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Veröffentlicht am 20.08.2022

Ein schönes Buch, aber keine leichte Lektüre

Die Bucht der Lupinen
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Was für ein schöner Ort, in dem ein Teil der Geschichte von ´Die Bucht der Lupinen´spielt. Das Sea Garden Haus in Neufundland direkt am Meer strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Deshalb hätte ich gerne mehr ...

Was für ein schöner Ort, in dem ein Teil der Geschichte von ´Die Bucht der Lupinen´spielt. Das Sea Garden Haus in Neufundland direkt am Meer strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Deshalb hätte ich gerne mehr über die drei Schwestern gelesen, die von Deutschland nach Kanada reisen und nach dem Tod ihrer Großmutter Louise die Trauerfeier organisieren und das Haus verkaufen sollen.

Die Geschichte der Großmutter in der Vergangenheit hat aber einen weitaus größeren Raum eingenommen und die Erlebnisse von Louise waren heftig und haben mich sehr mitgenommen. Als Tochter einer jüdischen Familie in Hamburg 1935 erlebt Louise nicht nur ihre erste Liebe, sondern auch die Verfolgung ihrer Familie und später die Flucht nach England mit ihrer Schwester Hannah.

Beide Zeitebenen waren zwar durch die Familiengeschichte miteinander verbunden, aber nicht wirklich verwoben. Denn die Schwestern haben, anders als ich als Leser, erst ganz zum Schluss über die komplette Tragweite des Lebens ihrer Großmutter erfahren. Zum Schluss gab es noch mal eine Wendung, die ich wirklich tragisch und herzzerreißend fand.

Für mich hat sich eine schmerzliche Grundstimmung über das ganze Buch gezogen. Ich glaube ich habe einfach etwas anderes erwartet und war dann von den Geschehnissen überwältigt, obwohl ich schon einige Bücher gelesen habe, die in der Zeit des 2. Weltkriegs spielen.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Spannende Fortsetzung mit neuer Geschichte in der Vergangenheit

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
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Den ersten Band der Gärten von Heligan habe ich als Hörbuch gehört und bis auf die Sprecherin mochte ich das Buch sehr. Aber ich finde, die Buchreihe sollte man lieber lesen. Die Beschreibung des Lost ...

Den ersten Band der Gärten von Heligan habe ich als Hörbuch gehört und bis auf die Sprecherin mochte ich das Buch sehr. Aber ich finde, die Buchreihe sollte man lieber lesen. Die Beschreibung des Lost Gardens ist einfach wunderschön und der Lesefluss unglaublich gut.

Besonders berührend ist, dass es die Lost Gardens of Heligan und die Geschichte ihrer Wiederentdeckung tatsächlich gibt. Im Anhang gibt es noch einige Informationen zu den historischen Hintergründen, auch zu einzelnen Personen, die teilweise wirklich existiert haben. Das hat mir richtig gut gefallen.

Das Buch spielt wieder auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart geht es weiter um Lexi, die sich vor ihrer Vergangenheit versteckt und einen Job in den Gärten von Heligan angenommen hat. Die zweite Zeitebene spielt 1815, also einige Jahre später, als im ersten Band. Hier geht es jetzt um Avery, den Sohn des Gutsverwalters, dessen Erlebnisse in Band eins erzählt wurde. Diese Zeitebene nimmt weit mehr Raum ein als die Gegenwart, was mir sehr gut gefallen hat. Denn Averys Reise nach Nepal war unglaublich spannend und ich habe seinen Weg auf einer Karte aus dem Internet nachverfolgt und mir dazu auch einige Bilder angeschaut.

Das Abenteuer von Avery ging für mich viel zu schnell zu Ende, er erzählt zum Schluss Teile seiner Reise selbst, ich wäre da gerne noch mal intensiver in die Geschehnisse abgetaucht. Mit dem Epilog gab es auch noch mal einen großen Zeitsprung in Averys Geschichte, was ich richtig schade fand. Dafür haben sich in Lexis Zeitebene zum Ende hin noch mal ein paar spannende Fragen aufgetan, auf deren Lösung ich im dritten Band entgegenfiebere.

Der zweite Band ist, wie ich finde, ohne den ersten lesbar. Auf alle Geschehnisse und relevante Personen wird noch einmal eingegangen. Mir hilft das immer sehr, wenn schon viel Zeit zwischen dem Lesen der Bände vergangen ist. Hier wirklich ideal gelöst. Averys Geschichte ist in sich abgeschlossen und da Lexis Erlebnisse nicht im Vordergrund stehen und dort die Story nicht so stark voran geht, kann man leicht anknüpfen.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Das Haus der Hebammen - Carolas Chance - Band 2 von 3

Das Haus der Hebammen - Carolas Chance
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Da werden zu Mr. Vain und Sing Halleluja Wände gestrichen und zum Kindergeburtstag kalter Hund serviert. Mit den Hebammen habe ich wieder eine kleine Zeitreise in die 90er unternommen, was ziemlich viel ...

Da werden zu Mr. Vain und Sing Halleluja Wände gestrichen und zum Kindergeburtstag kalter Hund serviert. Mit den Hebammen habe ich wieder eine kleine Zeitreise in die 90er unternommen, was ziemlich viel Spaß gemacht hat.

Marie Adams hat aber auch einige gesellschaftsrelevante und kritische Themen in das Buch gepackt und durch die Geschichte von Susanne, Carola und Ella auf unterhaltsame Art und Weise vermittelt. So konnte ich mich in der ein oder anderen Figur wieder erkennen und ich habe mich mit allen drei Frauen gefreut und mitgelitten (und in der Leserunde auf lovelybooks.de diskutiert).

Im Mittelpunkt des zweiten Buches steht die Hebamme Carola, dreifache Mutter und Vollzeit berufstätig. Ihr Mann Andreas hat endlich Erfolg als Schriftsteller, was die Arbeitsteilung nicht einfacher macht. Sie macht sich Sorgen um ihre Teenager-Tochter, die Model werden will, was Carola als frauenverachtend und oberflächlich ansieht. Gleichzeitig möchte Carola für ihre Schwangeren da sein und vergisst dabei sich selbst und ihre Bedürfnisse.

Die wichtigste Botschaft des Buches ist es, wie wichtig es für uns Frauen ist, vor, während und nach der Geburt betreut zu werden. Da löst sich zum Beispiel der Milchstau einer frischgebackenen Mama, nach einem befreienden Gespräch mit Hebamme Susanne. Rund um Geburten hat sich seit den 80er Jahren einiges in den Krankenhäusern verbessert. Ich hatte vor 10 Jahren das Glück eine selbstständige Hebamme an meiner Seite zu haben und habe mich sehr gut aufgebhoben gefühlt. Leider ist diese Entwicklung seit einigen Jahren rückläufig, denn es gibt zu wenig Hebammen und es wird den Hebammen schwer gemacht selbstständig zu arbeiten (u.a. Thema Versicherung).

Die Bücher sollten auf jeden Fall in Reihenfolge gelesen werden. Die Geschichte dreht sich immer um die Leben aller drei Hebammen.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Selten hat mich ein Buch so mitgenommen und nachhaltig bewegt

Mama Melba
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Melba, eine junge Frau aus dem Schwarzwald, wandert mit ihrer Madame in die Südstaaten der USA aus, weil diese sich dort mit einem Mann verheiraten möchte. Als Madame bei ihrer Ankunft stirbt, findet Melba ...

Melba, eine junge Frau aus dem Schwarzwald, wandert mit ihrer Madame in die Südstaaten der USA aus, weil diese sich dort mit einem Mann verheiraten möchte. Als Madame bei ihrer Ankunft stirbt, findet Melba durch glückliche Umstände und freundliche Menschen eine Anstellung als Köchin auf der Plantage Belle Bleu. Dort wird sie in die Kunst der Südstaaten Küche eingeführt und lernt immer mehr die Unterschiede zwischen Kreolischer Küche und Cajun Küche kennen. Doch im Schutz ihrer Küche und ihrer Hautfarbe erkennt sie mit der Zeit immer mehr die Grausamkeit und die Umstände, in denen die Menschen auf der Plantage leben.

Der Lesefluss des Buches geht zügig und gleichmäßig voran wie ich mir eine Reise auf dem Raddampfer vorstellen würde, den Melba am Anfang der Geschichte erlebt. Christine Connor transportiert mit ihren Worten die drückende, schwere und schwelende Hitze der Südstaaten. Und am Ende mit dem Ausbruch des Sezessions-Krieges entlädt sich alles in einem heftigen Gewitter.

Die Zeit der Sklaverei um 1860 mit den Augen von Melba zu sehen, die so unschuldig und unvoreingenommen ist, zeigt erst recht die Grausamkeit und Unwürdigkeit, die in den Südstaaten als selbstverständlich erachtet wurde.

Selten hat mich ein Buch so mitgenommen und nachhaltig bewegt. Viele Bilder haben mich nicht mehr losgelassen und ich habe oft nach den Abschnitten eine Lesepause eingelegt. Christine Connor hat es in der Leserunde gesagt: "Die Probleme der schwarzen Bevölkerung von heute, hat ihren Ursprung im Damals". Für mich ein Buch, das jeder lesen sollte.

Normalerweise teile ich keine Zitate in meinen Rezensionen. Aber überlege dir, was es bedeutet, wenn es an der Tagesordnung ist, Mann und Kinder zu verlieren, weil andere ihre Gier und ihr Streben nach Macht befriedigen. In diesem Satz steckt für mich die ganze Essenz dessen, was das Buch zeigen möchte:

"Sei gewarnt, Mama Melba. ... Gib nie alles, hörst du. Gib nie deine ganze Liebe einem einzigen Menschen oder einer einzigen Sache, behalte immer noch was für die Nächsten, die kommen. Die nächsten Kinder, den nächsten Mann. Liebe nie ganz! Hörst du? Liebe nie ganz." (S. 267)

Faszinierend fand ich auch die Zusammensetzung der akadischen und Louisana-kreolischen Sprache – eine Mischung aus Französisch und Englisch und Französisch, Englisch und Deutsch. Wenn man das gelesene ausspricht, erkennt man ganz gut die französischen Wörter, die darin stecken (vor allem in Louisana-Kreolisch). Auch die Rezepte am Ende eines jeden Kapitels haben mir die Kultur der Südstaaten nähergebracht, das Essen ist das Herz, das versucht die Wunden zu heilen und die Seele nährt.

In der Leserunde haben sich einige Mitlesende gewünscht, dass das Buch eine Trigger-Warnung erhält. Deshalb möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass du das Buch nicht lesen solltest, wenn dich folgende Themen triggern können: Schändung, Selbstmord, Folter, Vergewaltigung, Missbrauch.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Mord und Ermittlungen, Gegenwart und Vergangenheit und eingebettet eine moderne Liebesgeschichte

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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Zoe Farewell, Bestsellerautorin, möchte ihre Doktorarbeit am geschichtlichen Lehrstuhl von Professor Dr. Charlotte Arlon schreiben. Für die Recherche muss sie allerdings wieder an den Ort ihrer Kindheit, ...

Zoe Farewell, Bestsellerautorin, möchte ihre Doktorarbeit am geschichtlichen Lehrstuhl von Professor Dr. Charlotte Arlon schreiben. Für die Recherche muss sie allerdings wieder an den Ort ihrer Kindheit, Wooverlough Court zurückkehren. Für Zoe ist es nicht einfach, haben ihre Eltern sie doch aufgrund ihrer Homosexualität vor Jahren verstoßen.

Die zweite Zeitebene ist 1832 in Liverpool angesiedelt. Ein Serienmörder geht um und viele Prostituierte fallen diesem zum Opfer. Madeline Brown, die Mätresse des Earls of Wooverlough, macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder, denn die örtliche Polizei hat kein Interesse den Fall aufzuklären. Erst als Gerald Farwell, der Pfarrer und Bruder des Earl of Wooverlough ermordet wird, wird ein Ermittler aus London dazu geholt.

Das war mein erster Roman von Felicity Whitmore. Das Buch hat alle meine Lieblingsgenres in sich vereint, einen historischen Roman, einen Krimi und auch einen Liebesroman. Es wird definitiv nicht das letzte Buch der Schriftstellerin bleiben. Übrigens war das Hörbuch auch toll gelesen, wenn ich auch bei komplexeren Handlungen immer ein bisschen Schwierigkeiten habe, der Geschichte zu folgen. Der Handlungsstrang in der Vergangenheit war auch noch mal zweigeteilt, was mich am Anfang etwas verwirrt hat, im Nachhinein aber durchaus Sinn ergeben hat.

Die Charaktere waren toll gezeichnet, der Plot spannend und abwechslungsreich, die Atmosphäre in der Vergangenheit düster und grausig. In der Gegenwart kam mit Wooverlough Court für mich Erinnerungen an Downton Abbey auf. Gleichzeitig wurde dort eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen erzählt. Der Zwiespalt und die Gefühle der Protagonisten wurden außergewöhnlich gut erzählt und herausgearbeitet. Mir hat dieser Kontrast zur Vergangenheit richtig gut gefallen und es war erfrischend neu in einem Roman dieses Genres auf eine queere Liebesgeschichte zu treffen.

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