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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

Großartige Einblicke in das Leben einer bayerischen Kellnerin: Herrlich witzig.

Are you finished? - No, we are from Norway
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Dieses Buch ist durch eine spontane Entscheidung bei mir eingezogen. Ich habe ein Faible für Wortspiele (bin selbst aber nicht sonderlich gut darin) und fand den Titel so gut. Für die Zeit um meinen weihnachtlichen ...

Dieses Buch ist durch eine spontane Entscheidung bei mir eingezogen. Ich habe ein Faible für Wortspiele (bin selbst aber nicht sonderlich gut darin) und fand den Titel so gut. Für die Zeit um meinen weihnachtlichen Heimatbesuch war es auch ganz gut geeignet, dachte ich, da meine Eltern ein paar Jahre in Bayern gelebt haben. Wenn ich dann aber abends tatsächlich meiner Familie Szene für Szene und Kapitel für Kapitel vorgelesen habe, musste ich teilweise das Buch weiterreichen – und einmal konnte erst der vierte Mensch, der es in der Hand hatte, einigermaßen deutlich und ohne Lachen die gefragte Stelle vorlesen: Alle anderen, mich eingeschlossen, konnten nicht mehr vor Lachen. Stellenweise ist das Buch nicht soo witzig (oder wir verstehen den Witz einfach nicht), aber in anderen Momenten ist es zum Schießen, was Sophie Seidel aus ihrem Kellnerinnenalltag zu berichten hat. Da gibt es Gäste, die die Öffnungszeiten extrem ausdehnen und sich „wie eine Wildsau“ aufführen, beim nächsten Besuch aber extrem freundlich sind. Sie erklärt das Leitungswasserdilemma und die Problematik von Kinderwagen, großen Hunden und Familientreffen. Auch Anmachversuche und Zechpreller kriegen ihr Fett weg. Und das alles ist auf sehr amüsante Weise geschrieben. Hauptsächlich auf Hochdeutsch, aber mit immer mal wieder eingestreuten bayerischen Floskeln und Phrasen bildet sich eine tolle Mischung aus allgemein deutschem, hochdeutschem und auch bayerischem Humor, der für jeden einen Scherz auf Lager hat. Niemand wird beim Lesen dieses Buches die ganze Zeit trockene Augen bewahren können – wenn man auch nur ein kleines bisschen Humor hat.?

Fazit
Ich hätte es nicht gedacht, aber dieses (Sach-)Buch gefällt mir ausnehmend gut. Und jedes Mal besser, wenn ich es meiner Familie vorlese und wir alle uns dabei vor Lachen kringeln…

Veröffentlicht am 11.10.2016

Klasse Reihenauftakt

Vampire Academyþþ
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Wie ich zu diesem Buch gekommen bin:

Schon vor einiger Zeit hatte ich diese Buch in den Läden stehen sehen, konnte mich aber nicht überwinden, es mitzunehmen. Dann sah ich, dass es verfilmt wurde und ...

Wie ich zu diesem Buch gekommen bin:

Schon vor einiger Zeit hatte ich diese Buch in den Läden stehen sehen, konnte mich aber nicht überwinden, es mitzunehmen. Dann sah ich, dass es verfilmt wurde und bald in unsere deutschen Kinos kommen würde.

Da blieb mir keine andere Wahl, als es zu lesen. Besonders, nachdem ich den Film gesehen und total begeistert gewesen bin. Also habe ich mich an meinen Rechner gesetzt und diese Ausgabe der Blutsschwestern bestellt.



Zum Inhalt/ Klappentext:

St. Vladimir ist eine Schule für junge Vampire. Auch Rose Hathaway – halb Mensch, halb Vampirin – wird hier zur Wächterin ausgebildet. Sie hofft, eines Tages ihrer besten Freundin Lissa zur Seite zu stehen, der letzten Überlebenden der Vampirfamilie Dragomir. Da kommt es zu einer Reihe merkwürdiger Vorfälle. Irgendjemand scheint es auf Lissas Leben abgesehen zu haben. Der Einzige, dem sich Rose anvertrauen kann, ist der attraktive Wächter Dimitri…

Meine Meinung:

Da ich den Film im Voraus gesehen hatte, kannte ich die Geschichte schon, war also von den Wendungen und Drehungen der Handlung nicht besonders überrascht. Was mich da schon eher beeindruckte, war die Schreibweise der Autorin. Irgendwie schafft sie es, den Leser zu fesseln, auf eine Reise durch die fiktive Handlung mitzunehmen und emotional beeinflusst zurückzulassen. Ich habe mit Rose gefeiert, gelitten und geliebt. Ihre Geschichte war für die kurze Zeit, die ich zum Lesen benötigte, meine eigene.

Hier wird das Vampirklischee auf ganz natürliche Weise angegangen. Es ist keine Besonderheit und nichts Aufregendes, dass Vampire existieren, es ist schlicht eine Tatsache. „Normale“ Menschen tauchen in diesem Jugendroman kaum bis gar nicht auf.

Ich denke, dass dieses Buch für jeden, der interessiert an Vampiren und Übernatürlichem ist, eine Bereicherung sein kann.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Besser als Band 1 - so langsam werde ich wärmer

Die 100 - Tag 21
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Noch immer in Gedanken bei der Serienversion dieser Geschichte fallen natürlich einige Dinge auf, die nicht übereinstimmen und die mir in der Serie besser gefallen. Auch kommt mir der Gedanke, dass diese ...

Noch immer in Gedanken bei der Serienversion dieser Geschichte fallen natürlich einige Dinge auf, die nicht übereinstimmen und die mir in der Serie besser gefallen. Auch kommt mir der Gedanke, dass diese Romanvorlagen niemals genug Raum bieten, um die Geschichte aufzunehmen, die jetzt schon in der Serie erzählt wurde. Das ist wieder ein Beweis dafür, dass man beides getrennt voneinander betrachten muss.

Wells wird mir immer sympathischer, genau so auch Sascha, Bellamy, Glass und Luke. Unsympathisch wird Clarke, natürlich auch Graham, aber auch Octavia mag ich nicht so sehr (in den wenigen Momenten, in denen sie auftaucht). Die Handlung ist ziemlich simpel, umfasst sie doch nur wenige Tage und spielt in einer relativ einsamen Welt. Außerdem gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Figuren, was zwar den Überblick durch die vielen verschiedenen Perspektiven und die ständigen Wechsel zwischen ihnen erschwert, aber keine wirklich verschachtelte Handlung ermöglicht, in der immer neue Personen dazukommen. Das hat natürlich auch seinen Reiz, so kann man die Figuren langsam besser kennenlernen, statt ständig von Neulingen abgelenkt zu werden. Aber es wird doch manchmal langweilig. Wobei, manchmal? Ich musste mich wieder durch das Buch beißen, habe mir immer eine bestimmte Kapitelzahl festgesetzt, die ich lesen wollte, um nicht zwischendurch wieder abzubrechen.
Die Geschichte ist ja nicht nur sachtes Geplänkel, aber auch keine Panem-mäßige Actionversion einer Dystopie oder andersartigen zukunftsvisionären Science-Fiction-Story. Es fällt mir oft schwer, am Ball zu bleiben. Ich glaube, das liegt wirklich an den vielen Perspektivenwechseln. Das erinnert mich, um ehrlich zu sein, an Game of Thrones. Ja, die Serie, nicht die Buchreihe. In dieser Serie werden auch verschiedene Handlungsstränge, die sich teilweise parallel ereignen, nacheinander erzählt, wobei man als Zuschauer quasi von einem Ort zum nächsten und dadurch auch in der Perspektive wechselt. Das nervt mich mittlerweile ziemlich, und so ist es eben auch bei Die 100 und dem zweiten Band Tag 21.

Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeschrieben wurde, da ja so einiges total anders ist als die Serienversion. Dadurch habe ich schon gar keine Erwartungen mehr. Zum Beispiel die Frage, wer in Mount Wether lebt, wird völlig anders beantwortet. Damit wird eigentlich die Grundlage für die zweite Staffel der Serie genommen (Oder doch nicht? Haben sich die Filmemacher das doch nicht ganz ausgedacht? Entwickelt sich da noch was in dem dritten und letzten Band der Reihe?) Diese und andere Fragen stelle ich mir und warte auf Band 3. Punkt. Ihr auch?

Fazit
Wieder völlig anders als die Serie, aber wesentlich besser als Band 1 der Reihe. Ich bin noch nicht ganz überzeugt, werde aber Band 3 lesen, um meine Fragen, die sich während des Lesens ergeben haben, beantworten zu können.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Lektüre für eine Nacht

The Wild Ones
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Tja, wo fange ich an… Michelle Leightons Bücher strotzen sonst vor Sex und unterdrückten Gefühlen. Hierbei gibt es zwar auch die Gefühle, aber ich glaube, nur ein oder zwei Sexszenen. Und das enttäuscht ...

Tja, wo fange ich an… Michelle Leightons Bücher strotzen sonst vor Sex und unterdrückten Gefühlen. Hierbei gibt es zwar auch die Gefühle, aber ich glaube, nur ein oder zwei Sexszenen. Und das enttäuscht mich nicht einmal, weil das einfach perfekt in die Szenerie des Buches passt. Es ist optimal für die Geschichte und ich bin beeindruckt, dass die Autorin so sehr von ihrem (zumindest für mich) normalen Weg abgewichen ist, um die Geschichte so authentisch wie möglich zu machen. Ich hätte eher damit gerechnet, dass frei nach dem Motto Sex Sells gearbeitet würde und dabei vielleicht der Ernst der Handlung verloren ginge, aber das ist hierbei nicht der Fall gewesen. Ich find’s super!
Die Geschichte widmet sich dem ernsten Thema der Sucht, insbesondere der Alkohol- und Sexsucht. Letzteres ist etwas, das oft verschwiegen und unter den Teppich gekehrt wird. Ich bin sicher, einige LeserInnen dieses Buches wussten vorher nicht einmal, dass eine solche Sucht existiert. Aus meiner Sicht ist es eine tolle Leistung, diese Thematik in eine angenehme Geschichte zu verpacken. Allein deshalb mag ich das Buch schon. Und dann sind da noch die tollen Charaktere, zumindest IHN mag ich. SIE ist mir ein bisschen zu neurotisch, aber jeder hat eben seine Macken. Violet ist Sozialarbeiterin und setzt alles auf eine Karte, wenn sie damit jemandem helfen kann. Ich würde das schon fast als Helfersyndrom bezeichnen: Sie hilft ihrem alkoholsüchtigen Vater, ihrer Freundin, ihren Klienten, einem dahergelaufenen Kerl, den sie auf einem Treffen für Sexsüchtige kennenlernt… Jet ist dieser dahergelaufene Kerl, der von Anfang an ein Auge auf sie geworfen hat und jede Chance nutzt, ihr nahe zu kommen. Er ist der gefährliche Typ, der hinter seiner harten Schale einen Marshmallowkern verbirgt und damit jedes Frauenherz um den kleinen Finger gewickelt bekommt. Alles klar soweit?? Die beiden bilden ein tolles Paar und bringen die Geschichte ordentlich in Schwung. Und das, wie gesagt, ohne ausgiebige Bettszenen.

Fazit
Tatsächlich kommt dieses Buch mit weniger Sex aus als die bisherigen. Und das funktioniert ebenso gut. Ich hab’s in einer Nacht gelesen.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Magische Mysterien

Windfire
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Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Roman von Lynn Raven geben wird, musste ich zugreifen. Ich weiß schon gar nicht mehr, welche Bücher von ihr ich als erstes gelesen habe, aber ich liebe einfach ...

Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Roman von Lynn Raven geben wird, musste ich zugreifen. Ich weiß schon gar nicht mehr, welche Bücher von ihr ich als erstes gelesen habe, aber ich liebe einfach ihren Schreibstil und auch die Dinge selbst, die sie sich ausdenkt. Jedes Buch bzw. jede Buchreihe hat einen eigenen Charme und eine einzigartige Grundidee. Die Geschichten unterscheiden sich schlicht von den übrigen im Genre. Das macht sie so besonders.
Auch bei Windfire war das der Fall: Eine einzigartige Idee, umgesetzt mit dem typischen Schreibstil und tollen Charakteren. Es hat größtenteils echt Spaß gemacht, Jesse und Shane in ihrem Abenteuer zu verfolgen. Allerdings ist mir diese Geschichte ein bisschen zu wirr gewesen. Ich kann nicht genau benennen, was mich gestört hat, aber dieses Buch fand ich nicht soo super wie die bisherigen der Autorin.
An den Figuren lag das sicherlich nicht: Jesse ist ein tolles Mädchen, das gelernt hat, für sich und seinen Bruder zu kämpfen und hart zu arbeiten. Sie ist stark, leidenschaftlich und argwöhnisch in Bezug auf Fremde. Shane ist einfach der tolle Kerl, auf den jedes Mädchen irgendwann einmal wartet / gewartet hat: Gutaussehend, viel zu oft mies drauf und mit vielen schlechten Angewohnheiten, über die man aber wegen all der guten Charaktereigenschaften gern hinweg sieht. Meistens jedenfalls. Die beiden bilden ein tolles Paar, was auch Jesses kleiner Bruder sofort erkennt, und sind doch nur am Streiten. Herrlich.? Die Szenen zwischen den beiden gefielen mir immer am besten.
Dazu kommt dann die Magie, die hier so einzigartig ist. Nach Familien unterteilt und auch nach Art der Magie gibt es Djinn, Feuer-, Wasser-, Erd- und Windmagier, wobei die Erdmagier offenbar das Böse darstellen, die Djinn irgendwie mit dem Feuer zusammenhängen und die Windmagier eine Familie voller Intrigen sind. Hierbei muss ich gestehen, dass ich das System dahinter noch nicht ganz durchschaue – ich werde dieses Buch also definitiv erneut lesen, irgendwann -, aber das ist völlig normal für mich und Lynn Raven-Bücher. Auch bei der Dämonen-Reihe (s. Banner unten) hat es eine Weile gedauert, bis ich wirklich das Drama verstanden habe. Aber das macht das Buch nur irgendwie besser, da man auch beim zweiten Mal Lesen wieder etwas neues entdeckt. Das hat man ja sehr, sehr selten.

Fazit
Nicht so genial wie erwartet, aber noch immer ein tolles Buch über tolle Menschen und jede Menge Magie. Es lohnt sich, wenn man etwas mit Magie, Mystery und Familiendramen anfangen kann.