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Nepomurks

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig, überraschend und teilweise "dramatisch"... Ein Familienleben vs. ganz normalem Wahnsinn!

Meine Familie und andere Katastrophen
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Meiner Meinung nach hat Jónína Leósdóttir mit „Meine Familie und andere Katastrophen“ einen wirklich tollen Roman vorgelegt! Eine Erzählung, die die wahnwitzigen Absurditäten eines Familienlebens widerspiegelt, ...

Meiner Meinung nach hat Jónína Leósdóttir mit „Meine Familie und andere Katastrophen“ einen wirklich tollen Roman vorgelegt! Eine Erzählung, die die wahnwitzigen Absurditäten eines Familienlebens widerspiegelt, mit einem Hauch Dramatik und jeder Menge Biss!
Ragnar verlässt Margret wie mit einem Paukenschlag, Dorá und Svenni sind nicht ganz unschuldig daran, Eygló und Örvar schlittern in eine kleine Familien-Katastrophe hinein und Fifi und Bryndis mitsamt der Kinder spielen ebenfalls eine nicht ganz unwesentliche Rolle bei allem. Inhaltlich ist das Buch wahnsinnig amüsant, zugleich aber auch durchtrieben, sarkastisch und ein wenig tragisch. Die Dinge entwickeln sich eigentlich ständig in unerwartete Richtung und natürlich nicht immer nach dem Willen der Protagonisten. Die Charaktere fand ich allesamt authentisch und amüsant. Der Roman entwickelt im Verlauf seinen ganz eigenen Charme und durch die vielfältigen Erzählstränge wird es nicht langweilig. Ganz im Gegenteil! Durch den immer wiederkehrenden Wort- und Situationswitz bleibt es spannend und interessant. Da der Roman in diverse Kapitel unterteilt ist, sich das Geschehen aber auf wenige Tage (Sonntag bis Freitag) verteilt und die Unterkapitel durchweg überschaubar und kurz gefasst sind, lässt sich der ein oder andere Abschnitt auch prima zwischendurch lesen. Insgesamt gefiel mir der Roman sehr gut. Das einzige Manko: der Schluss! Es wirkte auf mich beinahe, als hätte der Autorin die Zeit gefehlt, das Buch zu einem ordentlichen Ende zu bringen oder als hätte sie eine begrenzte Seitenzahl-Vorgabe gehabt. Die allerletzten Abschnitte fassen die Geschehnisse nur noch inhaltlich zusammen. Die Figuren, bzw. Protagonisten kommen eigentlich nicht mehr zu Wort. So weiß man zwar grundsätzlich, wie sich das Ende gestaltet und es weitergehen würde, aber mir war es schlichtweg zu mager. Zudem hätte ich mir etwas weniger „Happy End“ gewünscht.. Es gab viele Handlungsstränge im Buch und so wirkte der Schluss nicht besonders logisch...

Eigentlich hätte ich gerne volle 5 Sterne vergeben, weil sich das Buch wirklich toll liest, amüsant ist und es der Geschichte im gesamten Verlauf auch nicht an Authentizität und „Drama“ mangelt. Aber wegen des einfallslosen und abrupten Endes werden es nun noch 4 Sterne – und die auch gut gemeint! Das Buch ist absolut lesenswert - wenn man mit einer schnellen Abhandlung der Dinge am Schluss leben kann!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wunderbares Buch! Ich hätte ewig weiterlesen können...

Das Flüstern der Magnolien
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Linda Goodnight hat mit ihrem Roman „Das Flüstern der Magnolien“ ein wunderbares Familienepos über das Schicksal, Glück und die Liebe vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Haus, das Jahrhunderte überstanden ...

Linda Goodnight hat mit ihrem Roman „Das Flüstern der Magnolien“ ein wunderbares Familienepos über das Schicksal, Glück und die Liebe vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Haus, das Jahrhunderte überstanden und seine eigenen Geschichten zu erzählen hat.
Die Geschichten gliedern sich in zwei Zeitschienen, die thematisch miteinander verbunden sind. Ein Erzählstrang spielt in der Gegenwart, der andere in den Jahren 1864/65. Schauplatz sind die Südstaaten der USA.
Krieg, Versehrtheit, Unsicherheit und Liebe. Auf diese Inhalte & mehr treffen die Figuren aus „Das Flüstern der Magnolien“ und müssen sich im Verlauf der Geschichte und des Kennenlernens entscheiden, ob sie bereit sind, Vertrauen zu schenken oder nicht. Eine herausfordernde Angelegenheit, wie sich herausstellen wird!
Gegenwart: Das Peach Orchard Inn – vordergründig ein gemütliches Gästehaus. Hintergründig ein Ort mit langer Tradition und eigener Geschichte. Julia, Eigentümerin des Peach Orchard Inn, hat ihr geliebtes Kind verloren – und das im wahrsten Sinne, denn ihr Sohn Alex wurde vor einigen Jahren entführt und ist seither spurlos verschwunden. Eli wurde soeben nach guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen – geläutert und verändert. Beide sind gebrandmarkte und vorsichtige Charaktere, die versuchen, das Beste aus ihrer jeweiligen Situation zu machen. Sie treffen aufeinander: Im Peach Orchard Inn.
Vergangenheit: Peach Orchard Farm, 1864 / 65. Charlotte, eine gebürtige Engländerin, die vom Vater an den Südstaatler Edgar Portland in die USA verheiratet wurde und dort nun mit ihrem kriegsversehrten Ehemann und dem gemeinsamen Sohn Ben lebt. William Gadsen, ein Captain der United States Army – strandet mit seiner verletzten und dezimierten Truppe auf der Peach Orchard Farm. William ist tief beeindruckt von der Stärke Charlottes – und mehr. Doch Charlotte ist eine verheiratete Frau, noch dazu der „Feind“.
Der Roman ist wirklich spannend, herzergreifend und tragisch! Man kommt recht schnell in die Geschichte hinein, wenn auch die Figuren anfangs sehr zögerlich und in ihrem Auftreten sehr defensiv bleiben. Man spürt förmlich die Emotionen und fühlt sich den einzelnen Figuren gleich sehr nah. Selbst die Nebenfiguren sind perfekt in den Verlauf eingebunden und auf beeindruckende Weise dargestellt. Der Schreibstil ist toll, so dass sich der Roman äußerst flüssig und gut lesen lässt. Ich war so verzaubert von der Geschichte, dass ich tatsächlich enttäuscht war, als ich das Buch nach 446 Seiten (Print) ausgelesen hatte. Ich hätte gerne noch mehr von den jeweiligen Entwicklungen gelesen und würde mir eine Fortsetzung des Ganzen wünschen!
Schön war die Verknüpfung zwischen geschichtlicher Darstellung und gegenwärtiger Realität. Jeder Zeit- und Erzählstrang für sich, wie auch im Gesamten war schön zu lesen und zudem interessant. Die Vergangenheit war sehr eindrücklich dargestellt und ich fühlte mich das ein oder andere Mal in die Zeit zurückversetzt. Insbesondere die amerikanische Zeitgeschichte bzgl. Sklavenhaltung, wie auch das vorbestimmte Leben einer Ehefrau waren teils sehr dramatisch und emotionsgeladen beschrieben. Auch die Darstellung des gegenwärtigen Erzählstrangs ergab ein absolut logisches und schlüssiges Bild und wird gut mit der Vergangenheit verknüpft. Die Charaktere waren allesamt toll konstruiert und äußerst sympathisch, die Inhalte breit gefächert. Ich konnte das Buch kaum mehr weglegen, weil man einfach mehr erfahren wollte und schlichtweg wissen musste, wie es mit den einzelnen Figuren nun weiterging. Für mich war „Das Flüstern der Magnolien“ eine sehr lesenswerte und schöne Lektüre. Herzergreifend romantisch, dramatisch und sogar ein wenig mystisch! Ich würde es jederzeit weiterempfehlen, deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine fesselnde, wie auch traurige Geschichte...

Ein ganzes halbes Jahr
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Es geht um Sterbehilfe und Freitod, um das Recht der Entscheidung, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Jojo Moyes zaubert rund um dieses Thema eine (Liebes-) Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher ...

Es geht um Sterbehilfe und Freitod, um das Recht der Entscheidung, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Jojo Moyes zaubert rund um dieses Thema eine (Liebes-) Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und eher zufällig und gezwungen aufeinander treffen. Doch auch das "zarte Band", das sich im Verlauf der Geschichte zwischen den beiden Haupt-Protagonisten entwickelt, kann das vermeintliche, unausweichliche Ende wohl nicht mehr ändern - oder doch?!
Die Geschichte, die Jojo Moyes hier erzählt, ist in gewohnter Manier fesselnd verfasst. Bereits nach wenigen Seiten mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotz des wirklich schweren Themas ist der Schreibstil flüssig und eingängig, trägt nie auf. Die Figuren, Louisa Clark und Will Traynor, sind überaus authentisch und sympathisch dargestellt und weisen charakterlich eine dichte Tiefe auf. Der Leser erhält zudem einen geschärften, offenen wie einfühlsamen Einblick in die Protagonisten, sozusagen in die psychosozialen Prozesse. Man fiebert über 520 Seiten mit. Jojo Moyes schafft durch ihren üblichen sensiblen Schreibstil eine intensive Spannung und tiefgründige, sehr bewegende Dialoge. Das eigentliche Thema ist dabei maßgeblich und zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Als Leser steht man wohl so manches Mal beinahe fassungslos daneben, möchte die Protagonisten „rütteln“. Ich kann nur sagen: Trotz manch witziger und beherzter Szene konnte ich die Tränen nicht zurückhalten und war zutiefst ge- und berührt. Jojo Moyes hat es einfach wieder geschafft, dass man von den Hauptfiguren mitgerissen wird, mitleidet und das Buch bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen mag. Gänsehaut pur!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch, das in Erinnerung bleibt...

Die letzten Kinder von Schewenborn
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Ich habe dieses Buch von Gudrun Pausewang vor vielen Jahren als Kind gelesen, aber es ist immer noch präsent.. Es war für mich damals sehr schockierend und real. Gudrun Pausewang schafft es mit ihrem Schreibstil, ...

Ich habe dieses Buch von Gudrun Pausewang vor vielen Jahren als Kind gelesen, aber es ist immer noch präsent.. Es war für mich damals sehr schockierend und real. Gudrun Pausewang schafft es mit ihrem Schreibstil, wie auch in "Die Wolke", ein bedrückendes und erschreckendes Szenario zu erzeugen, das beim Lesen durchaus "real" wird. Damals, zu Zeiten von "Tschernobyl" und dem noch nicht ganz ausgestandenen "Kalten Krieg", hatte dieses Thema wohl noch einen aktuelleren und sehr bedrohlichen, weil nicht auszuschließenden, Hintergrund. Aber auch heutzutage ist es definitiv noch lesens- und empfehlenswert!
"Die letzten Kinder von Schewenborn" ist Kindern durchaus zuzumuten, sollte meiner Meinung nach aber von den Eltern (wie es bei mir zum Glück auch war) besprochen werden. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wunderbares Buch! :D

Harry der weisse Flughund
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Kinder dürften dieses Buch mit der Geschichte über Harry, den kleinen (und einzigen) weißen Flughund lieben! Mich hat Harry jedenfalls auch gleich mit auf seine Reise genommen und einige Male zum Schmunzeln ...

Kinder dürften dieses Buch mit der Geschichte über Harry, den kleinen (und einzigen) weißen Flughund lieben! Mich hat Harry jedenfalls auch gleich mit auf seine Reise genommen und einige Male zum Schmunzeln gebracht, obwohl es im Grunde um Toleranz und das Füreinander geht. Gabi Fedeli hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der nicht langweilig wird, immer den richtigen Ton trifft und eine große Sympathie für den kleinen Helden Harry schafft. Die Geschichte lässt sich gut vorlesen, ist aber auch zum Selberlesen für Grundschulkinder bestens geeignet. Ich kann "Harry" nur weiterempfehlen, deswegen von mir 5 Sterne! :D