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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2017

Düster und spannend...

Die Schule der Nacht
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Ann A. McDonald hat mit „Die Schule der Nacht“ einen ziemlich skurrilen, düsteren und spannenden Roman vorgelegt.

Cassandra Blackwell, oder kurz Cassie, ist die Hauptfigur dieser obskuren Geschichte. ...

Ann A. McDonald hat mit „Die Schule der Nacht“ einen ziemlich skurrilen, düsteren und spannenden Roman vorgelegt.

Cassandra Blackwell, oder kurz Cassie, ist die Hauptfigur dieser obskuren Geschichte. Cassie hat ein begehrtes Auslandsjahr am Raleigh College in Oxford ergattert, an einer der nobelsten und ältesten Universitäten überhaupt. Doch sie kommt nicht nur wegen des Studiums hierher. Sie ist vielmehr auf der Suche. Sie muss einem dunklen Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter nachgehen, ihrer eigenen Identität auf die Spur kommen und sich dunklen Mächten entgegenstellen. Wird sie Antworten auf ihre Fragen erhalten, ohne dem bösen Sog, dem sie sich ausgesetzt sieht, zu erliegen?

Eine Story, die den Leser mit immer neuen kriminalistischen Elementen auf Trab hält und die eigentlichen Verstrickungen erst nach und nach offenlegt. Es schmiegt sich zunehmend ein Netz um die Figuren und den Plot und die Spannung nimmt immer weiter zu. Ich fand die Verläufe ziemlich spannend, wenn auch die Ideen zu den innersten Verläufen des Buches sehr überraschend waren und sich schon fast an den Grenzen der Glaubwürdigkeit bewegten.
Der Schreibstil ist jedoch durchweg sehr eingängig und die Erzählung extrem gut zu lesen. Einzig den von der Autorin voran gesetzten Epilog fand ich ein wenig deplatziert und als Einstieg in die Geschichte eher verwirrend als sinnstiftend. Aber es handelt sich hierbei lediglich um 3 Seiten, woran sich denn auch direkt der eigentliche Plot anknüpft.
Meiner Meinung nach waren die Protagonisten sehr gut konzipiert und wirkten auch recht authentisch. Die Inhalte werden im Verlauf definitiv immer mystischer und nehmen an Bedrohlichkeit zu. Insbesondere im Kontext der „Schule der Nacht“ wurden die Verläufe ziemlich geheimnisvoll und abgründig. Mehr sei dazu nicht verraten..
Der Spannungsbogen gefiel mir sehr gut, was sicherlich auch an einem gut durchdachten Aufbau des Romans, an den gut konstruierten Charakteren und einer durchgängig hohen atmosphärischen Dichte liegt. Nicht zuletzt trägt wahrscheinlich die reell und bedrohlich wirkende Umgebung von Raleigh sowie die dunklen Mächte, die am Werk sind, maßgeblich dazu bei, dass der Roman so wahnsinnig spannend bleibt.

„Die Schule der Nacht“ ist definitiv ein düsterer Roman, der viele Geheimnisse und kriminalistische Verläufe birgt und seinen wahren Kern erst spät preisgibt. Tolle Protagonisten, eine packende Geschichte und Spannung bis zur letzten Seite. Lesenswert und auch zu empfehlen! Wegen der kleineren Kritikpunkte meinerseits, würde ich den Roman mit sehr guten 4 Punkten bewerten.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Sehr informativ und hilfreich!

Trail-Run
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Denis Wischniewski brachte bereits 2015 sein Buch „Trail-Run“ im Falken. Verlag heraus. Ein Buch mit vielfältigen Tipps, Trainingshinweisen und Übersichten zum Thema Laufen im Gelände oder in den Bergen. ...

Denis Wischniewski brachte bereits 2015 sein Buch „Trail-Run“ im Falken. Verlag heraus. Ein Buch mit vielfältigen Tipps, Trainingshinweisen und Übersichten zum Thema Laufen im Gelände oder in den Bergen.

Ich bin selber eher noch Laie auf diesem Gebiet, finde das Buch aber unglaublich hilfreich für den Einstieg und ziemlich umfangreich. Meiner Meinung nach werden sämtliche Eckpunkte bedacht, gut verständlich erklärt und mit diversen Bebilderungen vervollständigt. Meines Erachtens geht es kaum besser oder kompakter! Das Umsetzen der Inhalte liegt dann wohl letztlich beim Leser selbst..

Themenbereiche sind u.a. Ausrüstung (insbesondere notwendige Kleidung und Schuhwerk, Leichtrucksäcke, etc.), diverse Techniken (Lauftechniken, Downhill / Uphill, Schlamm / Matsch, mit / ohne Stöcken), mögliche Trainingskonzepte für Einsteiger und Fortgeschrittene mit Tabellen und praktischen Übungen zum gezielten Muskelaufbau, Strecken-/ Geländeunterschiede, Ernährungstipps mit Rezepten, Streckensuche, Wettkampf (Vorbereitung, Renntag, Erholung), Verletzungsprophylaxe, Trail-Rennen weltweit. Das nur zur Übersicht! Denis Wischniewski hat hier wohl soweit alles Nötige zusammengetragen und meinem Eindruck nach in gut sehr übersichtlichen Kapiteln strukturiert. Mir gefiel das Buch im Aufbau wie auch vom Schreibstil her extrem gut. Die Beschreibungen und Ausführungen sind allesamt bestens verständlich und ich fand die praktischen Anteile, also Übungen, gut umsetzbar. Selbst wenn man nicht gleich plant, in schwierigstem Gelände zu laufen, beinhaltet „Trail-Run“ sicherlich für manche Läufer noch einige hilfreiche Tipps ggf. für Marathon oder Waldläufe (also Langstreckenläufe oder normales Jogging).

Insgesamt ist das Buch meiner Meinung nach sehr eingängig verfasst, ziemlich informativ und auch für Laien, bzw. Einsteiger wie mich verständlich aufgebaut und inhaltlich bestens strukturiert. Mir hat Denis Wischniewski mit „Trail-Run“ jedenfalls ein gutes Stück weitergeholfen und ich würde das Buch jederzeit empfehlen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Das, was Glück ausmacht...

Unser Inselleben
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Angela Krumpen trifft mit ihrem Buch „Unser Inselleben“ wohl unerwartet einen Nerv der Zeit. Sie, die vor vielen Jahren eher zufällig auf ein Urlaubsziel traf, das manchen abschrecken würde, erzählt hier ...

Angela Krumpen trifft mit ihrem Buch „Unser Inselleben“ wohl unerwartet einen Nerv der Zeit. Sie, die vor vielen Jahren eher zufällig auf ein Urlaubsziel traf, das manchen abschrecken würde, erzählt hier von „ihrer Insel“ in der irischen See: Illauntannig. Sie erzählt von Freiheit, vom Loslassen und von der Muße. Und man kauft ihr die Liebe zu ihrer Insel sofort ab, möchte im Grunde selbst gleich los und das kleine Einod entdecken.

Obwohl die Autorin mit ihrem Buch sehr persönliche und private Eindrücke und Erlebnisse schildert, liest es sich unglaublich ergreifend und beinahe spannend. Man taucht durch den sehr eingängigen Schreibstil ab in die Welt von Illauntnnig und fühlt sich irgendwann gar nicht mehr fremd. Bob, der Fischer, dem die Insel gehört, der sich für die Versorgung der Gäste verantwortlich zeichnet und ein waschechter Ire ist, wirkt mehr und mehr vertraut. Die Insel, auf der nur 1 einziges Haus steht: man kann sie sich gut vorstellen und spürt zudem beinahe die Wellen, die sich dort an der Küste brechen und riecht das Salz des Meeres. Die einzelnen Geschichten sind unglaublich gut zu lesen und an Emotion oder gar Identifikation mangelt es hier beim Lesen nicht. Angela Krumpen versteht es, ihre Erzählungen derart zu transportieren, dass man sich zum Ende hin beinahe „eingelullt“ fühlt, aber wohlig.
Auf mich wirkten nur 2 oder 3 Passagen fast ein wenig zu kitschig oder ‚esoterisch‘. Möglicherweise hat die Autorin den Bogen an diesen kurzen Stellen dann doch noch ein wenig überspannt. Aber im Gesamten fällt es wiederum nicht auf, ganz im Gegenteil. Die Schilderungen und Empfindungen wirken einfach durchweg sehr authentisch und ehrlich. Zum Beispiel die Freiheit, die die Autorin durch den zwangsläufigen Verzicht auf jegliche „Luxusgüter“ auf dieser kargen, einsamen Insel erlebt(e). Was braucht der Mensch schon zum Leben? Die Ruhe, die einsetzt und ggf. nur durch Vögel und Schafe oder Sturm „gestört“ wird (naja, und scheinbar neuerdings auch von manchem Sportler vor der Küste Illauntannigs). Oder schlichtweg das Erleben einer Muße, die wir hier schön beschrieben wird, nicht die Zeit der Erholung ist sondern erst im Anschluss daran anknüpft und beginnt. Nach den ausführlichen Erzählungen der Autorin könnte man sagen, dass Illauntannig wohl ein (wie es heute heißt) Sehnsuchtsort für viele Menschen sein dürfte. Angela Krumpen jedenfalls hat sehr eindrücklich geschildert, wie viel dem Menschen doch ein solch wertvoller Platz wie diese, bzw. „ihre Insel“ im Leben bedeuten kann. Glück, ganz einfach!

Das Buch ist jedenfalls absolut lesenswert und ich kann es definitiv nur weiterempfehlen! Ein wunderbares kleines Einmaleins des „Abtauchens“ mit diversen Bildern. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Ein rustikaler Liebesschmöker mit tollen Charakteren!

Mustang Creek - Liebe ist mein Gefühl für dich
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„Mustang Creek – Liebe ist mein Gefühl für dich“, erschienen im Harper Collins Verlag (09/2017) ist der 2. Roman aus Linda Lael Miller‘s Romanreihe „Mustang Creek“ und zugleich ein wahrer Frauenschmöker ...

„Mustang Creek – Liebe ist mein Gefühl für dich“, erschienen im Harper Collins Verlag (09/2017) ist der 2. Roman aus Linda Lael Miller‘s Romanreihe „Mustang Creek“ und zugleich ein wahrer Frauenschmöker mit viel Herz, knisternder Spannung und jeder Menge witziger Dialoge.

Lucinda „Luce“ Hale trifft während der Nachforschungen zu ihrer Dissertation auf Ranchbesitzer Drake Carson. Und wie das Schicksal es will, knistert es zwischen den beiden natürlich recht schnell. Doch gibt es da noch einige Hürden und Herausforderungen zu meistern, bis das Glück Luce und Drake denn evtl doch noch gut gesonnen ist..
Ein Schmöker, der viel Herz-Schmerz und natürlich viele urkomische Situationen bietet. Ich fand die Geschichte doch schon ziemlich romantisch, dabei aber nie zu kitschig. Der Schreibstil ist von Anfang an sehr eingängig und man kommt sofort gut in die Erzählung hinein. Das Buch ist, obwohl wie eingangs erwähnt der 2. Band einer Reihe, auch perfekt „solo“ lesbar. Ich kannte den ersten Band bisher selbst nicht. Die Protagonisten wirkten auf mich durchweg sehr sympathisch und auch authentisch. Die Story ist natürlich recht einfach gestrickt, aber dennoch immer sehr interessant gestaltet durch diverse „Zwischenfälle“. Es kommen zudem einige Wildpferde und ein Puma vor, was mancher Leserin womöglich ebenfalls sehr gefallen könnte. Das Ganze spielt sich vorwiegend in der Natur / den Breiten Wyomings ab. Kernige Kerle, robuste Frauen und wenig ‚Schnickschnack‘. Meiner Meinung nach gibt der Roman insgesamt ein ziemlich stimmiges Bild ab und mir gefiel das Gesamtpaket denn auch sehr gut.

Der Roman ist also gut lesbar und beinhaltet ausreichend witzige wie auch überraschende Elemente oder Verläufe, bzw. Entwicklungen. Nette Protagonisten führen durch die Geschichte und an Romantik mangelt es dem Plot definitiv auch nicht. Für alle Romantikfans eine absolute Leseempfehlung! 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Ein kleiner Appell...

Rettet die Wahrheit!
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Claus Kleber liefert mit „Rettet die Wahrheit“ (erschienen bei Ullstein Streitschrift / September 2017) ein absolut eindrucksvolles Plädoyer ab, in dem es um journalistische Tätigkeit, die Objektivität ...

Claus Kleber liefert mit „Rettet die Wahrheit“ (erschienen bei Ullstein Streitschrift / September 2017) ein absolut eindrucksvolles Plädoyer ab, in dem es um journalistische Tätigkeit, die Objektivität der Medien und die Gefahr des Verrufs von Nachrichtensendungen geht. Bekannt als Gesicht des ZDF-heute-journals appelliert Kleber an den Leser, den Medien in Zeiten der „Fake News“ wieder mehr Integrität zuzugestehen und den unabhängig arbeitenden Journalisten und ihren Meldungen weitestgehend zu vertrauen.

Das Buch gibt dabei sehr interessante Einblicke in die Abläufe des heute-journals als Nachrichtensendung, beleuchtet journalistische Arbeitsprozesse und blickt zudem auch in die sich neuerlich verändernden globalen Rahmenbedingungen und den Versuch antidemokratischer Gruppierungen, die Medien als „Lügenpresse“ zu verunglimpfen. Auch die Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender und die betont neutrale Zusammenarbeit mit der Politik sind Themen in diesem Buch. Claus Kleber nennt zudem viele Beispiele, die die Brisanz der aktuellen politischen Lage verdeutlichen. Er erzählt dabei unerwartet frei heraus, gibt seine ganz persönliche Meinung kund und verpasst seinem Buch mit „Anekdoten“ und „Internas“ eine ganz eigene Note. Ich fand es manches Mal erfrischend, stellenweise aber auch bedrückend, wie leidenschaftlich und lebhaft Claus Kleber die Dinge hier darlegt. Das Buch ist durchweg in einem sehr gut leserlichen und verständlichen Stil verfasst und wird immer wieder urch die vielfältig wechselnden Themenbereiche aufgelockert. Ich fand die Inhalte ausnahmslos interessant und bin den Ausführungen Klebers gerne gefolgt. Man hätte das ein oder andere Thema vielleicht sogar noch ein wenig detaillierter darlegen können. Aber es handelt sich bei „Rettet die Wahrheit“ nun einmal nicht um ein ausführliches Sachbuch, sondern eher um einen 96-seitigen Essay.

Mich hat Kleber mit seinen Schilderungen erreicht. Ich fand die Verknüpfungen gelungen, die Inhalte ausgewogen und aktuell, sowie den allgemeinen Aufbau und Stil des Buches sehr eingängig. Es ist meiner Meinung nach ein absolut lesenswertes und empfehlenswertes Buch. Deshalb 5 Sterne.