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Veröffentlicht am 20.07.2017

Etwas schwächer als Band 1, aber immer noch großartig!

Rock my Body
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Der erste Band Rock my Heart hat mich ziemlich begeistert, weshalb ich sehr gespannt auf diesen Teil war. Und ich muss sagen, enttäuscht wurde ich nicht! So ganz mithalten mit dem ersten Band können Dee ...

Der erste Band Rock my Heart hat mich ziemlich begeistert, weshalb ich sehr gespannt auf diesen Teil war. Und ich muss sagen, enttäuscht wurde ich nicht! So ganz mithalten mit dem ersten Band können Dee und Joel leider nicht, aber sie spinnen die Geschichte der „Last Ones to Know“ schön weiter. Ich habe mit gelacht und geweint, mich geärgert und über die Situationen amüsiert, wie es bei einem guten Buch sein sollte.

Ich weiß nicht, vielleicht sind Rockstars die neuen Vampire: Wohin ich auch schaue, in jedem Regal, jeder Buchhandlung steht mindestens ein solcher Roman, der die Herzen von Teenagern und Junggebliebenen höher schlagen lässt/lassen soll. Warum das so ist, möchte ich hier gar nicht analysieren, ich stelle es nur mal ganz öffentlich fest … (Das soll übrigens nicht heißen, dass die Vampire vom Mark wären – als ob das so schnell passieren würde!) Jedenfalls hebt sich diese Reihe und damit auch dieser etwas schwächere Band in meinen Augen von der Masse der Rockstar-Romane ab. Das hat viele Gründe.

Zum Einen gibt es die Charaktere. Jede Figur hat eine Hintergrundgeschichte, hat Macken und Eigenheiten. Die Handlung steht nicht auf der Stelle, sondern kommt mit jeder Entscheidung, die getroffen wird, voran, und trägt mich als Leserin durch die Geschichte. Hier gibt es eine emotionale Achterbahn, wie ich sie in meiner Lektüre schon länger vermisst habe. Dann ist da noch dieser Aspekt, dass die Rockstars nicht einfach nur Rockstars sind, um Rockstars in der Geschichte zu haben und damit in dieses neue Themengebiet im Buchhandel zu gelangen, sondern die ganze Handlung dreht sich um die Musiker und ihre Musik. Es geht nicht darum, dass ein graues Mäuschen urplötzlich von ihrem musikalischen Idol wahrgenommen wird und diesen nichts aufhalten kann auf dem Weg zu ihrem Herzen (oder eher zu anderen Körperteilen …). Hier spielt die Musik tatsächlich eine Rolle und ich hatte oft das Gefühl, sie fast hören zu können. Das muss man als AutorIn erst mal schaffen!

Mir fiel auch wieder auf, dass sich mein Lesegeschmack mit dem Alter etwas verändert. Man wächst eben aus den Kinderbüchern heraus und High School-Dramen verlieren für mich nach und nach seinen Reiz – aber die Bücher, deren Protagonisten in meinem Alter sind, sich also auf dem College oder der Uni befinden, gibt es ja auch noch. Dessen war ich mir vorher nie wirklich bewusst, eben, bevor ich selbst diesen neuen Lebensabschnitt nach dem Abi begonnen habe. Rock my Heart und Rock my Body lässt mich am Leben einiger Studenten teilhaben bzw. an dem Leben junger Leute in meinem Alter. Schätze, ich passe perfekt in die Zielgruppe? ?

Der Schreibstil begeistert mich auch ziemlich. Klar, es gibt Szenen, in denen die Sprache zu extrem ins Jugendliche verdreht wurde, sodass es nicht mehr authentisch wirkt. Grundsätzlich ist die Geschichte von Dee und Joel aber sehr angenehm zu lesen und ich hatte währenddessen einfach nur Spaß.

Die Geschichte selbst dreht sich in diesem Band um Dee und Joel, wie schon gesagt. Dee ist die überdrehte Freundin unserer Protagonistin aus dem ersten Band Rock my Heart, Joel ein weiteres Mitglied der Band „The Last Ones to Know“. Diese Beziehung ist derart explosiv und schwankt von einem Hoch zum Tief zum nächsten Hoch, dass man schon fast ein Schleudertrauma bekommt, wie all die Nebencharaktere. Apropos: Was ich auch sehr mag an Reihen wie dieser, ist die Tatsache, dass die Paare über mehrere Bände begleitet werden, nur steht eben pro Band ein neues Paar im Mittelpunkt. So werden die Protagonisten aus Band eins zu Nebenfiguren in Band 2, aber man sieht, wie sich die Beziehungen entwickeln. Dadurch muss man nicht gleich loslassen … Deshalb mag ich Buchreihen so gern, weil man die Menschen ein bisschen länger begleiten kann, als mit Einzelbänden. Aber ich schweife ab.

Insgesamt hat mit Rock my Body sehr gut gefallen, wenn es auch ein bisschen langatmiger war als sein Vorgänger. Die Folgebände Rock my Soul und Rock my Dreams habe ich übrigens inzwischen auch gelesen – dazu wird es aber, wenn überhaupt, nur Kurzrezensionen geben.


Fazit
Etwas schwächer als der großartige Reihenauftakt, aber immer noch viel besser als der Großteil dessen, was dieses Genre momentan sonst so zu bieten hat.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Tolle Sammlung von Zusammenfassungen, Hintergrundinfos und Anekdoten - für die richtige Zielgruppe!

66 Bücher, von denen alle sagen, dass du sie gelesen haben musst #Niegelesen #Kennichtrotzdem #Ichdenkealsobinich
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Die Idee hinter diesem Buch steckt schon im Titel, auf jeden Fall aber im Klappentext: Es gibt Bücher, von denen immer wieder behauptet wird, dass man sie unbedingt gelesen haben muss. Dass an diesen Büchern ...

Die Idee hinter diesem Buch steckt schon im Titel, auf jeden Fall aber im Klappentext: Es gibt Bücher, von denen immer wieder behauptet wird, dass man sie unbedingt gelesen haben muss. Dass an diesen Büchern kein Weg vorbei führt, wenn man etwas auf sich hält. Insbesondere, wenn man etwas in Richtung Literatur studiert oder sich in der Schule mit Lektüren befassen muss, werden einem bestimmte Bücher immer wieder vorgeführt. Wenn man dann nicht mitsprechen kann, kann es ungemütlich werden. Die meisten Schüler und Studenten haben sicher schon einmal eine Zusammenfassung im Internet gelesen, anstatt sich über das geforderte Werk herzumachen (mich eingeschlossen). Alexandra Fischer-Hunold hat in diesem Buch einige dieser ständig erwähnten Bücher aufgelistet – mit inhaltlicher Zusammenfassung, Hintergrundinfos zum Autor, interessanten Anekdoten zum passenden Titel und ein paar Leseempfehlungen, falls man auf den Geschmack gekommen ist.

Im Leistungskurs Deutsch habe ich unter anderem Theodor Fontanes Effi Briest lesen dürfen (müssen). Dieses Buch ist für mich eine einzige Qual gewesen und ich habe nach den ersten Kapiteln beschlossen, mich auf die Zusammenfassungen aus dem Internet und meiner Sitznachbarn zu verlassen. Das hat zwar kurzfristig funktioniert, aber bis jetzt hatte ich keine Ahnung, worum es wirklich in dieser Geschichte gegangen ist. Ich fand es also sehr schön, dass in 66 Bücher … auch Effi Briest vorgestellt wird. Tatsächlich habe ich mich an viele Dinge erinnert („Das ist ein weites Feld.“), aber manche Zusammenhänge und insbesondere das Ende hatte ich schon wieder vergessen. Auch die eigentliche Botschaft dieser Geschichte ging damals vollkommen an mir vorbei. Zur Auffrischung von gefährlichem Halbwissen eignet sich 66 Bücher … also schon mal.

Dann gibt es aber auch viele Klassiker (und nicht ganz so alte Bücher), von denen ich schon viel gehört habe, an die ich mich aber bisher nicht herantraute. Zum Beispiel Charles Dickens’ Große Erwartungen. In Englisch haben wir mal ein paar Szenen im Comicformat besprochen, aber das ist A) eine sehr schwammige Erinnerung und B) glaube ich kaum, dass das dem Original gerecht wird. Und ich muss sagen, ich bin jetzt fast neugierig genug, um das Buch selbst lesen zu wollen.

Sherlock Holmes, Jane Eyre, die Buddenbrooks, Frühstück bei Tiffany oder auch Unterleuten, ein Buch aus dem Jahr 2016 und damit das neueste der Sammlung – in 66 Bücher … kommen viele verschiedene Bücher und Geschichten zum Vorschein, die sich vielleicht schon jahrelang am Rande meiner Wahrnehmung herumgedrückt haben. Einige kenne ich bereits (zum Beispiel Effi Briest, Der Herr der Ringe, Der Vorleser oder Dracula) und von anderen habe ich noch nie gehört.

Durch den amüsanten Schreibstil und ihre frische, begeisterte Art schafft es Alexandra Fischer-Hunold immer wieder, mich zu animieren, doch selbst mal nach diesen Büchern zu greifen.

Sehr gut gefällt mir, dass die einzelnen Kapitel in Abschnitte unterteilt sind. So kann man selbst entscheiden, ob man einen Spoiler in Kauf nehmen möchte oder nicht und kann auch schnell zum Text über den Autor oder zu den Anekdoten springen, wenn man sich nicht wirklich für das Buch selbst interessiert. Es ist für jeden etwas dabei. Die Bücher sind thematisch sortiert, sodass man auch schnell stöbern kann, wenn man das Kapitel durchgelesen hat, nach dem man gesucht hatte. Am Ende gibt es noch ein Register, sodass nach Stichworten oder Personen gesucht werden kann. Beispielsweise wird Stephen Spielberg aufgeführt. Er hat ja nun kein Buch geschrieben, von dem alle sagen, dass man es gelesen haben muss – aber er hat mit Patrick Süskinds Das Parfüm vergeblich versucht, eines zu verfilmen …

Das ganze Buch ist sehr modern aufgemacht. Das Innere lädt mit seinen blauen Linien und den breiten Seitenrändern zum Notieren von Gedanken und Ideen ein – und laut Nachwort ist das genau der Zweck des Designs. Man kann also (auch wenn es mich irgendwie davor graust) direkt zu dem jeweiligen Bucheintrag schreiben, ob es einem gefallen hat oder was beim Lesen störte, welche Gedanken man sich bei der Lektüre gemacht hat. Am Ende gibt es auch noch ein paar leere Seiten zu genau diesem Zweck. Passend dazu ist das Cover gestaltet: Es erinnert an eine Nachrichtenapp fürs Handy und greift damit unsere Zeit auf – und spricht zweifellos die richtige Zielgruppe an. (Ich muss gestehen, dass mir das Coverdesign erst auffiel, als ich das Buch zuhause liegen hatte – ich bin mit den iPhone-Optiken nicht so vertraut …)

Fazit
Insgesamt ist 66 Bücher … eine tolle Sammlung von Zusammenfassungen und Anekdoten, die in den verschiedensten Situationen zur Hand genommen werden kann: Wenn wieder mal ein Dozent von einem Buch spricht „das man gelesen haben muss! Was habt ihr nur euer ganzes Leben getrieben?!“ Wenn die Eltern von einem Klassiker schwärmen, den sie damals in der Schule lesen mussten: „Und was lernt ihr heute so? Was? Das ist doch kein Klassiker! Bei uns früher …“ Oder wenn man einfach nicht weiß, was man als nächstes lesen soll und ein bisschen Inspiration braucht (Okay, uns Leseratten passiert das selten bis nie – aber manchmal ist ein bisschen Hilfe nicht verkehrt, oder?). Und man kann damit Freunde und Familie auf Herz und Nieren testen – wissen sie wirklich über so viele Bücher Bescheid, oder sind auch sie einfach nur fit im Umgang mit ihrem Halbwissen?

Veröffentlicht am 03.07.2017

Ein vielversprechender Reihenauftakt!

Rock my Heart
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Es war wieder einmal einer dieser Tage, an denen ich in meiner Heimat auf meinen Bus warten musste. Direkt gegenüber der Haltestelle befindet sich die Buchhandlung meines Vertrauens. Während der Wartezeit ...

Es war wieder einmal einer dieser Tage, an denen ich in meiner Heimat auf meinen Bus warten musste. Direkt gegenüber der Haltestelle befindet sich die Buchhandlung meines Vertrauens. Während der Wartezeit ging ich also kurz rüber, „nur mal gucken“ – ihr kennt das sicherlich … Letztendlich habe ich auch nur geguckt. Und auf meinem Handy die Einkaufsliste um ein paar Titel erweitert. Aufgeschoben ist ja leider nicht aufgehoben. Langer Rede kurzer Sinn: Rock my Heart lag dort im Laden und sprang mir in seiner pinken Farbe quasi ins Gesicht, umgeben von ein paar in schwarz gehaltenen Titeln. Da hat der Verlag mit der Coverwahl auf jeden Fall etwas richtig gemacht. Ich habe mich aber dagegen entschieden, dieses Buch zu kaufen, sondern habe es ein paar Stunden im Bloggerportal als eBook angefragt – und bekommen. Danke dafür! Ich brauchte noch ein Buch für meinen Tolino, das ich auf meiner Reise in den Süden lesen konnte. Da wollte ich kein physisches Buch mitschleppen, obwohl ich sonst eher der Typ für Haptik bin.

Jamie Shaw war mir vor dieser Lektüre kein Begriff (allerdings fiel der Name in den letzten Monaten ab und zu im Internet, wenn ich mich nicht irre). Ich ging also ohne Vorurteile an diese Geschichte. Na gut, ich gestehe. Ich habe eine relativ schwache Storyline mit relativ starkem Fokus auf Bettgeschichten und ach so tolle Rockstars erwartet. Eben das, was sich momentan gut verkauft. Und ich wurde dahingehend auch nicht wirklich enttäuscht: Vom übermenschlich heißen Leadsänger einer Rockband über den fremdgehenden Pfarrerssohn-Freund und die „etwas“ exzentrische beste Freundin bis hin zum hässlichen unscheinbaren Entlein, das, sobald es die Brille absetzt, zum Schwan wird, ist hier alles dabei. Und ja, die ersten paar Kapitel drehen sich hauptsächlich darum, dass Rowan (ich finde es übrigens super, einen nicht zu mädchenhaften Namen für die Protagonistin zu verwenden) eigentlich ja gar nicht der Typ für One Night-Stands ist und damit auch nicht für One Night-Küsse, dass sie Adam aber sowas von überhaupt nicht widerstehen will, weil sie ihrem jetzt Exfreund ja unbedingt eins auswischen muss. Aber die Bettszenen sind rar gesät, die Sprache ist nicht zu explizit und die Beziehung basiert mehr auf Nachhilfestunden als auf dem Rockstargehabe.

Tatsächlich sehen sich Adam und Rowan nach der ersten Begegnung nicht wieder, bevor Rowan Adam an der Uni aus der Patsche hilft und dadurch dazu verdonnert ist, ihm Nachhilfe zu geben. Da der Frauenheld aber ausgerechnet dann auf eine kleine Konzerttour muss, bleibt Rowan nichts anderes übrig, als mitzufahren (Also, der gesunde Menschenverstand sagt mir etwas anderes, aber meinetwegen. Soll sie doch mitfahren.). Sie muss sich dabei also nicht nur mit Adam, sondern auch mit den restlichen Jungs in der Band The last ones to know (daher der Reihentitel) auseinandersetzen. Ich finde besonders die Charaktere in dieser Geschichte sehr schön gezeichnet. Jeder hat seine Macken und sein Päckchen zu tragen, aber es geht insbesondere um das Zusammenspiel der Band und der Menschen um sie herum, was Rowan irgendwann mit einschließt. Der Fokus liegt also absolut nicht auf den Bettgeschichten, diese werden – wenn überhaupt – nur am Rande erwähnt. Rowan ist eine Figur, mit der ich mich ganz gut identifizieren konnte. Äußerlich die graue Maus, die gerne auch mal still in ihrem Eckchen sitzt, aber wenn sie erst einmal mit einer Person oder Situation warm geworden ist, sieht es schon ganz anders aus. In Dee hat sie ihr absolutes Gegenstück gefunden: ihre beste Freundin zeigt gern mehr Haut, als notwendig wäre, und hat kein Problem damit, jeden Tag einen neuen Kerl abzuschleppen. Die Jungs aus der Band sind alle herzallerliebst (obwohl ihnen diese Bezeichnung bestimmt nicht gefallen würde) und nach außen hin natürlich Frauenmagneten, aber der eine ist kaum von seiner Spielekonsole wegzubekommen und der nächste hat Probleme an der Uni – sie sind eben nicht nur auf ihr Rockstardasein reduziert, sondern haben mit denselben Dingen zu kämpfen, wie alle anderen Menschen auch. In dem Zusammenhang finde ich es auch sehr gut, dass es nicht um eine riesengroße Band geht, eine, die weltweit bekannt ist, sondern eine, die auf lokaler Ebene sehr erfolgreich ist. Leider ist es ja oft so, dass ein Normalo-Mädchen rein zufällig auf den Leadsänger oder -gitarristen der weltberühmten Band XY trifft und sich beide unsterblich ineinander vergucken. Das ist ja sowas von realistisch … Hier ist Jamie Shaw aber dezenter vorgegangen – und schwupps! ist die Geschichte um einiges glaubhafter.

Der Schreibstil von Jamie Shaw gefällt mir auch sehr gut. Wie schon gesagt ist die Sprache überhaupt nicht derb, sondern der jeweiligen Situation angemessen und an die Charaktere angepasst. Ich habe das Buch in kaum mehr als einem Tag durchgelesen und dabei gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht. Wenn das kein Signal für Qualität ist (zumindest, was den Schreibstil und das Lesetempo betrifft), dann weiß ich nicht weiter. Das Buch ist jugendlich gehalten, passt super in meine eigene Lebenssituation (Uni) und kaum eine Stelle erschien mir unpassend oder langweilig. Ich finde The last ones to know 1. Rock my Heart sehr gut gelungen. Das Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen. Die einzigen Schwächen, die ich gefunden habe, waren manche Handlungen und Reaktionen der Charaktere. Nicht alle waren nachvollziehbar und meines Erachtens nur dazu gedacht, die Geschichte etwas in die Länge zu ziehen (etwa, indem sich die Auflösung eines Problems über vier statt zwei Kapitel zieht, weil Person 1 in der Situation A die Entscheidung X getroffen hat, nicht die Entscheidung Y). Das hat nicht dazu geführt, dass das Lesen langweilig wurde oder dass es richtige Durchhänger gegeben hätte, sondern einfach nur, dass ich mich manchmal über eine Figur geärgert habe. Aber sowas gehört eben auch dazu – man kann es als Autor nie jedem Leser recht machen.

Fazit
Ein vielversprechender Reihenauftakt mit ein paar kleinen Schwächen, der sich von der aktuellen 08/15-Masse abhebt und definitiv kein Fehlgriff war. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 17.06.2017

Unterhaltsam, gut für zwischendurch

Love Emergency - Zufällig verliebt
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Dieses Buch ist der zweite Band einer Reihe, was mir selbst erst bei der Recherche für diese Rezension klar geworden ist. Es ist also absolut nicht notwendig, den ersten Band vor der Lektüre dieses Buches ...

Dieses Buch ist der zweite Band einer Reihe, was mir selbst erst bei der Recherche für diese Rezension klar geworden ist. Es ist also absolut nicht notwendig, den ersten Band vor der Lektüre dieses Buches gelesen zu haben.
Erhalten habe ich Zufällig verliebt über vorablesen.de. Nachdem die Leseprobe mit einem fiesen Cliffhanger endete, habe ich mich sehr gefreut, das Buch lesen zu dürfen. Mit meiner Rezension hat es aber etwas länger gedauert, da beruflich einfach viel los war in letzter Zeit.

Ich mag die TV-Serie Chicago Fire sehr gern. Warum? Weil endlich einmal eine andere Institution als Krankenhaus und Polizei im Fokus steht. Ich kannte noch keine Serie über Feuerwehrleute. Aber warum erzähle ich euch das? Weil es mir mit diesem Buch ganz ähnlich ging. Eine Beziehung zwischen einem Rettungssanitäter und einer seiner Patientinnen ist mit so bisher noch nicht begegnet. Klar, Krankenhausserien gibt es wie Sand am Meer, aber in Buchform habe ich noch nichts vergleichbares in der Hand gehabt. Das Interesse war geweckt, den Rest hat, wie ich schon sagte, die Leseprobe erledigt. Das Buch musste nur noch den schon günstig stehenden Sternen folgen und mich endgültig überzeugen.

Schon ganz am Anfang habe ich mich in Hunter verliebt. Madison ist in einer einzigartig unangenehmen Lage und Hunter tut genau das Richtige, um ihr zu helfen. Dass das sein Job ist und, dass er dabei nicht immer ehrlich ist, spielt keine allzu große Rolle. Die beiden geben vom ersten Moment an ein gutes Paar ab – auch wenn sie das selbst nicht sofort begreifen – und es ist klar, dass sie ein Happy End haben werden. Das gibt das Genre ja schon vor, deshalb kann das auch nicht als Spoiler gewertet werden. Der Weg ist in dieser Art Roman das Ziel, und dieser Weg ist hier sehr hübsch verpackt worden.

Madison hatte es nicht immer leicht im Leben, ließ sich mit den falschen Typen ein. Es fällt ihr daher schwer, Vertrauen zu fassen oder Gefälligkeiten anzunehmen. Hunter dagegen ist rein charakterlich so eingestellt, jedem helfen zu wollen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Damit haben diese zwei eigentlich schon genug Stoff, um ständig aneinander zu geraten. Madisons Not und Hunters Lösungsvorschlag machen es natürlich nicht leichter. Ich finde sehr gut, wie Samanthe Beck aus einer sehr schwierigen Situation, die es vermutlich öfter gibt, als uns bewusst ist, eine schöne Geschichte um ein liebevolles Paar spinnt. Dabei wird kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um medizinische oder neu-mütterliche Aspekte geht, die Figuren haben ihren eigenen Charakter und ein eigenes Sprachmuster – sie sind einfach natürlich gestrickt, was die ganze Story natürlich und echt wirken lässt. Das gefällt mir wirklich gut. Zufällig verliebt wirkt nicht aufgesetzt oder ausgedacht, sondern angenehm echt.

Der Schreibstil ist ebenso angenehm. Das Buch mit seinen 300 Seiten habe ich an etwas mehr als einem Tag gelesen und es gab genug Cliffhanger an den Kapitelenden, um das übliche „nur ein Kapitel noch“-Spielchen zu treiben, als ich eigentlich längst hätte schlafen wollen.

Fazit
Zufällig verliebt hat das Rad nicht neu erfunden, denn es werden durchaus viele Klischees in die Handlung eingebaut. Als leichte Unterhaltung überzeugt dieses Buch jedoch allemal und ich spiele mit dem Gedanken, den ersten Band Aus Versehen verlobt auch noch zu lesen – und vielleicht auch noch Folgebände, falls es solche geben wird.

Veröffentlicht am 06.06.2017

Was lange währt wird endlich gut

True North - Wo auch immer du bist
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Weder die Autorin noch der Titel haben mir viel gesagt, als ich True North bei NetGalley angefragt habe. Allein der Klappentext hat Interesse geweckt – denn auch das Cover sagt mir nicht so zu. Es ist ...

Weder die Autorin noch der Titel haben mir viel gesagt, als ich True North bei NetGalley angefragt habe. Allein der Klappentext hat Interesse geweckt – denn auch das Cover sagt mir nicht so zu. Es ist zu düster und der Stil ist absolut nicht mein Fall. Die Geschichte einer jungen Städterin, die sich wegen ihres verhassten Jobs aufs Land begibt und dort ihre alte Collegeflamme wiedertrifft, die sich in einen ansehnlichen, aber grummeligen Kerl verwandelt hat, übt schon einen gewissen Reiz auf mich aus … Ich mag grummelige Kerle, die ein weiches Herz, aber absolut kein Händchen für Zwischenmenschliches haben (zumindest in Romanen). Und ich war gespannt, in welche Fettnäpfchen unsere Protagonistin wohl treten würde – denn die Peinlichkeiten waren ja irgendwie vorprogrammiert.

Der Anfang war etwas schleppend. Ich wurde mit unserer Protagonistin einfach nicht warm. Es wurde zwar deutlich, dass sie selbst inmitten der großstädtischen Lebensart auch nicht hundertprozentig wohl fühlte, aber etwas an ihrer Art gefiel mir dennoch nicht. Sobald Audrey aber auf Griffin, den Mann von früher trifft, sieht es schon ganz anders aus. Der Schreibstil ist angenehmer zu lesen, die Handlung nimmt an Fahrt auf, die Figuren treffen nachvollziehbare und sinnvolle Entscheidungen – die Geschichte macht einfach Spaß.

Im Fokus steht natürlich das Paar. Kern der Handlung ist die Frage, ob sie ihre Beziehung von damals wieder aufleben lassen und eventuell auch beibehalten können, nebenbei muss die Landwirtschaft gerettet und dem großen bösen Firmenchef aus der Stadt eins ausgewischt werden, während das Mädel bei jeder Entscheidung um seinen Job bangt. Für mich ist das eine ganz gelungene Mischung. Besonders, da klar ist, welcher Teil der Storyline wichtiger ist als andere. Es geht nicht alles ineinander über, sodass man sich als Leser fragen müsste, was jetzt eigentlich Sache ist, allerdings ist es auch nicht zu strukturiert. Es passt einfach so, wie es ist. Gestört hat mich etwas, dass Audrey und Griffin so schnell körperlich wurden. Ja, es mag schon sein, dass das der größte gemeinsame Nenner war, den sie in der Vergangenheit am College hatten. Und ja, sie sind erwachsene Menschen und können ihre Entscheidungen durchaus selbst treffen. An einem gewissen Punkt dachte ich mir aber einfach nur – was? Das war’s jetzt? Sie haben Sex und alles ist in Butter? Natürlich war danach nicht alles in Butter, aber für mich war ein gehöriger Teil der Spannung schon recht früh weg. Durch ein paar Wendungen, die teilweise auch nicht wirklich vorhersehbar waren, hat die Autorin dann noch das Ruder herum gerissen, aber so richtig gepackt hat die Geschichte mich dann doch nicht mehr.

Das Ende war wieder schön und gut gelungen. Dass es zwei weitere Bände gibt, die sich um die Kollegen auf der Shipley-Farm drehen, ist ein nettes Extra – ob ich diese lesen werde, weiß ich aber noch nicht.

Fazit
Am Anfang etwas schleppend konnte mich dieses Buch dennoch mit charmanten Männern und starken Frauen überzeugen. Und so ganz nebenbei bekam ich das Verlangen, Apfel-Cider zu probieren.