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Veröffentlicht am 20.03.2017

Finale: Endlich

Unsterblich - Tor der Ewigkeit
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Diese Trilogie war der Versuch meinerseits, der Autorin, nachdem ich Plötzlich Fee nicht wirklich mochte und deshalb schon den ersten oder zweiten Band abgebrochen hatte, eine zweite Chance zu geben. Und ...

Diese Trilogie war der Versuch meinerseits, der Autorin, nachdem ich Plötzlich Fee nicht wirklich mochte und deshalb schon den ersten oder zweiten Band abgebrochen hatte, eine zweite Chance zu geben. Und ich bin froh, das getan zu haben. Denn ich habe nach kurzen Anfangsschwierigkeiten Gefallen an Allison und ihrem neuen dämonischen Leben gefunden und die Grundidee der Reihe begeistert mich wirklich. Dazu möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen; meine Rezensionen zu Band 1 Tor der Dämmerung und Band 2 Tor der Nacht sind hier zu diesem Zweck verlinkt.

Jetzt habe ich es endlich geschafft, den dritten und finalen Band der Trilogie zu lesen. Als ich neulich am Bahnhof auf der Heimreise etwas Zeit zu überbrücken hatte, habe ich einen Abstecher zur Buchhandlung gemacht. Nur mal gucken, ihr kennt das ja sicherlich. Und ich war auch ziemlich enttäuscht, als ich in der Fantasy- und Science Fiction-Abteilung nicht ein Buch gefunden habe, das nicht zur High Fantasy gehörte. Wer sortiert denn da bitte die Regale?! Alle Bücher, die einer anderen Fantasy-Sparte zuzuordnen sind, fand ich dann in der Abteilung Romane. Und auch da eher wenig. Tor der Ewigkeit hatten sie in das unterste Regalbrett gestellt, sodass ich eigentlich nur den Namen der Autorin am unteren Ende des Buchrückens lesen konnte. Daneben standen auch all die anderen Bücher, nach denen ich wohl unbewusst Ausschau gehalten hatte. So vergrault man übrigens Kunden – aber das ist ein Thema für einen ganz anderen Artikel. Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe das Buch gekauft und während der Weiterfahrt gleich zu lesen begonnen.

Ein paar Worte zum Cover möchte ich loswerden, ehe ich mich dem Inhalt widme: Das grüne Auge passt wunderbar zum Reihendesign und gefällt mir persönlich lieber als das rote und blaue der vorherigen Bände. Das kann aber auch daran liegen, dass ich die Farbe Grün sehr mag. Das Design selbst, also das obligatorische Auge mit den auffälligen Dekorationselementen und die schemenhaften schwarzen Objekte (Federn, Maske, Schmetterlingsflügel), die eine Art Maske bilden und das halbe Gesicht auf offensichtlich betont geheimnisvolle Weise verdecken, finde ich weniger gelungen. Man vertraut natürlich auf den Wiedererkennungswert, wenn alle Bücher von Julie Kagawa ein so gestaltetes Cover aufweisen, aber ich finde es zumindest für diese Reihe unangebracht. Die Unsterblich-Reihe beinhaltet nichts glänzendes oder wirklich hübsches – wie die Glitzersteinchen unter den Augen auf dem Cover –, niemand trägt eine Maske und keine der Hauptfiguren hat besonders auffällige rote, blaue oder grüne Augen, was die Wahl dieser Cover rechtfertigen würde. Für die Federn auf dem Cover von Band 1 und die Schmetterlingsflügel von diesem Band finde ich absolut keine Erklärung, abgesehen davon, dass sie sich gut zu einer Art Maske formen lassen und entsprechend gut auf dem Cover aussehen. Optisch sind die Cover auch ansprechend, versteht mich nicht falsch. Ich finde nur, dass sie einfach nicht zum Inhalt der Trilogie passen. Und das sollte doch eigentlich Voraussetzung sein, oder? (Übrigens passen auch die ursprünglichen Hardcover-Cover nicht zum Inhalt, finde ich.)

Allie hat sich seit Beginn der Geschichte deutlich weiterentwickelt, hat sich mit ihrem Dasein abgefunden und beginnt, Zuneigung für ihre zwei Mitvampire zu empfinden. Dass sie Kanin mag, sollte niemanden wundern, aber ihre Freude über Jackal war wohl als unerwartete Wendung gedacht. Ähm – nein? Schon klar, anfangs wurde er als einer der großen, bösen Gegenspieler präsentiert. Aber sobald klar wurde, dass diese Figur einen speziellen Humor hat und Gefallen an Allie findet, war ich mir sicher, dass die beiden irgendwann gut miteinander auskommen würden. Und dass Zeke einfach so draufgehen sollte, wie es im zweiten Band Tor der Nacht geschildert wurde, konnte ich auch nicht so ganz glauben. Deshalb war ich wenig überrascht, als er wieder auf der Bildfläche erschien. Die genauen Details konnte ich natürlich nicht vorausahnen, doch ich hatte grundlegend damit gerechnet. Überhaupt hielt dieser letzte Band wenig Überraschungen für mich bereit. Während der langen Phasen, in denen die vier von A nach B reisten und die einzige Abwechslung darin bestand, welche Beleidigungen Jackal sich ausdachte oder welche Bösartigkeit Sarren ihnen hinterließ, war ich mehrfach versucht, einfach ein paar Seiten zu überblättern, bis es spannender wurde. Das Finale, das manche wohl als episch beschreiben würden und das vermutlich auch als solches geplant war, fand ich schlicht angemessen und notwendig, aber eben – wie so viel anderes in dieser abschließenden Geschichte – nicht überraschend oder besonders großartig.

Fazit Ich hatte mir ein tolles Finale erhofft, natürlich mit Happy End und großen Kämpfen, rasanten Manövern und wahnwitzigen Entscheidungen, die getroffen werden müssten. Was ich bekommen habe, war ein solider Abschluss einer Trilogie, die mir in ihren Grundlagen sehr gefallen hat, an deren Umsetzung es aber haperte und deren Ende mich leider etwas enttäuschte. Ich bin also nicht traurig, dass die Trilogie jetzt ihr Ende gefunden hat und ich mich von Allie, Kanin, Jackal und Zeke verabschieden muss, sondern eher zufrieden, dass ich mich jetzt nach Beenden des letzten Bandes gedanklich von der Geschichte distanzieren und anderen Büchern zuwenden kann.

(Die Links sind in der Rezension auf meinem Blog verfügbar!)

Veröffentlicht am 20.03.2017

Kurzrezension Uni-Lektüre (auf Mittelhochdeutsch, aber das gibt's hier nicht)

Das Nibelungenlied
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Für mein Gemanistikseminar haben wir Das Nibelungenlied auf Mittelhochdeutsch lesen müssen dürfen. Das ist übrigens in Versform verfasst, sich reimend und in Strophen also. Es sind über 2000 Strophen. ...

Für mein Gemanistikseminar haben wir Das Nibelungenlied auf Mittelhochdeutsch lesen müssen dürfen. Das ist übrigens in Versform verfasst, sich reimend und in Strophen also. Es sind über 2000 Strophen. Auf Mittelhochdeutsch, hatte ich das schon erwähnt?

Erstaunlicherweise konnte ich den Text trotzdem fast flüssig herunterlesen. Die Worte sind zwar teilweise verändert und auch manchmal vollkommen anders, aber viele lassen sich herleiten. Man kann es mit dem Plattdeutschen vergleichen, oder auch mit dem Bayerischen: Geschrieben ist es schwer, die Worte und ihre Bedeutung auf den ersten ungeübten Blick zu erkennen, aber laut ausgesprochen wird schnell klar, was gemeint ist. Die Hürde der Fremdsprache war also geringer, als erwartet. Inhaltlich war ich sehr gespannt, denn ich wollte die Geschichte von Siegfried und Kriemhild schon länger lesen. Die Sage vom in Drachenblut badenden Siegfried und seiner fast vollständigen Unverwundbarkeit, die ihm zum Verhängnis wird, kennt wohl jeder. Aber dies ist die Geschichte von Kriemhild. (Achtung, Spoiler: Siegfried stirbt nach nicht einmal dem ersten viertel des Nibelungenlieds.) Und sie ist gut. Da hat sich jemand große Mühe gegeben, eine Legende zu erfinden (oder ist das vielleicht alles gar nicht erfunden..?) und ich verstehe auch endlich, warum Professor Boerne seine kleinwüchsige Kollegin im Münsteraner Tatort „Alberich“ nennt.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Kurzrezension

Losing it - Alles nicht so einfach
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Auch Losing it stammt aus meiner Arvelle-Bestellung. Und von meinem SuB, wie übrigens auch True und Bloodbound. Alle drei hatten es sich schon eine Weile dort gemütlich gemacht. (Die beiden folgenden Bücher ...

Auch Losing it stammt aus meiner Arvelle-Bestellung. Und von meinem SuB, wie übrigens auch True und Bloodbound. Alle drei hatten es sich schon eine Weile dort gemütlich gemacht. (Die beiden folgenden Bücher machen die Fünfer-Clique komplett.)

Okay, eines vorweg: Ich stelle vermehrt fest, dass ich mit Büchern, deren Protagonistin noch zur Schule geht, zwar durchaus noch etwas anfangen kann, aber ich finde mehr Gefallen an denen, die bereits studieren. Ich passe wohl in das Klischee der Leserin, die mit ihren Protagonisten aufwächst. Oder so. Ihr versteht sicher, was ich meine.

Allerdings habe ich keine Ahnung von Theater, halte nicht viel von One Night-Stands und kann mich generell nicht wirklich mit Bliss identifizieren. Und doch hat mich das Buch schnell in seinen Bann gezogen. Ich mag den Schreibstil, die vielen Details, die in die Geschichte eingewoben sind und natürlich kann ich gut verstehen, dass Bliss ihrem großen dunklen Fremden mit ausländischem Akzent verfallen ist… Es gibt ein paar kleine Durchhänger, aber im Großen und Ganzen gefällt mir das Buch sehr. Tatsächlich habe ich es in einer Nacht verschlungen und denke über die Folgebände nach…

Veröffentlicht am 20.03.2017

Kurzrezension

True - Weil dir mein Herz gehört
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Den ersten Band habe ich nicht gelesen, denn mir war nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt, als ich True bei Arvelle gefunden habe. Aber das war nicht schlimm, da die Bände in sich abgeschlossen ...

Den ersten Band habe ich nicht gelesen, denn mir war nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt, als ich True bei Arvelle gefunden habe. Aber das war nicht schlimm, da die Bände in sich abgeschlossen sind und nur durch die Figurenkonstellation miteinander verbunden.

Erstaunlicherweise war ich richtig begeistert von diesem Buch. Mit der Autorin habe ich noch keine Erfahrungen und ich gehe an New Adult-Romane inzwischen mit der Einstellung, dass ja doch alle irgendwie gleich oder zumindest sehr, sehr ähnlich sind. Zumindest werden die Protagonisten von ihrer Vergangenheit verfolgt, die ihr gegenwärtiges Glück in Gefahr bringt. Das ist hier aber nicht der Fall, und das reicht schon, um dieses Buch zu mögen. Der tolle Schreibstil und der großartige Humor der Hauptfiguren setzen meiner Begeisterung, dass jemand sich die Mühe macht, sich etwas neues auszudenken, nur das i-Tüpfelchen auf.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Kurzrezension

Bloodbound - Die Garde des Königs
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Dieses Buch war dafür verantwortlich, dass ich wieder aktiver bei der Lesejury von Bastei Lübbe wurde, kurz bevor die Community ihre Generalüberholung erhielt. Die Leseprobe stand zur Bewertung zur Verfügung ...

Dieses Buch war dafür verantwortlich, dass ich wieder aktiver bei der Lesejury von Bastei Lübbe wurde, kurz bevor die Community ihre Generalüberholung erhielt. Die Leseprobe stand zur Bewertung zur Verfügung und ich habe mich so festgelesen, dass ich vollkommen vergessen hatte, dass es sich nicht um das ganze Buch handelt – und war total überrascht, als die Leseprobe zu Ende war. Da musste ich das Buch dringend kaufen, als es bei Arvelle im Angebot erschien, war ja klar.

Dass ich die Leseprobe gelesen hatte, war aber schon einige Monate her, sodass ich etwas brauchte, um in die Geschichte zu finden. Und dann gab es mehr High Fantasy-Elemente, als ich erwartet hatte. Dennoch gefiel mir die Geschichte sehr gut und in die Hauptfiguren habe ich mich ziemlich schnell verguckt. Das Ende dieses Bandes ist nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hatte, und es gibt eine Fortsetzung, die wohl auch schon erschienen ist. Die werde ich vermutlich (erst mal) nicht lesen, denn so richtig vom Hocker gehauen wurde ich hiervon nicht. Ich hatte wohl einfach zu hohe Erwartungen.