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Veröffentlicht am 25.03.2017

Alles beginnt am Elefantengehege...

Halb drei bei den Elefanten
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Max ist seit Jahren unglücklich in ihren besten Freund Jonas verliebt. Doch als sie eines Tages ihre Unisachen im Zoo vor dem Elefantengehege vergisst, ist dies nur der Anfang eines wahren Gefühlschaos. ...

Max ist seit Jahren unglücklich in ihren besten Freund Jonas verliebt. Doch als sie eines Tages ihre Unisachen im Zoo vor dem Elefantengehege vergisst, ist dies nur der Anfang eines wahren Gefühlschaos. Als Moritz die Sachen findet und ihr zurückgibt, flirtet er ganz offensichtlich mit ihr, doch Max geht darauf nicht ein. Chance verpasst? Nein, den einige Tage später lädt Moritz sie zu einem Date ein, um halb drei bei den Elefanten. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Alles könnte so einfach sein, wenn Moritz nicht das eine oder andere nicht für eine Weile verschwiegen hätte und Max nicht immer noch an Jonas hängen würde…

Nachdem mich „Pinguine lieber nur einmal“ im letzten Jahr absolut begeistern konnte, habe ich mich monatelang auf das neue Buch von Kyra Groh gefreut. Schon die ersten Seiten fühlten sich an wie nach Hause zu kommen, denn ich mag Kyra Grohs Schreibstil sehr und fühlte mich gleich wieder wohl zwischen den Seiten.

Die Protagonistin Max ist kein einfacher Charakter, ihr mangelndes Selbstwertgefühl und die damit verbundene Unsicherheit lassen sie Dinge tun und sagen, über die nicht nur der Leser, sondern auch sie selbst den Kopf schüttelt. Dennoch konnte ich mich sehr gut in Max hineinversetzen und nachvollziehen, was sie zu ihrem Verhalten treibt.

Weil das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, lernt man Moritz und Jonas nur aus Max‘ Sicht kennen. Gemeinsam mit ihr hoffte ich auf das wahrgewordene Märchen, wurde von Moritz auf gute und schlechte Weise überrascht und ärgerte mich über Jonas‘ begriffsstutzige Art. Gelegentlich fand ich die Charaktere ein wenig anstrengend, doch die Geschichte ist im Großen und Ganzen so toll, dass das für mich kaum ins Gewicht fiel. Durch Max‘ Zwillingsschwester Jo und Freundin Kim werden auch verfahrene Situationen schnell wieder aufgelockert.

Was mir am Buch am besten gefallen hat sind jedoch nicht die großen Überraschungen, sondern die vielen kleinen Momente, Andeutungen und Wortwitze. Das Buch ist mit Liebe zum alltäglichen Detail geschrieben, und obwohl ich mit Max nur wenig gemeinsam habe entdeckte ich zwischen den Zeilen Gedanken und Macken, die genauso gut von mir hätten sein können. Kyra Groh schreibt mir wirklich aus der Seele!

Ich mochte es sehr, dass es in diesem Buch nicht die ganze Zeit darum geht, dass zwei Menschen überhaupt zusammenkommen. Stattdessen passiert das relativ früh und die Geschichte erzählt von den Versuchen, den Beziehungsalltag und das allgemeine Schlamassel, das sich Leben nennt, zu meistern. Dabei passieren durchaus ungewöhnliche Dinge, ich hatte jedoch keine „Sowas passiert doch nie im echten Leben“-Gedanken. Gemeinsam mit den Charakteren durchlebte ich verschiedenste Höhen und Tiefen auf dem Weg zum glücklich machenden Finale.

„Halb drei bei den Elefanten“ ist eine absolut gelungene Liebesgeschichte über zwei Menschen, die beide mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen haben. Der lockere Schreibstil und tolle Wortwitz hat dazu geführt, dass ich mich in der Geschichte wohlgefühlt habe und gar nicht wollte, dass sie endet. Mit ihrem zweiten Buch hat Kyra Groh es endgültig geschafft, eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen zu werden. Von mir gibt es eine ganz, ganz große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Eine Liebesgeschichte, die mindestens so flauschig ist wie die Hummel auf dem Cover

Hummeln im Herzen
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Lena steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen, an ihrem dreißigsten Geburtstag wird sie Simon das Ja-Wort geben. Doch dann geht in ihrem Leben plötzlich alles schief: Simon verlässt sie für eine ...

Lena steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen, an ihrem dreißigsten Geburtstag wird sie Simon das Ja-Wort geben. Doch dann geht in ihrem Leben plötzlich alles schief: Simon verlässt sie für eine andere und ihren Job ist sie nach einem peinlichen Versehen ebenfalls los. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als erst einmal in die WG ihres Bruders Michel zu ziehen, wo dieser mit seiner Freundin Juli und seinem Kumpel Ben wohnt. Nach dem ersten Schock beschließt Lena, sich in die „neue Lena“ zu verwandeln, mit einem neuen Job, einem neuen Freund und einem aufregenden Charakter. Ob ihr das gelingen wird?

Der Leser lernt Lena kurz vor dem angeblich schönsten Tag im Leben eines Menschen kennen. Doch schnell muss man feststellen, dass die Vorfreude bei Lena bisher ausbleibt. Bei der Organisation der Feier hat sich ihr Verlobter Simon durchgesetzt und sie wird völlig anders sein, als sie es sich eigentlich gewünscht hätte. Diese Enttäuschung ist jedoch nur ein erster Vorbote der Katastrophen, die folgen.

Lena ist ein etwas tollpatschiger und chaotischer Mensch, ein bisschen naiv, aber herzensgut. Sehr schnell habe ich sie in mein Herz geschlossen und daher umso mehr mit ihr gelitten, als einfach alles schief läuft. Der lockere Ton, den die Geschichte gleich zu Beginn anschlägt, geht dabei jedoch nicht verloren. Zwar ist Lenas Zustand bemitleidenswert, aber Wortwitz und Charaktere wie den Taxifahrer Knut sorgen dafür, dass die Geschichte mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

Nachdem Lena auf dem Tiefpunkt angekommen ist, geht es allmählich auch wieder aufwärts. Die Idee von Lenas 3 Punkte-Plan – neuer Job, neuer Freund, neuer Charakter – hat mir gut gefallen und ich freute mich schon auf ihre witzigen Versuche, diesen umzusetzen. Für Lenas Versuch, den Punkt „neuer Freund“ abzuhaken, hat die Autorin einen besonders schrägen, pseudointellektuellen Typen erschaffen, der Lenas Versuche, ihm zu gefallen, auf eine harte Probe stellt. Immer wieder hätte ich Lena am liebsten geschüttelt und ihr „Das glaubst du doch selbst nicht, dass das was wird!“ zugerufen.

Das Buch ist insgesamt ziemlich vorhersehbar, vor allem wenn man den Klappentext gelesen hat. Dennoch darf man sich auf die eine oder andere kleine Überraschung freuen. Und wollen wir nicht manchmal genau so ein zuckersüßes Buch lesen, in dem es ganz bestimmt ein Happy End gibt?

Überzeugen konnte mich die Geschichte vor allem mit seinen Charakteren, die mit viel Liebe gestaltet worden. Neben Lena hat mir vor allem Otto sehr gut gefallen, den man als verschrobenen alten Herrn kennenlernt und bei dem sich dank Lena bald herausstellt, dass hinter der harten Schale ein ganz anderer, lieber und besorgter Mensch steckt.

„Hummeln im Herzen“ ist eine locker-leichte Liebesgeschichte, die mich unterhalten konnte. Ich bin mit Lena durch Höhen und Tiefen gegangen und wurde dabei bestens unterhalten. Wer eine Geschichte sucht, dessen inneres mindestens genauso flauschig ist wie das der Hummel auf dem Cover, der ist hier an der richtigen Stelle!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund häuslicher Gewalt gegenüber Kindern

Liebe verletzt
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Seit ihr Vater tot und ihre Mutter krank ist, lebt die sechszehnjährige Emily bei ihrer Tante und ihrem Onkel. Doch ihre Tante Carol hasst sie, und das lässt sie Emily nicht nur mit Worten, sondern auch ...

Seit ihr Vater tot und ihre Mutter krank ist, lebt die sechszehnjährige Emily bei ihrer Tante und ihrem Onkel. Doch ihre Tante Carol hasst sie, und das lässt sie Emily nicht nur mit Worten, sondern auch mit grausamen körperlichen Übergriffen spüren. Emily weiß, dass ein Gespräch mit dem Schulpsychologen ihre Situation verändern könnte, doch das möchte sie Carols beiden Kindern, denen sie eine liebevolle Mutter ist, nicht antun. Stattdessen bemüht sie sich um ein College-Stipendium, um in zwei Jahren das Haus verlassen zu können. Ihr einziger Halt ist ihre beste Freundin Sara. Doch dann kommt Evan neu an ihre Schule und wirbelt das Leben, mit dem sie sich abgefunden hat, völlig durcheinander.

Vor der Lektüre hatte ich nur eine sehr grobe Idee davon, was mich in „Liebe verletzt“ erwarten könnte. Vorn auf dem Buch steht Thriller, hinten Romantic Thrill. Ich selbst habe unter dieser Genrebezeichnung auf jeden Fall etwas anderes erwartet. Nach der Lektüre würde ich es als Liebesgeschichte vor dem Hintergrund schwerer häuslicher Gewalt bezeichnen.

Da Thema ist ernst, und daher wirkt die Geschichte auch von Beginn an bedrückend. Emilys Tante Carol ist eine Person, die mir vom ersten Moment an mehr als unsympathisch war. Sie ist gewalttätig, verletztend, lügnerisch, heuchlerisch. Doch außer Emily scheint niemand ihr wahres Gesicht zu kennen. Ihre Motivation, Emilys körperlich und psychisch zu zerstören, bleibt im Dunklen, weshalb mich diese scheinbar völlig grundlosen Übergriffe umso mehr schockierten. Ebenso schockierte mich, dass die Übergriffe während des gesamten Buches fast ohne Konsequenzen für Carol bleiben, denn Emily lässt alles wortlos über sich ergehen. Wie gerne hätte ich sie ermutigt, einen Ausweg zu suchen! Wer sich von dem Buch eine Antwort darauf erhofft, wie man am besten aus einer solchen Situation herauskommt, wird hier nicht schlauer werden.

Carols Übergriffe haben in Emilys Psyche ihre Spuren hinterlassen, das wird während des gesamten Buches deutlich. Immer wieder stößt sie Menschen von sich, die ihr helfen wollen, erlebt Aussetzer und Panikattacken. Doch dank ihrer besten Freundin Sara, dem beliebtesten Mädchen der Stufe, nimmt sie auch am Highschool-Leben teil. Die Angst, dass Carol einen Partybesuch oder ähnliches entdeckt, ist zwar immer präsent, doch mit der Zeit geht in Emily selbst eine Veränderung vor, außerhalb der Reichweiter ihrer Tante wird sie mutiger.

Emilys Schulalltag, ihre Sportaktivitäten und ihre Zeit bei Sara werden ziemlich ausführlich beschrieben, weshalb sich das Buch immer wieder in die Länge zog und nichts wirklich Bedeutsames geschah. Hier liest sich das Buch fast wie eine ganz normale Highschool-Geschichte, bis die Stimmung durch eine Begegnung mit Carol dann wieder kippt.

Einen großen Raum nimmt die Geschichte von Emily und Evan ein. Die beiden lernen sich zu Beginn des Buches kennen, und bald wird er in Emilys Leben eine fast ebenso wichtige Stütze wie Sara. Doch Emily ist sich absolut unsicher, ob sie ihn in ihr kompliziertes Leben lassen will und kann, weshalb sich alles nur sehr langsam entwickelt. Obwohl er Emilys große Liebe zu sein scheint, gab es für mich nur wenige intensive Momente, in denen die Liebe zwischen den beiden spürbar wurde.

Über das Ende möchte ich nicht viel verraten, aber nachdem die ganze Zeit alles so ausführlich beschrieben wurde und viele Dinge auf der Stelle treten, geschieht schließlich alles so abrupt und ganz ohne Vorwarnung, dass ich gar nicht mehr glauben konnte, dass ich immer noch dieselbe Geschichte lese. Für den Cliffhanger am Ende des Buches wird der Leser dann aber immerhin mit den ersten Seiten von Band 2 entschädigt. Hier merkte ich jedoch gleich wieder, dass Emilys Verhalten für mich nur bedingt verständlich ist und bleibt.

„Liebe verletzt“ spricht das ernste Thema der häuslichen Gewalt gegenüber Kindern an, und die entsprechenden Buchszenen haben mich schockiert. Gleichzeitig findet in Bezug auf dieses Thema aber im Buchverlauf kaum eine Entwicklung statt. Sobald Emily das Haus verlässt, wird das Buch zur Highschool-Geschichte, die zahlreiche Seiten füllte und das ernste Thema immer wieder in den Hintergrund rückten ließ. Mich hat das Buch auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht und es wird mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen. Gleichzeitig habe ich aber auch einige Kritikpunkte und habe Emilys Handeln oft nicht nachvollziehen können. Wer sich mit dem schockierenden Thema der häuslichen Gewalt gegenüber Kindern auseinander setzen möchte, sollte „Liebe verletzt“ eine Chance geben. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Zwischen diesen Seiten wartet der wahrgewordene Traum eines jeden Buchliebhabers

Die Seiten der Welt
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Furia lebt gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Bruder in der „Residenz“, einem Landsitz in den Cotswolds, das eine riesige unterirdische Bibliothek beheimatet. Doch dies ist keine gewöhnliche Bibliothek: ...

Furia lebt gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Bruder in der „Residenz“, einem Landsitz in den Cotswolds, das eine riesige unterirdische Bibliothek beheimatet. Doch dies ist keine gewöhnliche Bibliothek: Lebendige Origamis fressen den Staub von den Büchern, ein Buchstabenhaufen ist Furias Freund und vor Schimmelrochen sollte man sich klar in Acht nehmen. Sehnsüchtig wartet Furia darauf, ihr Seelenbuch zu finden, um wie ihr Vater eine echte Bibliomantin zu werden und mit der Kraft der Bücher selbst erstaunliche Dinge zu vollbringen. Doch eines Tages geht alles schief. Die Welt der Bibliomantik wird bedroht, und jemand hat es ganz speziell auf Furia abgesehen. Die Ereignisse führen Furia nach Libropolis, eine Stadt der Bücher, in der sie neue Freunde findet und unglaubliche Entdeckungen macht. Doch ihre Gegner sind ihr auf der Spur, und um an ihr Ziel zu gelangen, muss Furia sich ihnen stellen…

Den Einstieg fand ich absolut gelungen. Gemeinsam mit Furia betrat ich zum ersten Mal die Bibliothek der Familie Faerfax und tauchte ein in eine Welt, die wohl der wahrgewordene Traum eines jeden Buchliebhabers ist: Reihen um Reihen voller Bücher erwarteten mich, dazwischen Origamis als Staubfresser, ein kommunizierender Buchstabenhaufen – doch auch gefährliche Kreaturen wie Schimmelrochen lauerten mir auf. Doch das ist erst der Anfang. Mit jeder Seite erfuhr ich mehr darüber, was mit der Kraft der sogenannten Bibliomantik möglich ist: Lebendige Möbelstücke und sogar ein Buch, in dem Furia mit einem Vorfahren kommunizieren kann - Kai Meyer hat bei der Gestaltung seiner Welt großen Ideenreichtum bewiesen.

Nach einer ersten Orientierung in der bibliomantischen Welt kam Spannung in die Geschichte. Furias Leben, in dem ich mich gerade zurechtgefunden hatte, wurde völlig auf den Kopf gestellt und für sie war nichts mehr, wie es einmal war. Die Bibliomantik hat auch ihre dunklen, gefährlichen Seiten, und Furia musste sich bereit machen, um das zu kämpfen, was ihr lieb ist.

Das Lesezeichen im Buch deutete es schon an: Eine Stadt namens Libropolis spielt im Buch eine wichtige Rolle. Bald betrat ich mit Furia die Straßen dieses geheimnisvollen Ortes und entdeckte erneut bislang Ungeahntes. Während mich die Schilderungen des Ortes faszinieren konnten, blieb auch die Bedrohung, der Furia ausgesetzt war, stets präsent. Immer wieder wurde es für Furia gefährlich und es mussten Opfer gebracht werden. Dazwischen gab es aber auch regelmäßige Atempausen, in der Kräfte gesammelt und Pläne geschmiedet wurden. Furia selbst wurde stärker und gewann neue Verbündete hinzu, die zum Teil sehr wunderliche Gestalten waren. In dieser Zeit erfuhr ich immer mehr darüber, was mit Bibliomantik möglich ist und wie diese überhaupt entstanden ist. Diese Hintergrundgeschichte über die Welt der Bibliomantik wurde geschickt mit Furias eigenem Schicksal verknüpft.

Für mich hatte dieser Einzelband genau die richtige Länge. Ich fand mich schnell in der Welt der Bibliomantik zurecht und tauchte immer tiefer in diese ein. Das Buch wurde zunehmend spannender und ließ mich um Furia und ihre Freunde bangen, während ich in den Verschnaufpausen mit großer Faszination jedes Detail über ihre Welt aufsaugte. Auch das Ende empfand ich als passend, sodass „Seiten der Welt“ für mich ein rundum gelungenes Buch ist, das mir ans Herz gewachsen ist und nun einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern einnehmen darf. Ich kann daher nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Ein eher schwächerer Zwischenband

Vollendet – Die Rache
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Nach den verheerenden Ereignissen auf dem Flugzeugfriedhof sind Connor und Lev auf dem Weg nach Akron, um mit Sonia zu reden, die mehr über die Anfänge der Umwandlung zu wissen scheint. Doch ein Unfall ...

Nach den verheerenden Ereignissen auf dem Flugzeugfriedhof sind Connor und Lev auf dem Weg nach Akron, um mit Sonia zu reden, die mehr über die Anfänge der Umwandlung zu wissen scheint. Doch ein Unfall bringt ihre Pläne schnell durcheinander und lässt Ohio in weite Ferne rücken. Währenddessen befindet sich Ria auf der Flucht. Als sie nur knapp einem Teilepiraten entgeht, fällt ihr nur eine Nummer ein, die sie wählen kann. Starkey hat es sich unterdessen in den Kopf gesetzt, möglichst viele Storche aus Umwandlungscamps zu befreien. Und Cam wird von Roberta von einem Vortrag zum nächsten geschickt. Das Proaktive Bürgerforum hat große Pläne für ihn. Doch was will eigentlich Cam?

Das Buch beginnt mit einem Rückblick zu dem Abend, an dem das Umwandlungsabkommen unterschrieben wurde. Das Ehepaar Rheinschild, das die Umwandlungstechnologie entwickelt haben, ist entsetzt darüber, was mit ihrer Erfindung möglich gemacht wurde. Doch nun ist es zu spät, und das Unheil nimmt seinen Lauf.

In der Gegenwart befinden sich fast alle Charaktere auf der Flucht und schmieden neue Pläne, wohin sie sich wenden sollen. Mit hohem Tempo wird erzählt, wie sie in Schwierigkeiten geraten und sich wieder aus diesen befreien müssen. Hier hatte ich das Gefühl, ähnliche Szenen schon mehrfach während der Reihe gelesen zu haben und immer wieder dem gleichen Schema F „Gefangen werden und sich befreien müssen“ zu lesen, durch das die Handlung auf der Stelle tritt.

Überhaupt haben mir in diesem dritten Teil neue Ideen gefehlt. Konnte mich der zweite Teil noch mit neuen Charakteren unterhalten, wurde ich in diesem Buch hauptsächlich mit bereits Bekanntem konfrontiert. Es gibt ein Wiedersehen mit vielen Figuren, das zwar interessant war, die Handlung aber auch nicht voran brachte. Zwei Charaktere kommen in diesem Buch neu hinzu, doch diese blieben eher blass und einer von ihnen hat mich hauptsächlich gehörig genervt.

Das Buch hatte natürlich auch seine guten Seiten: Durch die kurzen Kapitel und häufigen Perspektivenwechsel lässt es sich schnell und flüssig lesen. Die Werbungen bzw. Nachrichten, die immer wieder eingeschoben werden und über Pro- und Contra-Positionen der Umwandlung und neue Ideen diesbezüglich berichten, fand ich sehr interessant und haben mich zum Nachdenken gebracht. Mein absolutes Highlight waren die Rückblicke auf die Rheinschilds, denn hier erfährt man mehr über die Hintergründe der Umwandlung, und hier wartete auch die einzige richtige Überraschung des Buches, die es dafür in sich hat (und deshalb auch erst am Ende gänzlich enthüllt wird).

Für mich ist „Vollendet: Die Rache“ ein Mittelteil, der nur wenige neue Ideen vorweisen kann und bei dem die Handlung die meiste Zeit nicht recht vorankommen will. Ich denke, dass man die Geschichte auch sehr gut in drei statt vier Bänden hätte erzählen können. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, kommt um dieses Buch auf dem Weg zum großen Finale natürlich nicht herum. Auch ich bin gespannt auf den großen Abschluss und hoffe sehr, dass Neil Shusterman für diesen noch ein paar Asse im Ärmel hat.