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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts für schwache Nerven.....

Pretty Girls
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Karin Slauhter hat, wie ich finde, mit „Pretty Girls“ wieder einmal ihr Können unter Beweis gestellt und uns Lesern einen grandios spannenden, sowie fesselnden (Psych Thriller vorgelegt. Wer das Genre ...

Karin Slauhter hat, wie ich finde, mit „Pretty Girls“ wieder einmal ihr Können unter Beweis gestellt und uns Lesern einen grandios spannenden, sowie fesselnden (Psych Thriller vorgelegt. Wer das Genre mag, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen!

Ein vielleicht nicht ganz unwichtiger Hinweis gleich vorneweg: Zu „Pretty Girls“ erschien die Vorgeschichte „Tote Blumen“. Diese muss nicht zwingend für das Verständnis von „Pretty Girls“ gelesen werden, greift aber bereits einige Fakten auf, die im Hauptbuch erst etwa im 3. Kapitel aufgelöst werden.

Ich persönlich habe die Vorgeschichte nicht gelesen und war eigentlich im Nachhinein auch ganz froh darüber! ;)

„Pretty Girls“ füllt satte 500 Seiten (24 Kapitel + 7 Tagebucheinträge) und ist für sich allein genommen sehr gut konzipiert und durchdacht. Es gibt 3 direkte Erzählstränge, die sich im Verlauf der Geschichte immer mehr miteinander verweben, den Bezug untereinander immer weiter aufdecken und die Hauptprotagonisten (Julia, Claire, Paul, Lydia, Sam & Helen..) immer mehr durchleuchten. Karin Slaughter spielt hier mit ihren stilistischen Mitteln und lässt trotz aller Einblicke Vieles im Verborgenen. Man fiebert eigentlich permanent mit den jeweiligen Figuren mit, Sympathie und Antipathie können ggf. auch schon mal von Kapitel zu Kapitel wechseln! ;) Der eigentliche Schreibstil ist sehr flüssig und gewohnt gut. Die Spannung ist meiner Meinung nach kaum zu toppen.. Karin Slaughter versteht es, mit Zweifeln, heftigen Szenen und „Angst“ zu spielen und daraus ein sehr tragfähiges Gerüst zu bauen! Das „Thema“ an sich ist vielleicht ein gängiges, dafür aber bestens verarbeitet. Der Inhalt ist meines Erachtens nichts für schwache Nerven! Ich möchte fast sagen: „Kopfkino inklusive“!!!

Es gab für mich nur wenige (minimal) unlogische Stellen, die aber weder den Lesefluss noch das Lesevergnügen mindern!

Wer Spannung sucht, findet sie hier zu 100% - also: selber lesen!!! :D


*Auf inhaltliche Beschreibungen habe ich wegen „akuter Spoilergefahr“ bewusst verzichtet! Man lese zur Not den Klappentext, bzw. die Inhaltsangabe des Verlags oder bald eine Leseprobe!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein schönes, wenn auch todtrauriges Buch - allerdings mit unerwartetem, nicht ganz gewinnendem Ende!

Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel
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Zunächst einmal ist "Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel" von Amanda Prowse ein sehr trauriges, ergreifendes Buch. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und ist sofort bei den Protagonisten. ...

Zunächst einmal ist "Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel" von Amanda Prowse ein sehr trauriges, ergreifendes Buch. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und ist sofort bei den Protagonisten. Im Verlauf kämpft, hofft und leidet man mit Poppy, der Hauptfigur. Etwas schwach fand ich das Ende, bzw. das letzte Drittel. Hier nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung, die mir nun gar nicht gefiel. Ich hätte mir hier von der Autorin etwas mehr Kreativität oder einfach weniger Seiten gewünscht, wenn man den Roman ohne den erwähnten Erzählstrang nicht füllen kann! Insgesamt aber sicher ein fesselndes, an vielen Stellen recht realistisch wirkendes Buch, das man lesen kann - aber nicht lesen muss! Deswegen 4 Sterne. Wäre das Ende ein anderes, hätte ich 5 Sterne vergeben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein durch und durch spannender Kärnten-Krimi...

Deserteure
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"Deserteure" ist ein grundsolider, spannender Krimi mit Schauplatz in Kärnten, Österreich. Die Charaktere sind gut durchdacht und durchweg sympathisch (bzw. gewollt unsympathisch). Der Schreibstil ist ...

"Deserteure" ist ein grundsolider, spannender Krimi mit Schauplatz in Kärnten, Österreich. Die Charaktere sind gut durchdacht und durchweg sympathisch (bzw. gewollt unsympathisch). Der Schreibstil ist sehr eingängig und das Buch somit sehr gut lesbar. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite erhalten und nimmt auch während des Verlaufs nie ab. Zudem erfährt man noch geschichtliche Details zum UNO-Einsatz am Golan vor 20 Jahren, dies aber gut dosiert! Mir hat die Geschichte an sich gut gefallen. Der einzige Minuspunkt bei diesem Krimi war für mich letztlich nur die Menge der Namen aller Protagonisten. Hier habe ich leider einige Male den Überblick verloren (für andere Leser wird dieser Punkt aber vielleicht auch nicht störend sein..). Deswegen vergebe ich "nur" 4 Sterne, ansonsten topp und empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erste Hälfte toll, zweite Hälfte schlecht, insgesamt: am Ende leider nicht ganz meins...

Das Fundbüro der Wünsche
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„Das Fundbüro der Wünsche“ von Caroline Wallace ist eine fast märchenhafte Geschichte um ein junges Mädchen, das als vermeintliches Findelkind in einem Bahnhof aufwächst und sich nach dem Tod ihrer schrecklichen ...

„Das Fundbüro der Wünsche“ von Caroline Wallace ist eine fast märchenhafte Geschichte um ein junges Mädchen, das als vermeintliches Findelkind in einem Bahnhof aufwächst und sich nach dem Tod ihrer schrecklichen Ziehmutter auf die Suche nach ihrer Herkunft und ihrem realen Ich macht. Schauplatz ist hier durchgehend das Fundbüro des Bahnhofs in Liverpool, sowie später auch die nähere Umgebung dazu. Protagonisten sind zum einen Martha, das Findelkind und ihre Freunde aus eben dem besagten Bahnhof. Erzählt wird die Geschichte aus Martha's Perspektive. Martha wirkt, geprägt durch ihr stark auf den Bahnhof beschränktes Leben, durchweg etwas naiv, unbeholfen und lebt überwiegend in ihrer eigenen (teils magischen) Welt. Ihre Lebenserfahrungen zieht sie aus den Erzählungen im Bahnhof, wie auch aus verlorengegangenen und von ihr heimlich gesammelten Büchern. Hinzu kommt, dass Martha eine „Gabe“ besitzt: Bei Berührung verlorener Gegenstände sieht Martha die Geschichten und Hintergründe eben dieser Gegenstände.

Ich muss ehrlich sagen, dass die Geschichte mich ein wenig zerrissen hat. Der Anfang und die Grundidee des Romans hatten viel Potential und klangen toll. Die erste Hälfte der Geschichte gefiel mir dann auch wirklich gut. Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Die Figuren sind, bis auf wenige Ausnahmen, sehr sympathisch und gut durchdacht. Man kommt gut in die Geschichte hinein und fühlt mit den Figuren mit. Einzelne Szenen haben mich tief bewegt oder waren sehr bewegend. Soweit so gut.

Aber.. Die zweite Hälfte des Buches hat mir persönlich leider gar nicht mehr zugesagt. Die Grundstimmung wandelte sich von „märchenhaft“ zu „unlogisch realistisch“ (so möchte ich es hier einmal nennen). Für meinen Geschmack schlichen sich ab etwa der Hälfte des Buches viel zu viele (und auch sehr unschöne) Logik-Fehler ein. Das Verhalten der Figuren war für ich häufig nicht mehr nachvollziehbar oder nicht akzeptabel, halt völlig unrealistisch. Meine Meinung hierzu: Wenn die Autorin schon die etwas "märchenhafte Ebene" verlässt, erwarte ich einfach logische Entwicklungen der Szenerien. Ich würde gerne Beispiele für meine Kritikpunkte geben.. Das wäre allerdings nicht ohne „Spoiler“ möglich. Vielleicht ein Versuch per Andeutung: Wenn es eine tief traumatisierte, über Jahrzehnte von der Außenwelt isolierte Person gäbe, würde eben diese Person NICHT von heute auf morgen alle bisherigen Verhaltensweisen (Angst, Stummheit, Isolation, Verwahrlosung, Scheu wie ein Tier, etc.) ablegen und wieder völlig „normal“ werden. Ganz nach dem Motto: Friede, Freude, Eierkuchen. Das sind Inhalte, die ich (wie bereits gesagt) weder akzeptabel für eine derartige Geschichte finde, noch gerne lesen mag.. Andere mögen diese / meine Ansichten nicht teilen. Insofern ist es wohl auch Geschmackssache, ob einem das Buch nun liegt oder nicht. Von mir gibt es (wegen der guten ersten Hälfte) 3 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein toller, spannungsgeladener Roman mit walisischem Charme! :D

Sturm über dem Meer
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„Sturm über dem Meer“ von Constanze Wilken ist ein durch und durch spannender Roman, den man (einmal angefangen zu lesen) eigentlich gar nicht mehr aus den Händen legen will!

Schauplatz ist das kleine ...

„Sturm über dem Meer“ von Constanze Wilken ist ein durch und durch spannender Roman, den man (einmal angefangen zu lesen) eigentlich gar nicht mehr aus den Händen legen will!

Schauplatz ist das kleine Fischerdorf Borth an der, wie man nicht umhin kommt zu lesen, wunderschönen walisischen Küste. Bei archäologischen Arbeiten findet die Hauptprotagonistin Sam eine im Wattenmeer vergrabene Leiche und kratzt damit an alten Geschichten, die niemals an die Oberfläche hätten kommen sollen! Zum Glück erhält Sam Unterstützung von ihrer Großmutter Gwen und Luke, einem ehemaligen Marine und nun ortsansässigen Bootsbauer!

Inhaltlich ist das Buch sehr abwechslungsreich. Es gibt dieses lange zurückliegende Verbrechen, jede Menge Eifersucht & neidvolle Intrigen, Romantik und Nervenkitzel. Gleich zu Anfang des Buches geht es sehr emotional und spannungsgeladen daher. Ein Fremder vor schauriger Kulisse will eine Antiquität verkaufen. Mehr erfährt der Leser hierzu eigentlich nicht. Und trotzdem stellen sich schon hier die Nackenhaare auf, da durch die Art der Erzählweise eine wahnsinnig intensiv atmosphärische und fesselnde Stimmung erzeugt wird! Und ohne große Pause geht es weiter zur nächsten spannenden Sequenz.. Der walisische Schauplatz bringt ebenfalls einiges an Potential mit, das hier auch voll ausschöpft wird. Den ganz besonderen Reiz erhält die Geschichte durch die beiden zeitlich versetzten, aber miteinander verwobenen Handlungsstränge. Einer der beiden Erzählstränge spielt dabei in der Gegenwart, der andere in den frühen Nachkriegsjahren und somit in der Vergangenheit. Beide Zeitstränge wirken sehr realistisch und sind gut umgesetzt, insbesondere die Figuren der Nachkriegs-Szenen waren sehr detailreich beschrieben und wirkten absolut realistisch. Man fühlte sich fast in die damalige Zeit zurückversetzt! Authentisch wirken natürlich alle Protagonisten, auch die der Gegenwart. Dabei haben mir die jeweiligen Hauptprotagonisten aus den beiden Zeiten besonders gefallen! Sprachlich gesehen ist der Roman absolut flüssig zu lesen baut durch geschickte Wendungen immer neue Spannungsfelder auf. Langweilig wird es wirklich nie! Zudem wirken auch die „romantischen“ Inhalte nie kitschig, sondern fügen sich recht logisch in Handlung ein!

Insgesamt also ein sehr empfehlenswerter, spannungsgeladener Roman! 5 Sterne+!!! :)