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Veröffentlicht am 12.06.2023

Unterhaltsame Zeitgeschichte

Gidget. Mein Sommer in Malibu
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„Gidget – Mein Sommer in Malibu“ ist für mich ein Stück unterhaltsame Zeitgeschichte.

Frederick Kohner, Drehbuchautor in Hollywood, hat die Geschichte auf Wunsch seiner Tochter Kathy aufgeschrieben. Es ...

„Gidget – Mein Sommer in Malibu“ ist für mich ein Stück unterhaltsame Zeitgeschichte.

Frederick Kohner, Drehbuchautor in Hollywood, hat die Geschichte auf Wunsch seiner Tochter Kathy aufgeschrieben. Es ist fiktional, beruht aber auf den Erlebnissen von Kathy Kohner Zuckerman. Das Buch wurde ein Bestseller und war Grundlage für spätere Filme, weitere Bücher und sogar einer Serie. Dieses Buch ist eine Neuauflage.

Kathy trifft am Strand auf eine Surfer-Gang und will unbedingt dazugehören und surfen lernen. Ihr Spitzname wird Gidget. Sie verliebt sich nicht nur in das Surfen, sondern auch in Jeff „Moondoggy“, der ihre Gefühle nicht so erwidert, wie sich es sich vorstellt.

Das Buch vermittelt das Gefühl der ersten Verliebtheit, Freiheit und Unabhängigkeit von den Eltern. Der Schreibstil ist einfach und aus der Ich-Perspektive geschrieben. Ich hatte oft das Gefühl, dass mich Gidget direkt anspricht. Besonders gut gefallen hat mir das Vorwort und Nachwort des Buches. Das Vorwort erzählt die Entstehung des Buches. Im Nachwort wird beschrieben, was nach Erscheinen des Buches ab 1957 passiert ist.

Ein süßer Coming of Age Roman, den ich aufgrund der nur 176 Seiten schnell ausgelesen hatte. Besonders spannend fand ich es im Nachgang zum Buch zu Frederick und Kathy Kohner zu recherchieren und Filmsequenzen anzusehen.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Großartiger Auftakt einer Familiengeheimnis-Saga

Die verlorene Tochter
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Was für ein schöner Beginn einer neuen Familien-Geheimnis-Saga ist „Die verlorene Tochter“ von Soraya Lane. Schon gleich bei der Leseprobe hat mich die Idee der Geschichte an die „Sieben-Schwestern-Reihe“ ...

Was für ein schöner Beginn einer neuen Familien-Geheimnis-Saga ist „Die verlorene Tochter“ von Soraya Lane. Schon gleich bei der Leseprobe hat mich die Idee der Geschichte an die „Sieben-Schwestern-Reihe“ von Lucinda Riley erinnert.

Lilly steht kurz davor eine Stelle bei einer italienischen Winzerfamilie anzutreten. Kurz zuvor erhält sie von einem Anwalt eine kleine Kiste mit dem Namen ihrer Großmutter, das in einem ehemaligen Frauenhaus in London gefunden wurde. Lediglich zwei Hinweise führen Lilly auf die Spur der Eltern ihrer Großmutter und ihrer Herkunftsfamilie. Auf zwei Zeitebenen mit der Kulisse Italiens wird die Geschichte von Lilly und dem Leben ihrer Urgroßeltern erzählt.

Der Schreibstil hat sich für mich sehr modern, leicht und frisch angefühlt und ich war viel zu schnell mit dem Lesen fertig. Die eindrucksvolle Beschreibung der Orte hat dem Buch eine großartige Stimmung verliehen. Dadurch, dass Lily nur zwei Hinweise zu ihren Großeltern erhalten hat, bleibt es das ganze Buch über spannend. Parallel wird die Geschichte der Urgroßeltern erzählt und das Gesamtbild verbindet sich zeitgleich so schön. Ich mag es ja, wenn sich in einem Buch am Ende alles harmonisch fügt.

Wer die Schwestern-Bücher mochte, wird auch dieses Buch lieben. Ich freue mich jetzt schon, dass ich wieder eine Reihe habe, die ich über ein paar Jahre mitverfolgen kann. Der nächste Band erscheint am 1. Dezember. Im englischsprachigen Raum sind immerhin schon drei Bände erschienen. Für Nachschub ist also gesorgt.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Bildhafter und emotionaler Auftakt einer Schottland-Saga

Sturmjahre
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Mich hat die Stimmung des Romans sehr an Outlander erinnert, wenn es auch eine komplett andere Geschichte ist. Aber es spielt in Schottland und ist genauso fesselnd, bildreich und emotional geschrieben. ...

Mich hat die Stimmung des Romans sehr an Outlander erinnert, wenn es auch eine komplett andere Geschichte ist. Aber es spielt in Schottland und ist genauso fesselnd, bildreich und emotional geschrieben. Es ist auf jeden Fall eine Reihe, die ich weiterverfolgen und lesen möchte.

Bonnie ist im ersten Weltkrieg Krankenschwester in London und arbeitet wie ihre Kolleginnen bis zur Erschöpfung. Als ihr Bruder Archie mit seiner Kompanie ins Krankenhaus eingeliefert wird, begleitet Bonnie ihn wenig später zurück nach Hause in ihr Heimatdorf Foxgirth. Auch wenn sie sich niemals in einem Patienten verlieben wollte, geht ihr Archies Kamerad Connor nicht mehr aus dem Kopf. Connor geht es genauso, aber seine Vergangenheit macht ihm einen Neuanfang unmöglich.

Ich mag es, wie die Familie Dennon/Mccay zusammenhält und manchmal eben auch streitet. Zwei Geschwister Bonnies sind aber noch immer im Krieg. Die Traurigkeit, aber auch die Hoffnung, waren sehr bewegend und sind mir sehr nahe gegangen. Schottland ist wunderschön beschrieben. Ich konnte den Wind während dem Lesen spüren, wenn Bonnie Zeit am Strand verbracht hat. Genauso gut konnte ich das kleine Haus von Bonnies Familie vor mir sehen, Archies Bar und die Straßen Edinburghs. Die Liebesgeschichte ist ein schöner slowburn mit einer kleinen Prise Spannung. Mir hat die Entwicklung sehr gut gefallen.

Im Herbst 23 und Frühjahr 24 werden Band zwei und drei herauskommen. Die Reihe umfasst insgesamt fünf Bände. In jedem Band findet eines der Dennon/Macay Geschwister ihre Liebe.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Witzig, kurzweilig, eigenwillig, nachdenklich stimmend und extrem unterhaltsam.

Eine Frage der Chemie
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„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus ist für mich ein absolutes Highlight. Der Wortwitz, die Wahrheit, die hinter der Geschichte steckt und ein toller Hör- bzw. Lesefluss machen es für mich zu einem ...

„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus ist für mich ein absolutes Highlight. Der Wortwitz, die Wahrheit, die hinter der Geschichte steckt und ein toller Hör- bzw. Lesefluss machen es für mich zu einem ganz besonderen Buch.

Elizabeth Zott ist Chemikerin und in ihrem Institut wird es ihr nicht leicht gemacht ihre Forschung, für die sie mit Leib und Seele brennt, durchzuführen. Es ist 1961 und Frauen sollen heiraten und Kinder bekommen, aber bitte nicht den Männern ihren Platz streitig machen. Als sie sich in den erfolgreichen Chemiker Calvin Evans verliebt meint alle Welt, inklusive Calvin, dass sie diesen von der Gesellschaft vorgegebenen Weg anstreben sollte. Aber es kommt ganz anders als von Elizabeth geplant.

Es ist eine Geschichte über Feminismus. Das Aufbegehren einer Frau für gleiche Rechte. Ich fand es herrlich inszeniert und habe wirklich oft Lachen müssen. Ich weiß nicht, wie viele Stellen ich meinem Mann vorgespielt habe, die ich einfach nur sensationell fand.

Luise Helm hat mit ihrer tollen Stimme und Sprechweise definitiv auch dazu beigetragen, dass es ein toller Hörgenuss war.

Einige Leser bemängeln, dass die Figuren und Situationen überspitzt dargestellt sind. Elizabeth ist ein starker Charakter und auch ein wenig der Stereotyp eines Wissenschaftlers. Diese vielleicht überzogene Darstellung hat es für mich aber eben genau deshalb so witzig gemacht. Ich wette, viele der Situationen, in die Elizabeth geraten ist, könnten sich genauso abgespielt haben. An Elizabeths Seite ist der Hund Halb Sieben, der seinen eigenen Beitrag zur Erzählung leistet. Das wurde auch von einigen Lesern nicht gut aufgenommen, aber ich habe die Sicht der Dinge von Halb Sieben geliebt.

Ein absolut gelungenes Buch, witzig, kurzweilig, eigenwillig, nachdenklich stimmend und extrem unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Romanbiografie mit viel Gefühl

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
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Eine Romanbiografie, die auf geschichtlichen Tatsachen beruht, dessen Geschichte um Claire Eiffel, der Tochter des Erbauers Gustave Eiffel, aber frei interpretiert ist.

Eines der bekanntesten Wahrzeichen ...

Eine Romanbiografie, die auf geschichtlichen Tatsachen beruht, dessen Geschichte um Claire Eiffel, der Tochter des Erbauers Gustave Eiffel, aber frei interpretiert ist.

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Welt ist der Eiffelturm. Seine Entstehung und Hintergründe der Erbauung mitzuverfolgen fand ich ungeheuer spannend und kurzweilig. Wer hätte gedacht, dass sich Künstler und der Pariser Adel gegen den Turm gesträubt haben, weil er als Verschandelung der Stadt angesehen wurde?

Gustave Eiffels Tochter Claire steht im Zentrum der Geschichte. Als rechte Hand ihres Vaters hat sie viele Einblicke in den Turmbau und lenkt, wenn auch nicht bewusst, so einige Ereignisse. Sie ist aber auch gleichzeitig Mutter eines kleinen Sohnes und versucht alles, um ihre Ehe mit Alfie am Leben zu erhalten, die unter dem Druck des Turmbaus leidet.

Für mich war dieses Spannungsfeld in das Claire gerät, sehr gut herausgearbeitet. Claire lebt zu einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal alleine spazieren gehen oder ein Café besuchen konnten. Dennoch arbeitet sie im Büro ihres Vaters und fühlt sich gleichzeitig verantwortlich für Haushalt, Kindererziehung und dem Lebendig Halten ihrer Ehe. Ein Thema, das sich genauso gut auf die heutige Zeit übertragen lässt.

Beim Lesen des Buches habe ich den Frühling in Paris gespürt, Claires Zweifel mitgefühlt und der Fertigstellung des Turms entgegengefiebert. Für mich ein gelungener Roman, der mich sehr unterhalten hat und von dem ich auch einige historische Infos mitgenommen habe. Denn sehr gut fand ich am Ende die Hinweise zu Fiktion und Wirklichkeit.

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