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Veröffentlicht am 04.01.2017

Für mich der bislang stärkste Drachenelfen-Band!

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin
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Die Schlacht bei Kush ist beendet, und nach dem Tod des Unsterblichen Muwatta könnte in Aram Frieden einkehren. Doch Aarons Landreform führt zu Unmut und zieht einen Verrat nach sich, der Aaron zum Handeln ...

Die Schlacht bei Kush ist beendet, und nach dem Tod des Unsterblichen Muwatta könnte in Aram Frieden einkehren. Doch Aarons Landreform führt zu Unmut und zieht einen Verrat nach sich, der Aaron zum Handeln zwingt. Und wohin ist sein Hauptmann Volodi verschwunden? Die Devanthar führen derweil einen folgenschweren Schlag gegen Elfen und Drachen aus, auf den die Himmelsschlangen reagieren müssen. Statt eines direkten Angriffs schicken sie Nandalee und vier weitere Drachenelfen nach Nangog, um die gefesselte Göttin zu befreien und die Menschen aus dieser Welt zu vertreiben, deren Besiedelung ihnen ursprünglich untersagt wurde. Doch was erwartet die Elfen auf ihrem Weg zur gefesselten Göttin?

Die Hauptthemen des zweiten Drachenelfen-Bandes waren die Schlacht bei Kush und die Vernichtung der Tiefen Stadt. Diese beiden Kapitel wurden am Ende des Bandes weitgehend abgeschlossen, sodass ich nun gespannt war, welche neuen Abenteuer die von mir liebgewonnen Charaktere in „Die gefesselte Göttin“ bestehen müssen. Der Titel verspricht bereits eine Rückkehr nach Nangog, auf die ich mich sehr freute.

Zu Beginn wechseln sich die verschiedenen Perspektiven in hoher Geschwindigkeit ab, sodass ich schnell wieder einen Überblick gewinnen konnte, wo sich die wichtigsten Charaktere befinden. Mit dem schweren Schlag der Devanthar gibt es neben einigen kleineren Überraschungen gleich zu Beginn ein echtes Highlight, das die Situation völlig verändert. Wird der Racheplan der Drachen von Erfolg gekrönt sein?

Dieser dritte Band des Drachenelfen-Epos hat mir noch ein Stück besser gefallen als seine Vorgänger. Das Tempo ist hoch und alles ist noch stärker in Bewegung als zuvor. Auch werden die Geschichten der Elfen und Menschen noch stärker verknüpft. Wie in den Vorgängern konnte Bernhard Hennen mich wieder mit seinen komplexen Charakteren überzeugen. Keiner ist nur Gut oder nur Böse, und ihr Handeln wurde mir verständlich gemacht. Von manchen muss der Leser leider Abschied nehmen, was die Geschichte für mich umso spannender machte, denn niemand ist in dieser Zeit der Umbrüche noch sicher.

Intrigen, Verrat und Kämpfe sowie Freundschaft, Treue und Liebe ließen die Seiten im Nu verfliegen. Die Vielschichtigkeit der Handlung konnte mich begeistern. Als Leser erfährt man auch mehr über das Schicksal von Charakteren, die gerade nicht am Hauptgeschehen beteiligt sind, und freut sich schon auf den Moment, in dem ihr Handeln zu weitreichenden Konsequenzen für die ganze Geschichte führt.

„Drachenelfen: Die gefesselte Göttin“ hat mich mit seinem hohen Tempo, spannenden Entwicklungen und interessanten Einblicken in die Welt Nangog begeistern können. Erneut konnte ich die liebgewonnenen Charaktere auf ihren Abenteuern begleiten, und das Buch hat mir noch ein Stück besser gefallen als seine Vorgänger. Fans des Genres sollten sich diese epische High Fantasy-Reihe nicht entgehen lassen! Fangt aber unbedingt mit dem ersten Band, „Drachenelfen“, an.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Neue Geschichten aus Mercy Falls

Ruht das Licht
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Sam hat die Meningitis-Infektion überlebt und damit den Wolf in ihm besiegt. Jetzt kann er für immer bei Grace bleiben. Doch der geht es zunehmend schlechter, und kein Arzt kann sagen, woran das liegt. ...

Sam hat die Meningitis-Infektion überlebt und damit den Wolf in ihm besiegt. Jetzt kann er für immer bei Grace bleiben. Doch der geht es zunehmend schlechter, und kein Arzt kann sagen, woran das liegt. Hat es etwas damit zu tun, dass sie als Kind gebissen wurde, sich aber nie verwandelt hat? Währenddessen verwandelt sich der erste von Becks neuen Wölfen, Cole, in einen Menschen zurück. Nach der Rückverwandlung bricht er ausgerechnet ins Haus der Culpepers ein. Zum Glück findet Isabel ihn vor ihrem Vater. Doch welches Geheimnis verbirgt Cole, und warum möchte er so unbedingt ein Wolf sein?

Nachdem der erste Band, „Nach dem Sommer“, vorerst ein Happy End bot, war ich gespannt, welche neuen Geschichten rund um die Wölfe von Mercy Falls mich in diesem Buch erwarten. Nachdem Grace und Sam im ersten Band im Mittelpunkt standen, spielen nun auch Cole und Isabel eine größere Rolle.

Grace und Sam genießen erst einmal ihre Zweisamkeit. Sam muss nun erst einmal mit dem Gedanken zurechtkommen, für immer ein Mensch zu bleiben, und die beiden müssen überlegen, was sie in Zukunft machen wollen. Ein College besuchen oder in Mercy Falls bleiben? Die beiden haben mir zusammen wieder gut gefallen. Bald wird ihr Glück aber von Grace mysteriöser Krankheit getrübt und ich war gespannt, ob herausgefunden werden kann, was ihr fehlt. Ziemlich genervt hat mich dabei die Reaktion von Grace Eltern. Ihren plötzlichen 180-Grad-Stimmungswandel gegenüber Sam fand ich nicht nachvollziehbar und ihre Entscheidungen ziemlich überzogen. Dass sie mit ihrem Verhalten alles nur noch schlimmer machen, ist ihnen offensichtlich keine Sekunde lang in den Sinn gekommen.

Der neue Charakter Cole wirkt zunächst geheimnisvoll. Wer ist er, und warum hat er sich entschlossen, ein Werwolf zu werden? Nach und nach erfährt man in Rückblicken mehr über seine Vergangenheit. Damit sammelt er nicht unbedingt Sympathiepunkte, trotzdem konnte mich seine freche und sarkastische Art unterhalten. Vor allem bei seine Begegnungen mit Isabel laufen ständig aus dem Ruder, und ich war neugierig, in welche Richtung sich das Verhältnis der beiden entwickeln wird. So manche wichtige Frage zu seiner Person war am Ende des Buches allerdings noch immer offen, was ich schade fand. Hat sich die Autorin diese Enthüllungen für den dritten Teil aufgehoben?

Insgesamt umfasst dieses Buch einen ziemlich kurzen Zeitraum und obwohl ich das Buch sehr schnell gelesen habe hatte ich oft das Gefühl, dass die Handlung nur sehr langsam voran schreitet. Über Olivia, Beck und den dritten neuen Wolf erfährt man so gut wie nichts Neues und es werden manche Themen kurz angeschnitten, dann aber wieder fallen gelassen. Das hat auf mich stark den Eindruck gemacht, als wolle sich die Autorin noch Stoff für den dritten Teil aufsparen. Zum Ende hin wird die Geschichte dann doch noch einmal dramatisch, doch das konnte mich leider nicht so fesseln wie die Entwicklungen im Vorgängerband.

„Ruht das Licht“ erzählt neue Geschichten rund um die Wölfe von Mercy Falls, und neben Grace und Sam stehen vor allem der neue Wolf Cole und Isabel im Mittelpunkt. Die Geschichte ließ sich schnell lesen, dennoch konnte sie für mich sowohl in Sachen Romantik als auch in Sachen Spannung nicht ganz an den Vorgänger herankommen. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten, sodass das Buch ganz knapp vier Sterne von mir erhält. Wen „Nach dem Sommer“ begeistern konnte, der kann mit „Ruht das Licht“ nichts falsch machen und nach Mercy Falls zurückkehren.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Wohlfühl-Familiengeschichte rund um die Tuchvilla

Die Tuchvilla
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Im Herbst 1913 wird die Waise Marie das neue Küchenmädchen in der imposanten Tuchvilla der Familie Melzer in Augsburg. Damit steht sie in der Hierarchie der Bediensteten ganz unten und muss sich deren ...

Im Herbst 1913 wird die Waise Marie das neue Küchenmädchen in der imposanten Tuchvilla der Familie Melzer in Augsburg. Damit steht sie in der Hierarchie der Bediensteten ganz unten und muss sich deren Achtung erst erkämpfen. Doch bald erregt sie das besondere Interesse der Tochter des Hauses. Katharina wird in der kommenden Ballsaison in die Gesellschaft eingeführt, während ihre ältere Schwester Elisabeth noch immer auf einen Antrag wartet. Auch deren Bruder Paul wird bald auf Marie aufmerksam. Doch warum reagiert sein Vater so ungehalten, wenn das Gespräch auf sie kommt?

Das Cover des Buches verspricht eine Familiengeschichte vor winterlicher Kulisse. Das Buch beginnt zwar im Herbst, spielt dann aber tatsächlich lange Zeit im verschneiten Augsburg und endet im Juni 1914 kurz nach dem Attentat von Sarajewo. In diesem Zeitraum wird man als Leser Zeuge all der kleinen und großen Dramen, die sich unter den Bediensteten und der Familie Melzer abspielen.

Marie ist die zentrale Person der Geschichte, und das Buch beginnt mit ihrer Ankunft in der Tuchvilla. Von Beginn an merkt man, dass sie ein für ein Küchenmädchen großen Stolz besitzt und sich nicht unterkriegen lässt. Schnell lernt man aber auch andere Charakterzüge kennen, erfährt mehr über ihr künstlerisches Talent und ihre Aufrichtigkeit. Auch die Mitglieder der Familie Melzer und die anderen Bediensteten werden ausführlicher vorgestellt. Dabei erhalten vor allem die Familienmitglieder mehr Tiefe, während die Bediensteten eher einfach gestrickt sind.

Das Erzähltempo des Buches ist ruhig. Es gibt einige größere und abrupte Umbrüche, den Großteil des Buches machen aber kleinere Veränderungen und alltägliche Höhen und Tiefen aus. Obwohl das Buch immer wieder Sprünge macht, nicht zu sehr lange in einer Szene verharrt und mit einem dreiviertel Jahr einen überschaubaren Zeitraum umfasst, kommt es im Nu auf 700 Seiten, da zahlreiche Erzählstränge über die verschiedensten Charaktere immer wieder aufgegriffen und weitergeführt werden. Auch wenn ich immer wieder Probleme hatte, mich in die Personen einzufühlen und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen, lässt sich das Buch zügig lesen und konnte dabei unterhalten.

Das Buch spielt zu einer Zeit, in der es klare Regeln für Erziehung und Haushaltsführung gab, doch vor allem die jungen Leute begehren gegen diese starren Vorschriften auf. So erlebt man als Leser eine Zeit des Umbruchs, in der es immer wieder zu emotionalen, auch romantischen Momenten kommt. Historische Ereignisse werden dabei eher zur Nebensache, denn die Verstrickungen innerhalb der Tuchvilla und vor allem der Weg der Waisen Marie stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte.

„Die Tuchvilla“ bietet eine Wohlfühl-Familiengeschichte, in der die Liebe nicht nur fällt, wohin sie will, sondern auch ein Geheimnis aufgedeckt werden will. Zwar fiel es mir immer wieder schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, diese machen aber innerhalb kurzer Zeit interessante Wandlungen durch. Für eine gemütliche Winterlektüre ist das Buch bestens geeignet.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Ein moderner Dornröschenkuss

Marmorkuss
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Jarnos großer Traum ist es, eine Ausbildung zum Fotografen zu machen. Mit einer Canon, seinem wertvollsten Besitz, ist er daher auf der Suche nach dem perfekten Motiv zum Thema „Sehnsucht nach Wärme“, ...

Jarnos großer Traum ist es, eine Ausbildung zum Fotografen zu machen. Mit einer Canon, seinem wertvollsten Besitz, ist er daher auf der Suche nach dem perfekten Motiv zum Thema „Sehnsucht nach Wärme“, denn beim zugehörigen Wettbewerb winkt einer der seltenen Ausbildungsplätze. Als Urban Explorer geht er auch in den entlegensten Ecken der Stadt auf die Suche. Eines Tages findet er in einer verlassenen Villa eine Marmorstatue, die ihn gedanklich nicht mehr loslässt. Warum übt sie so eine starke Anziehungskraft auf ihn aus?

Viele Jahre zuvor will Klara Lehrerin werden. Gleichzeitig ist sie aber heimlich mit Johan verlobt, was aufgrund des Lehrerinnenzölibats nicht sein darf. Bald wird sie sich zwischen Beruf und Ehe entscheiden müssen. Doch dann tritt eine geheimnisvolle Zauberin in ihr Leben, und nichts ist mehr, wie es war. Was will sie von Klara?

Der erste Teil des Buches wird abwechselnd aus der Sicht von Jarno und Klara erzählt, von deren gänzlich verschiedenen Leben man schnell einen ersten Eindruck gewinnt. Während Jarno auf der Suche nach dem perfekten Motiv so manches Wagnis eingeht, verläuft Klaras Leben in geordneten Bahnen – wenn da nur nicht das Dilemma Beruf oder Ehe wäre. Klaras Kapitel waren etwas kürzer, doch sie ist mir gleich sympathisch geworden. Jarno hingegen ist ein ungewöhnlicher Charakter, dessen Ausflüge dem Leser zu Orten mitnehmen, die man selbst wohl eher nicht aufsuchen würde. Er machte es mir nicht immer einfach, ihn zu mögen. Zwar wirkt er absolut aufrichtig, doch er traf immer wieder Entscheidungen, die auf mich kurzsichtig und undurchdacht wirkten.

Die Abschnitte von Jarno und Klara enden immer mit Sätzen, die vom jeweils anderen ergänzt werden, und so flog ich mühelos von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Für beide spitzt sich die Situation immer weiter zu, und der in der Buchbeschreibung versprochene Dornröschenkuss rückt allmählich näher. Auf dem Weg dorthin zogen sich für mich vor allem Jarnos Kapitel etwas in die Länge, und zum Zeitpunkt des Kusses ist die Geschichte tatsächlich schon fast auf der Hälfte angelangt.

Nach dem von mir heiß ersehnten Kuss tritt die Geschichte leider noch stärker auf der Stelle als zuvor. Zu Beginn fand ich es noch unterhaltsam, Klara bei ihren ersten Tagen in der modernen Welt zu begleiten, doch bald hat sich diese eingefunden und die Geschichte dreht sich mit den immer gleichen Fragen im Kreis. Gespannt wartete ich darauf, dass die böse Zauberin und ihre Magie für Wirbel sorgen werden, doch leider spielte das eine sehr viel kleinere Rolle als von mir erhofft. Auch das Thema Fotographie, das in Jarnos Leben zu Beginn eine so große Rolle einnahm, rückt nach seinem Aufeinandertreffen mit Klara leider stark in den Hintergrund.

Zum Weiterlesen motivierten mich die wunderschönen Momente zwischen Klara und Jarno, in denen alle Probleme für kurze Zeit in den Hintergrund rückten. Obwohl die zwei nicht nur vom Typ völlig unterschiedlich sind, sondern auch aus unterschiedlichen Zeiten stammen, stimmte die Chemie zwischen ihnen. Im großen Showdown zieht die Autorin schließlich alle Register und konnte mich mitreißen und begeistern, sodass ich das Buch mit einem guten Gefühl beendet habe.

„Marmorkuss“ baut auf der Idee des Dornröschenkusses eine ganz eigene Geschichte auf. Während Klara mir gleich sympathisch wurde, war Jarno ein interessanter und ungewöhnlicher Charakter, bei dem ich aber häufig meine Schwierigkeiten hatte, seine Entscheidungen nachzuvollziehen. Für so manche Längen wurde ich mit schönen Momenten zwischen Klara und Jarno sowie einem tollen Showdown entschädigt. Ich vergebe daher gute drei Sterne.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Abschlussband, der mir zu wenig Neues bot

In deinen Augen
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Nur durch die Verwandlung in einen Wolf ist Grace in letzter Sekunde mit dem Leben davongekommen. Sehnsüchtig wartet Sam nun darauf, dass sie sich in einen Menschen zurückverwandelt. Cole versucht währenddessen ...

Nur durch die Verwandlung in einen Wolf ist Grace in letzter Sekunde mit dem Leben davongekommen. Sehnsüchtig wartet Sam nun darauf, dass sie sich in einen Menschen zurückverwandelt. Cole versucht währenddessen weiterhin, das Geheimnis hinter den Verwandlungen zu lüften und herauszufinden, wie man sich bewusst verwandeln kann. Als die Leiche eines Mädchens im Wald gefunden wird, nutzt Tom Culpeper den Vorfall, um eine Genehmigung für die endgültige Auslöschung des Wolfsrudels zu erhalten. Kann der Plan noch aufgehalten werden?

Nachdem der für mich eher mittelmäßige Band mit Grace‘ Verwandlung in einen Wolf spannend endete, war ich neugierig, ob das Trilogiefinale an dieses Niveau anknüpfen kann. Im Prolog erfährt man, dass die Wölfin Shelby, die allmählich völlig außer Kontrolle gerät, erneut einen Menschen angegriffen hat. Um wen handelte es sich, und was wird das für Konsequenzen haben?

Diese Fragen werden erst spät gelüftet. Stattdessen fokussiert sich die Geschichte zunächst auf Grace, die in ihrer menschlichen Form zu Sam zurückkehren will, sich aber zu schnell wieder in einen Wolf verwandelt. Ein großes Thema ist daher das gegenseitige Vermissen und die Gefühle der beiden zueinander. Das führte zu so manchem emotionalen Moment. Leider wirkten die Herausforderungen, die immer wieder auf die beiden zukommen, für mich recht konstruiert, denn in meinen Augen haben sie ihr Happy End schon im ersten Band so gut wie gefunden. Ich hoffte daher sehr, dass Maggie Stiefvater noch neue Themen und andere Charaktere in den Fokus der Geschichte rückt.

Die Geschichte zwischen Cole und Isabel bot hierzu einiges an Potenzial. Die beiden sind wie Feuer und Eis und geraten immer wieder aneinander, können aber auch nicht ganz ohne den anderen. Gleichzeitig sind die beiden emotional aber beide ein bisschen verkorkst und kommen gefühlsmäßig daher nur sehr langsam weiter. Das ändert sich hoffentlich noch im Spin-Off „Schimmert die Nacht“, das bald erscheint.

Auch aus anderen Themen hätte man noch mehr machen können. Geärgert hat es mich, dass das Thema Shelby so nachlässig behandelt wurde. Diese richtet seit Beginn der Geschichte riesigen Schaden an, trotzdem erwägt keiner, dass sie Konsequenzen tragen muss. Auch hätte ich gerne mehr von Rachel gesehen. Froh war ich hingegen darüber, dass Grace‘ Eltern keine große Rolle spielten, denn schon ihre kurzen Auftritte haben mich gehörig genervt.

Die drohende Auslöschung der Wölfe brauchte etwas Spannung in die Handlung, die für mich so manche Längen hatte. Auch wenn die Planung ihrer Rettung immer wieder in den Hintergrund gerät, warteten hier einige überraschende Enthüllungen auf den Leser, welche die Situation der Wölfe in neues Licht rückten. Im großen Finale steht schließlich alles auf den Spiel und so mancher trifft eine gewagte Entscheidung, die mich hat mitfiebern lassen. Das Ende empfand ich als runde Sache, die mich versöhnlich stimmen konnte.

„In deinen Augen“ fokussiert sich erneut auf Grace und Sam sowie Cole und Isabel, die sich neuen Herausforderungen stellen müssen. Ich mag die Pairings noch immer sehr, aber insgesamt gab es für mich zu wenig Neues in dem Buch. Stattdessen setzt Maggie Stiefvater auf Bewährtes, das für mich allmählich seinen Reiz verlor und daher zu einigen Längen führte. Mit dem spannenden Finale konnte die Autorin mich dann aber noch einmal begeistern, sodass das Buch von mir drei Sterne erhält.