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Veröffentlicht am 10.04.2022

Spannender Pageturner

Schweigende Seele
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Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch, da es richtig gut klang. Es war erst mein zweiter Thriller nach Jahren und ich musste teilweise hart schlucken. Es war auf jeden Fall deutlich brutaler und ...

Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch, da es richtig gut klang. Es war erst mein zweiter Thriller nach Jahren und ich musste teilweise hart schlucken. Es war auf jeden Fall deutlich brutaler und ganz anders als ich erwartet hatte.

Das Buch wird aus drei verschiedenen Zeiten (weiter)erzählt. Ein Erzählstrang fängt 1994 an und erzählt von der jungen Charly, die unter dem Training der anderen Art ihrer Mutter sehr leidet. Ihre Mutter tötet sie immer und immer wieder, nur um sie immer wieder wiederzubeleben. Denn ihre Mutter ist davon überzeugt, dass ihr Kind genau wie sie selbst unsterblich ist. Aber sie bekommt auch Strafen wie nichts zu trinken oder sie wird eingesperrt. Ihr Vater glaubt den ganzen Schwachsinn seiner Frau nicht, kann aber seiner Tochter Charly auch nicht wirklich helfen, denn sonst wird er heftig verprügelt. Wir bekommen mit wie sehr Charly unter ihrer Mutter leidet und das Training und die Misshandlungen Jahre lang gehen.

Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 2018. Lisa schickt ihren kleinen Bruder Ben kurz raus, weil er sie unterbrochen hat und sie sich durch die Worte ihres Freundes Nick hat, beeinflussen lassen. Doch als sie ihren Bruder suchen möchte, um sich zu entschuldigen findet sie ihn nicht. Nur sein Handy und eine nicht geschickte Nachricht mit den Worten „Du hättest ihn nicht allein lassen dürfen“ wurden hinterlassen. Ben ist spurlos verschwunden. Ben wurde von einer grausamen Frau entführt, die das gleiche Training wie auch bei Charly an ihm durchführt, denn er ist unsterblich. Er wird gefoltert und stark misshandelt.

Gleichzeitig bekommen wir als Leser mit, wie sich seine Schwester Lisa im Jahr 2020 immer noch größte Vorwürfe macht. Doch die Freude ist riesig als die Polizei ihr mitteilt, dass ihr Bruder gefunden wurde. Doch von dem dreizehnjährigen fröhlichen Jungen ist nichts mehr übrig. Ben ist stark traumatisiert. Jeder merkt, wie sehr er unter seiner Entführung leidet, doch er schweigt. Er darf nichts sagen, denn sonst wird er und seine Familie bestraft. Lisa jedoch versucht alles, um ihrem Bruder zu helfen und die Täterin für die schrecklichen Taten büßen zu lassen. Doch was dann alles passiert, damit hat sie im Leben nicht gerechnet.

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, habe ich ehrlich gesagt etwas anderes erwarte, aber wurde von der Geschichte positiv überrascht. Es ist einfach krass zu sehen, wie extrem sich die Psyche eines Menschen verändern kann und wie sehr man sie auch beeinflussen kann. Ich habe nicht mit dem „unsterblich“ Aspekt gerechnet, aber es war einerseits sehr interessant und spannend andererseits auch sehr erschreckend und grausam.

Einige Szenen sind sehr detailliert geschrieben worden und das ein oder andere Mal musste ich wirklich hart schlucken. Auch Gänsehaut habe ich das ein oder andere Mal bekommen, was mir bisher tatsächlich fast noch nie passiert ist.

Aber kommen wir erst einmal zu den Charakteren. Ich persönlich finde es wirklich schwierig die Meinung zu Charakteren in Thrillern zu beschreiben. Bei mir ist es nämlich meisten so, dass ich jedem einzelnen in dem Buch misstraue, weil er ja vielleicht doch irgendwie der Täter sein könnte. Und bei dieser Geschichte war es wirklich genau richtig den Charakteren zu misstrauen, denn ich wurde nicht nur einmal sehr überrascht.

Die Protagonistin Lisa fand ich eigentlich sehr sympathisch. Ich konnte ihre Verzweiflung gut nachvollziehen und auch, dass sie versucht hat, selbst Dinge in Erfahrung zu bringen, nachdem die Polizei ihrer Meinung nach nicht schnell genug den Täter gefunden hat. Manchmal ging sie mir aber ehrlich gesagt auch sehr auf die Nerven, weil ich wusste, dass sie schlechte Entscheidungen trifft und Menschen mit ihrem Verhalten öfter verletzt. Aber andererseits konnte ich mir vorstellen, dass ihre Nerven einfach blank lagen und sie deshalb so war wie sie war. In Extremsituationen reagiert man einfach ganz anders.

Ben tat mir einfach unfassbar leid. Man hat durch die Kapitel aus der Vergangenheit mitbekommen wie er behandelt wurde und es war einfach schrecklich das zu lesen.

Nick, den Freund von Lisa, mochte ich eigentlich auch ganz gerne. In den Kapiteln aus der Vergangenheit konnte ich ihn tatsächlich nicht ausstehen, aber das hat sich mit den Kapiteln aus dem Jahr 2020 geändert. Ich mochte es wie er für Lisa da war und ihr immer versucht hat unter die Arme zu greifen. Das war wirklich süß.

Der Schreibstil hat mich wirklich in seinen ganz eigenen Bann gezogen. Ich habe das Buch fast in einem Durchgang verschlungen. Normalerweise hätte ich für die 450+ Seiten viel länger gebraucht, aber hier bin ich nur so durch die Kapitel geflogen und war plötzlich fertig. Der Schreibstil war sehr spannend, flüssig und angenehm zu lesen, aber auch sehr bildhaft.

Ab einem gewissen Zeitpunkt war ich mir eigentlich sicher, wie die Geschichte ausgehen würde. Und ich hatte recht, aber es konnte mich dennoch noch einige Male sehr überraschen. Immer wenn ich dachte „Das war es jetzt aber“ kam am Ende wieder etwas ans Tageslicht und ich saß in den letzten Kapiteln nur noch mit offenem Mund vor dem Buch und konnte gar nicht glauben, was ich da gerade las. Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Vor allem aber zwei Plottwists haben mich absolut überrascht, da ich damit absolut nicht gerechnet hätte. Das Buch war für mich definitiv ein Pageturner.

„Schweigende Seele“ war mein erstes Buch der Autorin, aber wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. Allein wegen ihres Schreibstils will ich unbedingt mehr von ihr lesen. Auch die anderen Bücher der Autorin Andrea Reinhardt klingen wirklich vielversprechend und ich freue mich schon auf den nächsten Thriller von ihr.

Fazit:

Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch „Schweigende Seele“, da es mich sofort angesprochen hat. Bereits in den ersten Seiten konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen und hat mich auch nicht mehr losgelassen.

Das Buch wird aus drei verschiedenen Zeitsträngen (angefangen 1994, 2018 und 2020) erzählt, aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass ich nicht mehr hinterherkommen würde oder ähnliches. Ich war einfach sehr schnell gefangen in der Geschichte.

Ab und an hatte ich meine Probleme mit der Protagonistin Lisa, aber andererseits konnte ich ihr Verhalten in dieser Extremsituation auch verstehen. Ihre Nerven lagen einfach blank und ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte.

Den Schreibstil habe ich von der ersten Seite an sehr gemocht, denn er war flüssig, spannend, erschreckend, angenehm und sehr bildlich. Ich bin nur so durch die Seiten gelogen.

Eigentlich dachte ich, ich wüsste wie das Buch ausgehen würde, aber ich habe mich sehr sehr getäuscht. Am Ende konnte es mich sehr überraschen und besonders zwei Plottwists haben mich einfach nur noch sprachlos zurückgelassen.

Dieser Thriller war zwar mein erstes Buch der Autorin, aber wird ganz sicher nicht mein letzter gewesen sein.

„Schweigende Seele“ ist ein überraschender Pageturner, der mich überraschen und überzeugen konnte.

4,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Man sieht die Entwicklung der Autorin

THREESOME: Wo die Liebe hinfällt
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Etwas Altes in einem neuen Gewand aus der Feder von Sarah Saxx. Mir war schnell klar, dass ich das Buch (wie jede Neuerscheinung der Autorin) unbedingt lesen muss. Die Geschichte ist bereits 2015 erschienen, ...

Etwas Altes in einem neuen Gewand aus der Feder von Sarah Saxx. Mir war schnell klar, dass ich das Buch (wie jede Neuerscheinung der Autorin) unbedingt lesen muss. Die Geschichte ist bereits 2015 erschienen, aber ich habe das Buch zum ersten Mal gelesen.

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, da sie nach etwas klang was ich so von der Autorin noch nie gelesen habe.

Die Geschichte beginnt mit dem Umzug von Kristin, die einen Neuanfang in ihrem Studium in Berkeley sieht. Endlich ist sie weit weg von der Kleinstadt, in der sie ihr bisheriges Leben verbracht hat und außerdem ist sie nun auch endlich fernab von ihrem kontrollsüchtigen Vater. Die Situation ist angespannt, als ihre Mutter herausfindet, dass ihre Tochter auf dem Weg in eine ganz andere Stadt ist.

Doch so schrecklich die Situation zu Hause auch ist umso besser ist die Situation an ihrer Universität.

Doch ganz kann Kristin ihr altes Leben in Lakeview nicht hinter sich lassen, denn da ist noch ihr langjähriger Freund Liam. Er hat versucht sie zu überreden doch nicht zu fahren, aber Kristin blieb bei ihrer Meinung. Kristin ist sich nicht mehr sicher was ihre Gefühle für Liam angeht. Vielleicht war das was sie für Liebe empfand auch einfach nur eine langjährige Freundschaft? Wollte sie wirklich mit Liam alt werden und dass nur, weil es allen so gut gefallen würde, wenn die beiden heiraten und eine Familie gründen? Außerdem wäre da auch noch der Typ aus der Cafeteria, den sie unbedingt wieder sehen möchte, Liam kommt ihr dabei gar nicht in den Sinn. Als er aber dann unerwartet vor ihrer Tür steht, trennen sich die Beiden und Kristin trauert ihrer langjährigen Freundschaft mehr hinterher als ihrer Beziehung.

Liam tat mir zwar auch leid, aber andererseits konnte ich ihn von Anfang an nicht leiden. Er hat versucht Kristin von ihrem Traum abzuhalten und ich finde man sollte sowas definitiv lassen. Ich habe von Anfang an gemerkt, dass das zwischen Liam und Kristin nicht lange mehr halten wird. Spätestens als sie Joshua trifft war es mir klar.

Das zwischen den Beiden entwickelt sich wirklich schnell und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas verpasst hatte, so schnell ging es was die Gefühle und so weiter anging. Es klopft an der Tür und Kristin hofft inständig, dass es endlich Joshua sein würde und war, dann doch sehr enttäuscht, als es ihr noch Freund Liam war. Joshua und Kristin lernen sich besser kennen und kommen sich näher.

Kristin ist Elektrotechnik-Studentin was ich wahnsinnig cool fand. Ich glaube bisher habe ich noch nie ein Collegebuch gelesen mit diesem Studienfach. Sie und ich sind einfach nicht wirklich warm miteinander geworden. Ihr Handeln war oft widersprüchlich und sprunghaft, so dass ich oft gar nicht mehr richtig hinterherkam. Sie war definitiv nicht meine liebste Protagonistin und ich hatte meine Schwierigkeiten mit ihr.

Joshua dagegen fand ich eigentlich recht sympathisch. Manchmal hätte ich mir ein bisschen mehr Initiative von ihm gewünscht Aber auch zu ihm wie auch zu seinem besten Freund und Firmenpartner Dan konnte ich keine richtige Bindung aufbauen. Das fand ich vor allem bei Joshua sehr schade, da er mein Liebling in dem Buch war.

Dan mochte ich ehrlich gesagt von Anfang an nicht besonders, dabei hat er eigentlich nichts Schlimmes gemacht. Aber irgendwie …

Was mir bereits in den ersten Kapiteln aufgefallen ist, ist dass die Geschichte recht oberflächlich erzählt wird. Vieles wird nicht erzählt und das Leben der Protagonistin wird nicht wirklich als Nebenhandlung erzählt. Bisher dachte ich, dass das gar nicht schlimm ist, aber ich habe es vermisst mehr über ihr Studium und so weiter zu erfahren und das nicht immer nur in einem Nebensatz.

Außerdem fand ich, dass die Geschichte an sich recht schnell ging. Das habe ich schon von Anfang an gemerkt. Nicht nur das Kennenlernen zwischen Joshua und Kristin geht sehr schnell, sondern auch der Rest. Ich finde, dass das Buch ruhig 100 Seiten mehr hätte haben können. Dann hätte es der Geschichte vielleicht die Schnelligkeit genommen, aber auch die Oberflächlichkeit.

Am Ende kam dann tatsächlich noch ein Twist mit dem ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet hätte. Wobei eigentlich waren es zwei Twists, aber den einen konnte ich leider nicht wirklich nachvollzeihen, da er für mich keinen Sinn gemacht hat.

Ich hatte nicht nur einmal das Gefühl, dass ich gar kein Buch von Sarah Saxx lesen würde, sondern ein Buch von jemand ganz anderem. Dieses Sarah Saxx mäßige hat mir einfach sehr gefehlt. Aber andererseits habe ich dadurch auch gemerkt wie sehr sich die Autorin in meinen Augen verbessert hat.

Aber was meiner Meinung nach schon damals wirklich toll war, ist ihr Schreibstil. Ich habe das Buch wirklich verschlungen und an einem Abend gelesen. Obwohl ich ein paar Kritikpunkte an dem Buch hatte, konnte ich dennoch nicht aufhören zu lesen, da ich den Schreibstil der Autorin so mag. Dieser ist spannend, flüssig, sehr angenehm und bildlich. Aber auch hier habe ich meiner Meinung nach Verbesserungen gesehen. Mir hat das Buch so gut gezeigt, wie wundervoll sich Sarah Saxx weiterentwickelt hat.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Roman der Autorin, da ich ihre Bücher an sich wirklich gerne mag. Vor allem das in-den-Bann-ziehen mag ich an ihren Büchern immer sehr.

Fazit:

Ich war wirklich sehr gespannt auf das neue alte Buch von Sarah Saxx. Allein der Klappentext hat mich neugierig gemacht, da die Geschichte nach etwas ganz anderem klang was ich bisher von der Autorin gelesen habe.

Ich hatte schnell das Gefühl, dass ich ein älteres Buch der Autorin lese. Manchmal habe ich mich sogar gefragt, ob das Buch wirklich von ihr ist, weil ich etwas anderes von ihr gewohnt bin. Andererseits habe ich beim Lesen auch gemerkt wie sehr sich die Autorin in meinen Augen weiterentwickelt und verbessert hat. Das fand ich wirklich schön zu sehen.

Gleich am Anfang habe ich gemerkt, dass das Buch leider recht oberflächlich war. Ich wusste bis dato gar nicht wie wichtig es mir ist auch einige Szenen aus dem Leben der Protagonisten zu lesen, die eigentlich nichts zur Handlung beitragen wie zum Beispiel das Studentenleben. Das hat mir hier leider etwas gefehlt.

Aber auch die Schnelligkeit des Buches hat mich leider recht gestört. Das zwischen den Protagonisten entwickelt sich wirklich schnell aber auch der Rest der Geschichte hat sich sehr schnell entwickelt.

Mit den Charakteren konnte ich leider keine richtige Verbindung herstellen noch nicht einmal zu meinem liebsten Charakter Joshua. Das fand ich wirklich sehr schade.

Aber was mir hier wieder wahnsinnig gefallen hat war der Schreibstil. Dieser ist spannend, prickelnd, flüssig und sehr angenehm, aber auch bildlich. Deshalb kam ich wirklich gut durch das Buch und habe es an einem Abend beenden können.

„Threesome: wo die Liebe hinfällt“ ist ein älteres Buch der Autorin, dass zeigt wie wundervoll sie sich entwickelt und verbessert hat.

3,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Konnte mich leider nicht 100%ig überzeugen

Bridgerton – Wie verführt man einen Lord?
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Ich war schon sehr gespannt auf die Geschichte von Benedict Bridgerton da er mir der zweitliebste der Bridgerton Brüder war. Nachdem man in Band 2 Anthony, den ältesten der Bridgerton Kinder, kennengelernt ...

Ich war schon sehr gespannt auf die Geschichte von Benedict Bridgerton da er mir der zweitliebste der Bridgerton Brüder war. Nachdem man in Band 2 Anthony, den ältesten der Bridgerton Kinder, kennengelernt hat, war mir schnell klar, dass ich auch Benedict kennenlernen muss.

Sophie und Benedict lernen sich auf einem Maskenball im Hause Bridgerton kennen. Sophie möchte ihre Identität nicht preisgeben, da niemand von ihrem geheimen Ausflug erfahren darf. Aber ihr wird schnell klar wer sich unter der Maske versteckt spätestens als Colin zu den Beiden auf den Balkon kommt und sich mit ihnen unterhält. Sophie hat das Interesse von niemand geringerem als Benedict Bridgerton geweckt. Die Beiden verstehen sich ziemlich schnell ziemlich gut und sind schnell voneinander angetan. Sie ziehen sich zurück und tanzen auf einem abgelegenen Balkon zusammen und genießen die Gesellschaft des anderen. Benedict möchte unbedingt wissen wer seine Herzensdame ist doch Sophie schweigt. Benedict ist sich nach einem Abend sicher, er möchte sie und das für immer. Doch als die Glocken läuten muss sie gehen und das Einzige was Benedict von ihr bleibt ist ihr Handschuh.

Sophie muss wieder zurück in ihr leben als Putzkraft für ihre Stiefmutter und ihre zwei Stiefschwestern. Vor allem von ihrer Stiefmutter wird sie extrem schlecht behandelt und nur geduldet, weil ihr verstorbener Ehemann – Sophies Vater – ihr sein Vermögen nur in Raten gibt, um dafür zu sorgen, dass Sophie in ihrem Zuhause bleiben kann. Und nur mit der Hilfe einer lieben Hausdame konnte sie einmal aus ihrem Alltag ausbrechen und den Maskenball genießen.

Kommt auch die Handlung bekannt vor? Stiefmutter und zwei Stiefschwestern, die sie schlecht behandeln? Sophie die immer für sie putzen muss? Ein Maskenball mit dem begehrtesten Junggesellen? Der Gong um Mitternacht und sie muss fliehen? Sie hinterlässt nur einen einzigen Gegenstand?

Kommt euch der Inhalt bekannt vor? Die Geschichte hat so sicher jeder schon mal gelesen, denn es handelt sich hier um die Geschichte von Aschenputtel oder Cinderella.

Das fand ich ehrlich gesagt etwas schade. Ich hätte mir nach Band 2 einfach gewünscht mal etwas zu lesen, was ich so nicht schon x-mal gelesen hatte. Bereits in Band 2 ist mir aufgefallen, dass die Grundidee sehr ähnlich der von Band 1 ist und hier ist die Grundidee fast identisch mit der von Aschenputtel.

Doch Benedict findet seine Angebetete, mit der er sich eine Zukunft vorgestellt hatte und das nach nicht einmal einem ganzen Tag, nicht. Nach nicht ganz 100 Seiten gibt es einen Zeitsprung über drei Jahre.

In drei Jahren kann sich einiges verändern zumindest ist das in Sophies Fall so. Mittlerweile ist sie Angestellte bei einer Familie, weit entfernt von ihrer Stiefmutter, die sie vor die Tür gesetzt hatte.

Sophie als das Bankert (das ist die weibliche Bezeichnung für Bastard) wurde von der neuen Frau an der Seite ihres Vaters nie akzeptiert, aber nach dessen Tod wurde es immer schlimmer. Sophie tat mir einfach unfassbar leid, weil sie nichts dafürkonnte und dennoch so mies behandelt wurde. Aber trotzdem hat sie nie aufgegeben und ist stark geblieben. Das habe ich sehr an ihr bewundert. Außerdem hat sie nettes Verhalten sehr geschätzt und war den Leuten, die ihr halfen, zutiefst dankbar. Sie hat nettes Verhalten nicht für selbstverständlich genommen. Dazu kam auch noch, wie sie sich um Benedict gekümmert hat, als dieser krank war. Ihr Verhalten allein gegenüber Benedict als er krank war hat sie für mich sehr sympathisch gemacht.

Ich habe es bei Anthony schon gesagt, aber ich mochte Benedict ehrlich gesagt nicht so gerne. Als Nebencharakter fand ich ihn wirklich sympathisch und wollte mehr über ihn erfahren. Dann hat man mehr über ihn erfahren und das was ich erfahren habe hat mir nicht sonderlich zugesagt. Ich möchte bitte einen Protagonisten in Bridgerton der sympathisch ist und nicht immer etwas gegen die Protagonistin tut, dass sie verletzt oder ähnliches. Benedict erpresst Sophie nicht nur, sondern manipuliert sie und man könnte es auch fast entführen nennen. Auch sonst war er mir nicht wirklich sympathisch. Außerdem ist er meist ziemlich beschränkt, um ehrlich zu sein. Insgesamt hat er mir als Nebencharakter deutlich besser gefallen als als Protagonist.

Mir hat die zweite Hälfte des Buches deutlich besser gefallen, da ich es etwas merkwürdig fand, dass Benedict mit jemanden die Zukunft verbringen will, die er überhaupt nicht kennt, weder Namen noch ihr Gesicht und so weiter. Sicherlich gibt es Anziehung auf den ersten Blick, aber hier war es mir einfach zu schnell. Benedict hat nicht nur von Anziehung innerhalb weniger Stunden geredet, sondern vom Verliebtsein und Liebe. Und das fand ich dann doch etwas schnell und unrealistisch. Aber auch Sophie war sehr schnell hin und weg von ihm.

Was mir aber wahnsinnig gut gefallen hat war, dass Benedict und Sophie aus unterschiedlichen Ständen stammten. In Band 1 & 2 waren die Protagonisten immer vom gleichen Stand aber nicht hier. Benedict war ein Lord und Sophie nur eine einfache Angestellte, auch wenn sie das Bankert eines Lords (?) war.

Dann gab es natürlich noch das Drama, das einfach kommen musste und mich überhaupt nicht überrascht hat. Mich konnte aber auch das Drama und die Spannung nicht ganz von sich überzeugen. Vielleicht lag es daran, dass mich Benedict kurz davor mächtig genervt hatte, aber es konnte mich einfach nicht abholen.

Am Ende hätte ich gerne erfahren, wie es zwischen Benedict und Sophie weitergeht, aber man hat nicht allzu viel erfahren. Das mochte ich in Band 1 bisher am liebsten, da ich gerne lese wie die Zukunft der Protagonisten aussieht.

Was mir in diesem Band sehr gefallen hat war der vermehrte Bridgerton Content. Ich habe die Familie einfach sehr ins Herz geschlossen, aber man erfährt von den Geschwistern und der Mutter immer recht wenig. Das war in diesem Band anders und das hat mir sehr gefallen. Vor allem die Mutter Violet war mir in diesem Band so so sympathisch, aber ich mochte sie vorher auch schon sehr.

Fazit:

Ich war wirklich sehr gespannt auf Benedicts Geschichte, da ich ihn als Nebencharakter wirklich sehr mochte. Was mir sehr schnell aufgefallen ist, ist das man die Grundidee bereits kennt und das aus einem sehr beliebten Märchen: Aschenputtel. Der Anfang war eigentlich fast Aschenputtel 2.0 nur hat sie keinen Schuh, sondern einen Handschuh verloren/vergessen. Nachdem Band 1 und 2 von der Grundidee schon so ähnlich waren dachte ich, dass Band 3 eine neue Idee hat, dem war aber leider nicht so.

Zwischen den Beiden geht am Anfang alles wirklich schnell und ich habe fast auf den Antrag innerhalb weniger Stunden gewartet. Benedict kannte weder ihren Namen noch ihr Gesicht oder andere Informationen über sie, aber dennoch hat er gleich über das Heiraten gesprochen und von Liebe. Das ging mir ehrlich gesagt etwas schnell. Deshalb hat mir die zweite Hälfte des Buches auch besser gefallen.

Sophie war mir von Anfang an sehr sympathisch, da sie trotz ihrer schrecklichen Situation stark geblieben ist und nett blieb. Auch anderen gegenüber war sie hilfsbereit, dankbar und freundlich und das habe ich sehr an ihr geschätzt.

Benedict war nicht ganz so mein Fall. Als Nebencharakter mochte ich ihn, doch als Protagonisten fand ich ihn einfach nur unsympathisch. Er war Sophie gegenüber ziemlich … unfair. Er hat sie erpresst, manipuliert und mehr oder weniger entführt. Außerdem war er recht beschränkt.

Was mir aber sehr gefallen hat waren die unterschiedlichen Stände zwischen Protagonist und Protagonistin. Sophie war eine einfache Hausdame und Benedict ein Lord. Es war im Gegensatz zu den vorherigen Bänden der Reihe etwas anderes und das mochte ich sehr.

Am Ende hätte ich gerne noch gewusst, wie es zwischen den Beiden weitergeht. Danach erfährt man nur noch sporadische Dinge und das fand ich im Vergleich zu Band 1 etwas schade. Aber ich bin an sich ein Fan von Szenen der Charaktere in der Zukunft.

„Bridgerton – Wie verführt man einen Lord“ ist eine Geschichte mit unterschiedlichen Ständen der Protagonisten, die mich aber leider nicht ganz von sich überzeugen konnte.

3,5⭐️ von 5⭐️

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Hat mich leider enttäuscht

Wir zwei ein Leben lang
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Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste und deshalb habe ich mich wirklich gefreut als ich gesehen habe, dass das Buch anscheinend neu aufgelegt wurde. Der Klappentext hat mich von Anfang an ...

Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste und deshalb habe ich mich wirklich gefreut als ich gesehen habe, dass das Buch anscheinend neu aufgelegt wurde. Der Klappentext hat mich von Anfang an angesprochen, weil es einfach nach einer ganz anderen Geschichte klang als die, die ich bisher gelesen habe.

Das Buch spielt in der Vergangenheit und der Gegenwart, so kann man die Geschichte und deren Verlauf besser kennenlernen. Zumindest theoretisch.

Der Einstieg in das erste Kapitel fiel mir sehr leicht. Es macht neugierig was alles zu dieser sehr einsamen Situation gefühlt hat. Das erste Kapitel wird aus Dominics Sicht erzählt und aus der Ich-Perspektive. Allerdings wurde der erste Ausdruck schon beim zweiten Kapitel zunichte gemacht. Kapitel 2 spielt etwa 20 Jahre früher und wird diesmal aus der Sicht von Erin erzählt, allerdings wird es diesmal aus der Erzählperspektive erzählt.

Das war für mich recht anstrengend und verwirrend. Allein das hin und her zwischen den Erzählperspektiven wäre sicher schon verwirrend genug gewesen, aber leider kamen dazu auch noch die dauernden Zeitsprünge. Dabei habe ich ganz schnell den Überblick verloren und hatte irgendwann keine Ahnung mehr, ob die Andeutung in der einen Zeit schon in der anderen Zeit erklärt wurde. Dazu gab es auch noch die Tagebucheinträge, die teilweise eine dritte Zeitspanne erzählten.

Ich habe nur noch Fragezeichen gesehen und leider viel zu schnell den roten Faden verloren. Wäre ich irgendwann nicht auf das Hörbuch umgesprungen, hätte ich das Buch vermutlich sogar abgebrochen, weil ich einfach nicht mehr mitkam. Durch das Hörbuch konnte ich wenigstens nebenbei noch etwas anderes erledigen.

Für meinen Teil war es einfach zu viel. Es waren zu viele Perspektivwechsel beziehungsweise zu kurze Kapitel und zu viele Zeitsprünge. Ich konnte bis zum Ende keine Beziehung aufbauen und ich habe ehrlich gesagt jetzt schon keine Ahnung mehr was alles passiert ist.

Die Idee mit dem Tagebuch, dass Dominic und Erin zur Hochzeit von Erins Dad bekommen habe fand ich wirklich schön. Immer wenn die Beiden etwas bedrückt und sie es dem anderen nicht einfach so sagen können, nehmen sie das Tagebuch zur Hand und schreiben es darin auf. Und jeder Eintrag endet mit einem „Ich liebe dich, weil …“. Egal was sie zu sagen hatten am Ende endeten sie immer mit einer Liebeserklärung und das konnte auch etwas ganz Banales und Einfaches sein. Die Idee fand ich anfangs etwas seltsam genauso wie Dominic. Denn wenn sie nicht miteinander reden konnte, machte diese Ehe und Beziehung dann überhaupt Sinn? Denn Kommunikation ist doch alles?

Andererseits kann ich mir wahnsinnig gut vorstellen, dass es hilfreich sein kann, gerade bei Themen, die einen belasten.

Wo wir schon beim Thema belasten, sind: Meiner Meinung nach hätte das Buch dringend eine Triggerwarnung gebraucht. Tode, Kindstod, Verlust, tödliche Krankheiten, diverse Abhängigkeiten … Ich habe schnell gemerkt, dass das Buch nicht ganz so leicht wird, aber es hat mich dennoch einige Male eiskalt erwischt. Manchmal musste ich es sogar weglegen, weil es zu viel war, und ich bin bei all diesen angesprochenen Themen zum Glück normalerweise nicht so schnell so empfindsam. Aber hier war es einfach so erdrückend, deprimierend und dunkel.

Immer wenn ich dachte das dunkle Loch schließt sich langsam klaffe es wieder nach einer neuen dramatischen Szene auf. Das Cover wirkt fröhlich, hell und freundlich doch das innere des Buches ist dunkel, deprimierend und belastend.

Zu den Protagonisten kann ich leider nicht allzu viel sagen. Beide müssen viel durchmachen und sie taten mir wirklich wahnsinnig leid. Aber dadurch, dass ich einfach nur verwirrt war und keinen Draht zur Geschichte gefunden habe, konnte ich auch mit den Charakteren nicht richtig mitfühlen.

Doch nach der angeteaserten Szene auf dem Klappentext war ich teilweise etwas genervt von der Protagonistin Erin. Natürlich machte sie eine wahnsinnig schwere Zeit durch, dennoch konnte ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach war es etwas zu überspitztes Drama oder ich empfinde dies nur, weil ich einfach irgendwann aus der Geschichte ausgestiegen bin.

Am Ende habe ich nur noch mit einem halben Ohr dem Hörbuch gelauscht, weil ich einfach nur noch wollte, dass das Buch endet und das ist einfach unglaublich schade. Da konnte auch der Plottwist, der mich sehr überraschen konnte, nichts mehr rausreißen.

Die Grundidee hatte meiner Meinung nach viel Potenzial, aber es waren einfach zu viele Zeitsprünge und auch die Wechsel der Erzählperspektiven machten die Sache nicht besser. Ich sehe immer noch viele Fragezeichen, wenn ich das Buch anschaue und das ist einfach nur schade.

Selbst wenn das Buch eine Geschichte erzählt, die ich so bisher noch nie gelesen habe, konnte es mich aus verschiedenen Gründen, leider nicht überzeugen.

Fazit:

Ich war so gespannt auf die Geschichte und wurde leider enttäuscht. Es war einfach nicht meines.

Die Geschichte wird nicht nur aus unterschiedlichen Zeiten (sie spielt in der Gegenwart und in der Vergangenheit von vor etwa 20 Jahren und arbeitet sich dann zur Gegenwart vor) erzählt, sondern auch die Erzählperspektiven waren unterschiedlich (Dominics Kapitel wurden aus der Ich-Perspektive erzählt und Erins Kapitel aus der Erzählperspektive). Gerade die Zeitsprünge machten es für mich wahnsinnig schwierig am Ball zu bleiben. Ich habe sehr schnell den roten Faden nicht mehr gesehen und war nur noch verwirrt. Hätte es kein Hörbuch gegeben, hätte ich das Buch sehr wahrscheinlich abgebrochen.

Ich habe nichts mehr verstanden und umso weiter die Geschichte voranlief umso weniger kam ich mit. Dazu waren die Kapitel teilweise sehr kurz und ich konnte die Charaktere sowie die aktuelle Situation kaum nachvollziehen. Für mich war es ein zu großes hin und her bei dem ich schnell nicht mehr mitkam.

Das Covern ist fröhlich, bunt und hell doch das Innere des Buches ist düster, deprimierend und dunkel. Meiner Meinung nach fehlt eine dringend benötigte Triggerwarnung, da Themen wie Kindstod, Tod, Verlust, tödliche Krankheiten und diverse Abhängigkeiten eine Rolle spielen.

Am Ende konnte auch der überraschende Twist nichts mehr bei mir herausholen, weil ich einfach nur noch mit einem halben Ohr zugehört habe und dann ehrlich gesagt recht froh war, dass das Buch vorbei war. Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut und bin umso enttäuschter, dass das Buch mich so verwirrt und enttäuscht zurückgelassen hat.

Meiner Meinung nach hatte das Buch beziehungsweise die Grundidee großes Potenzial, weil ich so ein Buch bisher noch nicht gelesen habe. Es war anders aber konnte mich am Ende nicht überzeugen.

„Wir zwei ein Leben lang“ ist ein Buch mit Potenzial, dass mich mit viel zu vielen Zeitsprüngen, die zu großer Verwirrtheit geführt haben, und anderen Punkten leider nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Fesselnder Thriller

LARA. der Anfang.
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Ich habe mich sehr auf „Lara – der Anfang“ gefreut, weil ich die Liebesromane der Autorin sehr mag und gespannt darauf war, wie mir ihre Bücher in einem anderen Genre gefallen würden. Es ist schon eine ...

Ich habe mich sehr auf „Lara – der Anfang“ gefreut, weil ich die Liebesromane der Autorin sehr mag und gespannt darauf war, wie mir ihre Bücher in einem anderen Genre gefallen würden. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich einen Thriller gelesen habe, weil mich die letzten 2-3 sehr enttäuscht haben und ich deshalb eine Pause gemacht habe. „Lara – der Anfang“ war für mich der perfekte Start, um wieder in das Genre zu kommen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wirklich sehr leicht. Der Prolog macht es richtig spannend, weil man unbedingt wissen möchte, wie es zu dieser Szene gekommen ist.

Man lernt gleich zu Beginn die beiden Protagonistinnen Bobby und Lara kennen, die seit einiger Zeit in einer Beziehung sind. Doch ihre junge Liebe wird bald auf eine sehr sehr harte Probe gestellt. Kann die Beziehung zwischen Bobby und Lara das überleben?

Lara bekommt einen Anruf eines Altenheims, in dem ihr die Nachricht überbracht wird, dass ihr Großvater, ihr letzter lebender Verwandter, gestorben ist. Lara hatte als Kind ein gutes Verhältnis zu ihrem Großvater und verbrachte viel Zeit mit ihm. Doch dann geschah etwas und der Kontakt brach ab. Sie hatte ihn nur noch zwei Mal gesehen. Einmal bei der Beerdigung ihrer Mutter vor vierzehn Monaten und dann noch einmal kurz darauf.

Lara möchte das Erbe ihres Großvaters auf keinen Fall antreten, aber da wäre noch das Haus am Meer ihres Opas. Bobbi scheint von einer einsamen Hütte am Meer mitten im Winter sofort angetan zu sein und so überredet sie ihre Freundin dazu, dort Urlaub zu machen. Doch für Lara ist es nicht nur ein Urlaub, sondern sie weiß, dass sie dort wahrscheinlich Antworten auf Fragen bekommt, die sie sich selbst nicht traut zu stellen. Was war der Grund für den plötzlichen Bruch zwischen ihr und ihrem Großvater vor achtzehn Jahren? Und haben die Alpträume, die sie seitdem plagen etwas damit zu tun?

Mitten im Winter. Ein Haus am Meer. An einem menschenleeren Strand.

Es klingt wie die perfekte Auszeit. Man kann sich näher kennenlernen, sich noch näherkommen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Oder? Weg vom Stress der Uni, weg von den Verpflichtungen, weg von Social Media und dem Immer-am-Handy-sein.

Doch bereits am ersten Tag passieren merkwürdige Dinge. Und langsam, aber sicher entwickelt sich der geplante Erholungsurlaub zu einem Alptraum.

Das Eingangslicht ist nach ihrem Restaurant-Besuch aus, obwohl sie es angelassen haben. Der Strom scheint nicht mehr zu funktionieren und dann wäre da auch noch das Geräusch einer zuschlagenden Tür, dass Lara gehört hatte. Dann sah Lara aber auch noch Schatten vor ihrem Haus, die aussahen wie ein Mann.

Bildete sich Lara all das nur ein, weil das Haus und der Winter sich zu sehr einem Horrorfilm ähnelten? Doch Bobbi und sie fanden immer wieder plausible Erklärungen. Das Haus ist schon alt, da kann es sicher mal passieren, dass der Strom kaputt ausfällt. Das Geräusch der Tür war sicher nur der Wind.

Doch es passieren immer merkwürdigere Dinge, für die sich keine Erklärungen mehr finden lassen. Aber dann wären da auch noch die schrecklichen Entdeckungen im Haus ihres Großvaters, die Lara und Bobbi sehr zu schaffen machen. Sie sind nicht mehr allein in dem Haus am Meer, umgeben von Wald. Weit und breit keine Menschenseele, der ihnen helfen könnte.

Immer mehr Angst und Panik macht sich breit, bis Lara und Bobbi nur noch zu zweit und Messer als Waffen das Wohnzimmer, ihr umfunktioniertes Zimmer für alles, verlassen. Sie sind gefangen und der Alptraum geht weiter.

Charaktere in Thrillern zu beschreiben ist wirklich schwierig. Es ist nicht so wie bei einem Liebesroman, indem du sagen kannst, dass dir die Charaktere sehr sympathisch waren. Denn bei diesem Thriller zweifelst du alles an. Ich habe keinen der Beiden wirklich mehr trauen können, weil was wäre, wenn …

Auch wenn immer wieder Zweifel aufkamen, war mir Lara eigentlich sehr sympathisch. Ich konnte ihr Verhalten gut nachvollziehen und fand sie wirklich wahnsinnig mutig und stark. Selbst wenn sie voller Panik war, versuchte sie Bobbi zu beruhigen. Ihre Ideen waren meist sehr gut durchdacht und teilweise echt genial. Sie war verängstigt und vorsichtig und gleichzeitig aber auch mutig und stark. Diese Eigenschaften habe ich sehr an ihr bewundert. Aber sie tat mir auch wahnsinnig leid. Sie musste so viel durchmachen und immer, wenn ich dachte, sie hätte es geschafft passierte wieder etwas, was mich schockiert zurückgelassen hat.

Die Geschichte wird aus Laras Perspektive erzählt, deshalb war mein Misstrauen recht gering und meine Zweifel niedrig. Sie flammten immer nur kurz auf und verloschen dann wieder. Bei Bobbi war das aber nicht der Fall, da man sie quasi nicht dauernd „überwachen“ konnte, da man nichts aus ihrer Perspektive erlebt hat.

Zu Bobbi konnte ich keinen richtigen Draht ziehen, was vielleicht an meinem Misstrauen ihr gegenüber lag, auch wenn sie dieses gar nicht schürte. Es war einfach ein Thriller und ich habe jeden verdächtigt etwas getan zu haben. Bobbi war aber eine sehr fürsorgliche und liebenswerte Person, die für alle Geschehnisse versucht hat, einen nachvollziehbaren Grund zu finden. Das rechne ich ihr wirklich hoch an, denn ich bin mir sicher, dass ich es nicht gekonnt hätte. Sie war für Lara da, wenn diese nicht mehr weiterwusste, und das fand ich wirklich süß. Im Laufe der Geschichte hat man einiges über sie erfahren und deshalb tat sie mir wirklich leid.

Anfangs fand ich das Verhalten von Lara nicht ganz so nachvollziehbar. Geräusche bildet man sich leicht ein oder das Licht kann auch einfach von selbst ausgegangen sein. Ich war da wie Bobbi und habe versucht alles rational zu sehen. Deshalb hatte ich anfangs etwas Probleme wirklich in den Lesefluss der Geschichte zu kommen. Aber spätestens nach 100 Seiten konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und die Story hat mich richtig gefangen genommen.

Es wurde alles immer dramatischer und krasser und ich fieberte richtig mit. Ich hatte teilweise sogar das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Es wurde immer spannender und spannender und ich habe das Buch durchgesuchtet. Die Geschichte hat mich gefangen genommen und nicht mehr losgelassen, weil es mich so sehr gefesselt hat. Es war teilweise wirklich krass, aber ich hatte dennoch nie das Gefühl, dass es zu viel oder zu krass war. Der Autorin ist es gelungen das spannendste aus dem Buch rauszuholen. Und mir wurde schnell klar, dass A. D. Wilk nicht nur wundervolle Liebesromane schreiben kann, sondern auch fesselnde Thriller.

Der Schreibstil war wahnsinnig spannend, sehr flüssig und angenehm zu lesen. Ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Was mir übrigens sehr gefallen hat ist, dass das Thema LGBTQ+ so gut in das Buch mit eingebaut wurde. Ich habe tatsächlich noch nie einen Thriller mit queeren Charakteren gelesen und fand das wirklich toll. In Thrillern und Krimis sollte es mehr LGBTQ+ Repräsentationen geben und „Lara – der Anfang“ hat gezeigt wie.

Aber noch etwas, was ich bereits aus anderen Büchern der Autorin kenne, hat mir hier wieder sehr gefallen und das sind die Zeichnungen, die sich immer wieder im Buch finden. Sie veranschaulichen die Szenen und unterstützen die Atmosphäre. Ich habe es geliebt!

Fazit:

„Lara – der Anfang“ war mein erster Thriller nach einer langen Zeit und er hat mich auf keinen Fall enttäuscht. Ich mag die Autorin sehr gerne und habe alle Liebesromane von ihr bisher geliebt und war deshalb sehr gespannt, wie mir ein Thriller aus ihrer Feder gefallen würde. Und was soll ich sagen? Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Ich war total gefesselt von der spannenden Handlung und dem eisigen und dunklen Setting. Es hat einfach alles gepasst und konnte mich nicht mehr loslassen. Spätestens ab Seite 100 wusste ich, dass die Autorin nicht nur wundervolle Liebesromane schreiben kann, sondern auch spannende Thriller.

Das Ende kam viel zu schnell, weil ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Und eines ist gewiss: Ich brauche Band 2 ganz dringend.

„Lara – der Anfang“ ist ein fesselnder Thriller, der einem nicht mehr loslässt. Herzklopfen und Gänsehaut garantiert.

4,5⭐️ von 5⭐️

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