Witzige Ideen und Einfälle, aber die Umsetzung ist dann doch nicht so gut.
Die verkehrte StadtIch bin ein wenig zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Wobei man da wahrscheinlich sagen muss, dass ich nicht wirklich die Zielgruppe bin.
Die Geschichte ist schon sehr interessant, vor allem Quiver ...
Ich bin ein wenig zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Wobei man da wahrscheinlich sagen muss, dass ich nicht wirklich die Zielgruppe bin.
Die Geschichte ist schon sehr interessant, vor allem Quiver Town hat mir echt gut gefallen und die ganzen Seltsamheiten, die hier beschrieben wurden. Es ist also echt interessant zu lesen, was sich Alyson Noël da ausgedacht hat. Andererseits finde ich, dass eben die hier ein wenig kurz kommen. Die Stadt wird ziemlich schnell normal, was zwar einerseits gut ist, weil das die Handlung nach vorne bringt, aber auch dafür sorgt, dass ich nicht ganz so viel über Quiver Town gelesen habe, wie ich gerne hätte. Ansonsten fand ich den Verlauf der Handlung ziemlich interessant, aber bei vielem kam es mir ziemlich hastig erklärt vor. Beziehungsweise wurde manches einfach dem Leser vorgesetzt, ganz ohne große Erklärung. Was ich doch sehr schade fand, war, wie wenig viele der Charaktere eigentlich vorkommen. Ich dachte eigentlich, dass Grimslys Freunde Ming, Ollie und Penelope häufiger in der Geschichte vorkommen, sogar zu den Hauptcharakteren gehören würden, aber eigentlich ist Grimsly die einzige Person, die in der Geschichte wirklich wichtig ist.
Ganz allgemein bin ich der Meinung, dass die Handlung in "Die verkehrte Stadt", selbst für ein Kinderbuch, sehr vereinfacht wurde.
Den Schreibstil kann ich kaum kritisieren. Er ist gut zu lesen und ich fand es schön, dass man alles aus Sicht von Grimsly erfährt, der ja der einzige Normale in Quiver Town ist, gleichzeitig aber mit all den Verrücktheiten aufgewachsen ist. Man kommt also gut durch und alle Orte und Personen sind schön anschaulich beschrieben, ich konnte mir das alles gut vorstellen. Die Gefühle kam bei mir allerdings nicht so richtig an und es war auch nicht sooo spannend. So konnte ich das Buch immer sehr einfach wieder aus den Händen nehmen und war nicht in diesem Lesesog gefangen. Was mir auch noch aufgefallen ist, war, dass der Schreibstil auffällig unkindlich war. Was ich zwar nicht sonderlich schlimm fand, ich mir aber vorstellen kann, dass es für Jüngere nett gewesen wäre, hätte die Autorin ein wenig kindlicher geschrieben. Stattdessen wirkte der Schreibstil eher nüchtern und aufgeklärt.
Einen etwas größeren Kritikpunkt habe ich dann wegen der Charaktere. Das liegt vor allem daran, dass, wie schon gesagt, Grimsly die einzige Figur im Buch war, die wirklich wichtig war. Die anderen werden zwar vorgestellt und tauchen dann ab und an mal auf, aber sie hatten für mich keine großartige Persönlichkeit. Was dann dazu führte, dass es nur Grimsly zum Identifizieren gab. Er ist auch ein recht guter Charakter zur Identifikation, so als Junge, der inmitten all des Seltsamen normal ist, mit dem Wunsch, auch etwas Besonderes zu sein. Aber trotzdem war er mir doch eher neutral. Heißt, weder mochte ich ihn besonders gerne, noch konnte ich ihn nicht leiden. Aber sein Job als Tierbestatter war schon ganz witzig, das habe ich auch noch nie gehört.
Ich habe zwar noch nichts dergleichen gelesen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es noch weitere Teile zu Quiver Town geben könnte. Ob ich die dann lesen würde, ist zwar mehr als fraglich, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Bücher für Kinder sehr schön als erste "richtige" Lektüre geeignet sind.
Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, denn ich hatte keine besonders hohen Erwartungen an das Buch. Trotzdem hatte ich mir ein wenig mehr erwartet, vor allem ein wenig mehr Charakterbeschreiung und Spannung. Ansonsten ist "Die verkehrte Stadt" ein nettes Buch, das ich denen empfehlen kann, die gerade richtig lesen gelernt haben und nun ein schönes, witziges Buch suchen.