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Veröffentlicht am 20.03.2021

Sehr spezielles Buch

Der Zirkus von Girifalco
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„Der Zirkus von Girifalco“ ist ohne Frage ein sehr ungewöhnliches Buch. Der Schreibstil ist für mich typisch italienisch und sehr ausschweifend und metaphorisch.
Man begleitet viele grundverschiedene Bewohner ...

„Der Zirkus von Girifalco“ ist ohne Frage ein sehr ungewöhnliches Buch. Der Schreibstil ist für mich typisch italienisch und sehr ausschweifend und metaphorisch.
Man begleitet viele grundverschiedene Bewohner des kleinen italienischen Dorfes Girifalco durch ein paar Wochen während eines heißen Sommers. Ein Zirkus ist unerwartet zu Gast und plötzlich liegt das Gefühl möglicher Wunder in der Luft. So verbinden und bewahrheiten sich die Geschichten der einzelnen Dorfbewohner im Laufe dieses Buch.
Atmosphärisch ist dieser Roman durchaus gelungen. Trotzdem bin ich leider nicht mit ihm warm geworden und habe mich durch die ersten 100-150 Seiten fast gequält. Danach nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf und wird besser, trotzdem konnte sie mich nicht abholen. Die Idee eines italienischen Märchens fand ich wunderbar, jedoch zieht sich der Roman an vielen Stellen wie Kaugummi in die Länge und ich habe mich dabei erwischt wie ich immer wieder einzelne Absätze übersprungen haben. So möchte ich den Schreibstil ein bisschen wie mit „zu viel Süßigkeiten essen“ vergleichen, so gibt es immer wieder Stellen die sehr gelungen sind, aber am Ende hat man doch etwas Bauschmerzen von diesem „zu viel“ – zu viel an Charakteren, zu viel an blumigen Beschreibungen, einfach zu viel.
Es werden sich sicher Liebhaber dieses Romanes finden. Ich bin es leider nicht.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Okay für Zwischendurch

Wild like a River
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„Wild like a river“ - Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, welches bisher so ganz anders vom Setting ist. Gerade in der jetzigen Zeit kriegt man riesige Lust selbst die tollen Nationalparks durchwandern ...

„Wild like a river“ - Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, welches bisher so ganz anders vom Setting ist. Gerade in der jetzigen Zeit kriegt man riesige Lust selbst die tollen Nationalparks durchwandern zu können und die so wunderbar beschriebene Natur zu erleben.
Kira Mohns Schreibstil ist sehr flüssig und liest sich ausgesprochen gut, dies blieb für mich auch durch das gesamte Buch so.
Auch gefällt mir, dass der Plot bisher eher „langsam“ ist, so viel ist auf den ersten 130 Seiten nicht passiert und trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass es langweilig ist, sondern eher dass die Autorin sich ausreichend Zeit nimmt um alle Akteure einzuführen und vorzustellen.
Klar ist das Buch jetzt nicht super anspruchsvoll und tiefgründig, aber das muss ich es ja auch überhaupt nicht sein. In jedem Fall ist es sehr unterhaltsam und ansprechend geschrieben. Im Verlauf des Buches habe ich jedoch immer größere Probleme damit mit Havens Naivität klar zu kommen. Ich meine sie ist ja nicht völlig ohne Menschenkontakt aufgewachsen, und angeblich hat sich auch regelmäßig gelesen etc. Klar einige Sachen sind aber Anfang natürlich ungewohnt, aber für mich ist es hier leider etwas überspitzt dargestellt.
Ein weitere Kritikpunkt ist für mich das Gefühl das ich habe, dass einige Stellen einfach fehlen bzw. Nachträglich erst eingearbeitet wurden. So finde ich z.B. das Treffen von Rae doch etwas konstruiert und ohne viel Background - es wäre vielleicht schön gewesen die beiden etwas detaillierter bei ihrem ersten Shoppingerlebniss zu begleiten. Man hat fast das Gefühl, dass es nachträglich eingefügt wurde um eine Art Überleitung zum 2. Teil herzustellen.
Die Beziehung der beiden Hauptcharaktere finde ich .. okay. So wirklich komplett mitgerissen hat sie mich nicht, aber ich fand sie jetzt auch nicht komplett unsympathisch. Da ich leider trotz seiner geschilderten Perspektive einfach nicht so wirklich warm geworden bin mit Jax. Die Teile aus Havens Sicht und der Schreibstil konnten da wiederum viel wieder gut machen.

Um mit etwas Positivem abzuschließen muss ich sagen, dass Ende hat mich tatsächlich überrascht. So bin ich nicht davon ausgegangen, dass "das" der Grund ist warum ihr Vater Haven so viel verschwiegen hat. Und das ist- finde ich - etwas absolut Positives, da man ja gerade bei diesem Genre immer schon viel erahnen kann.

Alles in allem ein netter Young Adult Roman, der mit zauberhafter Naturbeschreibung punktet und nett zum zwischendurch lesen ist. Man hat aber auch nicht wirklich was verpasst, wenn man es nicht macht.

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