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Veröffentlicht am 04.01.2017

Die Zukunft der Besonderen-Welt steht auf dem Spiel

Die Bibliothek der besonderen Kinder
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Nach den verheerenden Ereignissen in London sind Jacob, Emma und Addison auf sich allein gestellt. Ihre Freunde und die Ymbrynes befinden sich in den Händen der Wights. Doch die drei sind fest entschlossen, ...

Nach den verheerenden Ereignissen in London sind Jacob, Emma und Addison auf sich allein gestellt. Ihre Freunde und die Ymbrynes befinden sich in den Händen der Wights. Doch die drei sind fest entschlossen, die Verfolgung aufzunehmen. Jakobs neu entdeckte Fähigkeit, mit Hollows zu sprechen, erweist sich dabei gleich als nützlich. Sie treffen auf den mysteriösen Fährmann Sharon, der sie in eine besonders gefährliche Zeitschleife bringt: Devil’s Acre. In diesem Slum aus dem viktorianischen Zeitalter ist man nirgends sicher. Ob sie hier herausfinden können, wo Wights ihre Gefangenen festhalten?

Ich habe mich riesig gefreut, dass nach anderthalb Jahren des Wartens mit „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ endlich der Abschluss der Trilogie erschienen ist. Zu gern wollte ich wissen, wie es nach den brisanten Entwicklungen auf den letzten Seiten des zweiten Bandes weitergeht. Auch die kürzlich erschienene Verfilmung des ersten Bandes schürte meine Vorfreude. Neugierig begann ich mit der Lektüre. Die Geschichte startet dort, wo der Vorgänger aufhörte. Jakob, Emma und Addison haben sind der Gefangennahme entgangen, aber ein Hollow hat sie entdeckt. Diesen scheint Jakob aber tatsächlich zumindest in begrenztem Maß kontrollieren zu können. Wie ihm diese neuentdeckte Fähigkeit wohl auf seinem weiteren Weg hilft?

Die Rettung der Gefangenen hat für die drei Freunde oberste Priorität, weshalb sie sich bald auf den Weg machen, um sie zu suchen. Dabei machen sie rasch eine neue Bekanntschaft. Der Fährmann Sharon ist wirklich der Knaller. Er kleidet sich wie der Sensenmann, hat einen trockenen Humor und eine kratzbürstige Art, aber unter all dem steckt ein liebenswerter Kern. Nachdem die Zahl der Agierenden massiv reduziert wurde, ist er ein toller Neuzugang. Mit dem mysteriösen Mr. Bentham greift etwas später noch ein weiterer Charakter ins Geschehen ein. Dieser ist schwer zu durchschauen. Ich blieb argwöhnisch und wartete darauf, wie er sich im entscheidenden Moment verhalten wird.

Das Buch braucht eine Weile, um in Schwung zu kommen, doch ich habe die Charaktere mittlerweile so lieb gewonnen, dass ich dennoch durch die Seiten flog. Devil’s Acre bot ordentlich Gruselpotenzial und ich bangte um die Sicherheit der Freunde. Dank der Schwarzweiß-Fotografien, die der Autor erneut gelungen in die Geschichte eingebaut hat, wurden die Bilder in meinem Kopf noch lebendiger. Mit dem Eintreffen im Haus von Mr. Bentham stieg die Spannung dann schlagartig an. Es kommt zu interessanten Enthüllungen, Pläne konkretisieren sich und werden vorbereitet. Ob das alles gelingen wird?

Vor allem für Jacob sind die Ereignisse ein Tanz auf Messers Schneide. Immer wieder blickt er der Gefahr ins Auge, muss Mut und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es war schön zu sehen, wie er daran allmählich wächst. So sind er und seine Verbündeten schließlich bereit für die wichtigste Mission ihres Lebens. Hier holt der Autor noch einmal alles aus seiner Geschichte heraus und bietet dem Leser ein fantastisches, dramatisches und actionreiches Finale, das mich begeistern konnte. Eine für mich besonders wichtige Frage wird leider nicht beantwortet und bleibt meiner Fantasie überlassen. Der ruhigere Ausklang bot schließlich noch einige schöne Überraschungen, die diesen letzten Band der Trilogie gelungen abrunden.

„Die Bibliothek der besonderen Kinder“ ist ein absolut gelungener Trilogieabschluss. An der Seite von Jacob, Emma und Addison begibt der Leser sich auf die Suche nach den Gefangenen der Wights. Dabei lernt man eine durch und durch gefährliche und gruselige Zeitschleife kennen. Die Spannung nimmt kontinuierlich zu bis hin zu einem fulminanten Showdown. Ich bin begeistert und lege diese Trilogie allen Fantasyfans ans Herz!

Veröffentlicht am 04.01.2017

Von der Faszination für Sammlerstücke und einem ganz besonderen Portrait

Das Bild aus meinem Traum
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Pierre-François Chaumont ist ein Sammler. Was inspiriert durch seinen Onkel im Alter von acht Jahren mit dem Sammeln von Radiergummis begann, wurde über die Jahre zu einer immer größeren Leidenschaft. ...

Pierre-François Chaumont ist ein Sammler. Was inspiriert durch seinen Onkel im Alter von acht Jahren mit dem Sammeln von Radiergummis begann, wurde über die Jahre zu einer immer größeren Leidenschaft. Briefbeschwerer, Tabakdosen, Schlüssel… den regelmäßigen Gang ins Auktionshaus finanziert er durch seine Tätigkeit als renommierter Anwalt. Doch seine Frau Charlotte zeigt dafür kein Verständnis und verbannt alle Stücke ins Arbeitszimmer. Eines Tages entdeckt Chaumont das Portrait eines Unbekannten und kommt nicht umhin, es zu ersteigern. Er setzt alles daran, herauszufinden, wer dort abgebildet ist. Damit nehmen die Dinge ihren Lauf…

Mit seinen Büchern „Liebe mit zwei Unbekannten“ und „Der Hut des Präsidenten“ hat mich Antoine Laurain in diesem Jahr schon zweimal begeistern können. Deshalb habe ich mich gefreut, dass nun mit „Das Bild aus meinem Traum“ das dritte Buch des Autors erschienen ist. Das Cover passt mit seiner blau-rot-weißen Aufmachung hervorragend zu den anderen Büchern und deutet an, dass ein Portrait eine wichtige Rolle spielen wird.

Die ersten Seiten des Buches werfen zahlreiche Fragen auf und machten Lust auf die Geschichte. Der Ich-Erzähler Monsieur Chaumont sitzt bei Kerzenschein im Burgund in einer Lagerhalle, umgeben von all seinen Sammlerstücken. Wie ist er in diese skurrile Situation geraten? Um das zu erklären, springt er ein Jahr in die Vergangenheit. Man lernt ihn als Mann mit eigener Kanzlei, toller Frau und Wohnung in Paris kennen. Was der ganze Stolz anderer Leute wäre, erwähnt er eher beiläufig, es scheint nicht berichtenswert. Richtig begeistern kann er sich nur für eins: Seine Sammlung. Wenn die Sprache darauf kommt, dann blüht er auf, erzählt von den Anfängen seiner Leidenschaft, wie sie ihn all die Jahre begleitet hat und gewachsen ist. Ich selbst, die noch nie in einem Auktionssaal saß, fand diese Einblicke interessant und konnte Chaumonts Faszination nachvollziehen.

Ein Schlüsselmoment des Buches ist der Augenblick, in dem Chaumont im Auktionshaus ein Portrait entdeckt, von dem er den Blick nicht abwenden kann. Der unbekannte Portraitierte ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten! Keine Frage, dieses Stück ist für seine Sammlung bestimmt. Seine Euphorie über die neue Errungenschaft, die ich zu Beginn belächelte, entwickelt sich zu etwas Größerem, das radikale Handlungen möglich macht. Wer was sieht wird zu einem wichtigen Thema, dessen Umsetzung mir sehr gut gefallen hat. Dass man etwas erkennt oder eben nicht erkennt bedeutet nicht zwingend, dies auch so zu kommunizieren. Der Autor spielt gelungen mit Wahrheit und Täuschung, löst Ungewissheit nicht immer auf und schafft Freiraum für eigene Vermutungen. Trotz ihrer Kürze war die Geschichte für mich ein eindringliches Leseereignis, das mir noch länger im Kopf bleiben wird.

In „Das Bild aus meinem Traum“ lernt der Leser Monsieur Chaumont kennen, dessen Sammelleidenschaft schon lange das Wichtigste in seinem Leben ist. Die Entdeckung eines Portraits, das ihm aus dem Gesicht geschnitten zu sein scheint, bringt diese Leidenschaft auf eine ganz neue Ebene. Wieder einmal hat Antoine Laurain mich mit einer Erzählung, die sich auf das Wesentliche fokussiert, begeistern können!

Veröffentlicht am 04.01.2017

Über zwei gänzlich verschiedene Charaktere, Zufälle und Schicksale

Dein perfektes Jahr
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Jonathan N. Grief entstammt einer Verlegerdynastie und wohnt seit seiner Scheidung allein in seiner großen Villa. Im Verlag erfüllt er hauptsächlich repräsentative Aufgaben, sodass ihm genug Zeit für ein ...

Jonathan N. Grief entstammt einer Verlegerdynastie und wohnt seit seiner Scheidung allein in seiner großen Villa. Im Verlag erfüllt er hauptsächlich repräsentative Aufgaben, sodass ihm genug Zeit für ein umfassendes Sportprogramm und das Verfassen von Leserbriefen an Presse und Behörden bleibt, mit denen er auf Fehler und Versäumnisse hinweist. Doch dann findet er am Neujahrstag ein Filofax für das kommende Jahr – komplett ausgefüllt mit den verschiedensten kreativen, lustigen und schönen Aufgaben. Jonathan macht sich auf die Suche nach dessen Besitzer. Voller Neugier kommt er aber nicht umhin, selbst ausführlicher darin zu lesen.

Hannah Marx ist Erzieherin und steht kurz vor der Verwirklichung ihres großen Traums: Gemeinsam mit ihrer Freundin Lisa will sie die „Rasselbande“ eröffnen, ihr eigenes Angebot zur Kinderbetreuung auch außerhalb der normalen Kindergarten-Zeiten. Auch ihr Freund Simon, von dem sie sich sehnlichst einen Heiratsantrag wünscht, wird voll eingebunden. Doch dann werfen schlechte Nachrichten all ihre Pläne durcheinander.

Das Buch ist mit seinem bunten Titel, kleinen Sternen auf blauem Grund und seinem lila Buchschnitt ein echter Hingucker. Mir suggerierte diese Aufmachung eine unterhaltsame, lockere Liebesgeschichte. Der Klappentext, der die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt, lässt hingegen vermuten, dass es auch etwas tiefgründiger werden könnte. Neugierig, was denn nun wirklich zwischen den Buchdeckeln steckt, tauchte ich in die Geschichte ein.

Das Buch ist abwechselnd aus der Perspektive von Jonathan und Hannah geschrieben. Jonathans Geschichte beginnt am Neujahrsmorgen mit dem Fund des Filofax. Er wirkte auf mich nicht sonderlich sympathisch: Er liebt das Meckern, ruht sich auf dem Geld und Ruhm seiner Vorfahren aus und ist in seiner täglichen Routine gefangen. Erst die Aufgaben im Filofax bringen ihn ins Nachdenken. Hannah hingegen ist eine lebenslustige Person, die mitten im Leben steht und mit ihrem Schritt in die Selbstständigkeit Mut beweist. Jetzt fehlt nur noch ein Heiratsantrag zum vollkommenen Glück. Dann schlägt jedoch das Schicksal zu und der Leser begleitet sie durch eine schwere Zeit.

Die Geschichten der beiden laufen lange komplett getrennt voneinander und auch zeitlich um einige Wochen versetzt. Sehr schnell ist klar, was das verbindende Element zwischen beiden Geschichten ist, trotzdem kommt es erst mal nicht zu einer Begegnung. Die beiden suchen aneinander vorbei und die Zufälle, die diesen Zustand weiter in die Länge zogen, wurden zunehmend unwahrscheinlich. Das fand ich schade, doch die beiden Handlungsstränge konnten auch für sich überzeugen. Jonathan wurde mir zunehmend sympathisch, ich konnte seine Entscheidungen gut nachvollziehen und fand die charakterliche Wandlung, die er durchmacht, gelungen. Hannahs Geschichte wird hingegen bald traurig. Der Auslöser ist realistisch, damit wird allerdings eine wirklich deprimierende Nachricht gesendet. Weil ich Hannah von Beginn an mochte, hoffte ich, dass sie sich trotzdem ins Leben zurückkämpfen wird.

Die Geschichte ist keine leichte Kost – daran ändert sich auch nichts, wenn man sie mit lila Zuckerguss, Verzeihung, Buchschnitt überzieht. Es regt zum Nachdenken an darüber, was das Leben eigentlich lebenswert macht. Geld, Liebe, Selbstverwirklichung? Kann man aus den Fehlern seine Vergangenheit lernen und ein anderer werden? Was macht ein Schicksalsschlag mit dir, und wie geht es danach weiter? Das Buch bereitet den Schlüsselmoment der Geschichte sorgfältig vor. Danach zieht das Tempo allerdings ordentlich an. Die Autorin hat sich selbst vor die große Aufgabe gestellt, in der Geschichte eine große Bandbreite an Emotionen abzudecken. Das ist ihr durchaus gelungen, führt zur Verwässerung der einzelnen emotionalen Phasen und gerade die schönen Momente waren für mich zu schnell vorbei. Insgesamt hat mich das Buch bis zum zufriedenstellenden Schluss gut unterhalten können.

„Dein perfektes Jahr“ erzählt die Geschichte von Jonathan und Hannah, die sehr unterschiedlich sind und deren Wege sich nur aufgrund eines Zufalls kreuzen. Während Jonathan beginnt, seine Routine und sein Handeln zu hinterfragen, muss Hannah mit der Tatsache umgehen, dass das Schicksal ihre Pläne durchkreuzt. Die Geschichte ist nachdenklich und melancholisch, es gibt aber auch viele schöne, romantische und lustige Momente. Ein Buch für alle, für die die Geschichte über einen Mann und eine Frau mehr als rosarote Seifenblasen bieten soll.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Monumentaler Abschluss der Trilogie

Red Rising - Tag der Entscheidung
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Monatelang hat Darrow als Gefangener des Schakals eingesperrt in völliger Isolation und Dunkelheit verbracht. Doch seine engsten Freunde haben ihn nicht aufgegeben, obwohl seine angebliche Exekution überall ...

Monatelang hat Darrow als Gefangener des Schakals eingesperrt in völliger Isolation und Dunkelheit verbracht. Doch seine engsten Freunde haben ihn nicht aufgegeben, obwohl seine angebliche Exekution überall ausgestrahlt wurde. In einer waghalsigen Aktion wird er gerettet und findet sich in einer Welt wieder, in der ein erbitterter Krieg ausgebrochen ist. Kann er weitere Verbündete gewinnen und seinen Traum eines neuen Zeitalters verwirklichen?

Mit „Red Rising. Tag der Entscheidung“ ist endlich das große Finale rund um den Minenarbeiter Darrow, der sich als Mitglied der Oberschicht ausgegeben hat, um diese von innen heraus zu zerstören, erschienen. Ein wenig schlucken musste ich aufgrund der Seitenzahl, denn dieser letzte Teil ist mit 650 Seiten noch einmal fast 100 Seiten dicker als seine Vorgänger. Gespannt startete ich in die Geschichte und begegnete einem Darrow, der nach Monaten der Isolation völlig entkräftet, aber ungebrochen ist. Weil das ganze Buch aus seiner Perspektive geschrieben ist war für mich klar, dass zügig etwas geschehen muss. Und so las ich mich schon bald durch eine actionreiche Befreiungsaktion.

Größer, höher, schneller, weiter – das war wohl die Devise des Autors, als er dieses Buch schrieb. Denn in diesem letzten Teil geht es um nicht weniger als die Herrschaft über das gesamte Sonnensystem. Dem Leser werden viele spektakuläre Schlachten und Kämpfe auf Raumschiffen und Himmelskörpern geboten, außerdem politische Machtkämpfe, Verhandlungen und Intrigen. Bündnisse schmieden und werden gebrochen, Loyalität bewiesen und Vertrauen missbraucht. Pierce Brown erzählt hier eine monumentale Geschichte vor beeindruckender Kulisse. Für meinen Geschmack hätte er allerdings oftmals etwas weniger ausholen und ins Detail gehen müssen. Obwohl eigentlich ständig etwas geschah, zogen sich die Beschreibungen für mich in die Länge. Gerade seitenlänge Kämpfe und Gespräche hätte man stark kürzen können.

Die meisten wichtigen Charaktere sind schon aus den ersten beiden Bänden bekannt, sodass es an vielen Stellen Wiedersehen der erfreulichen und der weniger erfreulichen Sorte gab. Vor allem bei denen, die schon mit Darrow am Institut waren, wird deutlich, welch gewaltige Entwicklung sie seither durchgemacht haben. Die unflätige Sprache, in der sie miteinander reden, bleibt aber dieselbe. Etwas schwer getan habe ich mich mit der großen Zahl an Nebencharakteren, denn das vorangestellte Personenverzeichnis ist hilfreich, aber gerade die Personen, an die ich mich nicht mehr so gut erinnerte, fehlten hier.

Alle Fans der Sci Fi Action werden bei diesem Buch sicherlich auf ihre Kosten kommen. Ob Mann gegen Mann, im Waffengefecht mit vielen Kämpfern oder im All mit zwei verfeindeten Flotten, hier werden immer wieder entscheidende Kämpfe ausgetragen. Dabei geht es in gewohnter Manier äußerst brutal zu – Gließmaßen werden abgetrennt, Bäuche aufgeschlitzt und Köpfe zerquetscht. Zudem ist niemand sicher, es sterben wieder Hauptfiguren und ich zitterte um das Überleben meiner liebsten Charaktere. Vor allem zum Ende hin spielt der Autor damit geradezu und hatte noch einige Überraschungen im Ärmel, dank derer die letzten Kapitel für mich die besten des Buches waren.

„Red Rising. Tag der Entscheidung“ ist der monumentale Abschluss der Trilogie, in welcher es um nicht weniger als die Herrschaft über das Sonnensystem und den Umsturz der gesamten Gesellschaftsstruktur geht. Brutale Kämpfe und Schlachten werden dem Leser ebenso geboten wie politische Verhandlungen und Machtspiele. Für meinen Geschmack hätte das an vielen Stellen deutlich straffer erzählt werden können. Fans von düsterer, actionreicher Science Fiction sind bei dieser Trilogie genau richtig!

Veröffentlicht am 04.01.2017

Jetzt muss Lila zeigen, was wirklich in ihr steckt

Black Blade
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Lila Merriweather ist Mitglied des Hauses Sinclair, einer der mächtigen Familien, die den magieerfüllten Ort Cloudburst Falls kontrollieren. In den letzten Wochen hat sie getan, was sie am Besten kann: ...

Lila Merriweather ist Mitglied des Hauses Sinclair, einer der mächtigen Familien, die den magieerfüllten Ort Cloudburst Falls kontrollieren. In den letzten Wochen hat sie getan, was sie am Besten kann: Stehlen. In diesem Fall Schwarze Klingen, mit denen Victor Draconi, Erzfeind der Sinclairs und Mörder ihrer Mutter, alle Familien zu vernichten plante. Damit hat sie ihn entscheidend geschwächt, kann einen Angriff aber nicht verhindern. Wird es Lila gelingen, die zu beschützen, die sie liebt?

Endlich ist mit „Die helle Flamme der Magie“ der große Abschluss der Black Blade Trilogie erschienen! Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, das optisch bestens zu den beiden Vorgängern passt und dessen Beschreibung verheißungsvoll klang. Neugierig startete ich in die Geschichte und fand auf einer Diebestour von Lila wieder. Sie hat gemeinsam mit Davon und Felix in den letzten zwei Wochen Victors mächtigste Waffen gestohlen, um zu verhindern, dass er mühelos alle Mitglieder anderer Familien töten, die sich ihm nicht unterwerfen.

Rasch war ich wieder mittendrin in der Geschichte und fieberte mit Lila mit, wann Victor angreifen wird und ob die Familien stark genug sein werden, um sich zu wehren. Nach einigen ruhigen Momenten, in denen man in Lilas Überlegungen eingeweiht wird, geht es auch schon zur Sache. Für diesen letzten Teil zieht die Autorin alle Register und schreckt vor einem Blutvergießen nicht zurück. Bei ihren Ausführungen geht sie nicht zu sehr ins Detail, aber wenn man alle Leichen in diesem Buch stapeln würde, ergäbe das wohl einen ordentlichen Haufen. Lila ist zwar schockiert, bewahrt für die Situation aber einen außerordentlich kühlen Kopf. Sie interessiert sich vor allem für die Sicherheit der Menschen, die ihr wirklich etwas bedeuten, und Rache an Victor. Alles drum herum scheint eher Kollateralschaden zu sein.

Der interessanteste Charakter in diesem Buch war für mich Deah. Nach den Enthüllungen des letzten Bandes steht sie vor einem Dilemma und muss sich entscheiden, wen sie unterstützen will und was das für ihr Wohlergehen und das ihrer Mutter bedeutet. Mit ihren Entscheidungen kann sie großen Einfluss nehmen, weshalb ich immer wieder gespannt war, was sie tun wird. Aber auch Lila, Devon und Felix zu begleiten hat wieder großen Spaß gemacht. Trotz des Actionschwerpunkts gab es auch kurze romantische Momente, die mir gefallen haben. Neben Victor tritt vor allem sein Sohn Blake als Bösewicht in Erscheinung, er blieb für meinen Geschmack allerdings blass und eindimensional.

Wer Action und Kampf mag, der wird in diesem Finale auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Vor allem Lila kann noch einmal richtig zeigen, was in ihr steckt. Die Seiten verflogen im Nu, während ich mitfieberte. Immer wieder erfüllte das kalte Brennen der Magie Lilas Adern – diesen Ausdruck konnte ich ehrlich gesagt irgendwann nicht mehr hören – und sie stürzte sich in wagemutige Aktionen. Das große Finale schließt die Geschichte rund um Lila für mich gelungen und zufriedenstellend ab, sodass ich die Trilogie mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge beende.

In „Black Blade. Die helle Flamme der Magie“ steht für Lila und die Sinclairs alles auf dem Spiel. Können sie die düsteren Pläne von Victor Draconi durchkreuzen, welcher der alleinige Beherrscher von Cloudburst Falls werden will? Trotz kleinerer Kritikpunkte kann ich sagen, dass ich genau das bekommen habe, was ich erwartete: Eine rasante, actionreiche Erzählung, nicht zu tiefgründig oder dramatisch, in welcher das magische Wundertalent Lila ihr Können unter Beweis stellt. Ein tolles Finale für diese magische Reihe, die ich sehr gerne an Fantasy-Fans weiterempfehle!