Mein liebster Band bisher
A. S. Tory und das Spiel mit der ZeitSommer 2020. Ganz Deutschland leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie und auch Sid hat seine gute Freundin Chiara schon eine Weile nicht mehr gesehen. Da kommt eine überraschende E-Mail von Mr. Tory ...
Sommer 2020. Ganz Deutschland leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie und auch Sid hat seine gute Freundin Chiara schon eine Weile nicht mehr gesehen. Da kommt eine überraschende E-Mail von Mr. Tory zur rechten Zeit. Der bietet den beiden zwar dieses Mal kein Abenteuer im Ausland an, dafür aber eine Reise in die Vergangenheit. In Frankfurt am Main sollen sie in einer Villa, die verkauft werden soll, die persönlichen Gegenstände der Besitzer durchsehen. Dabei machen sie einige spannende Entdeckungen und kommen einer großen Familientragödie auf die Spur.
„A.S. Tory und das Spiel mit der Zeit“, der vierte Band der Reihe um den mysteriösen Mr. Tory, wird hauptsächlich aus der Perspektive des Protagonisten Sid erzählt; es werden allerdings auch immer wieder Transkripte von Tonbändern eingestreut, die Arne, der verstorbene Sohn der Familie Sachert, aufgenommen hatte. Das macht die gesamte Geschichte noch um einiges emotionaler und vermittelt den Eindruck, unmittelbar dabei gewesen zu sein. Und wieder gelingt es der Autorin, gekonnt wichtige Themen wie Identität, Ausgrenzung oder Drogenkonsum einzuflechten, ohne dabei moralisch zu werden.
Ich muss zugeben, dass ich die Lektüre des Buches ein wenig vor mir hergeschoben habe – und das hatte auch gute Gründe, denn dieser vierte Band wird (zumindest vorerst) das Letzte sein, was wir von unseren Held*innen lesen werden. Umso schöner, dass „A.S. Tory und das Spiel mit der Zeit“ zu meinem absoluten Lieblingsband wurde, den ich in einem Rutsch verschlungen habe.
Zwar reisen Sid und Chiara nicht mehr quer über die Weltkarte, davon hat die Geschichte, in meinen Augen, aber durchaus profitiert. Die beiden, ihre Persönlichkeiten und ihre Freundschaft zueinander stehen im Fokus, was die Handlung deutlich intensiver und auch intimer macht. Sid erscheint erwachsener und reflektierter und auch Chiara verhält sich weniger aufgedreht und impulsiv – das wirft natürlich auch noch einmal die Frage auf, was aus den beiden in Zukunft eigentlich werden soll.
Fazit: Ich würde mir zwar wünschen, dass die Reihe irgendwann weitere Bände erhält, kann aber auch mit diesem Ende wunderbar leben.