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Veröffentlicht am 04.01.2019

Der Inhalt ist gut, aber an der Verpackung hätte man noch arbeiten können

Heartbeat. Truly yours
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Zuerst war ich etwas skeptisch, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte; in letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, dass ich aus der Zielgruppe von High School-Romanen einfach herausgewachsen zu sein ...

Zuerst war ich etwas skeptisch, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte; in letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, dass ich aus der Zielgruppe von High School-Romanen einfach herausgewachsen zu sein scheine. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Julie Chapel schafft es allerdings mich daran zu erinnern, warum ich solche Geschichten früher sehr gern gelesen habe.

Unsere Protagonistin ist nämlich weder graues Mäuschen, das ohne "Hilfe" von Dritten nicht aus ihrer ach so schrecklich langweiligen Schale ausbrechen kann, noch ein total beliebtes High School-Püppchen, das massenhaft Freunde um sich geschart hat, bis etwas dramatisches passiert und sie plötzlich ganz allein da steht - aber natürlich attraktiv ist. Solche 08/15-Plots hat man ja leider sehr häufig. Stattdessen lesen wir von Harley, benannt nach dem Motorrad (was mir, Asche auf mein Haupt, erst klar wurde, als es im Text explizit gesagt wurde) und mit wunderbar schrägen Eltern gesegnet. Sie fotografiert gern und schämt sich nicht dafür, ein anderes Hobby als Mode oder Feiern zu haben. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, zögert aber trotzdem manchmal zu sagen, was sie denkt. Wie ein ganz normaler Mensch eben. Bei ihr hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass diese Figur nicht total konstruiert und klischeehaft war, sondern dass es diese Person so wirklich irgendwo geben könnte. Und ich wäre sehr gern mit ihr befreundet.

Ihr männliches Gegenüber allerdings ist mir etwas zu platt. Er hat die typische traurig-dramatische Backstory, die ihn in Kombination zu seinem Dasein als Sportler-Ass mit ach so anbetungswürdigem Aussehen leider so spannend macht wie einen lebensgroßen Pappaufsteller. Auch die Nebencharaktere sind überwiegend farblos. Das finde ich sehr schade. Umso mehr habe ich mich über eine Liebesgeschichte gefreut, die sich zwischen mehr oder weniger bedeutungslosen Nebenfiguren entwickelt hat. Die gefiel mir schon fast besser als die Haupthandlung. :)

Der Schreibstil von Julie Chapel gefällt mir außerdem sehr. Flüssig, manchmal voller trockenem Humor und immer einer Prise Selbstironie, wenn ich mich nicht täusche. So lässt sich diese Geschichte gut lesen und brachte mich des öfteren zum Schmunzeln.

Inhaltlich hat mich Truly Yours also gut unterhalten - wenn man davon absieht, dass es mir nicht gelang, wirklich mir den Charakteren mitzufiebern. Wie vermutet bin ich einfach zu weit vom Schulalltag weg, um die Gedanken eines Teenagers noch so fesselnd zu finden wie früher. Mir fehlt es an Komplexität, ich würde lieber über schwerwiegendere Probleme lesen als das obligatorische will they-won't they im Teenagerleben.

Es gibt am Cover ein paar Kleinigkeiten, die mich stören. (Okay, ich gebe es zu. Das ist meckern auf hohem Niveau. Aber hey, ich studiere diesen Kram ja auch. Ich finde, damit habe ich das Recht, ein paar kleine Verbesserungsvorschläge zu machen ...)
Also. Mich stört, dass das "ea", also zwei Buchstaben aus dem Reihentitel "Heartbeat", in ein Symbol (das Herz) übersetzt wurden. Dadurch erreicht man zwar eine Symmetrie mit den so übrig bleibenden acht Symbolen im Wort "Heartbeat", doch zufrieden stellt es mich nicht. Besonders stört mich aber, dass der Name der Autorin nicht an die Breite des Reihentitels angepasst wurde. Alternativ hätte man ihn auch so einrücken können, wie den grünen Titel dieses Bandes. Alles im Namen der Symmetrie bzw. um es aneinander anzupassen - was man scheinbar mit dem Herzen statt "ea" versucht hat.
Wie dem auch sei, das sind nur Ideen, wie man das Cover besser machen könnte. Vielen werden diese Details gar nicht auffallen. :)

Veröffentlicht am 30.10.2018

Guter Auftakt, der neugierig auf mehr macht

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Das ist die erste Rezension seit etwa einem halben Jahr, die ich schreibe. Also nehmt es mir nicht übel, falls sie nicht meinem üblichen Standard entspricht. ;)

"Soul Mates" erinnert mich ein bisschen ...

Das ist die erste Rezension seit etwa einem halben Jahr, die ich schreibe. Also nehmt es mir nicht übel, falls sie nicht meinem üblichen Standard entspricht. ;)

"Soul Mates" erinnert mich ein bisschen an die "Lux"-Reihe von Jennifer L. Armentrout, gefällt mir aber wesentlich besser: Die Charaktere sind ausgereifter und etwas komplexer, sie treffen Entscheidungen, die ich tatsächlich nachvollziehen konnte, und das Kopfkino funktionierte wunderbar. Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist wie erwartet auch hier großartig. Details werden genannt, wenn notwendig, aber sie nehmen nicht überhand - es gibt kaum Szenen, bei denen ich mir dachte "gut, jetzt reicht es aber auch".

Genretechnisch würde ich diesen ersten Band der Reihe in die Schublade New Adult mit Fantasy stecken - und die Kombination gefällt mir gut. In den letzten Monaten habe ich festgestellt, das ich persönlich der Zielgruppe von Young Adult- und leider offenbar auch vieler Jugendromane entwachsen zu sein scheine und ich bin froh, dass die Charaktere etwas älter sind, dass ich mich mit diesen Protagonisten besser identifizieren kann.

Weniger gut gefällt mir das Cover. Ja, Gesichter auf dem Buchdeckel verkaufen sich gut. Ja, durch die Lichteffekte und die schöne Schrift macht es schon etwas her. Aber ich empfinde das Gesicht des Mädchens irgendwie störend, so wie es mich anstarrt. Ich hätte mir etwas mysteriöseres gewünscht.
Der Schreibstil ist, wie schon erwähnt, einfach klasse. Ich mag diese humorvollen Anspielungen und die Worte und Formulierungen, die Bianca ihren Figuren in den Mund legt.

Was ich echt genial finde, ist die grundlegende Idee dieser Geschichte: Wesen, die mit Licht und dem entsprechenden Tempo - also mit Lichtgeschwindigkeit - weltweit innerhalb von Sekunden reisen können. Das ist einfach raffiniert und ich wundere mich, dass da bisher noch niemand drauf gekommen ist (oder warum ist mir das Thema noch nicht untergekommen?)

Die Geschichte hat außerdem einen tollen Cliffhanger. Ich meine, hallo? Ich will jetzt dringend weiterlesen! Leider wusste ich von Anfang an in etwa, wer der Bösewicht sein müsste und war deshalb von den Wendungen und Entwicklungen kaum überrascht, aber in diesem Fall würde ich sagen, der Weg war gut genug, um das nicht ganz so tolle Ziel (die "überraschende" Wendung" zu entschuldigen.

"Soul Mates" gefällt mir echt gut, wenn auch nicht so gut wie die "Firsts"-Reihe der Autorin - die ist einfach großartig und ich erwarte ungeduldig den ET des letzten Bandes. Und leider sticht der Roman - trotz der interessanten Idee - meiner Meinung nach kaum aus der Masse hervor. Es gibt viele tolle Romane mit ähnlicher Zielgruppe und tollem Stil, sie alle sind sehr unterhaltsam und es lohnt sich, sie zu lesen. Ich würde aber von den wenigsten sagen, dass sie meine neuen Lieblingsbücher sind - "Soul Mates" eingeschlossen, so schön das Buch auch ist.

Dieser Reihenauftakt ist unterhaltsam und wenn man sich so richtig darauf einlässt, dann kann er eine ordentliche emotionale Achterbahnfahrt erwarten.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Von Enttäuschung, Fast & Furious und Charakteren, die so tief sind wie ein leckes Planschbecken

I Knew U Were Trouble
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Dieses Buch habe ich lesen wollen, weil Klappentext und Cover einfach Lust drauf machen. Ich war etwas skeptisch wegen des Titels - da ist das Klischee des Bad Boys und des ach so unschuldigen Mädchens ...

Dieses Buch habe ich lesen wollen, weil Klappentext und Cover einfach Lust drauf machen. Ich war etwas skeptisch wegen des Titels - da ist das Klischee des Bad Boys und des ach so unschuldigen Mädchens ja schon vorprogrammiert - und der Tatsache, dass man nicht mal in der Lage war, das "you" auszuschreiben. Oder, noch schlimmer, dass man sich bewusst (!) dafür entschieden hat, es durch "u" abzukürzen, weil das ja so trendy ist. Oder wie auch immer man das inzwischen nennt.

Ich hatte also anfangs schon noch die Erwartung, dass der Inhalt der Geschichte doch noch meine Befürchtungen widerlegen würde. Tja. Falsch gedacht.

Die Charakter sind so unglaublich flach, dass ich in diesem Moment gar nicht weiß, wie ich sie beschreiben soll. Sie bedienen ausschließlich ausgelutschte Klischees, die eigentlich niemand mehr lesen möchte, denn irgendwann wirken solche Bücher nur noch wie ein Einheitsbrei. Okay, zugegeben: im Young Adult-Genre findet man momentan solche Bücher, zuhauf. Und ich möchte auch niemandem verbieten, Spaß an diesem Buch zu haben. Ich habe jedoch festgestellt, dass solche Romane einfach nicht mehr genug Tiefgang besitzen, um mich persönlich zu unterhalten.
Ich meine, wir haben hier zwei Protagonisten. Sie stammt aus dem reichen Viertel der Stadt, lebt bei ihrer Mutter, führt ein tolles Leben, bis etwas schlimmes passiert. Dann zieht sie - gezwungenermaßen - zu ihrem Vater, der als Undercovercop im schlimmsten Viertel wohnt und arbeitet, muss von da an auf die - oh mein Gott! - öffentliche! Schule gehen und trifft auf einen der plakativsten Bad Boys, der mir seit langem untergekommen ist. Er hat aber selbstverständlich unglaublichen Tiefgang, eine ach so fürsorgliche Seite im Beisein seiner kleinen Schwester, und so weiter und so fort. Die beiden vergucken sich natürlich ineinander und ebenso natürlich gibt nach einigem Hin und Her ein Happy End. Wie könnte es auch anders sein?

Der einzige Lichtblick waren für mich die Szenen, in denen Straßenrennen vorkamen. Die erinnerten mich sehr an die Filmszenen aus "Fast & Furious" und haben mich ab und an zum Schmunzeln gebracht. Das war aber auch die größte Gefühlsregung, die dieses Buch mir entlocken konnte.

Was ich als sehr problematisch empfand waren die Beziehungen, die hier dargestellt waren. Das Protagonistenpärchen stellt natürlich die Ausnahme von der Regel dar, doch das wird auch so benannt. Alle anderen Beziehungen, seien es geschiedene und streitende Eltern, manipulative und gewalttätige Exfreunde oder Eltern, Lügende und betrügende Freunde, all das wird hier als die Norm dargestellt. Klar, die Figuren befinden sich im ach so schlimmen Viertel (das meiner Meinung nach dem entspricht, was der absolute Normalzustand einer nicht unbedingt übermäßig reichen Stadt ist), aber es scheint hier keine einzige normale Beziehung ohne Missbrauch welcher Art auch immer zu geben. Wenn ich mir vorstelle, dass junge Leute, wahrscheinlich überwiegend Mädchen, durch Bücher wie dieses beigebracht bekommen, dass Beziehungen heute nun mal so aussehen, dann werde ich echt sauer. Ich verstehe, dass ein bisschen Drama sein muss, um die Geschichte spannend zu machen. Aber dann bitte in reflektierter Form. Stellt nicht die eine halbwegs gesunde Beziehung (die eigentlich auch nicht so das Gelbe vom Ei ist) als die Ausnahme dar! Das bedeutet nichts anderes, als dass die Regel eben all diese anderen furchtbaren Beziehungen umfasst!

Zusätzlich hat der Schreibstil, der einfach nur platt und oft ziemlich nichtssagend war, die Geschichte nicht so sehr verbessert, wie er das Potential gehabt hätte.

Kurz gesagt: Ich hatte im Vorfeld befürchtet, dass ich enttäuscht werden würde, und hatte damit leider auf so vielen Ebenen recht. Schade. Ich hätte mich gern vom Gegenteil überzeugen lassen.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Es muss nicht immer eine Trilogie sein ...

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Die Leseprobe kannte ich bereits, als ich dieses Buch angefangen habe, und wusste, dass ich große Lust auf diese Geschichte hatte.

Leider hat es "Fire & Frost" das ganze Buch lang nicht geschafft, mit ...

Die Leseprobe kannte ich bereits, als ich dieses Buch angefangen habe, und wusste, dass ich große Lust auf diese Geschichte hatte.

Leider hat es "Fire & Frost" das ganze Buch lang nicht geschafft, mit diesen ersten paar Seiten mitzuhalten. Das erste Drittel des Romans gefällt mir sehr gut und ich hatte damit gerechnet, dass er eines meiner Jahreshighlights werden könnte - aber die Handlung zog sich zu sehr in die Länge, als dass irgendeine Spannung hätte aufrecht erhalten oder gar gesteigert werden können.

Die Charaktere finde ich okay - nicht zu flach, aber auch nicht so komplex und interessant, wie sie hätten sein können. Sie entsprachen oft dem, was ich erwartet hatte und haben mich kaum einmal überrascht. Auch die Handlung ist okay, aber sie kommt mir nicht schnell genug in Gang. Es dauert zu lang, bis überhaupt klar wird, was das Ziel des Romans ist. Dann, nachdem das bekannt ist, passiert viel zu lange Zeit NICHTS in dieser Richtung. Ja, die Figuren müssen trainieren. Ja, man muss ein bisschen Drama reinbringen und ein bisschen Liebesgedöns am besten gleich dazu. Ist ja alles schön und gut. Aber es zog sich einfach zu lange hin. Zwischendurch hatte ich sogar das Bedürfnis, das Buch eine Weile beiseite zu legen und ein anderes anzufangen, so sehr nervte mich dieses Hinauszögern - und das passiert mir sonst nie. Niemals. Ich lese Bücher am liebsten in einem Rutsch. Wie störend ich das empfand, sollte also klar sein.

Ansonsten gefiel mir das Buch sehr gut. Die Geschichte selbst unterscheidet sich nicht großartig von vielen anderen dieses Genres, insbesondere von solchen, die in den letzten Jahren erschienen sind. Doch sie ist Teil des guten, des besseren Durchschnitts. Wie gesagt, sie hätte Potential zum Highlight gehabt, mit einem tollen Worldbuilding und interessanten Storydetails. Nur leider kann dieses Buch nicht mit sich selbst mithalten - es wird eingangs zu viel versprochen, was das Buch im späteren Verlauf nicht halten kann. Wirklich sehr, sehr schade.

Noch habe ich die Hoffnung, dass es mit den Folgebänden besser wird, aber ich habe so meine Zweifel. Es kann auch sein, dass man besser eine Di- statt einer Trilogie daraus gemacht hätte. Durch das Stauchen der Geschichte und das Weglassen mancher Szenen hätte man es vielleicht schaffen können, die Spannung aufrecht zu erhalten.
Es muss nicht immer eine Trilogie sein, und ohne die Fortsetzungen gelesen zu haben mag ich das eigentlich nicht so pauschal behaupten, aber ich finde, dass dieser Auftaktband das perfekte Beispiel hierfür ist.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Kurzrezension

BL is magic! 1
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Die Geschichte eines schwarzen Magiers, der nur weiße Magie hinbekommt, so sehr er sich auch bemüht, schwarze Magie anzuwenden, und in der Menschenwelt nach Hilfe sucht. Dort stößt er auf einen zunächst ...

Die Geschichte eines schwarzen Magiers, der nur weiße Magie hinbekommt, so sehr er sich auch bemüht, schwarze Magie anzuwenden, und in der Menschenwelt nach Hilfe sucht. Dort stößt er auf einen zunächst sehr nervigen Kerl, der ihm dann aber doch ganz gut gefällt. Das beschreibt ungefähr die Anfänge von BL is Magic. Dabei sprüht die Story vor Humor (ich konnte mir das Grinsen selten verkneifen) und das Artwork ist einfach toll – irgendwie anders und sehr angenehm zu lesen.

Ich bin jetzt schon nach diesem einen kurzen Band (148 Seiten) ein Fan von Rubio und Ati und werde ganz sicher weiterlesen!