Die Goldenen Zwanziger
Noble GesellschaftDer UFA Filmstar Carl von Bäumer erfährt bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung durch den frischverheirateten Max von Volkmann von dem Verschwinden des Dienstmädchens Lotti Berschneider. Am nächsten Tag ...
Der UFA Filmstar Carl von Bäumer erfährt bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung durch den frischverheirateten Max von Volkmann von dem Verschwinden des Dienstmädchens Lotti Berschneider. Am nächsten Tag ist Max von Volkmann tot. Der Presse wird mitgeteilt, dass eine Unachtsamkeit beim Reinigen seiner Pistole passiert ist. Carl von Bäumer ist fest davon überzeugt, dass es sich nicht um Selbstmord handelt, sondern hier ein Mord geschehen ist. Carls Lebensgefährte, der Kommissar Paul Genzer, übernimmt die Ermittlungen. Sie führen ihn in die noble Berliner Gesellschaft der Goldenen Zwanziger Jahre.
Dieses ist bereits der zweite Band einer Reihe um Carl von Bäumer und Paul Genzer. Da ich den ersten Band nicht gelesen habe, war zu Beginn das umfangreiche Personenregister sehr hilfreich für mich.
Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, passt aber zur damaligen Sprache und ist mit feinem Humor gewürzt. Die Autorin hat sich mit den 20er Jahren sehr ausführlich beschäftigt, so dass sie den damaligen Zeitgeist sehr gut eingefangen hat und man als Leser ein sehr gutes Bild erhält. Interessant fand ich das Ermittlerduo. Joan Weng hat ein homosexuelles Paar als Hauptprotagonisten gewählt zu einer Zeit als es den Unzuchtsparagraphen noch gab und schwere Strafe darauf stand.
Wer einen Kriminalroman mit typischer Polizeiermittlung erwartet, liegt bei diesem Roman falsch. Durch verschiedene Perspektivwechsel wird die Handlung vorangetrieben und Stück für Stück kommt man der Lösung des Falles näher bis am Ende alles schlüssig aufgeklärt wurde.
Mich hat dieser historische Kriminalroman durch den besonderen Erzählstil und den ungewöhnlichen Ermittlern angenehm unterhalten.