Profilbild von NaddlDaddl

NaddlDaddl

Lesejury Star
offline

NaddlDaddl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NaddlDaddl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2017

Genauso schnarchig und kitschig wie Teil 1

Elfenliebe
0

Die Handlung zum zweiten Teil der „Elfen“-Reihe von Aprilynne Pike hört sich nicht sonderlich viel spannender an als die des ersten. Laurel verbringt den Sommer in Avalon und lernt dort mehr über ihr Elfen-Sein. ...

Die Handlung zum zweiten Teil der „Elfen“-Reihe von Aprilynne Pike hört sich nicht sonderlich viel spannender an als die des ersten. Laurel verbringt den Sommer in Avalon und lernt dort mehr über ihr Elfen-Sein. Außerdem kommt sie hier dem Elfen Tamani näher. Als sie jedoch wieder in die Menschenwelt zurückkehrt, merkt sie, dass ihr ihr Alltag und vor allem David gefehlt haben. Trotzdem ist Laurel hin und her gerissen, in welche Welt sie gehört und welchen Jungen sie wirklich liebt.
Die Handlung hat sich also eigentlich nicht großartig geändert, bis auf die Tatsache, dass Laurel nun weiß, dass sie eine Elfe ist und einigermaßen damit umgehen kann. Die großen Themen sind weiterhin Elfen und Liebe, die Orks als böse Bedrohung sind eindeutig zweitrangig. Am Ende wird es zwar dramatisch, aber es wirkt so unglaublich gewollt und konstruiert. Vorher ist eigentlich nichts und auf einmal kommt alles zusammen, geschieht alles total schnell und wird dadurch übertrieben. Das einzige, was mir annähernd gefallen hat, ist die Idee von Avalon, das man hier als Leser zum ersten Mal besucht. Hier hat sich die Autorin eine hübsche kleine Elfenwelt ausgedacht, sogar mit einigermaßen interessanten Regeln und einem Ordnungssystem. Auch über die Geschichte der Elfenwelt erfährt man ab und an etwas. Das fand ich eigentlich ganz nett zu erfahren, aber leider ist alles drum herum so unglaublich übertrieben und nervig.
Was mich zum Schreibstil der Autorin bringt. Ich mag ihn nicht. Punkt, aus, basta. Warum? Weil Aprilynne Pike meiner Meinung nach nicht das geringste Talent dafür hat, Spannung aufkommen zu lassen, die Beschreibungen zu lang und zu viele sind und die Unterhaltungen steif und unrealistisch wirken. Kurz gesagt, eigentlich interessiert mich der Großteil von dem, was die Autorin als nächstes sagen will, überhaupt nicht. Andere mögen ihren Schreibstil als bildlich und märchenhaft empfinden, mir war er zu vollgestopft und schnarchig.
Mit Laurel als Protagonistin bin ich auch nicht warmgeworden. Gut, eigentlich ist das untertrieben, denn ich kann sie nicht ausstehen. Sie ist absolut ekelhaft mädchenhaft, weiß alles besser, ist supernett, allseits beliebt, kann sich in Gefahrensituationen aber auf Knopfdruck in die taffe Heldin verwandeln, die alle rettet. Wer ist sie denn bitte, Supergirl?! Dazu kommt, dass sie sich im Hinblick auf ihre zwei Verehrer David und Tamani absolut unmöglich verhält, denn hier beweist sie so viel Dummheit, Naivität und Scheinheiligkeit, dass es fast schon wehtut!
Die anderen Charaktere scheinen sich außerdem alle um Laurel zu kreisen, als wäre sie die Sonne. David zum Beispiel ist eigentlich ein einigermaßen sympathischer Charakter, doch er ist so absolut vernarrt ist Laurel, dass man es nicht aushalten kann, so übertrieben ist es.
Tamani ist noch schlimmer, denn er ist nicht nur in Laurel vernarrt und versucht ihr dauernd zu beweisen, wie absolut toll er ist, nein, ansonsten scheint er ganz und gar charakterlos zu sein. Was ihn mir nicht gerade sympathisch macht…
Chelsea ist in der Theorie Laurels beste Freundin, aber sie kommt mir zu wenig vor und auch wie die beiden miteinander umgehen, wirkt auch mich zu wenig best-friendly. Und auch Laurels Eltern, die ich als Konzept ganz gelungen finde, tauchen so selten auf, dass sich hier kaum ein Charakter rausbilden kann.
Insgesamt ist „Elfenliebe“ also wirklich kein Buch, das ich empfehlen kann. Na gut, vielleicht denen, die schon Teil 1 gut fanden, aber sonst… nein!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Ein Krampf voller Klischees und platten Charakteren

Elfenkuss
0

Die Handlung allein lässt ja eigentlich schon auf einen unsagbar kitschigen Roman schließen: Die 15-jährige Laurel muss sich mit einigen Veränderungen abfinden. Nicht nur, dass sie nicht mehr zuhause unterrichtet ...

Die Handlung allein lässt ja eigentlich schon auf einen unsagbar kitschigen Roman schließen: Die 15-jährige Laurel muss sich mit einigen Veränderungen abfinden. Nicht nur, dass sie nicht mehr zuhause unterrichtet wird und stattdessen auf eine normale Highschool gehen muss, ihr wachsen auch eines Tages flügelartige Blätter auf dem Rücken. Mit ihren neu gefundenen Freund David versucht sie herauszufinden, was mit ihr geschieht. Erst, als sie im Wald hinter ihrem ehemaligen Elternhaus auf Tamani trifft, erfährt sie die Wahrheit: Dass sie, wie auch Tamani, eine Elfe ist.
Wer mir jetzt noch nicht glaubt, dass man es hier mit einem grässlich kitschigen Jugendroman zu tun hat, der sollte unbedingt weiterlesen. Die Handlung ist dabei nicht wirklich innovativ, wobei ich sagen muss, das ich die Idee von den Elfen der lieben Aprilynne Pike eigentlich ganz interessant finde. Nur was sie daraus macht… Na ja, ich war bei der Handlung? Genau. Die lässt sich wirklich ganz einfach und schnell erklären:
Mädchen kommt auf neue Schule. Mädchen lernt Jungen kennen, der sofort fasziniert von ihr ist. Etwas passiert mit Mädchen, das sie sich selbst nicht so ganz erklären kann. Mädchen findet jemanden, der es ihr erklären kann und dabei auch noch gut aussieht. Liebesdreieck ist im Entstehen. Außerdem gibt es noch böse Orks, die bekämpft werden müssen. Ende.
Das ist, ganz grob, das, was in „Elfenkuss“ passiert. Und ja, es gibt das anscheinend unvermeidliche Liebesdreieck, das schon unfassbar ausgelutscht ist. Was der Autorin nichts auszumachen scheint, sie bedient ja sowieso gerne die Klischees. Perfekte Protagonistinnen, schmalzige, wie aus schlechten Filmen abgeguckte Sätze und vor allem der ultimative Kampf zwischen Gut und Böse. Letzterer hat mich am meisten Nerven gekostet, denn die Autorin vermittelt hier etwas, das einfach von niemandem und schon gar nicht in einem Jugendbuch vermittelt werden sollte, nämlich dass die Guten toll aussehen und perfekt sind, die Bösen hingegen hässlich sind und immer irgendwie seltsam aussehen. Was soll man daraus bitte herauslesen? Jeder, der nicht soo attraktiv ist, hat auch gleich einen schlechten Charakter? Was ist das denn bitte für eine Moral?!
Dann mal weiter zum Schreibstil, denn vieles lässt sich ja mit einem guten, spannenden Schreibstil wieder ausbügeln. Aber nein, nicht so hier. Die Geschichte wird aus Sicht von Laurel erzählt, die 15 Jahre alt ist, da könnte man doch eigentlich erwarten, dass der Schreibstil mit Denkweise und Dialogen auch an Jugendliche erinnert. Was er aber leider überhaupt nicht macht. Stattdessen gibt die Autorin dem Leser Beschreibungen, die viel zu langatmig sind, und Gedanken, die nicht zum Kopf eines Teenagers passen wollen. Dazu kommt, dass die Dialoge teilweise sooo gestelzt und auswendig gelernt klingen, dass ich mich fragen musste, woher Aprilynne Pike denn bitte kommt, denn wenn sie denkt, echte Menschen reden so miteinander, weiß ich auch nicht mehr weiter. Außerdem sollte man durch die Ich-Perspektive ja eigentlich mit der Protagonistin mitfühlen können, aber bei mir kam kaum ein Gefühl an. Da wird zwar geschrieben, wie aufgeregt Laurel doch ist, aber das ist nur eine Beschreibung, nichts weiter. Auch sonst zeichnet sich der Schreibstil der Autorin meiner Meinung nach durch nichts aus. Action wird nicht spannend beschrieben, Humor nicht vorhanden und Neugier war kaum da. Ehrlich, so kalt hat mich noch kein Buch gelassen.
Was ich aber am allerschlimmsten fand an „Elfenkuss“, war Laurel. Für mich ist die der Inbegriff einer schrecklichen Protagonistin. Sie ist perfekt in Aussehen, Persönlichkeit und Verhalten. Ich habe ja schon oft Bücher gelesen, in denen Hauptfiguren als unfassbar attraktiv beschrieben werden, aber das hier toppt wirklich alles. Denn Laurel hat tatsächlich keinen einzigen Makel, ist sogar symmetrisch! Das zusammen ließ mich Laurel nicht sympathischer finden, nein, sie kam mir dadurch regelrecht unausstehlich und zudem verwöhnt vor. Wie sie heult, als sie wie jeder normale Teenie in eine normale Highschool gehen muss. Gaaanz schrecklich.
Aber auch die anderen Charaktere fand ich nicht besser. Okay, David oder auch Chelsea waren mir schon eher sympathisch, aber die Beschreibung der Figuren ist einfach nur furchtbar. Die Autorin gibt den Charakteren keine Vielseitigkeit, es gibt keine Grauzonen, nur Schwarz und Weiß. Die Personen sind so vielseitig wie ein Blatt Papier.
Ich kann das Buch eigentlich nicht weiterempfehlen, aber ich denke, dass es kleinen, 12-jährigen Mädchen gut gefallen würde.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Atmosphärischer Jugendroman, der sich allerdings nicht vor manchem Klischee retten konnte

Die Selbstvergessenen
0

Die Handlung des Buches hört sich interessant an. Sofia Wilden, 16 Jahre alt, wird wegen ihrer großen Klappe auf ein Internat geschickt. Doch anstatt mit anderen Rebellen dort auf die Schule zu gehen, ...

Die Handlung des Buches hört sich interessant an. Sofia Wilden, 16 Jahre alt, wird wegen ihrer großen Klappe auf ein Internat geschickt. Doch anstatt mit anderen Rebellen dort auf die Schule zu gehen, sind alle Schüler zwar wunderschön, aber seltsam teilnahmslos, wodurch sie selbst in die Außenseiterrolle rutscht. Das allein hätte aber vielleicht nicht gereicht, mich zum Lesen des Buches zu animieren, weil es sich anhört wie eins von vielen Jugendbüchern. Nein, der Hauptgrund war, dass „Die Selbstvergessenen“ von Anna Palm, einer jungen deutschen Autorin geschrieben wurde, und ich es spannend fand, ein Buch von ihr zu lesen.
Schon der Prolog, der im Gegensatz zum Rest der Geschichte aus Sicht eines Jungen geschrieben ist, lässt eine düstere Stimmung aufkommen und hört so abrupt auf, dass man sich automatisch fragt, was nun passieren wird. Bis man erfährt, was in diesem Internat Hellenwald eigentlich los ist, dauert es noch eine Weile. Ab jetzt wird die Geschichte aus Sofias Sicht erzählt.
Der Schreibstil der Autorin bringt durch die Ich-Perspektive Sofias Gedanken gut rüber. Die Denkweise dabei schön humorvoll und man merkt fast schon die Ecken und Kanten. Außerdem ist das Buch in einer leichten Umgangssprache geschrieben, was es noch besser lesbar und vor allem authentischer macht. Was mich hier allerdings gestört hat, ist, dass die Jugendlichen dauernd in so einem Deutsch-Englisch-Mischmasch reden, der schon ziemlich übertrieben ist. Ja, die Teenies heutzutage lassen auch mal das ein oder andere englische Wort einfließen, aber so krass ist es lange noch nicht! Ansonsten bringt Anna Palm die Stimmung des Romans super rüber. Vor allem, als Sofia sich inmitten der perfekten Schüler befindet und sich einsam vorkommt, konnte ich ihre Gefühle sehr gut nachempfinden. Leider findet man in „Die Selbstvergessenen“ aber auch die typischen Jugendroman-Stellen, bei denen man nur den Kopf schütteln möchte. Zum Beispiel, als Sofia zum ersten Mal auf Sam trifft und ihn sofort anhimmelt. Auch klischeehafte Sprüche zwischendurch dürfen nicht fehlen und schon gar nicht das Happy End, das auf mich irgendwie leicht lächerlich gewirkt hat. Sorry…
Die Protagonistin ist vom Charakter her weitendgehend sympathisch. Sie ist keine dieser zugeschliffenen Hauptpersonen, die unbedingt perfekt sein müssen, und es macht Spaß, die Geschichte aus ihrer sicht zu hören, weil sie sie mit einer Portion Humor garniert. Ja, gut, ihre Ausraster anfangs wirkten auf mich dann doch ein bisschen krass, aber ansonsten wirkt sie wie ein mehr oder weniger normaler Teenager. Vor allem ihre Selbstzweifel eben in der Situation, als sie gerade neu im Internat ankommt…die wirken richtig echt. Die restlichen Charaktere hingegen kamen meiner Meinung nach nicht ganz so gut raus wie Sofia, höchstens noch Sam.
Alles in allem hat Anna Palm hier einen guten, soliden Jugendroman geliefert, der mir allerdings nicht sonderlich in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 23.02.2017

Willkommen bei den Royals – ein spannender Auftakt

Paper Princess
0

Was die Handlung von „Paper Princess – Die Versuchung“ angeht, so ist sie unglaublich interessant und auch spannend. Ella ist quasi in der Gosse aufgewachsen und hat ihren Vater nie kennengelernt. Nachdem ...

Was die Handlung von „Paper Princess – Die Versuchung“ angeht, so ist sie unglaublich interessant und auch spannend. Ella ist quasi in der Gosse aufgewachsen und hat ihren Vater nie kennengelernt. Nachdem dann ihre Mutter stirbt, taucht Callum Royal auf, der behauptet, ihr Vormund zu sein und nimmt sie mit in seine Villa, wo sie fortan leben soll. Zusammen mit seinen fünf Söhnen, die sie von Anfang an nicht leiden können. Es ist ja ein ganz schöner Umschwung für Ella, nach ihrem bisherigen Leben in die Villa der Royals einzuziehen und auf Astor Park zur Schule zu gehen. Beides ist nicht gerade einfach für die Protagonistin und sie muss sich nicht nur mit Mobbing in der Schule herumschlagen, sondern auch mit der Abneigung, die ihr von den Royal-Brüdern von Anfang an entgegen schlägt. Dabei muss sie echt vorsichtig mit den Fünf sein, denn sie scheinen alle nicht bloß kleine Macken zu haben, sondern vor allem auch Geheimnisse.
Ich kam auch direkt in die Handlung rein und war sofort mitten in der Welt von Emma und den Royals. Die Seiten konnten gar nicht schnell genug gelesen sein, weil ich wissen wollte, was es mit dem Verhalten der Brüder auf sich hat, und es hat auch nie an Spannung gefehlt. Das Ende ist dann ein Cliffhanger der besonders miesen Sorte, denn es lässt einen mit offenem Mund zurück. Ich will nicht zu viel verraten, aber ooooooh Gott! Ohgottogottogott!! Ich bin nur froh, dass Teil 2 schon bald herauskommen wird.
Was mich an der Handlung allerdings gestört hat, war die Tatsache, dass sie sich vollkommen auf Ella und ihre Beziehung zu den Royals konzentriert. Es gibt zwar schon noch andere Themen - Schule, Valerie, Ellas Arbeit -, aber die werden nur, als sie neu sind, mal ein wenig mehr behandelt und sind dann Nebensache, aber so richtig.
Na ja, mal ein bisschen weg von der Handlung und hin zum Schreibstil, der mich so richtig geflasht hat. Die beiden Autorinnen, die unter dem Pseudonym Erin Watt schreiben, haben es einfach drauf, denn das Buch lässt sich einfach nur super lesen. Dabei finde ich vor allem die Dialoge fantastisch, denn sie wirken authentisch und frisch, nicht gestelzt oder so. Oft reden die Personen in Umgangssprache miteinander und das macht mir das Buch irgendwie noch sympathischer. Und dann dieser Humor. Ich habe hier wirklich viel lachen oder zumindest schmunzeln müssen, weil Ellas Gedanken oder die Dialoge einfach herrlich witzig waren. Oder es kam zu Situationen, die richtig amüsant waren.
Was die Charaktere angeht, muss ich sagen, haben die Autorinnen total interessante Figuren erschaffen, die sooo schön vielschichtig sind und deren Entwicklung man auch verfolgen kann. Ella ist dafür das beste Beispiel, denn sie als Protagonistin mochte ich unglaublich gerne. Sie ist taff und kein hilfloses kleines Mädchen und einfach richtig cool. Wegen ihres tollen Humors passt es perfekt, dass aus ihrer Sicht geschrieben wird, sie alles aus Ich-Perspektive erzählt. Ella wirkte auf mich auch sehr realistisch, ich konnte ihre Handlungen immer nachvollziehen. Wie sie Callum gegenüber erstmal total misstrauisch ist, dann aber doch nachgibt. Wie sie sich anfangs mit Haut und Haaren gegen die Anziehung zu Reed wehrt. Wie fehl am Platz sie sich anfangs in Astor Park und auch in ihrem neuen Zuhause fühlt, weil sie eine ganz andere Lebensart gewohnt ist. Sie ist quasi auf einen Schlag zur Prinzessin gemacht worden und weiß noch nicht recht, wie sie damit umgehen soll, was meiner Meinung nach auch völlig verständlich ist. Und doch...nach kurzer Zeit gewöhnt sie sich langsam daran und als sie dann selbst überrascht ist, wie selbstverständlich einem Reichtum nach so kurzer Zeit werden kann, hat das auch wieder richtig schön authentisch gewirkt.
Aber auch die Royal-Brüder sind mir mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen, was sie einem ja nicht ganz einfach gemacht haben. Dabei muss ich gestehen, dass ich Reed fast am wenigsten mag. Wobei, es ist nicht so, dass ich ihn nicht mag, nur verhält er sich am Anfang am schlimmsten, setzt Ella am meisten zu und hat bei mir später auch nicht genug Pluspunkte gesammelt, damit er zu den anderen aufholt. Außerdem nervt es, dass er, nachdem er einmal aufgetaucht ist, auf jeder Seite mindestens einmal namentlich erwähnt werden muss. Echt jetzt? Ich meine, ist klar, Reed geistert eben in Ellas Gedanken umher, aber muss jemand denn wirklich so allgegenwärtig sein, das ganze verdammte Buch über? Ansonsten finde ich, dass seine Beweggründe ganz gut rübergebracht werden.
Sebastian und Sawyer, die Zwillinge und gleichzeitig die jüngsten, fand ich irgendwie ulkig. Und Gideon, der Älteste, scheint zwar okay zu sein, kommt aber einfach zu wenig vor, als dass ich mir ein gutes Bild von ihm hätte machen können. Überhaupt scheinen die Drei die unwichtigeren der Royal-Brüder zu sein.
Easton hingegen ist bei mir irgendwann zum absoluten Liebling avanciert. Wer den Roman anfängt zu lesen, wird wohl erstmal den Kopf schütteln und sich fragen, wie ausgerechnet Easton sympathisch werden kann und anfangs konnte ich ihn ja auch nicht leiden, aber später dann... Ich finde ihn einfach super, seine Macken sind zwar nicht gerade ohne, aber er hat eine herrlich ironische Art und wie er gegen Ende mit Ella umgeht ist sooo süß.
Die restlichen Charaktere allerdings sind nicht ganz so gut ausgearbeitet wie Ella und die Jungs, mit Ausnahme von Callum Royal, den Vater. Ansonsten bekommt man wie ich finde nicht so einen guten Eindruck von den anderen, ob das jetzt Brooke ist, Val oder Jordan. Was wirklich schade ist, denn meiner Meinung nach hätten diese Nebencharaktere auch noch viel Potenzial.
Aber insgesamt ist „Paper Princess – Die Versuchung“ ein wirklich gelungener Auftakt zu einer sehr coolen Romanreihe.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Außergewöhnliche Liebesgeschichte, die mich aber nicht ganz berühren konnte

All die verdammt perfekten Tage
0

Finch und Violet stehen beide auf dem Dach ihrer Schule und denken über den Tod nach – ein Ereignis, das die beiden irgendwie verbindet. Danach erkunden sie für ein Schulprojekt die Umgebung und erleben ...

Finch und Violet stehen beide auf dem Dach ihrer Schule und denken über den Tod nach – ein Ereignis, das die beiden irgendwie verbindet. Danach erkunden sie für ein Schulprojekt die Umgebung und erleben dabei großartige, aber auch kleine Augenblicke. Die beiden lernen sich besser kennen, freunden sich an… und während Violet wieder das Leben für sich entdeckt, geht es Finch immer schlechter.
„All die verdammt perfekten Tage“ wird abwechselnd aus Sicht von Finch und Violet erzählt, den beiden Hauptpersonen. Finch wird in der Schule für einen Freak gehalten, Violet zieht sich seit dem Tod ihrer Schwester zurück und ist extrem unglücklich. Der Unterschied, den Jennifer Niven zwischen diesen beiden Sichtweisen herstellt, ist gigantisch und damit genau so, wie er sein sollte, wenn man zwei Personen beschreibt. Sie hat es geschafft, beide Charaktere super zu beschreiben und auch ihre Entwicklung schön darzustellen. Violet war mir zwar nicht gaaanz so sympathisch, aber sie ist okay. Finch hingegen ist ein unglaublich interessanter Charakter, und gerade seine verrückte Art machte ihn mir richtig sympathisch.
Auch die Story ist interessant und vor allem originell. Die beiden Protagonisten besuchen mehr oder weniger besondere Orte überall in Indiana und kommen sich dabei immer näher. Wobei man hier nicht eine dieser typischen Liebesgeschichten hat, es wird auch nicht auf klischeehaft-kitschige Art beschrieben, nein, es entwickelt sich eher ungewöhnlich und auch total süß.
Das hört sich jetzt alles unglaublich gut an, aber mir hat es bei diesem Jugendbuch doch an etwas gefehlt. Ich kann noch nicht einmal genau sagen, was es war, aber irgendwie hat es mich nicht so mitreißen können, wie man es erwarten würde. Und das Ende hat mir persönlich nicht gefallen, aber das ist wohl eindeutig Geschmackssache.
Insgesamt ist „All die verdammt perfekten Tage“ aber ein sehr schöner und auch außergewöhnlicher Roman über das Leben, der mich nur nicht ganz so berührt hat.