Profilbild von NatalieFi_1502

NatalieFi_1502

aktives Lesejury-Mitglied
offline

NatalieFi_1502 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NatalieFi_1502 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2023

"Für alle die Angst haben und sich trotzdem trauen"

Mit dir falle ich
0

Worum geht es?
Robyn weiß ganz genau, wohin ihr Weg sie führen soll: Ihr diszipliniertes und fleißiges Arbeiten in ihrem Maschinenbau-Studium soll ihr den Weg nach oben ermöglichen. Weg von zu wenig Geld, ...

Worum geht es?
Robyn weiß ganz genau, wohin ihr Weg sie führen soll: Ihr diszipliniertes und fleißiges Arbeiten in ihrem Maschinenbau-Studium soll ihr den Weg nach oben ermöglichen. Weg von zu wenig Geld, gebrauchten Klamotten und ihrer winzigen Einzimmerwohnung. Doch der Weg nach oben ist steinig und hart und so ist Robyn quasi immer knapp bei Kasse. Nachdem sie ihren Aushilfsjob in einem Second-Hand-Store verloren hat und ihr der "Drache" von Vermieterin im Nacken sitzt, beschließt sie, Nachhilfestunden anzubieten, um das fehlende Geld schnellst möglich aufzutreiben. Gesagt, getan. Jedoch erwartet sie in ihrer ersten Stunde nicht der verzweifelte und eingeschüchterte Erstsemesterstudent, den sie erwartet hätte. Stattdessen steht Finn plötzlich vor ihr - ein typischer gutaussehender, reicher, geheimnisvoller junger Mann, der kein Blatt vor den Mund nimmt und keinen Hehl daraus macht, dass er ein wahrer Frauenheld ist. Auf der Liste der Bad-Boy-Anforderungen kann er jedenfalls alle Punkte für sich abhaken. Obwohl sie sich anfangs sträubt, bleibt Robyn keine Wahl, sie muss Finn als Nachhilfeschüler annehmen, um das Loch in ihrer Geldbörse zu füllen.
Nach und nach zeigt sich, dass hinter der extrovertierten Fassade Finns auch eine verletzliche und scheinbar liebevolle Seite steckt. Gleichzeitig wird aber sehr rasch vor allem eines deutlich: wenn Finn seinen Willen nicht bekommt, zeigt sich eine sehr dunkle Seite an ihm. Kann eine Beziehung zwischen ihm und Robyn wirklich eine gute Zukunft haben?

Meine persönliche Meinung
Puuh...dieses Buch war tatsächlich eines der schwierigsten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Das Buchcover und auch der Klappentext haben mich in der Buchhandlung sofort angesprochen. Zum einen, weil das Buch das klassische New Adult Thema "junges Mädchen verliebt sich in Bad Boy" behandelt und zum anderen, weil das Cover wunderschön geheimnisvoll wirkte. Mich sprechen solche "Bad Boy" - Handlungen immer sehr an, weil ich die Entwicklungen und Geschichten der Figuren immer sehr spannend finde. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde den Umgang und das (toxische) Verhalten vieler männlicher Charaktere anderen Figuren gegenüber oft mehr als sehr schwierig, ich bin aber der Meinung, dass es auch manchmal Gründe gibt, warum eine Person sich auf diese Art verhält. Diese "Neugier nach dem Warum" macht für mich auch immer einen ganz besonderen Reiz an den Romanen aus.

Im Verlauf des Romans Mit dir falle ich wird deutlich, hierbei handelt es sich nicht um die klassische New Adult Geschichte. Die Autorin spricht nach und nach Themen an, die emotional sehr schwierig und von außen sehr schwer zu bewerten sind. Ohne zu viel verraten zu wollen: ich habe das Buch bis zu einem gewissen Zeitpunkt geliebt aber dann war ich wirklich geneigt, es unausgelesen ins Regal zurückstellen zu wollen. Mir persönlich hat hier die Tiefe der Handlung gefehlt. Es ist unumstritten, dass das Buch eine wichtige Botschaft vermittelt und es ist auf eine Art vielleicht auch gut, dass dies so untypisch umgesetzt wurde. Andererseits wurde für mich hier die Frage absolut vernachlässigt, warum bestimmte Figuren so gehandelt haben. Was sind die Hintergründe für dieses Verhalten? Wurden traumatische Erfahrungen gemacht? Gibt es Möglichkeiten, der betreffenden Person zu helfen, ohne sich selbst dabei zu schaden? Kann es sowas wie eine "Rettung" für bestimmte Menschen geben?

Ich habe die beiden Protagonisten Finn und Robyn durch das Buch hindurch begleitet und war sehr an ihrer Geschichte interessiert. Ich konnte mich vor allem gut in Robyn hineinversetzen, da ich als Studentin gerade in einer ähnlichen, wenn auch nicht ganz so drastischen, Situation stecke wie sie. Finn fand ich von Anfang an faszinierend. Seine Arroganz und das übersteigerte Selbstbewusstsein waren stellenweise anstrengend, aber irgendwie machte dies die Momente, in denen er liebevoll und fürsorglich schien, noch lesenswerter. Ich wollte unbedingt mehr über ihn herausfinden, wurde dabei aber leider am Ende sehr enttäuscht.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ließ sich sehr gut und flüssig lesen und ich konnte mich sehr gut in die Erzählsituation hineindenken. Den ersten Teil des Buches habe ich daher auch sehr schnell verschlungen, aber zum Ende hin fehlte mir dann doch in großen Teilen die Nachvollziehbarkeit und ich habe mich ständig gefragt: Warum nimmt diese anfänglich gute Story jetzt diesen Verlauf, der meiner Meinung nach beiden Figuren nicht gerecht wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2022

Eine wirklich filmreife Story

If we were a movie
1

Für mich war If we were a movie das erste Buch, welches ich von Kelly Oram gelesen habe. Zuvor habe ich jedoch schon sehr viel positives von ihren Büchern gehört und insbesondere Cinder & Ella wird unter ...

Für mich war If we were a movie das erste Buch, welches ich von Kelly Oram gelesen habe. Zuvor habe ich jedoch schon sehr viel positives von ihren Büchern gehört und insbesondere Cinder & Ella wird unter den Buchverrückten ja sehr hochgehandelt. Der Klappentext klang für mich sehr viel versprechend, sodass ich das Buch unbedingt lesen musste und auch mit hohen Erwartungen in die Geschichte ins Lesen gestartet bin. Aber ganz der Reihe nach...

Worum geht es?
Anders als in vielen New Adult Büchern, steht diesmal ein männlicher Protagonist im Vordergrund. Nate, ein gutaussehender junger Student, der seine Leidenschaft für Musik zum Beruf machen will. Aus diesem Grund studiert er Musik an der renommierten NYU in New York. Das besondere an Nate ist: es gibt ihn quasi nur im Dreierpack. Richtig gehört, Nate ist mit seinen beiden Drillingsbrüdern aufgewachsen und auch an der Universität trennen sich ihre Wege nicht. Im Gegenteil: Als seine Brüder erfahren haben, dass er mit einem Stipendium an der NYU studieren wird, haben sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mit ihm gemeinsam ein Wohnheimzimmer beziehen zu können. Zu Nates Missfallen hat das auch besser geklappt als vermutet. Das Problem: Seine Brüder sind so ganz anders als Nate. Diese haben nur Partys und Frauen im Kopf und ziehen ihren Bruder zu allem Überfluss regelmäßig auf, obwohl dieser nichts mehr will, als sich auf seine Musik zu fokussieren. Als seine Brüder mal wieder ein riesengroße Chaos anrichten steht für Nate fest, er muss hier raus. Wie durch einen geheimnisvollen Zufall erfährt er, dass ein gewisser Jordan einen Mitbewohner sucht. Nate ist begeistert, denn das kann seine Chance sein, die nervigen Brüder auf Abstand zu halten und endlich sein Ding durchzuziehen. Er staunt jedoch nicht schlecht, als mit Jordan kein junger Student, sondern eine junge Frau die Tür öffnet. Für Nate, der seit einiger Zeit mit seiner Freundin Sophie zusammen ist, eigentlich ein NoGo. Doch die junge Filmstudentin bietet ihm Konditionen, die er einfach nicht ablehnen kann. Und als hätte er einen Lauf, bekommt er auch noch die Chance, seine Musik in einem Wettbewerb vorzustellen. Zu schön um wahr zu sein....wäre es wohl, wenn Nate nicht seine nervigen Brüder und seine eigenwillige und eifersüchtige Freundin im Nacken sitzen hätte. Einzig Jordan scheint an Seite zu stehen...kann das gut gehen?

Meine Meinung
Der Klappentext und die Leseprobe haben mich sofort überzeugt. Ich mochte die Perspektive von Nate, der für mich der Inbegriff eines jungen Erwachsenen ist. Die Highschool beendet, ein Studium in einer aufregenden Stadt begonnen und endlich Zeit, sich selbst zu entfalten. Leider hat er da die Rechnung ohne seine Brüder und seine Freundin gemacht. In diesem Zusammenhang gefiel mir aber die Charakterentwicklung von Nate sehr gut, der sich nach und nach aus seinem Kokon herausgeschält hat und endlich seinen eigenen Träumen und Bedürfnissen nachgegangen ist. Die Art und Weise, wie er auf Jordan getroffen ist, erinnerte mich so ein bisschen an eine moderne Cinderella Story, in welcher der Part der guten Fee nicht zu kurz kommt (seid also gespannt). Was mir besonders gut gefallen hat, war das mit dem Erscheinen von Jordan in der Geschichte auch das Filmthema immer wieder aufgegriffen wurde. So etwas habe ich bisher noch bei keinem anderen Buch gesehen. Filmliebhaber:innen werden sich hier also definitiv wieder finden und alle anderen können sich für den nächsten Filmabend sicher noch die ein oder andere Inspiration holen. Aber zurück zur Geschichte.
Gerade in der ersten Hälfte des Buches hat mir der Spannungsbogen sehr gut gefallen, denn langsam aber sicher wurde klar, dass Nate mehr und mehr für sich einsteht und in Jordan eine loyale Unterstützerin gefunden hat. Bei ihr schien er seine Leidenschaft, die Musik, ohne Rechtfertigung ausleben zu dürfen, während er bei seinen Brüdern und seiner Freundin nur wenig Verständnis findet.
Das Buch schien sich für mich vielversprechend zu entwickeln, jedoch gestaltete sich der zweite Teil für mich als Leserin jedoch schwierig. Lasst mich erklären warum:
Im ersten Teil war die Entwicklung meines Erachtens wirklich etwas langsamer, was ich aber umso authentischer fand. Nach und nach begannen die Ereignisse sich jedoch zu überschlagen. Ich war stellenweise mit der Schnelligkeit der Handlung überfordert, weil mir einfach gewisse Entwicklungsstufen vor allem in den zwischenmenschlichen Beziehungen gefehlt haben. Nach dem es so vielversprechend begonnen hatte, ist es mir nicht gelungen, einen wirklichen Zugang zu den beiden Hauptcharakteren Jordan und Nate zu finden. Irgendwie hat mir hier das Gefühl, das Mitfiebern und Mitfühlen gefehlt. Auch die Ereignisse im Verlauf der Handlungen erschienen mir an einigen Stellen stark übertrieben und wirkten auf mich nur wenig authentisch, sodass ich mich an einigen Stellen gefragt habe "Musste das jetzt sein". Das Buch wäre also, ganz nach seinem Motto, wirklich geeignet, um eine Verfilmung daraus zu machen. Für ein Buch hätte ich mir jedoch mehr Tiefe und mehr Identifikation mit den Figuren und ihrer Geschichte gewünscht. Besonders über Jordan und ihre Vergangenheit hätte ich sehr gern mehr erfahren.

Zum Schreibstil muss ich allerdings sagen, dass dieser mich wiederum sehr beeindruckt hat. Er war leicht und flüssig, sodass ich das Buch ohne Probleme lesen und mich in die Handlung hinein versetzen konnte.

Fazit
Für mich wurden die Erwartungen, welche ich nach dem Lesen des Klappentextes und des ersten Leseabschnitts hatte, leider nicht ganz erfüllt. Der Beginn und der schöne Schreibstil haben mich begeistert, jedoch habe ich die Leidenschaft mit der Zunahme der Handlung nach und nach verloren. Es ist nichtsdestotrotz ein gutes Buch und ich bereue nicht, es gelesen zu haben. Die wirklich filmreife Story war für mich letzten Endes jedoch etwas zu viel des Guten. Ich würde aber jedem empfehlen, sich selbst einen Leseeindruck zu verschaffen, denn gerade der Schreibstil ist wirklich lohnenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.07.2022

Was Liebe kann, das wagt sie auch!

Dunbridge Academy - Anyone
0

Ich will nicht irgendwer für sie sein, ich will alles sein

Vorab: Dieses Buch hat sich ebenso wie sein Vorgänger Anywhere zu einem absoluten Jahreshighlight und Lieblingsbuch gemausert. Ich persönlich ...

Ich will nicht irgendwer für sie sein, ich will alles sein

Vorab: Dieses Buch hat sich ebenso wie sein Vorgänger Anywhere zu einem absoluten Jahreshighlight und Lieblingsbuch gemausert. Ich persönlich habe das Gefühl, alles was Sarah Sprinz anpackt, wird zu einem wahren Goldstück. Sie ist nicht ohne Grund eine meiner allerliebsten Autorinnen. Was aber macht Anyone zu so einem Highlight?

Worum geht es?

Willkommen zurück an der Dunbridge Academy! Nachdem wir im ersten Teil der Trilogie bereits die Geschichte von Emma und Henry begleiten und miterleben durften, lernen wir nun Sinclair und Tori kennen (und so viel sei verraten: wir lernen sie lieben)..

Charles Sinclair, genannt Sinclair, und Victoria Belhaven-Wynford, von allen nur Tori gerufen, sind beste Freunde seit dem sie sich erinnern können. Das aus Freundschaft manchmal mehr werden kann, ist ja bekannt und so schwärmt Tori ein wenig für ihren besten Freund. Aber will sie diese Freundschaft riskieren? Nein, denkt sich Tori und beginnt mit ihrem Schwarm und Mitschüler Valentine Ward auszugehen. Der gut aussehende junge Mann schmeichelt ihr, doch er hat auch Seiten an sich, bei denen Tori sich fragt, ob sich die wahre Liebe wirklich so anfühlt. Anders als bei ihrem besten Freund....Doch dieser scheint sich der hübschen Eleanor anzunähern.
Als die jährliche Schulaufführung an der Dunbridge Academy geplant wird, entpuppt sich Sinclair als hervorragender Schauspieler und ergattert prompt die Rolle des Romeo. Ausgerechnet Romeo und Julia, die wohl bedeutendste Liebesgeschichte, die es gibt. Zu allem Überfluss wird Eleanor die Julia spielen. Nicht, dass es Tori in irgendeiner Art stören würde, aber als sie in die Theater AG berufen wird, um beim Drehbuch des Stückes mitzuarbeiten, kommt sie nicht drumherum, ihrem besten Freund und seiner Julia zuzusehen...Kann diese Geschichte wirklich ein Happy End haben oder wird es so tragisch enden wie bei Shakespeares Klassiker?

Meine persönliche Meinung
Eigentlich reicht hier ein Wort: WOW
Ich habe dieses Buch so sehr geliebt und mit den beiden Charakteren mitgelacht, mitgeweint, mitgelitten und mitgeliebt. Sarah Sprinz ist es erneut gelungen, eine wunderschöne Herzensgeschichte zu verfassen, die sehr authentisch und bewegend über die Geschichte zweier bester Freunde erzählt, die merken, dass es da noch mehr als wahre Freundschaft gibt.
Dieses Auf und Ab zwischen den beiden hat mich an manchen Stellen wahnsinnig gemacht aber es hat irgendwie nur noch mehr zur Authentizität der Geschichte beigetragen. Man kann sich gut vorstellen, welche innere Zerrissenheit die beiden begleitet hat. Möchte man die Freundschaft riskieren für eine Liebe, die vielleicht nicht funktionieren wird?
Sarah Sprinz hat einen unvergleichbaren Schreibstil, der es unglaublich einfach macht, von jetzt auf gleich in das Buch hineinzutauchen.

Mit der Dunbridge Academy hat sie eine eigene kleine Welt geschaffen, welche den Leser von alten, geheimnisvollen und mit Efeu umrankten Backsteingebäuden träumen lässt. Ich liebe die Atmosphere des Internats und die kleinen Traditionen, die manchen altbacken erscheinen mögen aber im Zuge der Geschichte auch ein wenig aufgebrochen werden..
Der Schreibstil ist so mitreißend, dass man als Leser nur so über die Seiten fliegt und auch der Spannungsbogen ist für mich genau richtig aufgebaut, mit kleinen Höhen und Tiefen der Geschichte von Charles und Tori.
Insgesamt weiß ich jetzt schon, dass ich auch das noch erscheinende dritte Buch der Reihe lieben werde und auch unbedingt haben muss (allein schon um dieses wunderschöne zarte Muster auf dem Buchrücken im Regal fortführen zu können, haha).

Fazit
Sarah Sprinz ist mit den ersten beiden Bänden der Dunbridge Reihe etwas ganz besonderes gelungen: Sie hat eine Leseatmosphere geschaffen, die keine Wünsche übrig lässt. Sie kann die Emotionen so gut transportieren, dass man als Leser Teil der Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen, mit all ihren Tränen und Glücksgefühlen wird. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die von New Adult auch nicht genug bekommen können!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2022

EYES SO BLUE I DROWN...

Blue – Wo immer du mich findest
0

Was bist du bereit zu geben? - Alles, was von mir übrig ist

Worum geht es?

Jane hat es nicht leicht im Leben. Mit dem plötzlichen und unerwarteten Tod ihrer Mutter hat sie einen der für sie wichtigsten ...

Was bist du bereit zu geben? - Alles, was von mir übrig ist

Worum geht es?

Jane hat es nicht leicht im Leben. Mit dem plötzlichen und unerwarteten Tod ihrer Mutter hat sie einen der für sie wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren. Ihr Bruder, mit welchem sie sich immer sehr gut verstanden hat, ist in dieser Situation leider auch keine große Hilfe und es herrscht ein angespanntes Verhältnis. Ebenso wie schon ihre Mutter, hat Jane eine Stelle im Diner der Stadt angetreten, um ihren Unterhalt zu verdienen. Der Job bietet ihr einerseits eine finanzielle Sicherheit und andererseits einen verrückten Haufen liebenswürdiger Kollegen und Stammgäste, welche sie von ihrem privaten Kummer ablenken.
Doch nicht alle Gäste im Diner sind nett und zuvorkommend. Alex Garland ist ebenso Stammgast - dunkelhaarig, arrogant, aufbrausend und ironisch - ein typischer "Mr. Poloshirt", findet Jane. Und dennoch - irgendwas an dem bissigen Politikwissenschaftsstudenten fasziniert sie und sie kann sich in seiner Gegenwart nur schwer konzentrieren.
Als Jane schließlich den Grund dafür erfährt, weshalb Alex sich so verhält ist sie erschüttert. Aber auch ihr eigenes Familiengeheimnis stellt sie vor große Herausforderungen...
Wird sie Alex Herz gewinnen und ihre ganz eigenen Sorgen lösen können?

Meine persönliche Meinung
Mir persönlich hat der Roman super gut gefallen, auch wenn ich den ersten Band der Reihe von Nikola Hotel nicht gelesen habe. Die beiden Protagonisten Jane und Alex haben ihre ganz eigene Geschichte erhalten und so war es nicht schlimm, die Vorgeschichte aus Band 1 nicht zu kennen. Die Geschichte sowie die Figuren wurden von der Autoren sehr authentisch dargestellt und ich konnte mich gut und schnell in diese hineinversetzen. Das hat mich sehr gut mitfühlen lassen und mir ist die Geschichte der beiden wirklich nahe gegangen. Vor allem Alex hat gezeigt, dass hinter der harten Schale oftmals ein verletzlicher Kern steckt. Besonders fasziniert hat mich die Entwicklung der beiden, aber insbesondere jene von Alex. Meiner Meinung nach hat das Buch dabei die wichtige Botschaft vermittelt, dass man sich selbst und sein eigenes Wohl (manchmal) an die erste Stelle stellen muss, um sein Glück zu finden und unabhängig von alten Wunden zu sein.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich konnte ohne Schwierigkeiten direkt in das Buch eintauchen. Super niedlich und ungewöhnlich war für mich auch das Thema der kleinen Origami, welches sich als Gestaltungsmittel durch das gesamte Buch zieht.

Fazit
Ein rundum gelungenes Buch, welches ich jeder und jedem von Euch mit einem guten Gewissen ans Herz legen kann. Neben der wirklich wunderschönen Geschichte werden auch wichtige Botschaften vermittelt und es zeigt sich, dass Liebe nicht perfekt sein muss. Denn Liebe muss nur eines sein - nämlich richtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2022

Mörderjagt an der Nordsee

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
2

Worum geht es?

Stellt man sich die Figur eines Anwaltes oder einer Anwältin vor, so bedient man doch allzu häufig das Klischee des adrett gekleideten Herren im Anzug bzw. der Dame im schicken Kostüm, ...

Worum geht es?

Stellt man sich die Figur eines Anwaltes oder einer Anwältin vor, so bedient man doch allzu häufig das Klischee des adrett gekleideten Herren im Anzug bzw. der Dame im schicken Kostüm, welche in einem noblen Büro arbeiten und Tag ein Tag aus Akten wälzen und Schriftstücke aufsetzen. Fentje Jacobsen von der Halbinsel Eiderstedt passt jedoch so gar nicht in das Bild, welches sich der ein oder andere von typischen Anwälten macht. Im Gegenteil. Ihre Kanzlei befindet sich nicht in einem schicken Hamburger Büro sondern auf dem Hof ihrer Großeltern in Nordfriesland. Von dort aus versucht sie die Arbeit mit ihren Klienten und das turbulente Leben auf dem Hof ihrer Familie miteinander in Einklang zu bringen. Als wäre die beginnende Demenz ihrer liebenswürdigen Großmutter, welche plötzlich nur noch diverse Süßspeisen zubereiten möchte, nicht schon genug, wird Fentje unerwartet auch noch in einen kniffligen Mordfall verstrickt. Und der Hauptverdächtige der Polizei wird zu allem Überfluss auch noch auf einer der Schafsweiden von Fentjes Familie aufgefunden. Er wird verdächtigt, seine im Nachbarort lebende Freundin auf grausame Weise ermordet zu haben. Er bestreitet die Tat jedoch und auch Fentje ahnt, dass der Fall nicht so einfach zu lösen sein wird, wie es sich die Polizei erhofft. Sie übernimmt den Fall und schon bald überschlagen sich die Ereignisse.

Das Mordopfer, eine junge und beliebte Lehrerin, arbeitete in einem nahegelegenem Internat und war dort als Vertrauenslehrerin tätig. Schon kurz nach dem Mord verschwinden plötzlich zwei ihrer Schülerinnen spurlos. Gibt es ein Geheimnis an der Schule, welches die Verbindung zwischen beiden Fällen darstellen könnte? Auch privat wird Fentje von tragischen Ereignissen der Vergangenheit eingeholt, denn sie sieht einige Parallelen zwischen einem persönlichen Verlust und dem aktuellen Fall...

Zu allem Überfluss gerät Fentje während ihrer Arbeit immer wieder mit Niklas John aneinander, welcher in dem aktuellen Mordfall eine Sensationsstory wittert. Obwohl beide aus unterschiedlichen Motiven heraus ermitteln und sich gerade zu Beginn häufiger in die Quere kommen, zeigt sich bald, dass sie trotz aller Streitereien ein ganz passables Ermittler-Duo abgeben können. Werden die beiden also in der Lage sein, den so verzwickten Fall zu lösen oder wird das dunkle Wasser der Nordsee einen Mantel des Schweigens über die schrecklichen Ereignisse legen und sein Geheimnis niemals preisgeben?

Mein persönlicher Eindruck

Mit Akte Nordsee - Am dunklen Wasser startet die Spiegel Bestseller-Autorin Eva Almstädt eine neue vielversprechende Reihe um die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John. Dass die Autorin in der Lage ist, fesselnde Krimiroman-Reihen zu verfassen, beweist sie Jahr für Jahr in den nun mehr schon 17 Teilen ihrer Ostseekrimis um Kommissarin Pia Korittki, welche regelmäßig die Bestseller-Listen erstürmen. Mit Niklas und Fentje schickt sie ein neues Protagonistenpaar ins Rennen und verlagert den Erzählort mal in eine ganz andere Region an der deutschen Küste - an die Nordsee.

Meiner Meinung nach ist Eva Almstädt mit Akte Nordsee ein guter Einstieg in die neue Reihe gelungen, welche für mich persönlich noch ein bisschen Luft nach oben aufweist.
Die Figuren Fentje und Niklas waren für mich auf Anhieb sympathisch, was vielleicht daran liegt, dass die beiden wie Feuer und Wasser sind. Während Fentje in Gummistiefeln über Schafsweiden stiefelt, zieht Niklas eher das süße und luxuriöse Leben vor. Während Fentje für Gerechtigkeit gegenüber ihren Klienten kämpft, sucht Niklas nach sensationellen Storys, um die Aufmerksamkeit von Chefredakteur und Leserschaft zu erreichen. Die Sticheleien zwischen beiden wirken sehr sympathisch und an manchen stellen herrlich ironisch, was das Leseerlebnis wirklich schön abwechslungsreich gestaltet.

Die Handlung und vor allem die einzelnen Ereignisse haben meiner Ansicht nach sehr viel Potenzial für einen wirklich spannenden Krimi. Mir haben hier vor allem die vielen einzelnen Stränge und auch der Einbezug von vergangenen und historischen Ereignissen sehr gut gefallen. Für mich persönlich hätte der Spannungsbogen dabei noch ein klein wenig weiter gespannt werden können, die Ereignisse hätten dies auf jeden Fall zugelassen! Bei manchen Vorfällen und Romansituationen hätte ich mir gewünscht, dass diese ein wenig mehr ausgeführt werden, da das Ende für mich dann doch ab einem gewissen Punkt recht vorhersehbar erschien und abrupt endete. Die Originalität an Eva Almstädts Krimis wird für mich jedoch immer durch die "Unvorhersehbarkeit bis zum Schluss" ausgemacht, sodass man als Leser bzw. Leserin immer bis ganz zum Ende mitfiebern kann. Dieser Punkt kam mir ein klein wenig zu kurz, dies kann jedoch auch persönliche Geschmacksache sein.

Der Schreibtstil von Eva Almstädt gefiel mir wie immer recht gut. Im Gegensatz zu ihren vorherigen Werken fiel es mir bei diesem Roman jedoch etwas schwerer, das Buch an einem Stück zu verschlingen. Es mag möglicherweise an der angesprochenen Tatsache liegen, dass die Handlung hätte weiter vertieft werden können. Insgesamt bin ich weniger flüssig durch das Geschehen gekommen, wie ich es von der Pia Korittki Reihe gewohnt bin. Vielleicht ist es aber auch falsch, einen Vergleich beider Reihen anstellen zu wollen und die gleichen Erwartungen zu hegen, da es sich ja um zwei eigenständige Projekte der Autorin handelt.

Die Erzählsituation und das Handlungsumfeld gefielen mir als Ostsee- und Nordseeliebhaberin sehr, sehr gut. Ein gemütlicher Kaminabend in einem Sessel in einem Ferienhaus am Meer - ein Eva Almstädt Krimi dazu und ich bin glücklich. Für mich passen das oftmals raue Klima am Meer und die geheimnisvollen Wendungen in Eva Almstädts Krimis unfassbar gut zusammen und wecken Lust auf "Meer".

Fazit

Insgesamt liefert Eva Almstädt einen guten Einstieg in ihre neue Nordseekrimi-Reihe um das ungewöhnliche Ermittler-Duo Fentje Jacobsen und Niklas John, die für mich an der ein oder anderen Stelle noch ein bisschen inhaltliches und erzählerisches Potenzial aufweist. Nichts desto trotz haben mich die Gestaltung der Figuren, die Entwicklung der einzelnen Handlungsstränge sowie die Erzählumgebung so sehr überzeugt, dass ich das Buch guten Gewissens weiter empfehlen kann und schon sehr gespannt auf weitere Bände der Reihe bin!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung