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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2021

kein Thriller

Girl A
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Alexandras Gracie, eine erfolgreiche Anwältin bekommt die Nachricht, dass ihre Mutter im Gefängnis verstorben ist und sie als Testamentvollstreckerin eingesetzt hat. Alexandra, genannt Lex und von den ...

Alexandras Gracie, eine erfolgreiche Anwältin bekommt die Nachricht, dass ihre Mutter im Gefängnis verstorben ist und sie als Testamentvollstreckerin eingesetzt hat. Alexandra, genannt Lex und von den Medien Girl A getauft gelang als Kind die Flucht aus dem nun geerbten "Horrorhaus".

Der Vater, schleichend einem religiösem Wahn verfallen, die Mutter in erster Linie wehrlos und eine Gebärmaschine, so beginnt für die sieben Geschwister ein furchtbares Märtyrium. Ein Märtyrium welches die Autorin detailliert und ebenso schleichend schildert. Es mündet in gefesselten, unterernährten Kindern, die dann nach der Rettung auch noch auseinander gerissen werden.

Mit Lex begibt sich der Leser auf die Reise in Vergangenheit als sie sich auf den Weg macht ihre in allen Richtungen vertreuten Geschwistern die Nachricht zu überbringen. Lex wünscht sich, dass aus dem ehemaligen Horrorhaus eine Begenungsstätte fürs Leben wird, dafür braucht sie das Einverständnis der Geschwister.
Die Vergangenheit, die Gegenwart und die nahe Vergangenheit werden von der Autorin gekonnt zu einem großen Ganzen verflechtet. Die einzelnen Kapitel tragen die Namen der Geschwister, deren Geschichte der Leser aus der Erinnerung von Lex erzählt bekommt. Doch sind diese Erinnerungen auch wirkich real?

Ich hatte einen Thriller erwartet und bakm ein Psychogramm einer schlimmen Familientragödie. Die Auswirkungen auf Lex wurden gut transportiert, die Unterstützung der Psychologin wurde immer wieder benannt und am Ende sah einiges der Erinnerungen in der Realität anders aus.
Ein Buch, welches mich auf seine Weise doch fesseln konnte, aber den Versprechungen des Klappentextes nicht gerecht wurde.

Veröffentlicht am 11.05.2021

Davies Weg

Ein finsterheller Tag
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Mit ein finsterheller Tag hat der Autor David Almond ein aussergewöhnliches und besonderes Jugendbuch geschrieben.

Das Cover spiegelt den Inhalt des Buches sehr gut wieder- ein Junge in Licht und Schatten ...

Mit ein finsterheller Tag hat der Autor David Almond ein aussergewöhnliches und besonderes Jugendbuch geschrieben.

Das Cover spiegelt den Inhalt des Buches sehr gut wieder- ein Junge in Licht und Schatten eines kräftigen, aber auch Wind geschüttelten Baumes. Gleichzeitig diese helle Licht, welches im Dunkel auch Hoffnung versprechen kann.

Genauso geht es Davie, als seine Mutter ihn zum Spielen herausschickt. Es war eine für mich befremdliche Szene, fast wie ein Abschied für immer. Auf jeden Fall war diese Szene sehr symbolträchtig.
Er spielt lieber Fussball, als sich für Mädchen zu interessieren, darum schätze ich das Alter von Davie auf 12-13 Jahre. Davie ist voller Trauer, Trauer um seinen kürzlich verstorbenen Vater. Trauer über die niemand wirkich mit ihm spricht. In seiner Kleinstadt, die er noch nie verlassen hat, sitzt er und hängt seinen Gedanken nach; Gdanken, die die Beerdigung noch einmal Revue passierne lassen, Begegnungen mit den Menschen die am Tag des Todes und der Beerdigung des Vater eine Rolle spielten. Gedanken, die mich als Leser getroffen haben, zeigen sie doch den weiten Weg, den der Junge noch vor sich hat in seiner Trauer.

Als sein Freund Josh mit einer grausigen Nachricht kommt: Jimmy Killen ist tot, ermordet worden und er, Josh hätte die Leiche sogar gesehen, verschwimmt die Realität mit der Fiktion. DIe Konflikte des kleinen Ortes treten zu Tage und zeigen wieder einmal die Macht der Kirche, einen Ort zu spalten-eine Gesellschaft in gut und schlecht einzuteilen.

Dieses Buch ist ein ganz besonderes Buch über Trauerbewältigung und hat mich tief ins Herz getroffen. Bedenken habe ich allerdings bei der Altersempfehlung ab 12 Jahren, ich wäre da mit meinem pädagoschien´m Verständnis eher bei 14 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2021

Ungewöhnlich

Wetter
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Wetter der Autorin Jenny Offill ist so ganz anders als ich es ir nach dem Klappentext vorgestellt habe.

Die Protagonistin Lizzie hat mich während des Lesens teilhaben lassen an ihren "apokalyptischen" ...

Wetter der Autorin Jenny Offill ist so ganz anders als ich es ir nach dem Klappentext vorgestellt habe.

Die Protagonistin Lizzie hat mich während des Lesens teilhaben lassen an ihren "apokalyptischen" Gedanken, die sie in loser Reihenfolge ungeordnet auf mich einwirken ließ.
Henry ihr Bruder lebt nun bei ihr und ihrer Familie. Henry kommt nicht mit der Geburt seines Kindes zurecht und greift vor lauter Panik wieder zu den Suchtmitteln die ihm vertraut sind. Nun versteckt sie jeden Abend ihre eigenen Schlaftabletten in anderen Socken. Sie versucht eine bessere Welt für die zu schaffen, die auf der anderen Seite stehen, die es nicht gut getroffen haben in ihrem Leben. Dies macht sie auch in ihrem Job, der Unibibliothek, wo sie genau auf diese Menschen schaut und versucht zu helfen.Gleichzeitig versuch t sie aber auch etwas für sich zu tun, ein Meditationskurs soll sie stützen, doch die Leiterin macht eine Bemerkung zu ihrem Bruderden sie in ihrem Schutz-Versuch sehr unterdrückt.
Im gesamten Buch werden die Gedanken zur Situation in Amerika ungefiltert und teilweise unstrukturiert weiter gegeben.
Im ersten Durchgang habe ich keinen wirklichen Zugang zu diesem Schreibstil gefunden, konnte die Gedanken allerdings gut nachvollziehen.

Für mich ein Buch welchem der Leser eine zweite Chance geben sollte.

Veröffentlicht am 27.04.2021

bediente Klischees

Eine perfekte Ehe
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Lizzie Kitsakis bekommt einen Hilferuf aus dem brüchtigten Gefängnis Rikers, in dem ihr ehemaliger Studienkollege/freund wegen Tätlichkeit gegen eines Polizisten festgehalten wird. Eigentlich ...

Lizzie Kitsakis bekommt einen Hilferuf aus dem brüchtigten Gefängnis Rikers, in dem ihr ehemaliger Studienkollege/freund wegen Tätlichkeit gegen eines Polizisten festgehalten wird. Eigentlich steht er im Verdacht seine Ehefrau Amanda ermordet zu haben, bis zur Anklage soll er in Haft bleiben. Linda lässt sich zu einem Besuch bei ihm überreden, allerdings mit dem Gedanken das Mandant nicht zu übernehmen. Hat sie doch ganz andere Pläne für ihr Leben, ihr Mann soll endlich wieder an erster Stelle stehen.
Es kommt wie es kommen muss, sie übernimmt die Verteidigung von Zach und dies nicht nur aus alter Freundschaft.


Die Geschichte beginnt ziemlich spannend, wird aber dann doch schnell sehr detailliert und etwas zäh. Lizzie ist für mich leider keine starke Protagonistin gewesen, ihre Gedanken und Handlungen konnte ich nicht unbedingt nachvollziehen. Die Freunde und Bekannten von Amanda waren überspitzt dargestellt und entsprechen dem gängigen Klischee der oberen 10 Tausend.
Dadurch konnte mich das Buch, welches als Thriller vorgestellt wurde nicht wirklich erreichen. Für einen Thriller fehlte mir hier eindeutig der Spannungsbogen. Darum gibt es hier von mir nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 27.04.2021

Erinnerungen an die 80-iger Jahre

Hard Land
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Mit "Hard Land" hat Benedict Wells einen wundervollen Coming of Age Roman geschrieben, der mit Sam einen guten Protagonisten hat.

Sam ist 15, lebt in einem langweiligen Dorf namens Grady in ...

Mit "Hard Land" hat Benedict Wells einen wundervollen Coming of Age Roman geschrieben, der mit Sam einen guten Protagonisten hat.

Sam ist 15, lebt in einem langweiligen Dorf namens Grady in Missouri. Es ist Sommer und er nimmt einen Job in einem Kino an um seinem Zuhause zu entfliehen, den Problemen die dort herrschen. Sein Vater kommt mit der Krankheit der Mutter nicht zurecht und Sam findet keinen Zugang mehr zu ihm. Anstatt Unterstützung bleibt Sam mit der Angst um seine kranke Mutter alleine. Im Kino lernt er Cameron, Hightower und Kirstie kennen, die ihren letzten Sommer vorm Besuch des Colleges ausnutzen und genießen wollen. In Kristie verliebt sich Sam auf Anhieb. Dieser Sommer verändert das Leben von Sam grundlegend und das seiner Familie gleich mit.

In den 80-igern war ich auch ein Teenie, vielleicht hat mir das Buch mit seinen tollen Beschreibungen der Gefühle und Gedanken deshalb so gut gefallen? Nein, mich begeistert der tiefgreifende Schreibstils Wells immer wieder auf Neue. Mit dem Quentchen Kitsch, der dann auch kam, kann ich da sehr gut leben. Es ist ein wundervolles Buch, welches sehr viel Hoffnung vermittelt und die Protagonisten altersgerecht charakterisiert hat.
Von mir eine klare Leseempfehlung im Coming of Age Bereich.