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Veröffentlicht am 27.04.2020

Wer liebt Drachen nicht?

Drachendunkel. Die Legende von Illestia
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Rezension „Drachendunkel. Die Legende von Illestia: Gefühlvolle High Fantasy“ von Eyrisha Summers



Meinung

Mit „Drachendunkel“ fand ich zu Eyrisha Summers erster Geschichte, jedoch weiß ich spätestens ...

Rezension „Drachendunkel. Die Legende von Illestia: Gefühlvolle High Fantasy“ von Eyrisha Summers



Meinung

Mit „Drachendunkel“ fand ich zu Eyrisha Summers erster Geschichte, jedoch weiß ich spätestens nach dem Ende, dass es nicht die letzte von ihr gewesen sein wird. Schon alleine beim Wort „Drachen“ macht mein Fantasy Herz große Hüpfer und so war ich nach dem beeindruckenden Klappentext und dem traumhaft schönen Cover, wahnsinnig gespannt was mich alles erwarten sollte.

Gleich zu Anfang erkannte ich Eyrisha Summers Bildgewaltigen Schreibstil, der mich mitten ins Geschehen versetzte. Ich fühlte mich als ein Teil der Geschichte und war tief beeindruckt vom Weltenentwurf. Eyrisha Summers Erzählstil ist sowohl wortgewandt als auch flüssig und mitreißend. Schon früh konnte sie mich emotional an die Protagonisten binden, hielt dies bis zum Ende aufrecht, sodass jedes Gefühl wie mit eisernen Ketten von mir Besitz ergriff.

Ich möchte hier gar nicht näher auf den Inhalt eingehen, denn diese Geschichte muss man mit allen Sinnen selbst erleben. Ich sag nur DRACHEN!!! Wenn das nicht reicht weiß ich auch nicht was euch überzeugt. Vielleicht sind es ja noch die charakterstarken Figuren, welche vor Lebhaftigkeit, Lebendigkeit und Facettenreichtum strotzten. Mich haben sie tief beeindruckt und ich wäre ihnen überall hin gefolgt.

Drachen sind für mich anmutige, mystische, düstere, magische Wesen, die aber auch, gleich uns Menschen, ein tiefes Gefühlsleben haben, welches ich hier erkannte. Eyrisha fand für diese Geschichte die perfekte Harmonie aus Düsternis, Magie und einem Feuerwerk an Gefühlen. Bis zum bitteren Ende kämpfte, fieberte, litt ich mit den Figuren. Ich war bloß an ihrer Seite, aber sie waren in mir, in meinem Herzen, in meiner Seele.

In dieser Handlung erlebte ich alles was mein Bücher Herz höher schlagen ließ. Abwechslungsreiche Szenen, völlig überraschende Wendungen (da hatte Eyrisha mich mehr als einmal hinters Licht geführt), Hochspannung und Nervenkitzel, sowie ein ganzes Meer voller Gefühle. Ja, immer wieder das Wort Gefühle. Warum? Weil es nur wenigen Autoren meisterlich gelingt diese Echt, authentisch und realistisch wirken zu lassen, ohne von ihnen erdrückt oder erst gar nicht angesprochen zu werden.

Es gibt immer noch einen Unterschied zwischen einem Saphir und einem Diamanten, und dieses Buch ist ganz klar der Hope Diamant unter den derzeitigen Fantasy Werken. Wer jetzt aber denkt es erwarte ihn eine schnulzige, Gefühlsduselige Geschichte, weit gefehlt. Im Fokus steht das Thema Kämpfe und Drache. Durch diesen Fakt beweist Eyrisha Summes Ideenreichtum, Vielschichtigkeit und Facettenreichtum auf höchstem Niveau.


Fazit

Wer beim Thema Drachen am liebsten in eine andere Zeit reisen und diese mystischen, magischen, düsteren Geschöpfe mit allen Sinnen erleben will, der sollte sich „Drachendunkel“ von Eyrisha Summers nicht entgehen lassen. Bildgewaltig, abwechslungsreich, Charakterstarke Figuren und ein grandioser Weltenentwurf, machen dieses Buch zu einem Hochgenuss der Extraklasse.


Bewertung 🌟🌟🌟🌟🌟 (5/5)

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2020

Faszinierende Geschichte über Tiere und die Natur

Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor
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Rezension „Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor“ von Ruth Rahlff



Meinung

Mit einem wunderschönen Cover und interessanten Klappentext, zog dieses Buch mich an, als würde die Magie darin nach mir ...

Rezension „Eulennacht - In den Bäumen von Redmoor“ von Ruth Rahlff



Meinung

Mit einem wunderschönen Cover und interessanten Klappentext, zog dieses Buch mich an, als würde die Magie darin nach mir greifen um mich aufzufordern es zu lesen. Tiere und die Natur sollten hier eine große Rolle spielen weshalb ich auch Feuer und Flamme war, denn nichts auf der Welt übt einen stärkeren Zauber aus als die Natur und ihre Lebewesen.

Ruth Rahlff entführte mich gleich nach wenigen Seiten zu einem atemberaubend, magischen Ort: Redmoor. Seit ich denken kann faszinieren mich Parks, Gärten und wilde Grünanlagen. Sie zeigen die unberührte Natur wie sie leibt und lebt. Es gibt für mich keine größere Magie und das hat die Autorin auch von Anfang an auf mich übertragen. Schnell verliebte ich mich in Redmoor und drang immer tiefer ins Geschehen ein.

Ruth Rahlff hat einen herrlichen Schreibstil, voller Bildgewalt, flüssig und leicht verständlich sowie mit einer ordentlichen Prise Humor versehen. Ihre Beschreibungen ließen mich die Geschichte mittendrin erleben, ich wurde zu einem Teil des ganzen. Zudem schafft sie von Anfang an eine hohe Spannung wodurch ich mitgerissen wurde und durch die Seiten flog.

Auch die Innen Gestaltung ist liebevoll und wunderschön anzusehen. Ein Gaumenschmaus für Herz und Seele.

Ruby ist 13 Jahre alt und schon früh auf sich allein gestellt. Ständige Umzüge und die Arbeit ihrer Eltern machen ihr sehr zu schaffen. Findet sie in Redmoor vielleicht Ruhe und neue Freunde? Wird ihr dieser Ort geben wonach sie sich sehnt?

Ruby war ein wissbegieriges, toughes, mutig Mädchen das keinem Abenteuer aus dem Weg ging. Leider gingen manche ihrer Gedanken und Handlungen mit meiner Vorstellung von einer 13 jährigen nicht ganz konform, weshalb ich sie an einigen Stellen zu forsch und reif erachtete. Ich hätte in dem Punkt eher auf 16 oder 17 Jahre getippt und so war es nicht immer einfach, denn zum einen verlor es für mich an Realismus und Authentizität aber auch an Glaubwürdigkeit.

An anderen Stellen merkte man dann wieder ganz klar das sie erst 13 ist. Ihre Emotionen waren logisch der Handlung entsprechend und ihre Gedanken nachvollziehbar. Doch leider konnte Ruth Rahlff dies nicht aufrechterhalten wodurch es sich im hin und her abwechselte. Es mögen nicht viele Momente gewesen sein doch hätte ich mir hier die Konstante gewünscht. Zudem, welche 13 jährige kennt Hitchcock Filme obwohl diese gänzlich ungeeignet für das Alter sind? Da fehlten mir etwas die Erklärung.

Paul und Leo, Rubys Onkel, waren hingegeben wundervoll gezeichnet. Viel nahbarer und auch in ihren Entwicklungen herrlich mit anzusehen. Bei Ruby faszinierte mich ihre Weltanschauung, bei Paul, ebenfalls 13, war es einfach seine Art mit allem umzugehen, dass man ihn ins Herz schließen musste. Jede Nebenfigur ist wundervoll integriert und somit wird alles harmonisch. Es ist eine schöne bunte Sammlung Charaktere.

Ruth Rahlff bot mir eine teils nervenaufreibende, actionreiche, spannungsgeladene Handlung, die auch mit Überraschungen punkten konnte, wenngleich der Bösewicht für mich direkt erkennbar war. Doch es geht hier ja um eine deutlich jüngere Zielgruppe und die werden definitiv Spaß an diesem Rätsel und Geheimnis lösen haben. Mich hat es amüsiert und mir wieder einmal gezeigt, dass Menschen böse sein können und manche nur nach Profit gieren.

Zum Ende hin verlor ich mich voll und ganz in dem Geschehen und konnte nicht mal mehr Luft holen. Es war bis dato nicht nur ein phantasievolles Abenteuer in dem Tiere, Menschen, die Natur und seine Geschichte perfekt im Einklang standen, sondern auch ein Page Turner, dessen Ende keine Wünsche offen ließ, denn hier zeigte sich klar und deutlich das Ruby und Paul erst 13 Jahre waren.

Ihre Gefühle kamen wahnsinnig gut durch und ich litt mit jeder Sekunde mit ihnen. Eine gnadenlose Jagd entbrannte bei der nicht klar war, wer siegreich sein würde und ob Redmoor endlich seinen Frieden finden sollte. Alle Achtung vor diesem grandiosen Showdown.


Fazit

„Eulennacht“ ist eine abenteuerliche, magische und phantasievolle Geschichte, in der der Leser so einiges über Eulen und die Natur lernt (sich zu verlieben ist ausgeschlossen). Ruth Rahlff bringt alles in einen wundervollen harmonischen Einklang. Es gibt einiges zu entdecken und dem Leser wird eine wichtige Botschaft vermittelt.

Rundum perfekt ist die Geschichte in jedem Fall für junge Helden. Mir haben manche Punkte bei der Charakter Zeichnung missfallen. Meine Begeisterung und Faszination wird dadurch nicht erschüttert, doch sind es kleine Dämpfer im Gesamtbild.


Bewertung 🌟🌟🌟🌟 (4/5)

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2020

Gefühlvoll, ehrlich, mit einer Prise Humor

Small Town Kisses (Minot Love Story 1)
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Rezension „Small Town Kisses: Morgan & Nate (Minot Love Story 1)“ von Christiane Bößel



Meinung

„Small Town Kisses“ war meine erste Begegnung mit den Geschichten der Autorin Christiane Bößel, und ...

Rezension „Small Town Kisses: Morgan & Nate (Minot Love Story 1)“ von Christiane Bößel



Meinung

„Small Town Kisses“ war meine erste Begegnung mit den Geschichten der Autorin Christiane Bößel, und ich habe keine Sekunde, keine Seite, keinen Moment davon bereut. Denn dieses Buch ist einfach unglaublich gefühlvoll, ehrlich und so schön. Eine Story mit Figuren die Ecken und Kanten haben.

Der Schreibstil war erfrischend angenehm, bildhaft und leicht zu lesen. Einmal angefangen zu lesen konnte ich das Buch nicht wieder aus der Hand legen. Christiane wählte für ihre Geschichte die Ich-Perspektive der Haupt Figuren Morgan und Nate. Ich finde es immer unglaublich schön tief in die Gedanken und Gefühle einzudringen um alles besser nachvollziehen und verstehen zu können. Hier ein großes Lob an die Autorin denn es war perfekt und hat mich somit auf einer hohen emotionalen Ebene abgeholt.

Nate und Morgen sind weder perfekte Hollywood Figuren, oder jene die erst keine Schwächen haben, sie sind lebhaft, lebendig, ehrlich und authentisch, denn wie ein Diamant haben beide Ecken und Kanten. Sprich sie haben Stärken aber auch Schwächen, sowohl charakterlich als auch auf Gefühlsebene. Damit konnte mich die Autorin ebenfalls begeistern denn wer will schon den perfekten Mann der alles kann oder eine hochnäsige Frau die nie etwas falsch macht?

Christiane gibt Morgan und Nate nicht so viel Raum, das bloß die beiden im Fokus stehen. Auch Nebenfiguren werden mit eingebunden und degradieren nicht urplötzlich zu belanglosen Randfiguren. Es war wunderschön anzusehen, besonders bei Morgans Familie, wie alles harmonisch ineinander Griff. Ein unbeschreiblich tolles Gesamtbild. Hut ab!

Morgan und Nate haben eine ungeheure Anziehungskraft welche in starkem knistern mündete, was wiederum auf mich überging, und so kommt es wie es kommen musste, man kann sich nicht von ihnen trennen und geht gemeinsam ihren Weg mit ihnen. Leidet, fühlt, fiebert, erträgt jede Emotion, denn es ist zu schön und zu wundervoll. Ihre Entwicklung im Buch war glaubhaft beschrieben, ich empfand nichts als unlogisch oder unangenehm.

Eines hat mich in dieser Geschichte besonders berührt. Christianes Humor den sie in jeden Moment mit einbaut und der nie zu kurz kam. Besonders hervor stach dies bei Laura. Ich finde es wichtig auch in emotional, gefühlvollen Geschichten nicht auf Humor zu verzichten. Und dieser war ganz nach meinem Geschmack. Einfach herrlich erfrischend, anders, besonders.

„Small Town Kisses“ war von der ersten bis zur letzten Seite voller Spannung, lachen, Emotionen, berührend, und vor allem zu jeder Zeit authentisch. Ich habe dieses Buch wahnsinnig genossen und werde unbedingt nach weiteren Werken der Autorin suchen. Mein Herz hüpft vor Freude denn dieses Buch ist einfach nur „eine unbeschreibliche Naturgewalt, ein geschliffener Diamant der Extraklasse, eben ein Juwel“!


Fazit

„Small Town Kisses“ ist ein rundum perfekter Auftakt mit lieb gewonnen Figuren, die ehrlich und authentisch sind, mit jeder Menge Gefühl und Emotionen von A bis Z, sowie einer wundervollen Prise Humor. Kurzum: Ein New Adult Roman der Extraklasse. Ich freu mich weitere Geschichten der Autorin und Kehre sehr gerne hierhin zurück. Ein Gaumenschmaus für Herz und Seele.


Bewertung 🌟🌟🌟🌟🌟 (5/5)

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

Zu viel Verworrenheit

Maggie und die Stadt der Diebe
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Rezension „Maggie und die Stadt der Diebe“ von Patrick Hertweck



Meinung

Nach „Tara und Tahnee“, welches ein wahres Highlight für mich war, konnte ich es nicht erwarten Maggie kennenzulernen und freute ...

Rezension „Maggie und die Stadt der Diebe“ von Patrick Hertweck



Meinung

Nach „Tara und Tahnee“, welches ein wahres Highlight für mich war, konnte ich es nicht erwarten Maggie kennenzulernen und freute mich wahnsinnig auf die Geschichte. Äußerlich kann Maggie definitiv mit Tara und Tahnee mithalten, was für mich als Cover Liebhaber und Käufer schon wichtig ist. Doch leider stellte ich nach den ersten Seiten fest, dass wir keine Freunde werden würden.

Vorweg möchte ich sagen das es weder an der Tatsache lag weil Maggie Patrick Hertwecks Debüt ist, denn so etwas spielt bei mir keine Rolle, und es lag auch nicht an zu hohen Erwarten a la „ich vergleiche Maggie mit Tara und Tahnee“. Auch dies mache ich nicht, jedes Buch, jede Geschichte, wird von mir unabhängig bewertet, ich gehe selten an Bücher mit expliziten Erwartungen. Ich lasse mich frei und unvoreingenommen fallen.

Warum wollte der Funke also einfach nicht überspringen? Warum konnte die Magie mich nicht vollkommen erreichen? Ich kenne Patrick Hertwecks Schreibstil durch Tara und Tahnee, doch hier war es in vielen Punkten anders. Mit einem enormen Informationsfluss, einem unglaublichen Detailreichtum und teils verstrickten Sätzen, kämpfte ich darum dem Geschehen zu folgen.

Ich fand weder die mir bekannte Gradlinigkeit, noch den roten Faden. Verlor mich schon auf den ersten 100 Seiten in Verwirrungen, die sich nicht lösen wollten und wie ein Netz um mich geschlungen waren. Je weiter die Geschichte ging umso mehr lichtete sich dieser Schleier, doch kam er einfach zu spät. Ich erkannte sehr wohl das Abenteuer und auch die bekannte Bildgewalt, aber der Zauber fehlte mir.

Das Setting ist wieder einmal in einer hoch interessanten Epoche der Vergangenheit angesiedelt. Ich konnte mir jeden Dreck, jede Gasse, jedes baufällige Gebäude, vorstellen als sei ich selbst vor Ort. Die bildhaften Beschreibungen waren der erste Lichtblick und ließen mich auf weitere hoffen. Patrick versteht sich unglaublich darauf, dem Leser eine Bilderflut in den Kopf zu projizieren. Hut ab für seine Bildgewaltigen Darstellungen.

Maggie und ihr bunter Haufen nahmen mir dann allerdings wieder den Moment der Glückseligkeit. Es schien als seien sie vor jeder Gefahr gefeit, nichts konnte ihnen etwas anhaben und das machte sowohl Maggie als auch die anderen Figuren unrealistisch und unlogisch für mich. Dennoch konnten mich die Dialoge und das Gegenseite aufziehen zum Lachen bringen und heiterten meine Stimmung auf. Sie wuchsen mir dann doch nach und nach ans Herz wenngleich ich anfänglich mit mehr Realismus gerechnet hatte.

Die Handlung war ein stetes auf und ab für mich, verlor an vielen Punkten seine Spannung und ging in Wirrwarr unter, was es mir schwer machte an der Geschichte dran bleiben zu wollen. Die Emotionen konnten mich nicht packen und ich suchte vergebens nach dem unerwarteten. Dem Moment wenn du nicht mehr loslassen kannst. Er blieb leider aus.


Fazit

Maggie und die Stadt der Diebe hat gute Ansätze, Potenzial, doch schlussendlich ist es eine Geschichte mit zu vielen Ecken und Kanten. Der Schauplatz stellt mit seiner Bildgewalt ein echtes Highlight dar, doch führen ein zu hoher Informationsfluss, Detailreichtum und Wirrwarr, zu Verworrenheit und Schwächen die Spannung.

Die Kinder waren mir teils nicht authentisch genug und ich vermisste den Realismus, obgleich ihre Art und ihr Zusammenhalt amüsant und humorvoll waren. Ich hätte mir so gern gewünscht dieses Buch zu lieben doch die Handlung kam viel zu oft zum erlahmen und erinnerte an zähen Brei.

Mein Herz schlägt immer noch für Tara und Tahnee und ich werde die Werke des Autors unbedingt weiter verfolgen. Auch wenn Maggie und die Stadt der Diebe mein Bücher Herz hat nicht höher schlagen lassen.


Bewertung 🌟🌟🌟 (3/5)

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Dystopie Apokalypse Jugendbuch Meisterleistung

Bloom
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„Bloom: Die Apokalypse beginnt in deinem Garten“ von Kenneth Oppel



Meinung

Die Natur und ihre Artenvielfalt inklusive Pflanzen war schon in jungen Jahren etwas besonderes für mich. Ich verstand als ...

„Bloom: Die Apokalypse beginnt in deinem Garten“ von Kenneth Oppel



Meinung

Die Natur und ihre Artenvielfalt inklusive Pflanzen war schon in jungen Jahren etwas besonderes für mich. Ich verstand als Kind und auch heute nicht, warum wir Menschen so schändlich mit ihr umgehen. Als seien Tiere nichts Wert. Als seien Pflanzen bloß lästiges Grünzeug. Tja, ich vertrat schon früh die Meinung, dass sich die Natur irgendwann rächen und alles zurückerobern würde. Seit „Bloom“ weiß ich, dass ich recht habe!

Wie beschreibe ich „Bloom“ am besten? Es war für mich ein mega genial abgefahren fulminanter phänomenaler Page Turner, den ich wirklich nie, keine einzige Sekunde, hergeben wollte. Der Sog war zu stark und ich inhalierte die Seiten wie meine persönliche Droge. Selten erlebe ich Werke die mich in Grund und Boden erstarren und sprachlos machen, dass ich meine Begeisterung sogar zügeln muss, um nicht versehentlich etwas aus dem Inhalt zu erzählen.

Schon der Anfang von „Bloom“ war schockierend und bahnbrechend. Ein knapper Prolog der so explosiv und geballt in seinen Informationen ist, dass ich nur noch dachte „oh holly shit, was wird mich hier erwarten?“
Ich mag Prologe sehr wenn sie klar, deutlich, verständlich und nicht verwirrend sind. Wenn sie auch nicht so viel vorwegnehmen, dass der Prolog schon das ganze Buch erzählt. Eben wenn sie meisterlich gemacht worden sind, und dem war hier so.

Als begeisterter Kanada Fan war ich haushoch begeistert über das Setting. Eine Insel mitten irgendwo in Kanada. Der Autor erschuf mit seinem Schreibstil nicht bloß Bilder in meinem Kopf, er erschuf direkt das komplette Blockbuster Kino als Film, dem ich mittendrin beiwohnte und nicht bloß am Rande. Wirklich, diese Story zieht den Leser mitten rein ins Geschehen, eine grandiose Bildgewalt wie ich sie mir stets wünsche, und bekam!

Kenneth Oppel erzählt seine Geschichte um Seth, Petra und Anaya in der personellen Perspektive, was mich die Story durch deren Augen erleben ließ und so perfekt passte, wie der Deckel auf dem Topf, den jeder sucht aber nicht alle finden. Ich konnte von Anfang an in der Story abtauchen und mich bedenkenlos fallen lassen. Kenneth Oppel wusste was er tat und es war so neu, actionreich, hoch spannend, eine Mischung aus Dystopie und Jugendbuch, nur wirkte es reifer und „Erwachsener“!

Das Leben der Jugendlichen könnte unterschiedlicher und doch gleicher nicht sein. Jeder kämpft mit seinen eigenen Problemen, jeder hat anderes das ihn beschäftigt und doch gibt es eins das alle verbindet: die Allergien. Tja, ich selbst leide seit meinem 16. Lebensjahr an starken Allergien, angefangen im Januar, ziehen sie sich bis Ende Oktober durch. Ich konnte also nicht nur nachvollziehen wie sich die Kinder fühlten, ich verstand, und zwar so sehr, dass es mich erschaudern ließ.

Irgendwann werden solche Belanglosigkeiten wie Allergien irrelevant, denn man lernt mit ihnen zu leben und sieht sie als gegeben an. Es ist nichts dramatisches, wenngleich es viele gibt die sogar anaphylaktische Schocks auslösen, sind sie zwar lästig, zumeist aber harmlos. Welche Ausmaße sie annehmen können präsentiert uns Kenneth Oppel auf gnadenvoll ehrliche Weise. Doch darin liegt gewiss nicht der Fokus der Geschichte, denn es kommt ja immerhin noch das schwarze Gras.

Es ist zäh, robust, äußerst widerstandsfähig wenn es um seine Vernichtung geht und es breitet sich rasend schnell aus. Der Kampf hatte also begonnen, doch gegen was? War es bloß das schwarze Gras? Wer brachte es über die Welt? Mit welchem Ziel? Und was würde noch passieren? Ein Wettlauf gegen die Zeit und vor allem gegen das Unbekannte entbrannte.

Kenneth Oppels Idee beschreibt ein realistisches Szenario, dass mich an einige vergangene erinnerte, denn bereits zuvor erlebte die Menschheit solche „Katastrophen“, egal wodurch ausgelöst. Ob durch einen Virus wie aktuell, oder ein Bakterium, es dürfte jedem von uns bekannt und nicht fremd sein. Deshalb ist Bloom auch so hoch aktuell, sowohl vom wissenschaftlichen als auch von seiner Thematik selbst.

Kenneth Oppel versetzte mich während dem Leser mehr als einmal in Panik, es kribbelte mich, Gänsehaut überzog meinen Körper und ich fühlte eine Beklemmung, wie man sie nur bei solchen Szenarien erlebt. Bloom ist schockierend, erschreckend, grausam, brutal ehrlich und bringt eine Wagenladung Emotionen und Gefühle mit. Ständig schwirrte mein Kopf mit den Worten „Killerpflanzen, Monster, Samen und unberechenbares Grünzeug“!

Der Feind in diesem Buch ist nicht unsichtbar, er hat ein Gesicht, und es sind diesmal nicht die Menschen. Es sind Pflanzen! Was für eine abgefahren krasse schei.....! Meine Lobeshymne könnte ewig so weiter gehen denn ich feiere dieses Buch. Ich feiere alles hieran. Die Handlung und Entwicklung der Figuren, das Szenario, alles. Seth, Petra und Anaya sind außergewöhnliche Jugendliche, die eines beweisen: egal ob du hübsch, groß oder klein, besonders schlau oder der beste in irgendwas bist, jeder kann zu einem Helden werden. Und nichts anderes sind die drei: Helden!

Kenneth Oppel verwirrte mich mehr als einmal, führte mich durch überraschende und überragende Wendungen, und zeigte mir das hinter jeder Ecke wer weiß was lauern kann. So grandios wie hier war ich noch nie hinters Licht geführt worden. Hochspannung und Nervenkitzel geben sich die Hand und bilden ein bühnenreifes Meisterwerk das Hollywood sich unbedingt sichern sollte.


Fazit

Bei dem Wort „Apokalypse“ denken wir alle gleich an „Himmel und Hölle“ sind zusammengebrochen. Oder anderes. Doch nun wird man das Wort „Apokalypse“ mit einem neuen Wort definieren, nämlich „Bloom“! Die Natur holt sich stets zurück was ihr gehört und zwar auf gnadenlose, unbarmherzige Art und Weise. The walking Dead Zombies sind Out, Blomms Killerpflanzen sind die neuen Stars am Himmel.

Bloom ist grausam, beängstigend, beunruhigend, aber auch actionreich, Bildgewaltig, Emotional eine Atombombe und es macht so irre viel Spaß. Nein ich bin nicht verrückt!

Bloom ist eine Gesamtbild Meisterleistung, unbedingte Empfehlung zu lesen!


Bewertung 5/5 🌟🌟🌟🌟🌟

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