Überwältigend realistisch
1793Schon das Cover des Krimis von Niklas Natt och Dag drückt eine absolut bedrückende Stimmung aus, welche sich auch durch das komplette Buch zieht.
Stockholm im Jahre 1793, überall in Europa das gleiche ...
Schon das Cover des Krimis von Niklas Natt och Dag drückt eine absolut bedrückende Stimmung aus, welche sich auch durch das komplette Buch zieht.
Stockholm im Jahre 1793, überall in Europa das gleiche Bild: Elend, Not und Krankheit bei den Untertanen und ein reicher, mächtiger und verlogener Adel.
Diese Zustände nimmt Niklas Natt och Dag so detailliert geschildert in seinem Buch auf, dass ich teilweise meinte mich in den Gassen Stockholms zu bewegen. Ich war nicht der Leser, ich fühlte mich regelrecht mittendrin. Selbst die geschilderten Gerüche meinte ich wahrnehmen zu können.
Die französische Revolution ist in aller Munde, die Welt im Umbruch.
In diesem Jahr wird eine furchtbar gefolterte und verstümmelte Leiche angeschwemmt. Die Schilderungen der Folter sind auf keinen Fall für zartbesaitete Menschen geeignet, sie sind einfach nur unendlich grausam.
Um nicht zu spoilern gehe ich nicht näher auf den weiteren Inhalt ein.
Das Buch ist in die 4 Jahreszeiten gegliedert, was dem Leser die Stadt auch zu den unterschiedlichen Wetterbedingungen zeigt.
Die zufällig aufeinandertreffenden Ermittler Carl Winge, ein Visionär des Strafrechts, der sich nicht viele Freunde gemacht hat und Cardell ein trinkender und traumatisierter Kriegsveteran bilden für mich ein Dreamteam.
Niklas Natt och Dag`s Nachwort zur Entwicklung und Recherche des Buches hat mir noch einmal gezeigt, dass dies keine Fiktion sondern eine knallharte Realität im Jahre 1793 war.
Wer Lust auf einen blutrünstigen, spannenden und dazu noch interessanten Historischen Krimi hat, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Dieses Buch hat seinen Preis zu Recht bekommen und kann von mir nur mit 5 Sternen bewertet werden.