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Veröffentlicht am 15.09.2016

Können Anna und Sherlock ihren komplexen Plan verwirklichen?

Die lange Reise
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Mai 1891: Nach dem Tod von James Moriarty befinden sich Anna Kronberg und Sherlock Holmes auf der Flucht. Verfolgt werden sie von Moran, der es im Auftrag der Familie Moriarty auf Anna und ihr ungeborenes ...

Mai 1891: Nach dem Tod von James Moriarty befinden sich Anna Kronberg und Sherlock Holmes auf der Flucht. Verfolgt werden sie von Moran, der es im Auftrag der Familie Moriarty auf Anna und ihr ungeborenes Kind abgesehen hat. Um Moriartys Netzwerk zu sprengen und gleichzeitig Moran von ihrer Spur abzubringen, denken sich Anna und Sherlock ein gewagtes Täuschungsmanöver aus. Wird ihr Plan aufgehen?

„Die lange Reise“ ist der dritte Teil der Anna Kronberg-Reihe. Nachdem im ersten Band noch schwerpunktmäßig entwickelt wurde, erzählte das zweite Buch von einem psychologischen Duell zwischen Anna und James Moriarty. Nun war ich gespannt, was sich die Autorin für den dritten Band überlegt hat. Ob jetzt wieder ermittelt wird?

Der Titel des Buches ist Programm, denn auf den ersten Seiten des Buches begleitet der Leser Anna und Sherlock auf einem schier endlosen Fußmarsch durch unwegsames Gelände. Annas Schwangerschaft lässt sie grübeln und zweifeln, und auch Sherlocks Laune ist nicht die beste. Dieser Einstieg zog sich für mich in die Länge und ich fragte mich, welchen Weg die Geschichte denn einschlagen will.

Erst allmählich wird klar, welchen komplexen Plan Anna und Sherlock verfolgen. Dessen Ausführung besteht aus mehreren Schritten und nimmt entsprechend viel Zeit in Anspruch. Der Leser wird dabei lange im Dunkeln gelassen und erfährt erst spät, was di beiden überhaupt vorhaben. Ich war neugierig, ob alles wirklich funktioniert wie geplant, doch wirklich fesseln konnten mich die Ereignisse leider nicht, dafür entwickelten sich die Dinge zu langsam.

Immer wieder drehen sich Annas Gedanken rund um ihre Schwangerschaft. Sie ist überzeugt davon, dass sie das Kind von James Moriarty nicht wird lieben können. Was soll sie nach der Geburt mit dem Kind machen? Welche Auswirkungen hat das Ganze auf ihr berufliches Wirken? Wer sich für diese psychologische Komponente interessiert wird eine interessante Entwicklung beobachten können.

Anna und Sherlock verbringen in diesem Buch mehr Zeit miteinander als zuvor. Im Schmieden von Plänen und deren Umsetzung ergänzen sie sich wirklich gut und die Raffinesse ihrer Pläne war beeindruckend. Die Dialoge der beiden hätten gerne aber mit noch mehr Schlagfertigkeit und Sarkasmus und weniger Melancholie angereichert sein können. Bis zum Schluss hatte ich nicht das Gefühl, den Sherlock Holmes der Autorin wirklich durchschaut zu haben.

Einen klassischen Kriminalfall sucht man in diesem Buch wie schon im Vorgänger vergeblich. Vielmehr geht es darum, James Moriartys kriminelles Netzwerk auszuhebeln. Ein Katz-und-Maus Spiel zieht sich durch das ganze Buch und konnte mich an einigen Stellen überraschen. Insgesamt war mir die lange Reise dann aber einfach zu lang. Zum Ende hin setzen Anna und Sherlock einen besonders gewagten Plan um, was meine Neugierde noch einmal erhöhte. Doch die letzten Seiten haben mich nicht zufrieden stellen können – das soll es nun gewesen sein? Ist vielleicht doch noch eine Fortsetzung der Reihe geplant? Im Januar erscheint mit „Der irische Löwe“ erst einmal das Prequel zu den drei Büchern.

Bei „Die lange Reise“ ist der Name Programm. Den Leser erwartet ein Katz-und-Maus Spiel, bei dem Anna und Sherlock eng zusammenarbeiten müssen, um ihren Verfolger zu überlisten. Die beiden Vorgänger „Teufelsgrinsen“ und „Tiefer Fall“ sollte man unbedingt gelesen haben, um die Handlung nachvollziehen zu können. Für mich kommt das Buch leider nicht an seine Vorgänger heran. Annas macht eine interessante Entwicklung durch, doch die Handlung schritt mir zu langsam voran und hat mich nicht so recht packen können. Ich vergebe drei Sterne an das ungleiche Duo Anna und Holmes!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Im Weltall wird es spannend, auf der Erde bleibt es durchwachsen

Die 100 - Tag 21
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21 Tage sind vergangen, seit die 100 auf der Erde gelandet sind. Seit sie von Erdgeborenen angegriffen wurden, von denen niemand etwas ahnte, hat sich die Atmosphäre im Lager deutlich verändert. Hütten ...

21 Tage sind vergangen, seit die 100 auf der Erde gelandet sind. Seit sie von Erdgeborenen angegriffen wurden, von denen niemand etwas ahnte, hat sich die Atmosphäre im Lager deutlich verändert. Hütten wurden zum Schutz errichtet und einige der Jugendlichen machen sich für den Kampf bereit. Aber sind wirklich alle Erdbewohner gefährlich? Was haben sie mit der entführten Octavia gemacht? Währenddessen spitzt sich die Situation auf den Raumschiffen zu. Der Sauerstoff wird zunehmend knapper und die Phoenix hat sich von den anderen Schiffen abgeschottet. Kann Glass sich und die Menschen, die ihr etwas bedeuten, retten?

Der erste Band der Reihe endete mit einem fiesen Cliffhanger, dank dem ich den zweiten Teil am liebsten sofort gelesen hätte. Zum Glück wurde der Erscheinungstermin von Januar 2016 auf Oktober vorgezogen. Sobald ich das Buch in den Händen hielt, musste ich sofort loslesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es nach dem Angriff der Erdbewohner und der Abschottung der Phoenix weitergeht.

Leider startet das Buch unspektakulärer, als ich es mir erhofft habe. Es beginnt mit der Beerdigung des Jugendlichen, der beim Angriff ums Leben kam. Der Angriff führt zu weiterer Anspannung und Reibereien zwischen den überlebenden 100. Doch die Spannung des Angriffs flacht schnell wieder ab, es wird ruhiger und auf meine drängendsten Fragen gab es weiterhin keine Antwort.

Die Handlung auf der Erde hat Potenzial, das auch im weiteren Verlauf nicht voll ausgeschöpft wird, Immer wieder werden Handlungsstränge spannend begonnen wie die Entführung Octavias oder geheimnisvolle Erkrankungen und dann für meinen Geschmack zu ruhig fortgeführt. Gleichzeitig habe ich mich auch schwer damit getan, mich in die Jugendlichen einzufühlen. Gerne hätte ich noch besser verstanden, was die Ungewissheit, wie es für sie weitergeht, und die fehlenden Antwort auf die Frage, was gerade um sie herum passiert, in ihnen auslöst.

Gut gefallen hat mir, dass es zahlreiche Geheimnisse gibt, die darauf warten, gelüftet zu werden. Es gibt auch wieder einige Rückblicke, welche mich die Charaktere besser verstehen ließen und durch welche dem Leser die Brisanz einiger Geheimnisse erst so richtig bewusst gemacht wird. Einige Auflösungen hebt sich die Autorin für das große Finale auf, doch auch in diesem Mittelteil wird so manches offenbart, das nicht ohne Konsequenzen bleibt.

Am besten gefallen haben mir die Kapitel aus der Sicht von Glass. Sie mag ich von allen Charakteren am meisten. Die Situation auf den Raumschiffen ist dramatischer und spannender als die auf der Erde, weshalb ich mich immer wieder freute, wenn ihr Name über einem Kapitel stand. Die Ausweglosigkeit der Situation auf den Raumschiffen und die Verzweiflung der Menschen hat die Autorin mir gut vermitteln können. Ich habe mit Glass mitgefiebert, ob es ihr gelingen wird, sich, Luke und ihre Mutter zu retten. Ihre Erlebnisse haben mich dazu motiviert, das Buch trotz der eher ereignisarmen Kapitel auf der Erde mit hoher Geschwindigkeit zu lesen.

In „Die 100. Tag 21“ spitzt sich die Situation für die Jugendlichen auf der Erde zu, während die zunehmende Sauerstoffknappheit auf den Raumschiffen für dramatische Szenen sorgt. Auf der Erde wurden zwar spannende Entdeckungen gemacht und erste Geheimnisse gelüftet, doch für mich gab es insgesamt zu wenig Action und die Handlung schritt zu langsam voran. Die Ereignisse auf den Raumschiffen haben mich hingegen fesseln und begeistern können. Ich freue mich daher schon sehr auf den finalen Teil „Die 100. Heimkehr“, denn ich bin richtig neugierig, wie die Trilogie enden wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wirklich kreativer Weltentwurf, jedoch mit durchschnittlicher Story

Zodiac
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Die sechzehnjährige Rho gehört zum Volk der Krebse und besucht die renommierte Zodai Universität. Dort lernt sie, die Sterne zu deuten. Doch auf ihre unkonventionellen Methoden reagieren ihre Lehrer mit ...

Die sechzehnjährige Rho gehört zum Volk der Krebse und besucht die renommierte Zodai Universität. Dort lernt sie, die Sterne zu deuten. Doch auf ihre unkonventionellen Methoden reagieren ihre Lehrer mit großer Skepsis. Deshalb nimmt sie auch niemand ernst, als sie ein schlechtes Omen sieht, das sonst niemand entdeckt hat – bis ihr Heimatplanet zerstört wird. Doch Rho sieht noch mehr: Der Feind versteckt sich hinter dunkler Materie und auch die Heimat weiterer Völker. Doch weiterhin glauben ihr nur wenige, dass die Gefahr besteht und von einem in Vergessenheit geratenen dreizehnten Haus ausgeht. Trotzdem macht sich Rho auf, um die Völker zu warnen. Wird sie die Galaxie retten können?

Das Buch weist von der ersten Seite an ein enorm hohes Tempo auf, weshalb ich eine Weile brauchte, um mich in der fantastischen Welt der Autorin zurechtzufinden. Rho lernt man als Studentin kennen, doch ihr Leben wird auf wenigen Seiten völlig auf den Kopf gestellt. Ihre Heimat wird zerstört und kurz drauf erhält sie völlig unverhofft eine neue Position. Trotzdem bleibt Rho erstaunlich cool, weist kurz darauf hin dass sie sich das eigentlich nicht zutraut und legt dann trotzdem gleich los.

Mit Rho bin ich leider nicht richtig warm geworden. Sie hat die stärksten Fähigkeiten, das reinste Herz und das Wohl der Galaxie steht für sie immer an der obersten Stelle. Für meinen Geschmack war sie einfach zu perfekt. Dass sie sich ruckzuck in einer Dreiecksgeschichte wiederfindet bleibt ihr einziger Makel, der meine Sympathien für sie auch nicht steigern konnte.

Mein Lieblingscharakter in diesem Buch war Hysan, einer ihrer beiden Begleiter. Er gehört zum Volk der Waage und ist nie um einen Spruch verlegen. Gleichzeitig ist er unglaublich erfinderisch und technisch begabt und hilft Rho damit immer wieder aus der Patsche. Ihr anderer Begleiter, Mathias, ist deutlich zurückhaltender, weshalb ich mich in Hysan besser hineinversetzen konnte. Auch Rhos Freundin Nishi fand ich klasse, von ihr hätte ich am liebsten noch mehr gelesen.

Obwohl das Tempo der Handlung sehr hoch ist, hatte das Buch für mich einige Längen, denn Rho kommt mit ihren Bestrebungen einfach nicht so recht voran. Den Großteil des Buches ist sie damit beschäftigt, von einem Planeten zum nächsten zu fliegen und dort Diskussionen zu führen. Zwischendurch sterben immer wieder sehr viele Menschen, doch damit das Buch nicht zu dramatisch wird verzichtet die Autorin hier auf ausführlichere Beschreibungen. Stattdessen bleibt der Fokus weiterhin auf dem Vorankommen von Rhos Rettungsmission.

Der Grund dafür, dass die Autorin die Protagonistin in einem Wahnsinnstempo durch die Galaxie jagt, ist schnell gefunden. Sie möchte dem Leser so viele Sternzeichenvölker und ihre Besonderheiten wie nur möglich vorstellen. Jedes Volk sieht anders aus, lebt unter anderen Bedingungen, pflegt eine andere Kultur, hat ein anderes Herrschersystem, eine andere Stärke, andere Kommunikationsmittel und und und. Hier hat Romina Russell große Kreativität bewiesen und zeigt dem Leser nur allzu gerne ihre fantastische Welt, die auch mir sehr gefallen hat. Doch zwölf Völkern gerecht zu werden ist ein sportliches Ziel, was in meinen Augen zulasten der Handlung ging. Das Ende des ersten Bandes bietet noch eine schöne Überraschung, ist insgesamt aber eher traurig und offen. Die Fortsetzung scheint zum Glück nicht zum lange auf sich warten zu lassen, sie erscheint im Dezember auf Englisch.

„Zodiac“ ist der Auftakt einer Fantasyreihe, deren größter Pluspunkt die Kreativität ist, mit welcher die Autorin die zwölf Sternzeichenvölker der Galaxie entworfen hat. Die Handlung erlebte ich leider als durchwachsen, was vor allem daran lag, dass ich bei der Protagonistin die emotionale Tiefe vermisste und mit ihr nicht warm wurde. Dank Spannungshöhepunkten und dem tollen Nebencharakter Hysan ging mir die Lust am Weiterlesen aber nicht verloren. Von mir gibt es daher drei Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich leider schwächer als der Reihenauftakt

Die Sturmschwester
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Ally d’Aplièse ist eine leidenschaftliche Seglerin, die sich auf einem Boot als Frau unter Männern zu behaupten weiß. Als sie und der bekannte Skipper Theo sich näher kommen, schwebt sie im siebten Himmel. ...

Ally d’Aplièse ist eine leidenschaftliche Seglerin, die sich auf einem Boot als Frau unter Männern zu behaupten weiß. Als sie und der bekannte Skipper Theo sich näher kommen, schwebt sie im siebten Himmel. Doch dann erhält sie die Nachricht, dass ihr Adoptivvater gestorben ist. Wie auch den anderen Schwestern hat er ihr Hinweise auf ihre Herkunft hinterlassen. Doch Ally will sich erst einmal auf das Segeln und auf Theo konzentrieren. Dann aber ändert ein einschneidendes Erlebnis ihre Meinung.

Norwegen, 1875: Anna stammt aus einer Bauernfamilie und kann kaum schreiben und lesen. Ihre wenigen Kenntnisse auf diesem Gebiet hat sie durch ihren Nachbarn Jens erworben, der sie gerne heiraten würde. Doch sie sieht in ihm nur einen guten Freund. Als ein Fremder aus der Hauptstadt ihrer Familie einen Besuch abstattet, ändert sich Annas Leben abrupt. In Christiania soll sie unter der Fittiche von Herrn Bayer zu einer professionellen Sängerin ausgebildet werden. Wird sich Anna in dieser völlig neuen Welt zurechtfinden?

Der Auftakt von Lucinda Rileys Reihe rund um die sieben Schwestern hat mir sehr gut gefallen. „Die Sturmschwester“ ist nun der zweite Band ich war gespannt, ob die Autorin das Niveau von „Die sieben Schwestern“ halten kann. Der erste Band endete mit einem Aufeinandertreffen von Maia und Ally in Atlantis eine Weile nach Pa Salts Tod und ich erwartete, dass der neue Band an dieser Stelle beginnt. Etwas enttäuscht war ich deshalb, als „Die Sturmschwester“ erst einmal wieder ganz von vorne beginnt und davon erzählt, wie Ally vom Tod ihres Adoptivvaters erfährt und wie sie die Trauerfeier auf Atlantis erlebt. Sicherlich erfährt man durch die neue Perspektive noch mehr darüber, wie Ally das Erlebnis verarbeitet hat, aber für meinen Geschmack gab es hier zu viele Dopplungen und ich will diese Szenen ehrlich gesagt in den nächsten Bänden nicht wieder und wieder aus einer anderen Perspektive lesen.

Zu Beginn des Romans nimmt sich Lucinda Riley ausführlich Zeit, dem Leser Ally vorzustellen, ohne dass diese ernsthaft in Erwägung zieht, ihre Herkunft zu erkunden. Die Geschichte der verliebten Ally plätschert stattdessen vor sich hin und ich fragte mich, was die Autorin damit erreichen will. Auf Seite 133 kommt dann aus heiterem Himmel die absolute Kehrtwende und ich habe ernsthaft in Erwägung gezogen, das Buch auf der Stelle abzubrechen. Was war das denn? Zack bumm, bitte sehr, jetzt hat Ally einen Grund ihre Herkunft zu erkunden. Bevor meine Frustration zu groß wurde sprang die Geschichte dann erst mal in die Vergangenheit.

Die in Norwegen angesiedelte Vergangenheitsgeschichte hat meine Stimmung zum Glück wieder herumreißen können und mich mit in die faszinierende Welt des Theaters und Gesangs genommen. Lucinda Riley bietet hier eine wirklich süße Vom-Bauernmädchen-zum-Großstadtstar-Geschichte. Diese zog sich für mich allerdings zu sehr in die Länge, bevor es endlich zu dramatischen Wendungen kommt und das Ganze interessanter wurde. Das Ende dieses Handlungsstrangs hat mich nicht zufriedenstellen können, hier fehlte mir ein Abschluss aus Annas Perspektive.

Nachdem die Vergangenheitshandlung mir die Lust am Weiterlesen wiedergegeben hatte, konnte ich mich auch mehr mit Allys weiterer Geschichte anfreunden. Ihre Reise zu ihren Wurzeln hat mich unterhalten können und sie trifft auf Menschen, die mir schnell sympathisch wurden. Insgesamt hatte die Gegenwartshandlung für mich leider wenig Substanz, belohnt den Leser aber immerhin mit der Aufdeckung von zwei wirklich interessanten Geheimnissen rund um Allys Herkunft. Über die Geheimnisse von Pa Salt erfährt man in diesem Band hingegen gar nichts und ich habe das unbefriedigende Gefühl, dass das bis zum siebten und letzten Band so bleibt.

In „Die Sturmschwester“ steht die zweitälteste der Schwestern, Ally, im Mittelpunkt des Romans. Leider fand ich diesen Band schwächer als den Reihenauftakt. Das Buch hatte für mich so manche Längen und auch wenn ich die Geschichte rührend fand hat sie mich nie hundertprozentig packen können. Wer vom Reihenauftakt begeistert war, der sollte der Sturmschwester aber unbedingt eine Chance geben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was geschah mit der Besitzerin des gefundenen Hüftgelenks?

Zorn - Kalter Rauch
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Scheinbar unerklärliche Ereignisse geschehen rund um die Kirche auf dem Hasenberg. Mitten in der Nacht fallen tausende Fische aus dem Himmel und keiner weiß, woher sie kommen. Im Zuge der Aufräumarbeiten ...

Scheinbar unerklärliche Ereignisse geschehen rund um die Kirche auf dem Hasenberg. Mitten in der Nacht fallen tausende Fische aus dem Himmel und keiner weiß, woher sie kommen. Im Zuge der Aufräumarbeiten wird in einem Papierkorb in der Nähe ein künstliches Hüftgelenk gefunden. Zorn und Schröder machen sich an die Ermittlungen und finden bald heraus, dass die Besitzerin des Hüftgelenks, Donata Zettl, unauffindbar ist. Ihr Ehemann Gregor behauptet, nichts über ihren Aufenthaltsort zu wissen. Doch bald schwebt er selbst in Gefahr…

„Kalter Rauch“ ist der inzwischen fünfte Fall für das Ermittlerduo Zorn und Schröder. Ich habe das Buch überraschend erhalten und war deshalb sehr gespannt, wie gut ich in die Reihe hineinfinden werde. Mit vom Himmel fallenden Fischen und einem Hüftgelenk im Papierkorb beginnt der Fall äußerst mysteriös und machte mich neugierig.

In die Geschichte habe ich gut hineingefunden. Man erfährt zu Beginn kurz das wichtigste über die beiden Ermittler, bevor sie sich auch schon an die Arbeit machen. Schnell merkte ich aber, dass Zorn eine private Angelegenheit keine Ruhe lässt. Auch ohne die Vorgeschichte zu kennen habe ich bald erfahren, was los ist und warum sich Zorn so gehen lässt. Dem Namensgeber der Reihe auf seinem Tiefpunkt zu begegnen ist sicherlich nicht die beste Art des Kennenlernens. Mir ist es deshalb zu Beginn schwer gefallen, mich in Zorn und auch in Schröder, der sich als Reaktion auf Zorns Verhalten verschlossen gibt, hineinzuversetzen. Erst im Laufe des Bandes werden die zwei nahbarer und ließen mich verstehen, was in ihnen vorgeht.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht Gregor Zettl, der Mann der Vermissten. Dieser verhält sich von Beginn an höchst eigenartig, und je länger man ihn beobachtet, desto offensichtlicher werden die Anzeichen einer psychischen Erkrankung. Viele Kapitel werden aus seiner Sicht beschrieben und erzählen von der Abwärtsspirale, in die er sich selbst hineinkatapultiert und die durch die geheimnisvolle und gefährliche Person, die ihn bedroht, noch verstärkt wird. Der Gruselfaktor wird dabei immer größer. Aus dem höchst ambivalenten Verhalten der Person, die Gregor bedroht, bin ich aber einfach nicht schlau geworden.

Die tatsächlichen Ermittlungen durch Zorn und Schröder haben mir zu wenig Platz eingenommen. Ein paar Gespräche und ein paar Recherchen führen zu Schlüssen, die auch für den Leser relativ naheliegend waren. Zum Ende hin wurde die Geschichte immer abstruser, weshalb sie mich nicht so richtig hat packen können. Die Auflösung war deshalb auch nicht allzu überraschend und ließ so manche Frage, die mich interessiert hat, unbeantwortet. Insgesamt bleibt mir dieser Roman deshalb vor allem wegen Gregor Zettls Erkrankung und seinen gruseligen Konsequenzen als interessant, aber durchschnittlich in Erinnerung.