach den Sommerferien wird Emilia Sommer die Oberstufe besuchen. Dafür will sie allerdings am liebsten auf die angesehene Privatschule „Palaestra Viatorum“ wechseln. ...

Bald ist das Schuljahr vorbei, und nach den Sommerferien wird Emilia Sommer die Oberstufe besuchen. Dafür will sie allerdings am liebsten auf die angesehene Privatschule „Palaestra Viatorum“ wechseln. Als sie eine Drei in Kunst auf ihrem Zeugnis entdeckt, scheint der Traum aber frühzeitig zu zerplatzen, denn auf dieses Fach legt die Schule besonderen Wert. Dann jedoch stolpert ein Junge im wahrsten Sinne des Wortes über sie – mitten aus einem Gemälde heraus. Genau dieser Junge lädt sie kurze Zeit später ein, an den Aufnahmeprüfungen für die Palaestra teilzunehmen. Was hat das zu bedeuten? Und warum wird Emilia immer häufiger von verwirrenden Träumen überrascht?

Das Buch beginnt äußerst mysteriös mit einem sehr seltsamen Traum der Protagonistin Emilia. Reh, Fuchs, Hund und Löwe treffen sich auf einer Waldwiese – hat das eine Bedeutung, und wenn ja, welche? Bevor der Leser dies herausfindet, lernt er erst einmal Emilia genauer kennen. Diese setzt gerade alles daran, ihre Kunstnote aufzubessern, um ihre Chancen auf einen Platz an der Palaestra nicht zu verspielen. Kurz darauf wechselt die Perspektive zu Max, dem der Leser mitten auf einer wichtigen Mission zum ersten Mal begegnet. Die Perspektiven der beiden wechseln sich von dahin regelmäßig ab, und nach einigen Seiten kommt es zur ersten eher unglücklichen Begegnung der beiden, die für Emilia weitreichende Folgen haben wird.

Ich habe Emilia und Max schnell lieb gewonnen und durch den locker-leichten Schreibstil und den tollen Humor war ich schnell mitten in der Geschichte. Die Ausgangssituation hat mich aber dennoch etwas verwundert, denn damit die Handlung so richtig durchstarten kann, treffen einige ziemlich große Zufälle aufeinander. Ab Emilias Ankunft in der Palaestra hatte ich an der Nachvollziehbarkeit aber nichts mehr auszusetzen und fühlte mich ausreichend aufgeklärt. Dabei erfährt der Leser gemeinsam mit Emilia Stück für Stück mehr über die gänzlich neue Welt, in der sie gelandet ist. So wird dann auch immer verständlicher, was Max überhaupt die ganze Zeit treibt.

Das Tempo der Geschichte ist angenehm hoch und im Nu las ich mich durch spannende, witzige und romantische Szenen. Man darf sich auf gleich zwei Liebesgeschichten mit eher ungewöhnlichem Verlauf freuen, bei ich mitgefiebert habe, ob die Beteiligten sich zusammenraufen können. Von den Nebencharakteren möchte ich unbedingt Kit lobend erwähnen, deren freche Art erfrischend war und mich ständig zum Grinsen brachte.

Schließlich müssen sich die Charaktere immer wieder in spannende und auch wirklich gefährliche Situationen begeben, bei denen eben nicht gleich klar war, dass schon alles gut laufen wird. Den Hintergrund der Jagd fand ich interessant und dank des nötigen Maßes an Erklärungen wusste ich stets, wer warum auf welcher Seite stand und was plante. Zwischen den einzelnen Spannungshöhepunkten erhält der Leser immer wieder Zeit zum Durchatmen und kehrt zumindest für kurze Zeit zu einer Art Normalität zurück. Hier warten ebenfalls tolle Szenen, aber zum Ende hin konnte ich es kaum mehr erwarten, dass es endlich weitergeht. Das Finale konnte mich dann noch einmal überraschen und schließt das Buch gelungen ab.

„Wanderer: Sand der Zeit“ überzeugte mich durch tolle und witzige Charaktere, gelungene Liebesgeschichten und die spannende Umsetzung einer interessanten Idee. Ich vergebe sehr gute vier Sterne. Wer fantastische Geschichten liebt und immer noch auf den Brief aus Hogwarts wartet, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Welche Pläne haben die Patrioten?

Legend - Schwelender Sturm
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June und Day ist die Flucht aus Los Angeles gelungen. Während Day als tot gilt, wird June in der ganzen Republik gesucht. Nun sind sie ganz auf sich allein gestellt, und Day geht es immer schlechter. Verzweifelt ...

June und Day ist die Flucht aus Los Angeles gelungen. Während Day als tot gilt, wird June in der ganzen Republik gesucht. Nun sind sie ganz auf sich allein gestellt, und Day geht es immer schlechter. Verzweifelt wenden sie sich an die Patrioten, ihre einzige Möglichkeit, Hilfe zu erhalten. Doch deren Hilfe kommt mit einem Preis: Die beiden sollen dabei helfen, den neuen Elektor Anden zu töten, der nach dem Tod seines Vater die Regierung übernommen hat. Während Day mit den Patrioten aus dem Untergrund heraus agiert, muss sich June für den Plan zurück in die Höhle des Löwen begeben…

Nach dem hochspannenden Finale von „Legend“ war ich sehr gespannt, welche Richtung die Handlung nun einschlagen wird. Die Entscheidung der beiden, sich den Patrioten anzuschließen, konnte ich gut nachvollziehen – diese scheinen die letzte Anlaufstation zu sein, um dringend benötigte Hilfe zu erhalten. Nachdem die beiden bei den Patrioten angekommen sind wird auch schnell klar, was das Hauptthema dieses zweiten Teils sein wird: Ein Attentat soll auf den neuen Elektor verübt werden.

Durch das spannende Thema und das zügige Tempo wurde es in diesem Trilogie-Mittelteil nicht langweilig. June und Day müssen sich für die Mission erneut trennen und müssen sich beide in Gefahr begeben. Eine ganz besondere Aufgabe kommt June zu, und gemeinsam mit ihr bangte ich darum, dass sie ihre Pläne umsetzen kann. Doch bald macht sie auch wieder überraschende Entdeckungen, die alles in Frage stellen.

Ein bisschen genervt hat mich, dass sich in dieser Geschichte Liebesdreiecke anbahnen, denn bisher war ich froh, dass dies nicht der Fall war. Die Liebe spielt im Buch aber die meiste Zeit über nur eine Nebenrolle, da die Gedanken aller hauptsächlich beim Krieg und dem geplanten Attentat sind.

Die Handlung nähert sich mit jeder Seite unaufhaltsam dem Höhepunkt, weshalb ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Wird alles nach Plan verlaufen? Immer wieder hat mich die Geschichte überraschen können, und schließlich überstürzen sich die Ereignisse. Dabei habe ich mich aber gewundert, dass einige Schlussfolgerungen genau im entscheidenden Moment gezogen werden, und eine sehr entscheidende Szene erschien mir einfach zu unglaublich und unmöglich. Dennoch hat mich die Geschichte vor allem auf den letzten Seiten noch einmal richtig mitreißen können und große Lust auf den dritten und letzten Teil gemacht.

Ich vergebe 4 Sterne und kann die Serie an alle Fans von Dystopien weiterempfehlen!