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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Fortsetzung mit vielen Schlachten und politischem Ränkespiel

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Über zwei Jahre ist es her, dass Darrow zu einem Goldenen wurde und sich am Institut beweisen musste. Dort hat er Freunde und Verbündete gewonnen, sich aber auch Feinde gemacht. Nun soll er sich als Lanzenträger ...

Über zwei Jahre ist es her, dass Darrow zu einem Goldenen wurde und sich am Institut beweisen musste. Dort hat er Freunde und Verbündete gewonnen, sich aber auch Feinde gemacht. Nun soll er sich als Lanzenträger des Hauses Augustus eine Flotte verdienen. Doch Darrow droht, in Ungnade zu fallen – will der Patriarch des Hauses Augustus ihm etwa der Familie Bellona zum Fraß vorwerfen, die ihn unbedingt tot sehen will? Eins ist sicher: Darrow wird nicht kampflos aufgeben. Er hat seine eigene Strategie, um auf dem politischen Parkett zu bestehen und seine eigenen Pläne umzusetzen. Und auch die Söhne des Ares haben ihn nicht vergessen…

Nach dem actiongeladenen, düsteren Auftakt der Trilogie habe ich mich sehr auf ihren zweiten Teil gefreut. Wie wird es für den Roten im Körper eines Goldenen weitergehen, nachdem der das Institut hinter sich gelassen hat? Als Lanzenträger des Hauses Augustus dient er nun Nero au Augustus, dem Mann, der in Darrows altem Leben die Exekution seiner Frau Eo angeordnet hat. Ohne große Rekapitulation der Ereignisse wurde ich mitten in die Handlung geworfen, die über zwei Jahre nach Darrows Sieg im Institut beginnt.

Darrow wurde von seinem Haus an die Akademie geschickt, die nun kurz vor dem Abschluss steht. Auf den ersten Seiten wird der Leser gleich Zeuge der entscheidenden Weltraumschlacht. Der Autor fährt gleich schwere Geschütze auf und bietet einen actionreichen, brutalen Kampf, in dem hunderte Leben auf dem Spiel stehen. Was in den zwei Jahren dazwischen passiert ist, erfährt man nur bruchstückhaft. Stattdessen ließ ich mich auf Darrows neue Position ein und folgte ihm auf seinem weiteren Weg nach vorn, ohne zurückzublicken.

Der Autor bleibt seinem Rezept in diesem Buch treu. Er bietet dem Leser eine Menge an Kämpfen auf Leben und Tod, in denen es äußerst brutal zugeht und eine derbe Sprache gesprochen wird. War der erste Teil noch auf das Überleben am Institut beschränkt, geht es nun um Konflikte in der Weltengesellschaft. Darrow muss den politischen Ränkespiel voller Intrigen, Verrätern, Plänen und Gegenplänen seinen eigenen Kopf behalten, seine Freunde beschützen und gleichzeitig an der Verwirklichung seines größeren Plans einer Revolution arbeiten. Das Tempo ist sehr hoch und immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen. Wem kann er wirklich vertrauen? Und wer ist jederzeit bereit, die Seiten zu wechseln?

Viele der Charaktere sind schon aus dem ersten Teil bekannt, sie entwickeln sich in diesem Teil weiter und man lernt sie besser kennen. Dennoch blieben einige von ihnen undurchsichtig und ihre Handlungen schwer einzuschätzen. Das Buch ist erneut aus der Ich-Perspektive Darrows geschildert, sodass ich einen äußerst subjektiven Blick auf das Geschehen erhielt. Er ist ruhelos, immer mitten im Geschehen und gleichzeitig schon bei der Planung des nächsten Schritts.

Manchmal fiel es mir schwer, auf Basis von Darrows Schilderungen den Überblick zu wahren. Hier hätte dem Buch die eine oder andere Verschnaufpause gut getan, um einige Dinge zu sortieren. Dass sich Darrow als Über-Mensch präsentiert, dem immer wieder absolut unmögliches gelingt, muss man einfach akzeptieren. Immerhin muss er dafür auch so manch bitteren Tribut zahlen. So las ich mich durch große Schlachten, entscheidende Zweikämpfe, große Reden und geheime Absprachen bis hin zu einem weiteren großen Knall am Ende, der mich neugierig auf den dritten und letzten Teil der Reihe gemacht hat, der im September 2016 erscheint.

In „Red Rising. Im Haus der Feinde“ muss sich Darrow neuen Herausforderungen stellen, um seinem großen Ziel einer Revolution näher zu kommen. Der Schwerpunkt des Buches liegt klar auf Action, durch die der Leser mitgerissen wird. Mir fiel es allerdings manchmal schwer, das große Ganze im Blick zu halten. Insgesamt konnte mich das Buch mit seinen Schlachten und Intrigen sehr gut unterhalten. Fans von actionreicher, düsterer Sci-Fi sind bei dieser Reihe absolut richtig!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hängen die Morde an der Fischerin und der Delfinforscherin zusammen?

Bretonische Flut
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Mitten in der Nacht wird Kommissar Dupin von einem Anruf aus dem Bett gerissen: In der Fischauktionshalle am Hafen von Douarnenez wurde eine Tote gefunden. Die Frau, die rasch als eine Küstenfischerin ...

Mitten in der Nacht wird Kommissar Dupin von einem Anruf aus dem Bett gerissen: In der Fischauktionshalle am Hafen von Douarnenez wurde eine Tote gefunden. Die Frau, die rasch als eine Küstenfischerin identifiziert wird, lag mit durchgeschnittener Kehle in einem Container mit Fischabfällen. Schon bei den ersten Befragungen wird für Dupin deutlich, dass die Tote sich mit ihrem Kampf für die Umwelt und gegen verbotene Methoden der Fischerei nicht nur Freunde gemacht hat. Kurz darauf wird eine zweite Leiche auf der nahe gelegenen Ile de Sein gefunden. Eine Delfinforscherin, ebenfalls mit durchgeschnittener Kehle, die wie die erste Tote auf der Insel wohnte. Dupin begibt sich auf die Suche nach dem Motiv des vermeintlichen Doppelmörders – und muss dazu in alle Richtungen ermitteln.

Ein neuer Sommer bringt in inzwischen gewohnter Manier auch wieder einen neuen Fall für Kommissar Dupin mit sich, auf den ich mich schon sehr gefreut habe. Neugierig startete ich in die Geschichte und traf gleich auf einen relativ schlecht gelaunten Dupin, der noch vor seinem ersten café am Morgen schon zu einer Leiche gerufen wird. Rasch ist der Kommissar aber wieder in seinem Element, macht es sich im nahegelegenen Restaurant gemütlich und beginnt, durch gezielte Fragen mehr über die Tote herauszufinden.

Nur wenige Seiten später gibt es schon eine zweite Tote und Dupin gerät unter Druck. Beide Frauen wohnten auf der gleichen Insel, doch welchen Grund könnte jemand haben, sie beide zu ermorden? Was hat die taffe Fischerin und die menschenscheue Forscherin verbunden? Dupin macht sich auf in Richtung Ile de Sein, um mehr darüber zu erfahren. Dazu muss er Fragen in alle Richtungen stellen: Wem war die engagierte Fischerin ein Dorn im Auge? Woran hat die Forscherin zuletzt gearbeitet? Für meinen Geschmack holten Dupins Gesprächspartner aber etwas zu weit aus, sodass die Handlung nur träge in Gang kam und ich einige Längen erlebte.

Dupin erhält natürlich auch dieses Mal wieder Unterstützung von Kadeg, Riwal und Nolwenn. Die vier sind inzwischen ein eingespieltes Team. Nolwenn arbeitet diesmal unter erschwerten Umständen, die ich amüsant fand. Ansonsten gibt es diesmal allerdings so gut wie keine Einblicke ins Leben der Ermittler. Der Leser lernt auch wieder so manche neue Charaktere kennen. Am interessantesten fand ich den Schüler Anthony, ein Schlitzohr mit einer unglaublich guten Auffassungsgabe, sowie den Fischerkönig Morin, der sich aalglatt gibt und Gerüchte über diverse Verbrechen an sich abprallen lässt.

Ab der Hälfte des Buches nimmt die Spannung zu, denn aus den chaotischen Ermittlungen in alle Richtungen kristallisiert sich endlich eine Spur, die Ahnung eines Themas, heraus. Endlich gelang es der Geschichte, mich wirklich zu fesseln. Bald wird es auch noch einmal richtig brenzlig und ich fieberte mit, worauf all die Ereignisse wohl hinauslaufen werden. Nach dieser sehr starken Phase war ich mit den letzten Seiten leider nicht hundertprozentig zufrieden, denn auch wenn ich ab einem gewissen Zeitpunkt schon damit rechnete hätten für mich noch ein, zwei Fragen mehr beantwortet werden dürfen.

In „Bretonische Flut“ ermittelt Dupin in gleich zwei Mordfällen, die auf den gleichen Täter hindeuten und unweigerlich die Frage nach der Verbindung zwischen den beiden Toten aufwerfen. Für seine Befragungen muss er unter anderem die Ile de Sein besuchen und erhält Einblicke in die Fischerei und Forschung. Für mich kam die Geschichte sehr spät in Schwung. Wer sich vor allem für die Geschichte der Gegend, ihre Kultur und ihre Mythen interessiert, wird voll auf seine Kosten kommen. Ich fand diesen Fall gut, aber schwächer als die vorherigen, weshalb ich knappe vier Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Technik mehr kann, als du ahnst

T.R.O.J.A. Komplott
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In der Zukunft tragen alle Menschen Nanobots im Körper, mit denen ihr Gesundheitszustand überwacht werden kann. Diesen verdankt es Nico auch, dass ihm in seinem letzten Gesundheitstest vor der Ernennung ...

In der Zukunft tragen alle Menschen Nanobots im Körper, mit denen ihr Gesundheitszustand überwacht werden kann. Diesen verdankt es Nico auch, dass ihm in seinem letzten Gesundheitstest vor der Ernennung zum FBI-Agent verordnet wird, bis auf weiteres auf Koffein und Fleisch verzichten zu müssen. Das versetzt seiner Freude, endlich ein Agent zu sein, aber nur einen kleinen Dämpfer. Als er für ein streng geheimes Projekt rekrutiert wird, muss er jedoch erfahren, dass die Nanobots mehr können, als der Öffentlichkeit bekannt ist.

In der Zwischenzeit spitzt sich die Situation für Beta, die sich mit dem Kellnern und gelegentlichem Trickbetrügen über Wasser hält, immer weiter zu. Ihr Gesundheitsstatus wurde auf rot gesetzt, weil sie sich dringend ärztlich behandeln lassen soll. Als dann ein Mord in ihrem Umfeld passiert und sie eine mysteriöse Botschaft findet, weiß sie, dass sie die Stadt schleunigst verlassen muss.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der die Gefahr der Gesamtsituation deutlich macht. Nico erwacht aus der Bewusstlosigkeit, mit viel zu dünnen Sachen mitten im Schnee, und muss hinter einem verunglückten Wagen eine Leiche entdecken. Was ist geschehen? Auf die Beantwortung dieser Frage muss der Leser noch eine ganze Weile warten, denn das Buch springt zunächst vier Wochen in die Vergangenheit.

Nico lernt man kurz vor seiner Ernennung zum FBI-Agenten kennen. Seinen Ehrgeiz merkt man ihm gleich an. Nach der Ausbildung brennt er nun darauf, in den aktiven Dienst einzutreten und damit in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Gleichzeitig lernt der Leser Beta kennen, deren Kapitel sich mit denen Nicos meist abwechseln. Sie lebt eher in den Tag hinein und versucht, sich irgendwie über Wasser zu halten. Meist handelt sie impulsiv und immer wieder auch gegen das Gesetz. Dies ist aufgrund ihrer verzwickten Situation aber nicht verwunderlich, und so wurde mir Beta noch schneller sympathisch als Nico.

Die Verbindung zwischen Nico und Beta offenbart sich erst nach einer Weile, denn insgesamt braucht die Geschichte einige Zeit, um in Schwung zu kommen. Sie nimmt sich ihre Zeit, die Hauptcharaktere vorzustellen und den Leser über die Funktionsweise und Akzeptanz der Nanobots aufzuklären. Andere gesellschaftliche und technische Entwicklungen der Zukunft werden angedeutet, aber nicht näher ausgeführt. Der Fokus der Geschichte liegt damit klar auf den Nanobots und der Leser erhält in diesem Einzelband nur die Informationen, die er zum Verständnis der Handlung braucht. Neben den Kapiteln über Nico und Beta werden auch immer wieder Kapitel über die Köpfe hinter den Nanobots und ihre Entscheidungen eingebaut, damit man als Leser die Rollen der beiden Charaktere noch besser versteht.

Auch wenn der Prolog die Vermutung nahe legt, ist dieses Buch nicht von offener Action, sondern eher von untergründiger Spannung geprägt. Nico verbringt viel Zeit in der Einsatzzentrale, während Beta per Anhalter an ihr Ziel gelangen möchte. Das sorgte für gelegentliche Längen, doch gleichzeitig ließen mich die Erkenntnisse über die Nanobots, ihre Einsatzmöglichkeiten und die zahlreichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben mitfiebern, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Wird Nico den Befehlen seiner Vorgesetzten ungefragt Folge leisten? Was wird mit Beta geschehen, falls sie das Ziel ihrer Reise erreicht? Ein Showdown, in dem es für alle Charaktere noch einmal besonders gefährlich wird, rundete das Buch schließlich gelungen ab.

„T.R.O.J.A. Komplott“ bietet ein Zukunftsszenario, bei dem nach und nach offenbar wird, in welch gefährliche Richtung sich der Einsatz von Nanobots im Körper entwickelt. Nico und Beta sind zwei völlig unterschiedliche, interessante Protagonisten, deren Leben durch von dem Einsatz der Nanobots in ganz spezieller Weise beeinflusst wird. Das Buch zeichnet sich vor allem durch seine untergründige Spannung aus. Wer Dystopien mag, bei denen es auch einmal ruhiger zugehen darf, dem empfehle ich das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von großen Träumen und wichtigen Entscheidungen

Versprich mir, dass es großartig wird
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Franzi und Lena waren einst beste Freundinnen – damals, an der Schauspielschule in New York. Doch irgendwann nach der Taufe von Franzis erster Tochter Mia haben die beiden sich aus den Augen verloren. ...

Franzi und Lena waren einst beste Freundinnen – damals, an der Schauspielschule in New York. Doch irgendwann nach der Taufe von Franzis erster Tochter Mia haben die beiden sich aus den Augen verloren. Lena hat Karriere als Schauspielerin gemacht, während Franzi als rechte Hand in der Firma ihres Mannes eingestiegen ist. Dreizehn Jahre nach ihrer letzten Begegnung nimmt Lena wieder Kontakt zu Franzi auf und wirbelt damit ihr Leben gehörig durcheinander. Franzi beginnt sich zu fragen, ob die letzten Jahre so verlaufen sind, wie sie es sich gewünscht hat – und ob es zu spät ist, um bestimmte Träume zu verwirklichen.

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich, weil ich spontan eine Lesung der Autorin besucht habe. Die vorgelesenen Textstellen haben mich sehr neugierig darauf gemacht, mehr über Franzi und Lena zu erfahren. Gleich zu Beginn erlebt man das Telefongespräch mit, in dem sich Lena zum ersten Mal nach dreizehn Jahren wieder bei Franzi meldet. Dieses kurze Gespräch, verbunden mit der Frage, ob sie sich bald treffen sollen, weckt in Franzi gleich eine ganze Reihe an Emotionen und Erinnerungen.

Franzi hat Lena auf der Schauspielschule in New York kennengelernt, doch nur Lena hat den Durchbruch als Schauspielerin geschafft. Franzi hingegen hat mit ihrem Bernd eine Familie gegründet, zwei Kinder zur Welt gebracht und ist in seiner Firma eingestiegen. Die Leben der beiden sind im Laufe der Jahre immer unterschiedlicher geworden, und Franzi denkt viel darüber nach, wie sie an den Punkt gekommen ist, an dem sie heute steht. Sie gesteht sich ein, auch etwas neidisch auf Lenas Erfolg zu sein und zweifelt daran, ob es für sie das Richtige ist, in einem Fernsehinterview für Lenas neue Serie über ihre Freundschaft zu berichten.

Bald treffen sich Franzi und Lena tatsächlich wieder. Schon seit dem Telefonanruf kamen bei Franzi immer neue Erinnerungen hoch, doch das tatsächliche Wiedersehen ist noch einmal viel intensiver. Toll fand ich, dass die beiden ehrlich zueinander sind und bald auch miteinander darüber diskutieren, warum sie sich zu bestimmten Zeitpunkten wie entscheiden haben. Vorsichtig beginnen die beiden, ihre alte Freundschaft wieder aufzubauen. Auch Franzis beste Freundin Jo, die mit drei Kindern als Osteopathin für Pferde arbeitet, ist eine wichtige Unterstützung in ihren Überlegungen. Der Autorin gelingt es gut, die Kontraste darzustellen. Ich konnte Franzis Gedankengänge nachvollziehen und war gespannt darauf, ob sie Konsequenzen aus ihren Überlegungen ziehen wird.

Am meisten gefreut habe ich mich auf die Rückblicke, die von Franzis und Lenas gemeinsamer Zeit in New York berichten. Hier wurde ich nicht enttäuscht, die Erinnerungen waren für mich echte Highlights an eine unbeschwerte, verrückte Zeit, in der die beiden von Augenblick zu Augenblick gelebt und nicht allzu lang über Konsequenzen nachgedacht haben. Ob Momente im Schauspielunterricht, Hau-Ruck-Umzüge mit dubiosen Taxifahrern oder nächtliche Ausflüge in einen ominösen Club – jede dieser für Franzi kostbaren Erinnerungen konnte mich bestens unterhalten.

Zum Ende hin gibt es leider deutlich weniger New York-Szenen, was ich schade fand. Das Buch ging aufregend los, wird dann aber lange Zeit etwas ruhiger, denn Franzi dreht Runde um Runde in ihrem Gedankenkarussell auf dem Weg zu einer weitreichenden Entscheidung. Auch wenn ich neugierig war, zu welchem Schluss sie kommen wird, dauerte mir dies insgesamt zu lang. In der Zwischenzeit tritt jedoch Lena immer stärker in das Leben der Familie, was ich schön fand. Zum Ende hin wird es dann noch einmal turbulent und die letzten Seiten waren ein ganz toller Abschluss für die Geschichte von Franzi und Lena.

„Versprich mir, dass es großartig wird“ erzählt die Geschichte von Franzi, die nach dreizehn Jahren Funkstille wieder von ihrer ehemals besten Freundin Lena hört. Seit ihrer gemeinsamen Zeit auf der Schauspielschule in New York haben sich ihre Leben sehr unterschiedlich entwickelt, und genau das bringt Franzi ins Nachdenken. Eine interessante Geschichte für alle, die sich ebenfalls fragen, ob es Zufall oder die Konsequenz vieler kleiner Entscheidungen ist, die Menschen zu bestimmten Punkten im Leben bringen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kann die Lux-Invasion noch aufgehalten werden?

Obsidian 5: Opposition. Schattenblitz
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Katys Leben ist endgültig aus den Fugen geraten: Eine unüberschaubare Anzahl Lux ist mit feindlichen Absichten auf der Erde gelandet und Daemon hat sich ihnen angeschlossen. Gemeinsam mit Archer, Luc und ...

Katys Leben ist endgültig aus den Fugen geraten: Eine unüberschaubare Anzahl Lux ist mit feindlichen Absichten auf der Erde gelandet und Daemon hat sich ihnen angeschlossen. Gemeinsam mit Archer, Luc und Beth hält sie sich versteckt. Doch Beth ist schwanger, und ihr geht es zunehmend schlechter. Archer und Katy wagen sich für sie in die Öffentlichkeit, was sich schnell als schlechte Idee herausstellt. Sie werden gefangen genommen und erleben mit, wie die Lux Dutzende Menschen töten, um ihre Gestalt anzunehmen. Haben Daemon, Dee und Dawson sich tatsächlich unwiederbringlich der Seite der Invasoren angeschlossen? Und kann die Lux-Armee jetzt noch aufgehalten werden?

Auf das Erscheinen des Finales der Lux-Reihe habe ich mich riesig gefreut. Nachdem mir „Origin“, der vierte Band der Reihe, bislang am besten gefallen hat, war ich gespannt, wie es nach der Lux-Invasion für Katy und Daemon weitergehen wird. Das Buch endete mit einem Bruch zwischen Katy und Daemon, der sich den Invasoren angeschlossen hat. Mir brannte die Frage unter den Nägeln, ob diese Trennung wohl endgültig ist, weshalb ich mich neugierig in die Geschichte stürzte.

Die Atmosphäre ist zu Beginn verständlicherweise hoffnungslos und keiner weiß so richtig, wie es nun weitergehen soll. Schon bald kommt aber wieder Tempo in die Handlung und der Leser wird Zeuge von erschreckenden Szenen, in denen die Lux viele Menschen töten. Dieses Buch ist insgesamt recht brutal, immerhin sind Aliens damit beschäftigt, die Welt an sich zu reißen. Die Handlung bleibt aber bei Katy, Daemon und ihren Erlebnissen, sodass man vom landes- und weltweiten Geschehen nur Bruchstücke mitbekommt.

Katy und Daemon treffen zum Glück schon bald wieder aufeinander. Es hat mir wieder großen Spaß gemacht, die Schlagabtäusche der beiden zu verfolgen. Dass die beiden im Angesicht des Weltuntergangs kaum mehr die Finger voneinander lassen können und Daemon bei Katys Anblick quasi nur noch an das Eine denkt, war auf Dauer allerdings auch ein bisschen anstrengend. Ein echtes Highlight waren hingegen die vielen sarkastischen Kommentare verschiedener Personen, die im Angesicht der Katastrophe mehr als genug Anlässe haben, ihren schwarzen Humor zu zeigen. Besonders tun sich hier auch die Origins Archer und Luc hervor. Sie gewinnen in diesem Buch noch mal an Bedeutung und ich hätte sie nicht missen wollen.

Die Handlung bietet sowohl actionreiche Kämpfe als auch Verschnaufpausen für die Charaktere, in denen sie über ihre nächsten Schritte nachdenken und das Geschehen beobachten. Es gab immer wieder überraschende Wendungen, welche die Karten neu mischten und ganz neue Wege und Möglichkeiten eröffnen. Schließlich steuert alles auf ein großes Finale hin. Aus diesem hätte die Autorin aber noch mehr machen können. Einige Einzelkämpfe, in denen sich die liebgewonnenen Charaktere beweisen müssen, werden ausführlich beschrieben, vom wirklich großen Kampf bekommt man dann aber wenig mit. Auch warum die Invasion überhaupt in dieser Art und zu diesem Zeitpunkt stattgefunden hat wurde mir zu spät und zu kurz erklärt. Der Epilog war dann aber wieder ganz nach meinem Geschmack und ist für mich ein total gelungenes Ende einer fantastischen Reihe, die zu lesen mir viel Spaß gemacht hat.

„Opposition“ ist der fünfte und letzte Band der Lux-Reihe, in welcher nicht nur für Katy und Daemon, sondern für die ganze Welt alles auf dem Spiel steht. Ein hohes Tempo und immer neue, überraschende Wendungen haben mich unterhalten können. Aus dem Showdown hätte die Autorin aber mehr herausholen können. Deshalb fand ich das Finale etwas schwächer als den vierten Band, der mein Liebling bleiben wird. Für Jugendliche und junge Erwachsene, die Lust auf eine fantastische Liebesgeschichte haben, führt eigentlich kein Weg an dieser Reihe vorbei!