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Veröffentlicht am 07.06.2020

Witzige Ideen und Einfälle, aber die Umsetzung ist dann doch nicht so gut.

Die verkehrte Stadt
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Ich bin ein wenig zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Wobei man da wahrscheinlich sagen muss, dass ich nicht wirklich die Zielgruppe bin.
Die Geschichte ist schon sehr interessant, vor allem Quiver ...

Ich bin ein wenig zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Wobei man da wahrscheinlich sagen muss, dass ich nicht wirklich die Zielgruppe bin.
Die Geschichte ist schon sehr interessant, vor allem Quiver Town hat mir echt gut gefallen und die ganzen Seltsamheiten, die hier beschrieben wurden. Es ist also echt interessant zu lesen, was sich Alyson Noël da ausgedacht hat. Andererseits finde ich, dass eben die hier ein wenig kurz kommen. Die Stadt wird ziemlich schnell normal, was zwar einerseits gut ist, weil das die Handlung nach vorne bringt, aber auch dafür sorgt, dass ich nicht ganz so viel über Quiver Town gelesen habe, wie ich gerne hätte. Ansonsten fand ich den Verlauf der Handlung ziemlich interessant, aber bei vielem kam es mir ziemlich hastig erklärt vor. Beziehungsweise wurde manches einfach dem Leser vorgesetzt, ganz ohne große Erklärung. Was ich doch sehr schade fand, war, wie wenig viele der Charaktere eigentlich vorkommen. Ich dachte eigentlich, dass Grimslys Freunde Ming, Ollie und Penelope häufiger in der Geschichte vorkommen, sogar zu den Hauptcharakteren gehören würden, aber eigentlich ist Grimsly die einzige Person, die in der Geschichte wirklich wichtig ist.
Ganz allgemein bin ich der Meinung, dass die Handlung in "Die verkehrte Stadt", selbst für ein Kinderbuch, sehr vereinfacht wurde.
Den Schreibstil kann ich kaum kritisieren. Er ist gut zu lesen und ich fand es schön, dass man alles aus Sicht von Grimsly erfährt, der ja der einzige Normale in Quiver Town ist, gleichzeitig aber mit all den Verrücktheiten aufgewachsen ist. Man kommt also gut durch und alle Orte und Personen sind schön anschaulich beschrieben, ich konnte mir das alles gut vorstellen. Die Gefühle kam bei mir allerdings nicht so richtig an und es war auch nicht sooo spannend. So konnte ich das Buch immer sehr einfach wieder aus den Händen nehmen und war nicht in diesem Lesesog gefangen. Was mir auch noch aufgefallen ist, war, dass der Schreibstil auffällig unkindlich war. Was ich zwar nicht sonderlich schlimm fand, ich mir aber vorstellen kann, dass es für Jüngere nett gewesen wäre, hätte die Autorin ein wenig kindlicher geschrieben. Stattdessen wirkte der Schreibstil eher nüchtern und aufgeklärt.
Einen etwas größeren Kritikpunkt habe ich dann wegen der Charaktere. Das liegt vor allem daran, dass, wie schon gesagt, Grimsly die einzige Figur im Buch war, die wirklich wichtig war. Die anderen werden zwar vorgestellt und tauchen dann ab und an mal auf, aber sie hatten für mich keine großartige Persönlichkeit. Was dann dazu führte, dass es nur Grimsly zum Identifizieren gab. Er ist auch ein recht guter Charakter zur Identifikation, so als Junge, der inmitten all des Seltsamen normal ist, mit dem Wunsch, auch etwas Besonderes zu sein. Aber trotzdem war er mir doch eher neutral. Heißt, weder mochte ich ihn besonders gerne, noch konnte ich ihn nicht leiden. Aber sein Job als Tierbestatter war schon ganz witzig, das habe ich auch noch nie gehört.
Ich habe zwar noch nichts dergleichen gelesen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es noch weitere Teile zu Quiver Town geben könnte. Ob ich die dann lesen würde, ist zwar mehr als fraglich, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Bücher für Kinder sehr schön als erste "richtige" Lektüre geeignet sind.
Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, denn ich hatte keine besonders hohen Erwartungen an das Buch. Trotzdem hatte ich mir ein wenig mehr erwartet, vor allem ein wenig mehr Charakterbeschreiung und Spannung. Ansonsten ist "Die verkehrte Stadt" ein nettes Buch, das ich denen empfehlen kann, die gerade richtig lesen gelernt haben und nun ein schönes, witziges Buch suchen.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Ein wunderbar atmosphärischer Fantasy-Roman mit tollen Protagonisten

Das Lied der Krähen
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Ich bin ja vor allem durch mein Praktikum auf "Das Lied der Krähen" aufmerksam geworden, ansonsten weiß ich nicht, ob dieser Hype nicht vielleicht ein erst einmal an mir vorbeigegangen wäre. Aber so habe ...

Ich bin ja vor allem durch mein Praktikum auf "Das Lied der Krähen" aufmerksam geworden, ansonsten weiß ich nicht, ob dieser Hype nicht vielleicht ein erst einmal an mir vorbeigegangen wäre. Aber so habe ich dann doch ein bisschen nach dem Buch gesucht und vor allem die Pinterest-Pinnwand der Autorin hat mich neugierig gemacht.
Und es war eine großartige Entscheidung, denn "Das Lied der Krähen" hat mich richtig geflasht. Die Geschichte an sich ist schonmal richtig spannungsgeladen. Man kommt direkt im Geschehen an, lernt die wichtigsten Charaktere kennen. Hier wird nicht lange gewartet, bis endlich mal Fahrt aufgenommen wird. Nein, es geht los und immer wieder geschieht etwas Neues, das noch mehr Action hereinbringt. Wobei das Buch nicht nur durch die Action so spannend wird, mir haben besonders die Hintergründe von allem gefallen, wie verstrickt die Story ist, die verschiedenen Motive. Und manche Ereignisse sind zwar ein wenig vorhersehbar, aber vieles dann doch wieder nicht, man wird noch oft genug überrascht. Außerdem auch die Liebesgeschichten, die angedeutet werden. Richtig, angedeutet. Denn man wird von der Lovestory nicht wie in anderen Jugendbüchern wie von einem Brett erschlagen, nein, sie bahnen sich leise an, sind ein bisschen schief und schräg, aber haben mich trotzdem sehr berühren können. Etwas, das ich auch noch nicht oft hatte. Was aber fast am coolsten ist, ist die allgemein düstere Stimmung, die in der Geschichte aufkommt. Das dunkle Cover passt hier sehr gut zum Inhalt, einfach weil er so schonungslos und teilweise brutal ist. Manche Szenen waren ein wenig eklig (na gut, sogar mehr als ein wenig eklig) und oft handeln die Personen einfach so rücksichtslos und unmoralisch, dass es dich richtig stocken lässt. Fand ich einfach nur mega toll, denn so hat das Ganze für mich an Authentizität gewonnen.
Die ganze Welt, in der "Das Lied der Krähen" spielt, fand ich außerdem auch sehr interessant. ich habe zuvor ja noch kein Buch von Leigh Bardugo gelesen, aber sie hat da eine richtig tolle Welt erschaffen. Die unterschiedlichen Länder, jedes anscheinend mit einer anderen Kultur. Die Sprachen, die Traditionen, die Feste, die man mitbekommt. Das ist alles mit so viel Liebe zum Detail ausgedacht, dass ich einfach fasziniert sein musste.
Der Schreibstil der Autorin tat dann sein Übriges, um mich vom Buch zu überzeugen. Die Beschreibungen sind in Maßen und sinnvoll, sodass man sich alles vorstellen kann, es aber nicht langatmig wird. Die Geschichte lässt sich super lesen, schön flüssig, selbst wenn die Welt eher an die Zeit der Industrialisierung erinnert und damit auch die Sprache des Romans. Die Dialoge sind einfach herrlich, man hört hier förmlich die Gruppendynamik heraus zwischen den sechs Außenseitern. Es wundert mich wirklich fast ein bisschen, dass mir der Schreibstil so gut gefällt, weil in dritter Perspektive und Vergangenheitsform geschrieben wird, eigentlich genau die Kombination, die ich am wenigsten mag. Aber hier schaffte es die Autorin komischerweise trotzdem, dass ich unglaublich gut in die Story reingefunden und richtig mitgefiebert habe. Am Ende war ich richtig geschafft. Das einzige, was mir manchmal aufgefallen ist, war die nicht ganz so günstige Übersetzung, das hörte sich an ein paar Stellen holprig an.
Dadurch, dass die Geschichte von fünf Charakteren erzählt wird, dachte ich eigentlich nicht, dass man so gut mit ihnen allen mitfühlen kann. Ich dachte, es würde mich eher nerven, weil ich ein oder zwei Favoriten haben würde. Doch dann kam es gar nicht so. Zwar habe ich in Kaz und Inej Lieblingscharaktere gefunden, aber die beiden führen auch nur ganz knapp an, auch Nina, Jesper, Matthias und Wylan haben sich in mein Herz geschlichen. Die Sechs sind aber auch alle so herrlich unterschiedlich und haben so offensichtliche Schwächen, die nicht affektiert wirken, sondern einfach schön realistisch. Kaz, der Meisterdieb, der mit seinen genialen Plänen schon einige knifflige Aufträge ausgeführt hat. Aus Sicht der anderen wirkt er immer unnahbar, distanziert, aber wenn er erzählt, erfährt man seine Hintergründe und das macht seine jetzigen Handlungen nachvollziehbar. Inej, die "das Phantom" genannt wird, weil sie eine so herausragende Spionin ist, dazu noch erstklassige Mörderin, die aber eigentlich ein großes Herz hat. Nina mit ihrem so selbstsicheren Auftreten und den wirklich spannenden Fähigkeiten. Ich fand es jedes Mal wieder cool, wenn sie ihre Entherzer-Kraft eingesetzt hat, selbst wenn der Anlass eher ein langweiligerer war. Und trotzdem hat auch sie ihre verletzliche Seite, hadert mit Entscheidungen. Jesper, zu dem seine Pistolen genauso gehören wie seine Gliedmaßen und der anscheinend immer in Bewegung sein muss. Der die Gruppe mit Nina zusammen auflockert, aus todernsten Stimmungen herauslockt. Matthias, dessen Ansichten am Anfang auf jeden Fall etwas gewöhnungsbedürftig waren, der aber auch immer seine Gründe hatte und mich letztendlich von sich überzeugen konnte. Und Wylan, der in dieser skrupellosen Gruppe sehr jung und naiv wirkt und den ich gerade deswegen sehr mochte.
Sie alle machen so tolle Entwicklungen durch und müssen dauernd schwere Entscheidungen treffen. Besonders das Hadern der einzelnen Figuren mit der Moral war unfassbar spannend.
Ich habe das Buch vor allem zum Ende hin kaum noch aus den Händen legen können, weil es mich richtig gefesselt hat. Und nach dem fiesen Cliffhanger gibt es nur noch zu sagen: Ich will weiterlesen! Ach ja, und dass ich es jedem empfehle.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Hundert Seiten mehr hätten dem Buch gut getan

Coldworth City
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Als ich gesehen habe, dass Mona Kasten ein neues Buch veröffentlicht, war mir eigentlich sofort klar, dass ich es lesen muss. Nach ihrer Again-Reihe war ich ja total begeistert von ihr. Deswegen war es ...

Als ich gesehen habe, dass Mona Kasten ein neues Buch veröffentlicht, war mir eigentlich sofort klar, dass ich es lesen muss. Nach ihrer Again-Reihe war ich ja total begeistert von ihr. Deswegen war es mir auch ziemlich egal, dass "Coldworth City" etwas ganz anderes war als das New Adult Genre, aus dem ich die Autorin kannte, ich war vielleicht auch einfach neugierig, wie sie wohl in einem anderen Genre ist.
Und ich muss sagen, ganz überzeugen konnte Mona Kasten mich mit dem neuen Buch nicht. Das liegt nicht mal so sehr an dem, was viele hier kritisiert haben, dass die Idee so unoriginell wäre. Wenn es daran liegen würde, hätte auch die Again-Reihe weniger Begeisterung hervorrufen dürfen. Ich meine, klar, die Geschichte von "Coldworth City" erinnert an die X-Men. Eine nicht ganz so weit entfernte Zukunft, Mutanten, die gefürchtet beziehungsweise nicht als den "normalen" Menschen gleichwertig angesehen werden, Kampf der Mutanten gegen diese Ungerechtigkeit. Das ist natürlich nicht neu. Aber das ist auch nicht schlimm, wann gibt es heutzutage denn noch komplett neue Ideen?
Nein, was mich am meisten an der Geschichte per se gestört hat, war die Länge und zwar, dass mir das Buch viel zu kurz war. Die Geschichte hätte eigentlich ziemlich gut sein können. Sie ist auch so ziemlich gut, aber dadurch, dass das Buch nur etwas über 300 Seiten umfasst, wird viel zu viel viel zu schnell abgewickelt. Besonders gegen Ende hin bekommt man das zu spüren, wenn die Pläne nicht mehr großartig erklärt werden, sondern nur noch durchgeführt, wenn man das Gefühl hat, die Entscheidungen der Charaktere nicht so richtig nachvollziehen zu können. Darunter leidet nicht nur der Hauptstrang der Geschichte, der aus der Untergrundbewegung aus Mutanten besteht, sondern auch die Liebesgeschichte. Gut, man könnte sagen, dass es mal ganz schön ist, dass die Liebesgeschichte nicht so in den Vordergrund gerückt wird, aber irgendwie hat mich hier trotzdem etwas gestört. Sie hat sich meiner Meinung nach nicht so gut entwickelt, war nicht so nachvollziehbar.
Der Schreibstil war dann aber wieder sehr gut. Na ja, was soll man von Mona Kasten auch anderes erwarten. Der Stil ist so locker, dass man durch das Buch nur so fliegt. Was mir hier nur ein wenig gefehlt hat, war die Leichtigkeit. Vielleicht war die auch einfach nicht so passend für die doch eher düstere Geschichte, aber ich hätte gerne ein wenig mehr Witz gehabt, ein wenig mehr Fluff. Dafür ist hier mehr Action verpackt, die Mona Kasten auch gekonnt beschreibt.
Sehr interessant fand ich am Schreibstil auch, dass Mona Kasten hier mal aus dritter Perspektive schreibt. Sie erzählt die Story vor allem aus Ravens Sicht, gibt aber auch mal Einblicke in die Gedankenwelt anderer Personen. Das war auf jeden Fall ganz spannend, weil man so nicht so sehr auf eine Person fokussiert ist, andererseits gibt es so wenige Kapitel, die aus anderer Sicht als die von Raven geschrieben sind, dass man durch diese anderen Sichten irgendwie ein wenig rausgerissen wird, da fehlte mir ein wenig die Routine. Und allgemein ist mir beim Schreibstil ein seltsamer Ausdruck aufgefallen. "Sein grauer Blick", "sein blauer Blick", "sein brauner Blick"? Ja, ich habe verstanden, dass damit die Augenfarben gemeint sind, aber hört es sich nur für mich komisch an, dass das dann als beispielsweise "grauer Blick" bezeichnet wird?
Bei den Charakteren bin ich auch ein wenig unentschlossen. Ich fand sie eigentlich alle sehr cool, besonders Ravens Persönlichkeit war spannend. Aber trotzdem hatte ich nicht so das Gefühl, die Charaktere richtig greifen zu können. Vor allem die Nebencharaktere waren mir etwas zu schablonenhaft, selbst wenn ich sie sympathisch fand, und selbst Raven konnte ich bis zum Ende hin nicht so ganz verstehen. Sie als Figur ist wirklich super, so ein gebrochener Charakter, der aber trotzdem auf eigenen Beinen steht. Hier hatte ich aber auch wieder das Gefühl, dass die Länge beziehungsweise Kürze des Buches schuld war, ein wenig mehr Gedankengänge und Entwicklung hätten da gut getan.
Entsprechend ist mir die Bewertung hier echt schwer gefallen. Vielleicht genau weil ich so ein Fan von Mona Kasten bin? Aber "Coldworth City" bleibt leider hinter ihren New Adult Titeln zurück. Was auf keinen Fall heißt, dass das Buch schlecht ist! Es lässt sich wirklich toll lesen und ist interessant, aber ich denke, dass hundert Seiten mehr der Geschichte gut getan hätten, denn vieles wirkte ein wenig zu schnell abgehandelt und zu wenig erklärt. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch weiterempfehlen, wenn auch nur als netten Fantasy-Roman für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Ähnelt eher einer Kurzgeschichtensammlung

Ivy und Abe
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Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr denkt: "Das hört sich ja an wie blabla, das will ich unbedingt lesen!"? Bei "Ivy & Abe" hatte ich so einen Moment, denn der Klappentext hat mich sofort an "Zwei an ...

Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr denkt: "Das hört sich ja an wie blabla, das will ich unbedingt lesen!"? Bei "Ivy & Abe" hatte ich so einen Moment, denn der Klappentext hat mich sofort an "Zwei an einem Tag" denken lassen. Wer jetzt überlegt, sich deswegen das Buch zu kaufen, dem sage ich nur: lasst es. Denn es hat nicht viel beziehungsweise fast gar nichts mit "Zwei an einem Tag" gemein!
Die Idee hinter dem Ganzen ist nicht schlecht, denn es geht viel um dieses "Was wäre, wenn"-Szenario, über das man sich so oft den Kopf zerbricht. Hier ist es das "Was wäre, wenn wir uns früher kennengelernt hätten". Denn die Geschichte ist so aufgebaut, dass man eigentlich mehrere Kurzgeschichten hat, die jeweils in einer Art Paralleluniversum spielen, mit nur ein paar kleinen Abweichungen zur vorherigen und zur nächsten Geschichte. Und genau hiermit hatte ich schon mein erstes Problem, denn so hat man gar nicht wirklich die Chance, richtig in eine der Geschichten reinzufinden. Und keine der Geschichten hat war für mich sonderlich spannend, es wirkte eben eher wie eine Kurzgeschichtensammlung über zufällig dieselben Protagonisten. An sich fand ich es aber sehr schön gedacht. Die Kernpunkte waren oft dieselben. Die Familien von Ivy und Abe, die Probleme, die mit einherkamen, teilweise auch gleiche Nebencharaktere. Sogar manche Vorfälle kamen in jeder Zeitschleife vor. An sich war es also interessant zu sehen, wie die verschieden alten Ivys und Abes auf die gleichen Situationen reagierten, wie sie damit umgingen.
Der Schreibstil war dann wieder so gar nicht besonders. Nicht schlecht, man konnte ihn ganz gut lesen, aber auch nicht so, dass ich das Buch verschlungen hätte. Ich habe eher dazu geneigt, Stellen nur zu überfliegen, weil mir zum Beispiel die Beschreibung nicht wichtig genug erschien, sie genau zu lesen. Das war also wahrscheinlich ein Problem, dass die Beschreibungen teilweise zu lang waren. Oder es hing ganz einfach damit zusammen, dass mich der Stil von Elizabeth Enfield allgemein nicht richtig packen konnte.
Genauso ging es mir auch mit den Charakteren. Sie konnte ich nicht wirklich greifen, was eindeutig am Kurzgeschichten-Stil lag. So hatte ich das Gefühl, immer wieder einen anderen Protagonisten vor mir zu haben, mit jeder neuen Zeitschleife. Und dann soll man mit den Hauptfiguren mitfiebern? No way. Gut, Ivy und Abe ähnelten ihren Parallelwelt-Ausgaben schon sehr stark, aber ich habe jetzt nicht unbedingt eine Entwicklung bei ihnen bemerkt. Weder das noch habe ich zu einem der beiden eine persönliche Bindung aufgebaut. Die beiden waren mir nicht unbedingt unsympathisch, aber dafür ziemlich egal. Und das sollte wirklich nicht der Fall sein, wenn man ein Buch liest, man sollte wenigstens irgendeine Art Gefühl haben, wenn man an die Protagonisten denkt.
"Ivy & Abe" hätte wirklich ein so schönes Buch sein können, die Idee ist so spannend und cool und auch neu. Aber nein, an der Umsetzung hakt es zu sehr. In der Praxis wurde aus dieser ach so schönen Idee nämlich eine Sammlung von Kurzgeschichten, die zu unzusammenhängend erscheinen, die wenig Spannung aufkommen lassen und mit deren Protagonisten man nicht mitfühlt. Das hat mich leider nicht berühren können.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Mein liebster Teil der Reihe!

Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe
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Die Panem-Reihe gehört zu einer meiner liebsten Buchreihen, die ich immer wieder lesen könnte. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich absolut begeistert von dem Buch bin , vor allem da der zweite ...

Die Panem-Reihe gehört zu einer meiner liebsten Buchreihen, die ich immer wieder lesen könnte. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich absolut begeistert von dem Buch bin , vor allem da der zweite Teil mein Liebling ist.
Fangen wir mal mit der Handlung an. Die knüpft nicht direkt an die Geschehnisse des ersten Bandes an, sondern findet erst etwa ein halbes Jahr danach statt, zur Tour der Sieger, auf die Katniss und Peeta geschickt werden. Ich habe schon manchmal gehört oder gelesen, dass jemand den zweiten Teil teilweise langgezogen fand, aber auch wenn "Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe" nicht immer viel Action enthält, ist es doch spannend. Hier geht es auch ums Überleben, aber nicht dieses Arena-Überleben, bei dem man sich bis auf den Tod mit anderen Tributen bekämpft. Nein, hier ist es anders. Katniss wird direkt am Anfang mehr oder weniger direkt von Präsident Snow höchstpersönlich bedroht, das ganze Land ist in Aufruhr, nach ihrem rebellischen Akt während der letzten Spiele und jetzt steht nicht nur ihr eigenes Überleben auf dem Spiel, sondern auch das ihrer Familie, ihrer Freunde. Und mitzuerleben, wie Katniss darauf reagiert, ist mindestens genauso spannend, wie die alljährlichen Hungerspiele. Es steht hier nicht mehr das "einfache" nackte Überleben im Zentrum, die Dimensionen werden größer. Der englische Titel "Catching Fire" passt da meiner Meinung nach perfekt. Und außerdem gibt es später ja auch wieder Arena- Spannung. Zwar nimmt die nicht so viel Platz ein wie im ersten Band, ist dafür aber noch krasser, blutiger, heftiger, actiongeladener.
Eine Sache, die ich in dem Teil auch besonders mag, ist die Liebesgeschichte. Sie steht zwar nicht so im Vordergrund wie bei anderen Jugendbüchern (ähem, Twilight), läuft stattdessen nur nebenher, ist aber dafür umso schöner. Gut, das unvermeidliche Liebesdreieck wird hier ausgebaut, aber es ist nicht so nervig und stressig. Ich mag es einfach, wie die Liebesgeschichte mit in die Handlung eingeflochten wird.
Was ebenfalls genauso fesselnd ist wie in Band 1, ist der Schreibstil. Die Dystopie lässt sich einfach super runterlesen durch die Art, wie Suzanne Collins sie geschrieben hat. Egal, ob es die Beschreibungen sind, die Dialoge oder Kampfszenen, die Autorin hat genau die richtige Art getroffen zu schreiben, dass ich einfach nur an den Seiten hänge - und das sogar bei mir, die ich das Buch schon wirklich viele Male durchgelesen habe! Sie beschreibt die Situationen so toll und bringt dabei nicht nur das Ernsthafte super rüber, sondern erzählt auch mit leichtem Humor, mit sarkastischen Anmerkungen á la Katniss Everdeen.
Und das ist noch ein Grund, weshalb ich das Buch so mag, die Protagonistin. Denn Katniss ist auch hier nicht zum Gutmenschen geworden, der alles richtig macht. Sie trifft weiterhin falsche Entscheidungen, ist egoistisch. Aber kümmert sich eben auch sehr um das Wohlergehen der Menschen, die sie liebt. Man merkt ihr aber auch an, wie sie sich verändert, wie sie langsam begreift, was sie da eigentlich losgetreten hat. Doch auch hierauf reagiert sie nicht so ideal, wie es vielleicht andere Teenie-Protagonisten tun, sondern eher verwirrt, ablehnend. Und genau weil sie sich quasi selbst treu bleibt, ist Katniss mir immer noch unfassbar sympathisch.
Genau wie die meisten anderen Charaktere. Die Figuren, die hier eine bedeutendere Rolle spielen, sind schonmal viel mehr als im ersten Teil. Besonders wichtig sind natürlich Peeta und Gale. Und da haben wir schon das erste Gegensatzpaar, wobei ich beide auf ihre Weise sympathisch finde (ich aber Peeta natürlich viel lieber mag 😉). Peeta ist von allen Charakteren im Buch wohl der beste Mensch, aber selbst er ist nicht perfekt, hat Charakterzüge, die gegen ihn sprechen. Und Gale mag ich zwar nicht besonders, aber er ist mutig und hat auf jeden Fall auch seine guten Seiten. Eine weitere wichtige Person ist Prim, Katniss' Schwester, um die sich in Teil 1 vieles dreht, die man da jedoch nicht so oft trifft. Hier ist das anders, denn dadurch, dass man viel Zeit quasi in Distrikt 12 verbringt, lernt man die kleine Prim kennen und sie stiehlt sich den Platz im Herzen einfach. Genau wie Haymitch, der mit seiner einzigartigen Art einfach zu Panem dazugehört. Wer jedoch zu meinen Lieblingen aufgestiegen ist, ist eine Figur, die man erst in diesem Band kennenlernt – Finnick Odair, ein Gewinnertribut aus den früheren Spielen. Er ist einfach genial (ich meine schon allein wie er Katniss Zucker anbietet ist herrlich) und doch kann man ihn nicht so einfach in eine Schublade packen.
Geheimnisse, Rebellionen, Liebe, Spannung – in "Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe" ist das alles dabei und das ist einer der Gründe, weshalb ich einfach begeistert bin von dem Buch. Der Jugendroman konnte mich schon ein ums andere Mal, immer wieder, fesseln wegen seines Schreibstils und den Charakteren, die nicht so 0815 sind, wie man es aus anderen Büchern des Genres kennt. Ich kann wirklich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

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