Hextastische Hexen Magie
ThyraRezension „Thyra: Die Wächterin der Hexen“ von Laura Misellie
Meinung
Warum faszinieren Hexen Geschichten uns so sehr? Ich selbst bin mit Serien wie Sabrina, oder noch früher, den Hörspielen zu Bibi ...
Rezension „Thyra: Die Wächterin der Hexen“ von Laura Misellie
Meinung
Warum faszinieren Hexen Geschichten uns so sehr? Ich selbst bin mit Serien wie Sabrina, oder noch früher, den Hörspielen zu Bibi Blocksberg aufgewachsen. Wohl schon damals fand ich es einfach bezaubernd, eine Hexe zu sein. Magische Fähigkeiten, auf einem Besen fliegen, wer will sowas nicht können? Doch im Laufe der Zeit lernte ich die Schattenseiten kennen, das Dunkle, welches Hexen anhaftet. Verfolgt, gejagt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt, erzählten diese Geschichten eine ganz andere Sprache. Nichtsdestotrotz, oder gerade deshalb, waren sie für mich immer noch faszinierend.
Obschon ich behaupten kann, dass die Geschichte unserer Vergangenheit mich noch neugieriger gemacht hat. Warum ist das alles passiert? Viele Fragen auf die ich heute noch nach Antworten lechze. Daher steht für mich auch außer Frage, dass ich Hexen Bücher immer lesen muss. Und als ich das atemberaubende Cover zu „Thyra: Die Wächterin der Hexen“ von Laura Misellie sah, wusste ich gleich, hier gibt es neues Futter für meine Hexen Seele. Feuer und Flamme flog ich, leider nicht auf einem Besen, in die Geschichte rein. Und whoa, es war binnen Sekunden um mich geschehen.
Laura Misellie hält sich, anders als in ihren anderen Werken, nicht lange mit einem ausschweifenden Aufbau der Story aus. Was ich insbesondere hier sehr gern mochte, da es gleich für Spannung sorgte und die Story nur so an mir vorbei raste. Gefesselt durch ihren ungeschminkten Schreibstil, der wieder einmal für lebhafte Bilder in meinem Kopf sorgte, verschlang ich Thyra beinahe und bekam nicht mit, wie alles um mich herum stillzustehen stand.
Thyra lebt in der Welt der Menschen, doch zwingt sie eine Sache zurück in ihre Heimat. Morac. Das magische Land der Hexen, Feen, Zwerge, Trolle. Dieser kurze Step in Lupor, der Menschenwelt, bereitete mich jedoch nicht auf das vor, was mich in Morac erwarten sollte. Und so saß ich ahnungslos vor den Seite, träumte vor mich hin, verliebte mich in Thyra und ihre Freunde und dachte noch „na so schlimm kann es in Morac doch nicht werden“. Hätte ich meine Gedanken bloß mal für mich behalten. Denn wie gesagt, hier geht es zackig Schlag auf Schlag zu. Langeweile? Fehl am Platz!
Angekommen in Morac staunte ich voller Faszination und Begeisterung. Diese Welt war unfassbar vielfältig. Immer bot sich mir etwas neues, von dem ich einfach nicht genug bekommen konnte. Doch Morac haftete auch eine gewisse Dunkelheit an. Ein Krieg sollte bevorstehen. Es schaffte zu dem Bildgewaltigen, detailreichen Weltenentwurf eine beinahe Gänsehaut artige Atmosphäre. Ich selbst stand vor der Wahl, bleiben oder gehen. Doch waren es genau diese Punkte, die mich immer weiter anzogen. Was war geschehen? Warum dieses Misstrauen? Woher diese Düsternis?
Tja, hätte ich geahnt welche Fäden Laura Misellie hier spinnt, ich hätte nicht sagen können, ob ich geblieben wäre. Laura Misellie fing genau das für mich ein, was Hexen Geschichten seit jeher begleitet. Es machte mich traurig, doch gleichermaßen war ich auch im Bann. Gut gegen Böse lautete hier die Devise. Zudem sorgten einige Überraschungen für den „Wow“ Effekt und gerade in den kämpfenden Kapitel geschahen sogar Dinge, die mein Herz zerrissen, zum Stillstand brachten. Blut, Tote, so unendlich viel Leid. Ich glaubte kaum, wie real sich das alles anfühlte. Ich wurde überspült von zig Emotionen, denen mein Herz nicht standzuhalten schien.
Thyras Geschichte, die Erlebnisse ihrer selbst und deren Freunde, waren gezeichnet von so viel Trauer. Natürlich war nicht alles schwarz, denn es gab auch so unendlich viel schönes. Magie pur, die einen durchströmt. Auch hier muss ich wieder sagen, hatten es mir die Figuren gleich angetan. Für jeden Geschmack findet sich was. Ich liebe die Gestaltung der Charaktere, zeigen sie doch immer wieder die Vielschichtigkeit, Liebe und Hingabe der Autorin. All dies sorgte in Kombination mit einer feurigen Handlung für explosive Lesestunden, die in einem spektakulären, fulminanten Finale enden. Ich sah in „Thyra - Wächterin der Hexen“ zwar kein grandioses Highlight, aber das soll keine Kritik sein.
Denn Hexen Geschichten sind zweifelsohne nicht neu, aber Thyra überzeugte für mich auf ganzer Linie. Und das ist mir wichtig. Es gibt nichts was nicht stimmig war. Nichts, dass ich an dieser Geschichte nicht liebte. Somit ist Thyra für mich ein Buch, dass ich von Herzen empfehlen kann. Wenngleich andere Werke der Autorin sich noch stärker in meinem Herzen verankerten.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer ordentlichen Portion Magie, Phantasie, liebevollen Wesen, Spaß, Spannung, Emotionen, Überraschungen, ein klein wenig Brutalität, Zauber, einem Bildgewaltigen Setting und einer facettenreichen Atmosphäre ist, der sollte sich Thyra nicht entgehen lassen. Laura Misellie verstrickt gekonnt Tatsachen um Hexen, sowie tolle Figuren, in einem Krieg um Gut und Böse. Diese Geschichte hat mich fasziniert, begeistert und restlos zufrieden gestellt. Ich las sie in Nullkommanix.
Ich vergebe für „Thyra - Wächterin der Hexen“ 4.5 von 5 Sterne