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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2020

Hochspannung pur!

Abgrund
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Yrsa Sigurdardottir veröffentlicht mit „Abgrund“ nun den 4. Teil der Serie um Kommissar Huldar und Psychologin Freya – und ich muss sagen, dass es meiner Meinung nach das bisher beste Buch der Reihe ist! ...

Yrsa Sigurdardottir veröffentlicht mit „Abgrund“ nun den 4. Teil der Serie um Kommissar Huldar und Psychologin Freya – und ich muss sagen, dass es meiner Meinung nach das bisher beste Buch der Reihe ist!
Ein Opfer, das nicht nur auf seltsame Weise zu Tode kam, sondern dessen Leiche auch noch sehr skurril zur Schau gestellt wird. Ein identitätsloser kleiner Junge, dessen Eltern nicht aufzufinden sind. Und Ermittlungen, die immer wieder neue Fragen aufwerfen und die Geschehnisse nur noch seltsamer erscheinen lassen, als irgendetwas aufzuklären..
Hochspannung also von Anfang an, viele überraschende Wendungen und ein grundsätzlich gut durchdachter Plot machen das Buch zu einem wirklichen Pageturner! Die Figuren sind hier wieder ziemlich gut getroffen und wirken durchweg authentisch, wenn nicht gar ein wenig schaurig.. Es gibt verschiedene Erzählstränge, die aber immer gut miteinander verwoben werden und in sich rund und stimmig sind. Dass „Abgrund“ so gut, also nahtlos flüssig zu lesen ist, liegt meines Erachtens aber auch an der guten Übersetzung von Tina Flecken, die die Dialoge der Protagonisten nicht mit Fäkalsprache durchzieht (anders als in den Übersetzungen von Anika Wolff, die mir persönlich leider überhaupt nicht gefielen). Die Ausdrücke und Dialoge der manches Mal kernigen und kantigen Akteure sind hier wie ich finde sehr passend ins Deutsche übertragen. Die Protagonisten können sich also trotz mancher zwischenmenschlicher Dispute um den eigentlichen Kern der Sache kümmern: Um die Aufklärung eines sehr, sehr ausgeklügelten Mordes!
„Abgrund“ war für mich definitiv ein Thriller, wie ich ihn mir immer wieder wünschen würde und ich habe das Buch (leider) in Rekordzeit ausgelesen. Absolute Empfehlung meinerseits, deshalb auch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Eine sehr, sehr lesenswerte Biografie!

Astrid Lindgren. Ihr Leben
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Astrid Lindgren – was soll man sagen?! Eine großartige Autorin, die vielen Kindern und Erwachsenen prägende Momente und große Freude mit all ihren beliebten Büchern und Geschichten bereitet hat. Aber dahinter ...

Astrid Lindgren – was soll man sagen?! Eine großartige Autorin, die vielen Kindern und Erwachsenen prägende Momente und große Freude mit all ihren beliebten Büchern und Geschichten bereitet hat. Aber dahinter steckte zudem auch eine wirklich toughe, kluge und kämpferische Frau, die nicht nur zu Kriegszeiten Schicksalsschläge und arge Momente zu bewältigen hatte. Ich bin auf diese Biografie „Astrid Lindgren – Ihr Leben“ aus dem Pantheon Verlag, verfasst von Jens Andersen, eher zufällig durch das zuvor von mir gekaufte Hörbuch der Tagebücher von Astrid Lindgren („Die Menschheit hat den Verstand verloren: Tagebücher 1939 -1945“, HörbucHHamburg HHV GmbH, eingelesen von Eva Mattes) gestoßen. Und ich muss sagen, Astrid Lindgren fasziniert. Die vorliegende Biografie offenbart viele unbekannte Szenen aus dem Leben der Autorin und hat mich wieder einmal in einen unerwarteten Lese-Bann gezogen. Der Autor Andersen schafft es, ein breites Bild der Frau und Autorin zu zeichnen und offenbart die unbekanntere Seite von Astrid Lindgren. Auch die Kehrseite des Ruhms, mit dem sich Astrid Lindgren mehr und mehr konfrontiert sah, wird hier auf ganz besondere Weise beleuchtet. Ebenso wie das immerzu beständige Bemühen um einen persönlichen Kontakt zu ihrer Leserschaft. Interessant und manches Mal auch sehr verblüffend. Der Schreibstil des Biografen ist sehr eingängig und die Erzählungen sind leicht und schnell zu lesen. Hier und da gab es kleinere inhaltliche Wiederholungen, weil sich die Passagen nicht chronologisch aufbauen. Ich habe dieses Buch sehr, sehr gerne gelesen und kann es einfach nur weiterempfehlen. Deshalb ganz klar 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Nicht ganz das, was ich erwartet hatte...

Staub zu Staub
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"Staub zu Staub" von Felix Weber. Auf dieses Buch war ich besonders gespannt, nachdem ich den vielversprechenden Klappentext gelesen hatte. Doch leider wich der Kriminalroman, der in der Zeit um den 2. ...

"Staub zu Staub" von Felix Weber. Auf dieses Buch war ich besonders gespannt, nachdem ich den vielversprechenden Klappentext gelesen hatte. Doch leider wich der Kriminalroman, der in der Zeit um den 2. Weltkrieg spielt, von den Angaben der Inhaltsangabe (wie ich finde) ein wenig ab. Es geht sehr viel um die inneren Erlebnisse der Hauptfigur Siem Coburg, einem eigenbrödlerischen Kauz, weshalb sich die Erzählungen meiner Meinung nach stellenweise ein wenig in die Länge zogen. Auch der eigentliche Plot, die Figuren an sich, sowie die Schauplätze wirkten unerwartet und auf mich nicht immer eingängig, logisch oder anschaulich. Zudem fehlte mir die Spannung im Verlauf zu sehr, als dass ich das Buch als fesselnd oder packend betiteln könnte. Eher schien die Erzählung ein wenig fade und die Akteure teilweise zu stoisch. Für mich war das Buch trotz oder gerade wegen großer Erwartungen (insbesondere wegen der zeitlichen Einordnung und der ansprechenden Inhaltsangabe) eine Enttäuschung. Ich hatte mir inhaltlich etwas anderes versprochen und würde deshalb auch nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Wäre doch nur der zähe Schreibstil des Autors nicht...

Im Unterland
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In seinem Buch „Im Unterland“ beschäftigt sich Robert Macfarlane im wahrsten Sinne gemäß des Titels mit den unterschiedlichsten Unterwelten dieses Planeten. Er schreibt dabei recht tragend schwermütig ...

In seinem Buch „Im Unterland“ beschäftigt sich Robert Macfarlane im wahrsten Sinne gemäß des Titels mit den unterschiedlichsten Unterwelten dieses Planeten. Er schreibt dabei recht tragend schwermütig und inszeniert eine erlebte Umgebung, die anschaulich schauerlich wird. Auf mich wirkte das Buch, das sicherlich viele interessante Ansätze bietet und inhaltlich auch nicht unbedingt langweilig wird, deshalb immer ein wenig zu „sehr gewollt“. Bedeutungsschwanger, mit viel Fingerzeig und gefühlt doch immer ein wenig von „oben herab“ gibt Robert Macfarlane hier seine Wahrnehmungen, Erlebnisse und Meinungen zum Thema wider, verpackt als Sachbuch. Und so schleicht man lesend durch eine von persönlichen Intentionen und Lektionen gefüllte Erzählung, die mir wiederum leider oftmals nicht zusagte. Ich fand das Lesen der Beiträge anstrengend, nicht wegen des Inhaltes an sich, sondern wegen des sehr individuellen Schreibstils des Autors. Leider hatte ich mir von diesem Buch etwas anderes versprochen und ich würde eher sagen, dass dieses Buch seine geneigten Leser finden muss. Meins war es eher nicht, deshalb 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Hochspannend und insgesamt sehr interessant!

Zwölf Wochen in Riad
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Susanne Koelbl‘s Buch „Zwölf Wochen in Riad“ ist definitiv ein Buch, das sich zu lesen lohnt. Die Autorin beleuchtet auf vielfältige Weise die Veränderungen, die sich zuletzt in Saudi Arabien zutrugen: ...

Susanne Koelbl‘s Buch „Zwölf Wochen in Riad“ ist definitiv ein Buch, das sich zu lesen lohnt. Die Autorin beleuchtet auf vielfältige Weise die Veränderungen, die sich zuletzt in Saudi Arabien zutrugen: Öffnungen in Richtung Westen, Lockerungen der Gesetze, Frauenrechte. Doch vielmehr zeigt sie ein Bild eines muslimischen Landes auf, das durch seine ureigene Geschichte geprägt ist von Machterhalt einiger weniger Familien, Ölreichtum mit nahendem wirtschaftlichen Umdenken, dem Islam, Konkurrenzen und Intrigen. Ein Land, das die Europäer vielleicht gar nicht in seiner Kern- und Gesamtstruktur verstehen können, sieht man sich nicht die vielschichtigen Facetten hinter dem geschlossenen Vorhang an. Schön fand ich hier auch die zahlreichen Farbfotos in der Mitte des Buches, die das Erzählte und Beschriebene noch einmal visuell ergänzen. Susanne Koelbl, die die Erlaubnis erhielt, sich für längere Zeit in Riad aufzuhalten, schildert ihre facettenreichen Erlebnisse, die teils für einen nicht muslimischen Menschen in ihrer Strenge und Konsequenz erschreckend, manches Mal aber auch urkomisch und witzig erscheinen. Die Darstellungen lassen auf jeden Fall tief in die Umwälzungsprozesse des bis dato strengsten muslimischen Staates blicken. Überraschend dabei natürlich immer wieder die Rolle der Frau. Insbesondere die vielschichtigen Erfahrungen von Susanne Koelbl als europäische Frau und Gast in Saudi Arabien. Einfach nur spannend! Obwohl es sich bei „Zwölf Wochen in Riad“ um ein Sachbuch handelt, liest es sich durch den lockeren, eingängigen Schreibstil der Autorin unglaublich flüssig und leichtgängig. Die einzelnen Kapitel können jeweils separat, also auch solo gelesen werden, da sie eigentlich immer eigene Inhaltsschwerpunkte aufweisen. In der Gänze liest sich das Buch aber eh so überraschend packend, dass man eigentlich keine der einzelnen Perspektiven und Schilderungen verpassen möchte und das Buch wohl eher in einem Rutsch durchliest.. Für mich war das Buch jedenfalls sehr interessant zu lesen und wies doch auch einige Überraschungen auf. Es ist recht lehrreich und meiner Meinung nach eine absolute Leseempfehlung wert! Deshalb von meiner Seite klare 5 Sterne.

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